Wie wird mein Hund erzogen und warum genau so?

  • So... Was ist nun mit der Impulskontrolle? Der Hund scheint sie relativ gut unter Kontrolle zu haben, wenn er muss.


    Ist das nun unfair, dem Hund ein paar Mal zu sagen "so nicht" und dann hat er maximale Freiheit wegen maximaler Erziehung oder dem Hund "in Ruhe" beizubringen, mit Impulsen zu leben.


    Ich möchte nicht auf die Gegenüberstellung Positivler <=> Negativler hinaus. Ich möchte darauf hinaus, wie schwierig es für einen Hund wirklich ist, Impulsen nicht nachzugehen.

    ich würde sagen das kommt sehr auf den Hund an , Ginny hat kein Problem damit Dinge einfach zu lassen, wenn sie verboten sind ( abgesehen davon das sie immer versucht Grenzen gaaanz vorsichtig aufzuweichen), Ida tut sich etwas schwerer kann es aber auch ( zum Beispiel dürfen die Hunde nicht mit auf den Reitplatz wenn wir reiten, Ginny hält sich daran kommt aber mal so gaaanz bisschen unter dem Zaun durch, Ida hält sich exakt daran fängt aber wenns zu lange dauert an leise zu wuffen)
    Askja tut sich extrem schwer mit Impulkontrolle und braucht in vielen Fällen eine Angebot für eine Alternativhandlung

  • Ich hab gerade überlegt ob ich das kommentiere , hab mich aber entschieden es zu lassen, gibt es irgendeine Möglichkeit zum Thema Erziehung zurück zu kommen?

    Na endlich! Ja ich bin dabei.


    Meine Fragen:


    Warum spielt der selbe Hund im Erwachsenenalter anders, als im Welpen oder Junghundalter?


    Und warum legen bis zu 95% der deprivierten oder aus Isolationshatung stammenden Hunde( zumindest die, die wir im Tierheim versorgt haben),
    ausschließlich welpen und Junghundverhalten an den tag, wenn sie dazu die gelegenheit bekommen?


    Was ist im ersten Besipiel Erziehungstechnisch richtig gelaufen und im Zweiten besipiel falsch?
    Und wie kann ich dem durch vernünftige erziehung entgegenwirken?



    lg

  • Also mein top aufgezogener Zuchtwelpe zeigt als jetzt fast 4-Jähriger manchmal noch sehr welpige Züge, ist aber definitiv normal erwachsen und weiß sich auch zu behaupten. Aber fiddle around ist eben seine bevorzugte Strategie, er ist auch sehr nachsichtig und ignorant gegenüber Jungspunden und Halbstarken und erst wenn es gar zu bunt wird, dann hebt er mal ne Lefze und macht kurz deutlich "reicht" und gut isses.


    Mein absolut unter miesen Umständen aufgewachsener Schäfimix spielt so gut wie gar nicht, er kennt allerdings auch kein Maß bzw. schlägt Spielen bei ihm ziemlich schnell um und er muss sich am anderen Hund abreagieren. Was die meistens nicht lustig finden und im Falle vom meinem Zweithund (der oben beschriebene) hat er die ersten 3 Jahre eingesteckt und wehrt sich nun ziemlich prompt.


    Entgegenwirken kann ich da nur indem ich einschränke und schlichtweg Verbote ausspreche.

  • Ich habe auch über Impulskontrolle aufgebaut...aber parallel auch ein klares Abbruchsignal.
    Man muss für die Impulskontrolle etwas finden wodrauf der Hund wirklich richtig heiß ist.
    Bei Futterorientierten Hunden ein Superleckerlie bei Triebigen Hunden ein Beutespielzeug.
    Mit etwas was den Hund nur mittelmäßig interessiert wird man zwar im Training leichtes Spiel haben, aber im Alltag weiterhin keine Chance haben wenn etwas wirklich spannendes lockt.


    Ich finde nicht das sich Impulskontrolle und Verbot widersprechen..im Gegenteil beides gehört hier untrennbar zusammen.


    Wenn man nur über Impulskontrolle keine zufriedenstellenden Ergebnisse hat, so kann man immernoch strenger werden, das muss man aber immer an Hund und Situation anpassen...wie bei allem

  • Ich habe auch über Impulskontrolle aufgebaut...aber parallel auch ein klares Abbruchsignal.Man muss für die Impulskontrolle etwas finden wodrauf der Hund wirklich richtig heiß ist.
    Bei Futterorientierten Hunden ein Superleckerlie bei Triebigen Hunden ein Beutespielzeug.
    Mit etwas was den Hund nur mittelmäßig interessiert wird man zwar im Training leichtes Spiel haben, aber im Alltag weiterhin keine Chance haben wenn etwas wirklich spannendes lockt.


    Ich finde nicht das sich Impulskontrolle und Verbot widersprechen..im Gegenteil beides gehört hier untrennbar zusammen.


    Wenn man nur über Impulskontrolle keine zufriedenstellenden Ergebnisse hat, so kann man immernoch strenger werden, das muss man aber immer an Hund und Situation anpassen...wie bei allem

    Ich finde auch, dass sich beides nicht ausschließt und habe viel an Impulskontrolle gearbeitet, bevor ich angefangen habe, das Nichtbefolgen des Rückrufs zu sanktionieren.


    Wenn der Hund seine Impulse nicht kontrollieren kann, wie soll er da gehorchen können, wenn ich von ihm verlange, dem Impuls nicht nachzugeben ??

  • Was ist im ersten Besipiel Erziehungstechnisch richtig gelaufen und im Zweiten besipiel falsch?
    Und wie kann ich dem durch vernünftige erziehung entgegenwirken?


    Nichts


    Bei vielen Rassen ist diese massive Infantilisierung des Verhaltens im erwachsenen Alter erwünscht und teilweise sogar erklärtes Zuchtziel. Deshalb werden bestimmte Rassen immer in weiten Teilen im Junghundspielverhalten hängen bleiben, egal wie man erzieht, während andere Rassen sich im Laufe der Zeit in diesen Bereichen deutlich verändern.

  • Stimmt, ich sehe das manchmal beim Labradoranteil meines Hundes.
    Er fängt gerne an sehr welpenhaft (irgendwie albern) zu spielen, wenn er nicht weiter weiß oder unsicher in einer Situation ist.

  • Mich in etwas einzuordnen finde ich schwierig, da es ein sowohl als auch ist.


    Dinge lernen, wird er über positive Bestätigung in Form von Lob, Leckerlie und Spiel, verbotene DInge sind eben verboten. Ein Nein ist ein Nein (der Hund hat ja recht schnell raus was ein "nein " ist) und wenn dieses ignoriert wird, dann handel ich, je nach Stand des Hundes auch recht deutlich. Wird das nein akzeptiert, wird gelobt und auch eine Alternative Angeboten.


    Ich habe durch meinen damaligen Hund super viel gelernt und bin der Meinung, es ist der richtige Weg nach dem Dreieckprinzip zu Arbeit. Ergo wird der Hund von Anfang an zb. an der Schleppleine sein, ich möchte einfach nicht, das der Hund in irgendeiner Form ein Erfolgserlebnis hat beim nicht kommen und Ansätze wie die Hühner scheuchen sofort unterbinden können.
    Vielleicht wäre das bei King gar nicht nötig, weil er da nie Ambitionen haben wird, aber das weiß ich eben nicht.

  • Mich in etwas einzuordnen finde ich schwierig, da es ein sowohl als auch ist.


    Dinge lernen, wird er über positive Bestätigung in Form von Lob, Leckerlie und Spiel, verbotene DInge sind eben verboten. Ein Nein ist ein Nein (der Hund hat ja recht schnell raus was ein "nein " ist) und wenn dieses ignoriert wird, dann handel ich, je nach Stand des Hundes auch recht deutlich. Wird das nein akzeptiert, wird gelobt und auch eine Alternative Angeboten.


    Ich habe durch meinen damaligen Hund super viel gelernt und bin der Meinung, es ist der richtige Weg nach dem Dreieckprinzip zu Arbeit. Ergo wird der Hund von Anfang an zb. an der Schleppleine sein, ich möchte einfach nicht, das der Hund in irgendeiner Form ein Erfolgserlebnis hat beim nicht kommen und Ansätze wie die Hühner scheuchen sofort unterbinden können.
    Vielleicht wäre das bei King gar nicht nötig, weil er da nie Ambitionen haben wird, aber das weiß ich eben nicht.

    Ich mache es auch genauso. Den einzigen Fehler, den ich gemacht habe, ist, dass ich ihn am Anfang zuviel frei laufen lassen habe, da es ja immer hieß, ein Welpe hat einen Folgetrieb.... Joa, irgendwie hatte meiner das überlesen :ugly:

  • Wenn es so klappt, würde ich es nicht unfair finden. Ich habe aber andere Erfahrungen gemacht mit meinen Spaniels.


    In kleinen Dingen, die dem Hund nicht allzu wichtig sind, arbeite ich mit aversivem Abbruchsignal. Klappt gut, ist allerdings nicht sehr nachhaltig. Sprich, mit ein paar Mal sagen "so nicht" ist es nicht getan, die Gültigkeit wird immer wieder abgefragt. Allerdings genügt dann oft eine sehr milde Erinnerung.


    Da, wo wirklich die Leidenschaft meiner Hunde angesprochen wird, geht mit positiver Bestrafung gar nichts mehr (zumindest nicht, ohne ihnen massiven Schaden zuzufügen). Da MUSS ich kleinschrittig vorgehen, was halt lange dauert. Theoretisch könnte ich natürlich auch die Strafe (Abbruch) kleinschrittig aufbauen, aber ich mag einfach nicht monatelang primär über Strafe arbeiten. Drum investiere ich die Zeit lieber in den positiven Aufbau eines Befehls, und versuche, das Verhalten über Gehorsam zu kontrollieren.


    Impulskontrolle kommt, wenn es für den Hund Sinn macht. Das läuft im Alltag und im Training so mit, das übe ich selten gesondert.

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