Wie wird mein Hund erzogen und warum genau so?

  • @Liv:
    Manchmal bist du schon ein bisschen albern.
    Wenn du es eh besser weisst, dann halt dich doch raus. Echt, das nervt.
    Für mich ist das eine allgemeine Erklärung gewesen, nicht mehr -nicht weniger.
    Ehrlich, da gleich wieder körperliche Misshandlung draus zu stricken ist lächerlich.
    Und deine jahrzehntelange Erfahrung berechtigt dich auch nicht so abfällige Texte zu schreiben.

  • Was findest du an dem Begriff so lustig? Oder verstehst du ihn nicht? Oder willst du einfach nur sticheln?


    Fragen über Fragen..


    Ich finde die Diskussion über Aversive Reize, die wir hier quasi auch immer wieder mit den gleichen Personen führen, auch du und ich, mittlerweile immer schlimmer, immer beschämender, was der Mensch dem Tier antud, was alles nach "Lern"theorien...gutgeheissen wird.


    Ich will nicht sticheln.


    Ich bin manchmal nur entsetzt.


    Ich arbeite mit traumatisierten Menschen und auch manchmal mit traumatisierten Hunden. Ich kann zu dem Thema nicht ohne Emotion sein.
    Ich finde, "aversive Reize" (in diesem Kontext hier) ist eine Entschuldigung für Gewalt am Tier.


    So sehe ich das.

  • Ich halte das für absoluten Quatsch.
    So hat jeder seine Meinung.
    Man kann nichts verallgemeinern.


    Meine Zera ist trotz Erziehung mit Aversivreizen (nicht als Grundprinzip sondern wenns eben nötig war) ein absolut offener und extrem umweltsicherer Hund...Mogli nicht..aber der wurde in seiner Vergangenheit durch Misshandlung gebrochen...das hatte aber bei weitem nichts mit Lerntheorien mehr zutun...


    Aversivreiz=Schläge halte ich für VIEL zu wenig über den eigenen Horizont hinaus gedacht. Das ist sooo vieles mehr was dazi gehört.

  • @Liv:Aber so sehe ich das nicht. Gewalt hat für mich absolut nirgends was zu suchen. Weder am Menschen noch am Tier. Ich lehne Gewalt ab und mit Lerntheorien beschäftige ich mich höchstens am Rande.
    Wenn ich meinem Hund zumute mich auch mal sauer zu ertragen, traumatisiert ihn das noch lange nicht. Dafür ist der Rest unsere “Beziehung“ viel zu positiv und vertraut.
    Und nur weil ich das Wort “aversiv“ verwende, bedeutet es nicht das ich Gewalttätig bin oder Gewalt auch nur annähernd gut heisse. Das ist eine anmassende Vermutung.

  • um ma nen neuen blickwinkel reinzuwerfen:
    wo fängt für euch gewalt an?
    gewalt gibts nicht nur auf körperlicher ebene, sondern auch auf psychischer.

  • Habe ich geschrieben, es sei eine korrekte Anwendung von Strafe, wenn dem Hund dabei massiver Schaden zugefügt wird? Nein, habe ich nicht. Die Aufregung ist also völlig fehl am Platz.


    [...]
    Ist es so schwer zu akzeptieren, dass unterschiedliche Leute mit unterschiedlichen Hunden unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben? Deine Erfahrungen mit Aversivreizen in dem von dir beschriebenen Kontext sind gut - meine sind es nicht, obwohl ich in anderen Bereichen durchaus gute Erfahrungen damit habe.


    [...]
    Das sind deine Erfahrungen und Schlussfolgerungen, und die will ich dir in keinster Weise absprechen. Bitte respektiere, dass die meinigen anders sind - obwohl ich mir es anders gewünscht habe.


    Ich weiß, was du meinst und ich denke, wir sind auch garnicht so weit voneinander entfernt - zumindest dem nach zu urteilen, was ich von dir so lese.


    Mir ging es bei meinem Beitrag wirklich nur um diesen kleinen Abschnitt: Zitat "zumindest nicht, ohne ihnen massiven Schaden zuzufügen"
    Den Teil hast du aber kurz bevor ich meinen Beitrag abgeschickt habe selbst wieder herausgenommen und ohne diese Formulierung bin ich da auch ganz bei dir und kann das nachvollziehen ;) Ich reagiere nur inzwischen empfindlich auf allzu dogmatische Formulierungen. Der oben genannte Satz hat leider eine so stark polarisierende Wirkung und vermittelt ein falsches Bild von Aversivreizen, welcher sich eine bestimmte Ecke in der Hundeszene nur allzu gern bewusst bedient.


    Mir ging es bei meinem Posting wirklich nur und ausschließlich um den oben zitierten Teil, dass man so extrem hätte strafen müssen, dass es massive Schäden hinterlässt. Ich frage mich dann immer: Hätte man wirklich nur mit Kollateralschäden Erfolge erzielen können oder war einfach die Anwendung, Timing und Methode für eben jenes Mensch-Hund-Gespann ungünstig gewählt.
    So pauschal formuliert, wie dieser kleine Textzusatz war, entspricht das nicht der (sauber angewandten) Praxis, die ich beobachten konnte... Jeder Hund lässt sich bei richtigem Timing über Strafe und Verstärkung arbeiten - nur welches Verhältnis man wählt und für das entsprechende Hund-Mensch-Team die beste Variante ist, ist von Team zu Team verschieden.


    Aber das hast du ja selber relativiert und ohne diesen Zusatz kann ich auch vollkommen mitgehen.

  • Gewalt fängt da an wo ich dem Hund gegenüber unfair werde.
    Sei es, dass ich ihm keinerlei Chance lasse eine Sache richtig zu machen und/oder ihn absichtlich in einen Fehler laufen lasse um ihm dann eins über zu braten.


    Oder den Hund körperlich angehe oder auch anschreie um meinen Frust abzubauen. Weil ich "mal einen schlechten Tag habe"


    Oder alles was dem Hund extreme Schmerzen zufügt

  • um ma nen neuen blickwinkel reinzuwerfen:
    wo fängt für euch gewalt an?
    gewalt gibts nicht nur auf körperlicher ebene, sondern auch auf psychischer.

    Gute Frage: Ich beantworte für mcih mal nur den Teil mit der psychischen Gewalt.


    Gewalt (psychische) gegenüber dem Tier ist es in meinen Augen, wenn man falsche Erwartungen an das Tier stellt, die es nicht erfüllen kann.
    Da sind zB gesundheitliche Probleme ganz vorne mit dabei. Wenn der Hund Schmerzen hat oder Erkrankungen (zB kann Urin nicht halten, Durchfall etc) und man zwingt ein Tier trotzdem in eine schmerzhafte Position oder geht mit dem Tier nciht raus, obwohl es sich meldet, weil man zB Gehorsam oder Ego durchsetzen muss, dann ist das in meinen Augen Gewalt.
    Gewalt ist es mMn, ein Tier mit Bewegungsdrang dauerhaft so zu halten, dass es diesem natürlichen Drang nie oder nur unnatürlich selten nachkommen kann.
    Gewalt ist es mMn auch, wenn man ein Tier hungern lässt oder Wasser entzieht, weil man bestimmte Verhalten erzwingen möchte, zu denen das Tier nur bereit ist durch Hunger oder Durst.
    Gewalt ist auch, wenn Tiere dauerhaft keinen Kontakt zu Artgenossen haben, obwohl diese Tiere sozial kompetent sind und auch Sozialkontakt aus eigenem Antrieb suchen... dazu gehört für mcih auch permanentes Ignorieren. Ganz besonders schlimm, wenn man nur einen Einzelhund hat und dieser immer nur vom Menschen weggeschickt wird, zB um durch Aufmerksamkeitsentzug die Aufmerksamkeit des Tieres draußen zu erhöhen.
    Und aber auch Unfairness und Unberechenbarkeit für das Tier. Wenn Reize so unberechenbar und ohne Ankündigung auf das Tier einprallen, sodass es nicht die Möglichkeit hat, eine Sicherheit in seinem Alltag aufzubauen. Sprich wenn das Umfeld des Tieres für dieses unkontrollierbar und unberechenbar erscheint.


    Das sind die ganz spontanen Dinge, die mir grad so einfallen, wenn ich an psychische Gewalt denke.

  • Gewalt fängt auch für mich da an wo es unfair wird, wo ich einen Hund strafe der ein Komando noch nicht begriffen hat oder wo ich Dinge von ihm verlange, die er nicht leisten kann, wo ich ihm körperliche Schmerzen zufüge oder ihn massiv verunsichere( z.b, durch stundenlanges Ignoreren)

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