Fibrocartilaginäre Embolie - Rückenmarksinfarkt

Öfter raus lassen ist nicht das Problem...
Das Problem ist: er will nicht.
Im Prinzip tritt gerade das ein, vor dem ich bei der Nekrose schon Angst hatte... Wenn er nicht laufen kann, geht er mir ein....

Wir sind uns da recht ähnlich, der Troll und ich. Ohne Bewegung, ohne lange und ausgiebige Bewegung geht es uns nicht gut.

Es ist eine Krux... Er kann einfach noch nicht so lange, wie er will und wie er es braucht.
Mit höherer Dosierung der Schmerzmittel vielleicht schon, nur dann springt der hier wieder rum und macht genau das, was er nicht machen darf. Und dann müsste ich ihn extrem deckeln, was wieder zu Stress und Selbstzerstörungsmaßnahmen führt.
Und nee, das Risiko, dass der sich in nem Wutanfall in die Wirbelsäule hackt, will ich nicht eingehen...

Ach menno... Ist doch schei...

So ne Tragehilfe wäre vielleicht ne Idee. Muss mal meine Physio fragen, wie das aussieht... Weil wenn man leicht nach oben zieht, um das Gewicht zu entlasten, zieht man ja quasi die WS von unten nach oben und wölbt die künstlich...
Keine Ahnung, ob und wie und sowieso... Aber ich hake mal nach..
Es ist ja nicht so, dass er nicht läuft. Und wenn er läuft, dann läuft er die ersten 10 Minuten wunderbar sauber, ohne Schonhaltung oder Fehlstellung in den Pfoten. Soweit sind wir ja nun schon!
Nur danach fängt er hinten halt an zu schwächeln, die Koordination läuft nicht mehr rund... Und dann wird es für ihn halt auch immer frustrierender..
Aber es geht eigentlich gar nicht ums eigentliche Laufen...
*kann es schwer beschreiben*
Aber ich versuchs mal.

Sam ist Langstreckenläufer in nem hohen Grundtempo, d.h. er fällt zB erst ab 27 km/h in den Galopp.
Er braucht diese langen, ausgiebigen Runden im Trab, mal nen bisschen toben etc... wie die Luft zum Atmen...
Klar ist er auch mal mit kürzeren Runden zufrieden, wenn er dafür zB mit Mara durch den Garten toben kann...
Nur merkt er halt gerade selbst, dass sein Rücken das alles nicht mit macht... Und das nimmt ihm so ein bisschen die Freude...

@LinouAlexandra: er bekommt ja sein Bodentraining und auch seine Expandereinheiten, sprich Bewegungen, die ihn auch fördern und die Muskeln trainieren...

Aber es ist wohl ähnlich wie bei uns Menschen: wenn wir es gewöhnt sind und es auch brauchen, jeden Tag 10 KM joggen zu gehen und dann mit nem Gips wochenlang nur die Strecke von der Couch bis zum Kühlschrank schaffen, dann macht uns selbst dieser Weg irgendwann keinen Spaß mehr... *davon abgesehen, dass Gips eh kacke ist*...

Seufz... Es ist einfach... Er darf noch nicht wieder so toben und springen, weil aufgrund seiner Koordinationsschwierigkeiten ein erhöhtes Risiko besteht, dass er sich dann richtig auf die Fresse packt und weil der Infarkt ja gerade mal drei Wochen her ist...

Ich nehme mal an, ausprobieren will ich es nicht, dass er zumindest kurze Zeit, also für ein paar Meter toben und rennen würde, ohne Rücksicht auf Verluste..
Aber ich hätte halt ganz gern noch ein bisschen länger was von ihm...

@Annika70: wir waren bzw. konnten von Anfang an optimistisch sein, weil Sam ein Kämpfer ist und ich krankheitstechnisch schon so viele Dinge mit ihm durchgestanden habe, dass ich weiß, wie zäh und bekloppt dieser Hund ist.

Aber genau durch diese Geschichte mit ihm bereitet es mir halt gerade Sorgen, dass die Freude in seinen Augen gerade verschwindet und er sich immer weiter - auch von den anderen Swiffern zurückzieht...
Denn egal wie mies es ihm ging, egal wie angeschlagen er war, seine Fröhlichkeit hat er nie verloren.
Wenn ich daran denke, wie er noch im Sommer, trotz der saumäßigen Schmerzen bei der Nekrose mit seinem Klumpenbeinchen durch die Gegend gelaufen ist, immer mitten drin, immer mit dabei, mit seinem Erbsie gekuschelt hat, los gemotzt hat, wenn er mitbekommen hat, dass ich mit den Anderen los will, aber er für die großen Runden noch Zuhause bleiben musste...

Ich weiß, dass es Zeit braucht und vor allem Geduld, auch dass ich es weder mit der Knochennekrose noch mit der Hautnekrose vergleichen kann...
Körperlich macht er ja auch weiterhin seine Fortschritte, nur vom Kopf her baut er ab...
Und wenn ich sehe, dass er sein Erbsie wegschickt, obwohl sie diejenige ist, an der er so extrem hängt, dass er sich ihretwegen am Anfang mühsam durch die ersten Schritte gekämpft hat, um bei ihr sein zu können, dann stimmt mich das einfach nachdenklich....

Aber mal was Anderes... Ich freu mich gerade... Sams Physio hat ja bei mir vier Manschettenpaare in Auftrag gegeben, nachdem sie Sams *mal eben schnell zusammengenähten* Prototypen gesehen hat...
Seit gestern sitz ich immer mal wieder dran und nähe..
Joa und heute, nach der Unterfütterung, muss ich sagen: sau coole Teile..
Tolles, weiches Leder in dunkelbraun, Bordeaux, dunkles Terra... Schwarzes Fleece als Futter...

Und ich denk mir gerade: wenn die armen Hundis schon mit den Bändern rumlaufen müssen, dann dürfen die Manschetten wenigstens cool aussehen.
Auftraggeberin ist restlos begeistert... Physiokrams in hübsch und stylisch..