Fibrocartilaginäre Embolie - Rückenmarksinfarkt

Gestern Abend gab's wieder nen kleinen Dämpfer..
Gestern Abend wollte er nicht aufstehen. Blieb den ganzen Abend in seiner Kudde in der Küche, wollte nicht mit ins Wohnzimmer... Das kam mir schon nen bisschen merkwürdig vor, aber gut - wenn er nicht will...
Seinen Keks vorm letzten Mal raus zum Lösen vorm Schlafen, hat er war genommen, aber danach sofort wieder gelegen... Hazeli wurde angeknurrt, als sie auch nur an ihm vorbeigelaufen ist und beim Rausgehen hat er wieder geeiert, die Pfoten waren wieder nach Innen gezogen und das war wieder alles andere als cool...

Heute Morgen geht's wieder nen bisschen besser... Kotabsetzen war halt wackelig, weil er wieder nicht so gut das Gleichgewicht halten konnte, aber ansonsten ist Sam zumindest im Kopf wieder ganz gut drauf..

Seufz... Der Troll ist ja so ein kleiner Ritualfuzzi...
Deshalb sieht es im Normalfall so aus:
Abends, vor dem letzten Mal Lösen gibt's nen GuteNachtKeks. Immer.
Sam meint ja dann durchaus ab 20:30, es könnte langsam mal jemand in die Küche gehen und dann kööööhööönnte man ins Bett...
Dementsprechend kommt er dann ab und an mal gucken, was wir den von der Idee halten...

Mal gucken, wie es heute über den Tag wird...

Das abendliche Liegenbleiben bleibt bestehen.
Nu ja, generell ist der Knirps nach dem Rückenmarksinfarkt wohl schlagartig gealtert...
Sowohl vom Kopf als auch vom Körper ist er derzeit wie ein 10jähriger Hund...
Alles nicht mehr so wichtig, Hinlegen, Hinsetzen und Aufstehen geht halt einfach nicht mehr so schnell, man macht alles mit etwas mehr Bedacht.

Vom körperlichen Zustand her, machen sich gerade keine Fortschritte bemerkbar... 12-15 Minuten Laufen ist ok, danach wirds wieder wackeliger und man merkt dann auch eine gewisse geistige Erschlöpfung... Auch wenn die Runden im Bummeltempo sind, ist der Knirps danach k.o. und für ihn reicht es dann auch für den Rest des Tages...
Unausgeglichen ist für ihn derzeit nen Fremdwort, er braucht derzeit kein "mehr" an irgendwas...
Ab und zu mal den Garten kontrollieren, ansonsten liegt der Herr gemütlich rum.
Wenn's so bleibt, kann ich damit leben, über jedes bisschen "Mehr" freu ich mich natürlich!

Mich ärgert nur gerade, dass seine Klamotten nicht kommen...
Aber gut, mit dem selbstgenähten Zeug kommen wir ja ganz gut noch hin...
Aber ich gestehe: irgendwie hat es ja was, sich so durch den Mantelhimmel für Hunde zu wühlen. Nur sind die coolen Sachen hält immer leider zu klein.

Zum Teil hab ich über EBay bestellt, @Annika70.

Irgendwo hab ich auch so nen coolen roten Mantel mit schwarzen Teufelshörnern gesehen. Der war zu klein!

Hier ist so halb/halb... Morgens, abends arschkalt und ohne Mantel geht's dann nicht. Nur tagsüber, wenn es in die Sonne geht... Da geht's ohne Mäntelchen.

Zitat von wildsurf

Das tönt gut! Sehr gut sogar. So, dass man den Alltag managen kann

Es wird auf jeden Fall immer leichter bzw. einfacher zu managen, weil vieles Routine wird.

Und die Swiffer sind - wie schon beim Buddha - einfach klasse. Sie haben ja bei der alten Dame schon instinktiv viel Rücksicht genommen und waren extrem vorsichtig mit ihr, wenn sie nicht mehr so konnte und haben immer geguckt, dass sie nicht zurückbleibt und im Auge behalten.
Das Gleiche machen gerade die beiden kleinen Mädels jetzt auch beim Knirps.

Da geht immer mal einer gucken, wenn er zB nicht aufstehen mag oder durch den Garten eiert... Hazel, die ihn ja morgens immer seeeehr stürmisch begrüßt hat (obwohl sie alle mit im Schlafzimmer pennen ), ist jetzt morgens sehr höflich... Sie freut sich zwar immer noch nen Loch in den Bauch, weil keiner nachts von Monstern gefressen wurde, aber beim Wackeldackel reißt sich sich sichtbar (unter gaaaaaanz viel Mühe) zusammen, ohne dass ich da irgendwie was hätte machen müssen.

Heute kam dann auch endlich mal einer der bestellten Mäntel... Passt wie angegossen, fehlen nur noch die roten Flammen und das Superman-S... Der ist nämlich schwarz.

Wir kratzen übrigens seit gestern an den 30 Minuten...

Also nicht, dass er 30 Minuten toll läuft, das nicht, aber er vom Anfänglichen "scheiß egal wie und wenn ich krabbel" über "Mama!!! Ich kann nicht mehr" sind wir zu einem - wie ich finde - vernünftigen Kompromiss gekommen.
Weiterhin: nach 12-15 Minuten verschlechtert sich das Gangbild, definitiv nach 15 Minuten fängt auch die geistige Erschöpfung an, sprich man merkt, sprich Konzentration etc. lassen nach, das Schnüffeln etc, aber er mag es dann, einfach mit/neben mir durch die Gegend zu zuckeln. Und ist dabei entspannt und ziemlich happy.

Eigentlich wahnsinnig und total bekloppt... Aber er liebt es... Und lebt dafür..
Seit seinem Infarkt hab ich ja keinen der Swiffer mehr angespannt...
Heute dann aber.. Roller ins Auto, Sams Augen leuchteten... Er hüpfte, "darf ich? Darf ich?"
Nu ja, Hundis ins Auto verfrachtet, im Wald die Jungs raus geholt... Sams Augen strahlten... Auto nicht aus den Augen gelassen... "Scheiß auf die Rehe! Ich. Will. ZIEHEN!!!"
Also erst mal ne kleine Runde zum warm werden gelaufen, dann Sam sein X-Back angezogen, Mäntelchen drüber und los... Zu Fuß... Alles sehr kontrolliert, kann ja mein Gewicht dosieren, je nachdem, wie ich mich dann in die Leine fallen lasse... Er konnte es zuerst kaum glauben, aber dann... Yeah!!! Schönes gleichmäßiges Arbeiten, mit minimal Zug (er hätte zwar gern mehr Gewicht gehabt, aber das kriegt er (noch) nicht...
Einen Monat nach dem Infarkt durfte er heute das machen, was er am Meisten liebt.. Auf die Hinterbeine darf man da zwar nicht gucken, aber sein Gesicht spricht Bände...
Sam happy, ich happy.. Seine Physio meinte nur - "scheiß auf Prognosen".. Jawoll... Machen wir... Und ab sofort wird 1x die Woche für ein paar Meterchen zu Fuß angespannt.

Zitat von Cattlefan

Dem schließe ich mich an
Klingt super!

So ungefähr laufen wir zwei seit heute Morgen rum...

Ich mein, dass er irre ist, weiß ich ja schon lange... Aber das? Er kann keine Stunde im Bummeltempo laufen, hat oft gar keinen Bock mit raus zu kommen, aber Ziehen... Für 100-200 Meter mich ziehen... Das geht...