Ignorieren, was bringt das?

    Hallo,
    unser Justus ignoriert uns in der Hundeschule, wenn bestimmte Hündinnen anwesend sind, so dass keine Übungen mehr mit ihm zu machen sind. Jetzt hat uns die Trainerin empfohlen ihn 2 Tage vollständig zu ignorieren (auch nicht mit ihm reden und keine Befehle geben) und ihn ab dem dritten Tag zu rufen, ihn streicheln und dann wieder wegzuschicken, damit er lernt, dass unsere Aufmerksamkeit nicht selbstverständlich ist. Sie meint, dass wir ihm zu viel Aufmerksamkeit schenken, so dass er es nicht nötig hat nach uns zu schauen.
    Nun ist mir nicht klar, wie ich ihn den ganzen Tag ignorieren kann. Er darf erst an seinen Futternapf, wenn er das Kommando bekommt. Er wird täglich gebürstet, seine Augen gereinigt, seine Zähne, Ohren und Pfoten inspiziert, alles geht nicht, wenn man ihn ignoriert. Auch kann ich mir nicht vorstellen, wie spazieren gehen funktioniert, ohne dass man seinem Hund mal ab und zu einen Befehl gibt.
    Hat irgendjemand einen Tipp, man am besten vorgeht?


    Gruß
    Katja

    :!: Zuhause habe ich das auch schon geschaft Ihn zu ignorieren. Aber draussen :?: Das kann ich mir auch nicht vorstellen. Bei meinem hilft es schon und er wird wieder "besserhörig" wenn ich nur kurze Befehle gebe. Das klingt ein wenig komisch, aber wenn er andere Hunde sieht wo er hin will, bringt es was wenn ich Ihm gut zurede. Aber ein Tipp wie Du das machen sollst weis ich auch nicht. Solltest vielleicht die Trainerin mal fragen wie Sie das meint. :rolleyes:

    Hallo Katja!


    Generell finde ich solche "Pauschal-Rezepte" nicht gut. 2 Tage ignorieren und dann wirds schon, ist meiner Meinung nach Quatscht. Dennoch ist das ignorieren an sich ziemlich prima.


    Ignorieren läuft bei mir aber etwas anders ab. Ich gebe dem Hund nur dann Aufmerksamkeit, wenn ich das will. Und ich will das, wenn der Hund nett zu mir ist. Ich kombiniere das gern über Handfütterung, sprich, der Hund bekommt sein Futter ganz oder zum Großteil nur noch aus der Hand / über einen Futterdummy, immer dann wenn er "nettes" Verhalten zeigt, in eurem Fall wäre das Aufmerksamkeit in Richtung Mensch.


    Ignoriert werden bei mir jegliche Spielaufforderungen, die dann vom Hund kommen. Wenn ICH spielen möchte, dann geht die Aufforderung dann immer von mir aus. Also z.B. Hundi kommt "tatz tatz - spiel mit mir". Ich gehe nicht drauf ein, tue so, als wäre er nicht da. Gibt Hundi auf, gehe ich kurze Zeit später hin und fordere ihn zum spielen auf.


    Auch z.B. mit Streicheln. Wenn ein Hund penetrant seine Aufmerksamkeit einfordert, mir aber keine Aufmerksamkeit schenkt, wenn ich das dann von ihm möchte, drehe ich eben den Spieß rum.


    Das allerdings wird WESENTLICH länger als 2 Tage dauern!

    Hallo Silvia,
    so kann ich mir das auch vorstellen. Spielaufforderungen ignorieren wir meistens, das muss also konsequenter gemacht werden. Alles aus der Hand füttern ist etwas schwieriger, weil er eingeweichtes Trockenfutter bekommt, uneingeweichtes spukt er wenige Stunden nach der Fütterung wieder raus. Die Sache wäre also ziemlich klebrig und als Leckerchen findet er sein Trockenfutter auch nicht gerade prickelnd. Belohnung bei Aufmerksamkeit machen wir eigentlich von Anfang an, so hat er auch gelernt, ohne zu ziehen an der Leine zugehen. Funktioniert auch meistens. Wir müssen uns einfach mal hinsetzen, und uns überlegen, wann er von uns Aufmerksamkeit bekommt, die er nicht "verdient" hat. z.B. wird er von mir einfach mal so hinter den Ohren gekrault, wenn er neben mir steht. Seine Größe ist dazu zu ideal. Wenn das Ganze länger dauert,.. wir haben Geduld genug.


    Gruß
    Katja

    Hi Katja,


    so wie Pebbles es sagt mache ich es auch und so würde ich es an deiner Stelle auch machen. :bindafür:


    Solche Pauschal-Ratschläge aus der HuSchu a la "Ignoriere ihn ...Tage, dann wird das schon wieder." finde ich wenig hilfreich.


    Für den Moment vielleicht schon, aber wenn ihr dann wieder in alte Verhaltensmuster zurückfallt, hat das Ignorieren nichts gebracht.


    Eigentlich muss das ein Leben lang so gehen, dass man sich nicht (oder fast nicht :wink: ) vom Hund manipulieren lässt, d.h. gestreichelt wird er, wenn ich es will, der Ball wird geworfen, wenn ich es will usw.


    Dabei mache ich es immer so: Hund kommt, will z.B, gestreichelt werden. Ich ignoriere ihn und nach 2-3 min habe ich die "sensationelle" Idee ihn zu streicheln. :lol:


    LG Lexa

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