Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn Teil V

  • Ein Thema ist hier auch der Schutztrieb - gerade am Abend findet sie ja Männer gerne gruselig.

    Gruselig finden/Angst zeigen und deshalb verbellen ist eigentlich alles andere als Schutztrieb. Damit schützt sie ja nur sich selbst.
    Ich habe den Schutztrieb immer als Verhaltensweise verstanden, die (sehr selbstsicher) in bedrohlichen Situationen gezeigt wird, aber nicht generalisiert, sobald der Hund ängstlich ist oder etwas unheimlich findet.


    Smilla hat zum Beispiel einen Hang zum Schützen; wenn sie merkt, dass sich jemand auf ernsthaft bedrohliche Weise nähert oder dass ich mich nicht wohlfühle, knurrt sie und würde, wenn die Person näher käme, auch bellen und in letzter Instanz einschreiten. Findet sie jedoch etwas unheimlich und hat Angst, möchte sie fliehen, aber geht in aller Regel nicht nach vorn.


    Der Troll hat heute von einer alten Frau Trockenfutter nach meiner Erlaubnis angenommen, es aber direkt wieder ausgespuckt. Beim zweiten Mal hat sie es dann zerkaut und wieder ausgespuckt. Eigentlich ist sie wirklich extrem verfressen, aber bei Fremden, die sie dazu auch noch uninteressant findet, nimmt sie normalerweise nicht mal was an. Dass sie es wieder ausspuckt, hätte ich jedoch nicht gedacht.

  • Der Troll hat heute von einer alten Frau Trockenfutter nach meiner Erlaubnis angenommen, es aber direkt wieder ausgespuckt. Beim zweiten Mal hat sie es dann zerkaut und wieder ausgespuckt. Eigentlich ist sie wirklich extrem verfressen, aber bei Fremden, die sie dazu auch noch uninteressant findet, nimmt sie normalerweise nicht mal was an. Dass sie es wieder ausspuckt, hätte ich jedoch nicht gedacht.

    ob das symbolisch zu verstehen ist? :) gut isses jedenfalls, wenn man die giftködergeschichten hört :)

  • Sachen vom Boden frisst sie leider schon, jedenfalls, wenn jene besonders lecker sind und/oder ich weiter als 5 Meter entfernt bin. In meiner Nähe nimmt sie nichts vom Boden auf; das ist ein Tabu, an dem wir trainiert haben und das stets gefestigt wird.
    Eigentlich soll sie auch nichts von Fremden nehmen - das und die Tatsache, dass auch eher keine Fröhlichkeit ausstrahle, wenn jemand meinen (ohnehin menschenfeindlichen) Hund füttern will, trägt sicher dazu bei, dass sie nichts nehmen mag. In der Situation habe ich das nur zugelassen, weil mir die Oma irgendwie leidtat und sie so viel Freude dabei hatte.

  • Gruselig finden/Angst zeigen und deshalb verbellen ist eigentlich alles andere als Schutztrieb. Damit schützt sie ja nur sich selbst.Ich habe den Schutztrieb immer als Verhaltensweise verstanden, die (sehr selbstsicher) in bedrohlichen Situationen gezeigt wird, aber nicht generalisiert, sobald der Hund ängstlich ist oder etwas unheimlich findet.


    Smilla hat zum Beispiel einen Hang zum Schützen; wenn sie merkt, dass sich jemand auf ernsthaft bedrohliche Weise nähert oder dass ich mich nicht wohlfühle, knurrt sie und würde, wenn die Person näher käme, auch bellen und in letzter Instanz einschreiten. Findet sie jedoch etwas unheimlich und hat Angst, möchte sie fliehen, aber geht in aller Regel nicht nach vorn.
    [...]

    Gebe ich dir auch recht, wobei der Zwerg nach vorne geht. Die Dunkelheit-Mann Kombination ist so halb-halb: es ist ihr nicht geheuer, gleichzeitig hat der Mann da gar nicht in unsere Richtung zu gehen oder zu schauen, als "muss" sie sich (vielleicht auch uns?, aber Fokus ist erstmal auf ihr) verteidigen. Sie flieht nicht, eigentlich überhaupt nie.

  • Beim Staubsauger verzieht sich Zoey in die hinterste Ecke und guckt traurig von dort hervor. Und freut sich immer und beschwichtigt, wenn man irgendwann beim Aufräumen kurz nach ihr schaut. :D Sehr niedlich...


    Ansonsten... ja... Fresserei umleiten, sind wir dabei, ich habe nochmal 2 Maulkörbe bestellt, einer davon wird dann irgendwann wohl zum Abbau dienen.


    Naja...


    Ansonsten... Zoey konnte jetzt sogar ein paar Mal nachts ohne Leine auf der nächsten Gassirunde geführt werden, ich kriege zwar immer Anspannungsmomente, wenn wir uns den großen Straßen nähern - aber eigentlich bleibt sie relativ brav in der Nähe...(und mit Maulkorb kann sie nun nichts mehr mal eben verputzen).


    Ich weiß echt nicht, ob ich eine 'Pubertät' bei ihr gesehen habe, sie hat sich eben weiterentwickelt... - aber evtl. kann ich das rückblickend irgendwann sagen...


    Schutztrieb hat Zoey nicht wirklich, bis jetzt, glaube ich. Sie hat wohl bei meinem Freund mal 2 Personen nachts angeknurrt, aber das war's auch... - vermutlich Unsicherheit.


    Wie schön - mittlerweile bleibt sie sogar manchmal im Körbchen liegen, wenn wir gehen - oder flüchtet dahin, wenn wir die Jacken anziehen und sie noch kaputt von der langen Runde ist - nach dem Motto: "Ihh, nicht schon wieder raus!"...
    Naja, ich kann sie ja verstehen - ich würde öfter auch lieber einfach schlafen, als irgendwohin zu gehen. :D

  • Schutztrieb ist für mich genau das Gegenteil von Unsicherheit oder dem Gefühl des Hundes, dass er den Menschen beschützen "muss" - meines Erachtens ist der Hund dabei nicht im Zwiespalt, sondern ganz klar und fokussiert. Jedenfalls habe ich Hunde, denen ein Schutztrieb allgemein zugesprochen wird, bislang so erlebt. Die waren alle keine Kandidaten, die zurückgeschreckt wären, in einer bedrohlichen Situation überlegt hätten oder von irgendwas bei ihrer "Aufgabe", dem Beschützen, abzubringen waren.


    Der Hund kann ja auch schützen wollen, ohne Schutztrieb zu haben, zum Beispiel, weil er Verlustängste hat und sich darum auf den Konflikt einlässt. Ich erlebe viele eher unsichere Hunde, die eine Tendenz zum Nach-vorne-Gehen haben, wenn sie "ihren Menschen" in Gefahr sehen - aber meist ist das keine reale Gefahr, sondern die Hunde projizieren etwas. Die Fraktion, die ernsthaft schützt, bleibt generell eher ruhig, aber ist dann, wenn Alarm ist, auch voll da.


    Bitte nicht falsch verstehen - ich traue dir @Flintstone01 auf jeden Fall zu, dass du deinen Hund richtig einschätzen kannst. Ich wollte bloß noch mal auf die Definition hinaus, weil mir auch gerade in meinem Umfeld auffällt, dass jeder Hund, der bellt, wenn sich jemand nähert, angeblich ein besonders "schutztriebiges" Exemplar ist.

  • Sachen vom Boden frisst sie leider schon, jedenfalls, wenn jene besonders lecker sind und/oder ich weiter als 5 Meter entfernt bin. In meiner Nähe nimmt sie nichts vom Boden auf; das ist ein Tabu, an dem wir trainiert haben und das stets gefestigt wird.
    Eigentlich soll sie auch nichts von Fremden nehmen - das und die Tatsache, dass auch eher keine Fröhlichkeit ausstrahle, wenn jemand meinen (ohnehin menschenfeindlichen) Hund füttern will, trägt sicher dazu bei, dass sie nichts nehmen mag. In der Situation habe ich das nur zugelassen, weil mir die Oma irgendwie leidtat und sie so viel Freude dabei hatte.

    ja shit. schade. das mit dem füttern kenn ich. füttern lass ich nicht zu, aber streicheln hab ich am anfang zugelassen. bin ich jetzt aber auch konsequenter oder revidiere dann das "ja" auch wieder, wenn ich sehe, dass meine nach hinten geht. finde sowieso, dass sie sich nicht antatschen lassen muss, verhinder ich also gern :)

  • achje, hab den knirps vor ner guten stunde letzte runde kurz vorm kiosk absetzen lassen, weil ich was holen musste. hat erst ganz gut geklappt, ich hätte aber wohl nicht noch 2minuten ratschen sollen. in dieser zeit ist der hund jagen gegangen! kam wohl ne katze oder so. einfach über die straße! zum glück nur ruhige nebenstraßen. mamma mia! hat sich dann auch schnell abrufen lassen, was ein glück. mittendrin wollt sie wohl auch hören, hat mich gesucht, war aber noch voll auf adrenalin und im jagdmodus und ist dann immer geswitcht, kennt ihr das? sie hat mich gesucht (bin leider auch rumgerannt, wie'n aufgescheuchtes huhn, so erschrocken war ich!), dann wieder hinter die autos hinter dem tier her, dann wieder kurz auf abruf gekommen, mich gesucht. mamma mia! aber gut, wieder was gelernt. das kann also auch passieren :) dann kann ich mich nun drauf einstellen und besser reagieren. puh!

  • Schutztrieb ist hier glaube ich 'gerade' auch ein Thema, allerdings bei Hunden.
    Wir hatten gestern eine richtig Blöd gelaufene Begegnung mit einem Border Collie, bei der ich mich ein wenig falsch verhalten habe..
    Keine Beißerei, wohl nur sehr laut und.. Kräftemessend (?)... Nova war am Ende am Schreien, aber zum Glück nur vollgesabbert.
    Das hat mich verunsichert und ich weiß einfach irgendwie nicht mehr weiter...
    Wie kann ich mich verhalten, wenn wir dem Border beim nächsten mal Begegnen?
    Wenn der Weg zu eng ist um auszuweichen?
    Wie kann ich mich allgemein bei Hundebegegnungen besser verhalten?
    Durch ihr pöbeln bin ich bei jeder Sichtung von Hunden die wir nicht kennen, angespannt.
    Ich habe teilweise auch einfach keinen Nerv mehr, mit ihr Spazieren zu gehen und versuche Zeiten zu wählen, wo möglichst wenig unterwegs sind.. klappt leider auch nicht immer.
    Ich habe keine Ahnung ob ihr prollen wirklich "nur" Unsicherheit ist, oder eben "Schutztrieb" weil sie meine Unsicherheit merkt, oder ein "Groß machen; Ich bin stark", oder doch irgendwie aggressiv?
    Nach einem Trainer bin ich schon auf der Suche, das wird aber vermutlich noch etwas dauern.
    Manchmal denke ich auch schon darüber nach, sie abzugeben, auch wenn ich weiß, das ich das absolut nicht könnte...
    Spazierengehen ist für uns beide zur Zeit nur Stress.

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