Austauschthread für die Wattebauschler_innen

  • Ahhh...


    Okay
    Deine Reaktion ist "STEHEN/Sitzen/Ignorieren"
    Damit erreicht der Hund immer noch etwas durch sein Bellen.
    Dann muss er Sitz machen, also wieder eine Reaktion auf sein Bellen von dir


    Dann "unterbrichst" du ihn, also wieder eine Reaktion von dir.
    Ganz schön viel, was Hund mit Bellen erreicht. Und im Endeffekt: Ziel erreicht: Gassi.


    Ich würde "Gassie gehen" ANKÜNDIGEN mit einem Signal.
    Dein Hund ist ganz schlau und liest dich. Er hat sich selbst verschiedene Signale beigebracht, wann es losgeht.


    Das ist Punkt eins. Und ein Sypmptom.


    Ob dieser Hund besonders aufgeregt ist, weiss ich nicht. Ob du da was üben musst, weiss ich nicht, du schreibst ja, bei deiner Mutter ist s anders.


    Bis das Trainingsziel erreicht ist, würde ich, natürlich managen....


    Und die Orte, die bis jetzt mit Stress belegt sind: SITZ, RUHE,WARTE...positiv belegen, ohne viel aufhebens.


    Wie reagiert der Kleine denn, wenn er an der Tür gelobt wird, gestreichelt?


    Wenn ich es richtig verstehe, weird der Hund zur Zeit immer bestraft, wenn er bellt. Und es funktioniert so nicht?


    Du musst kommplett raus aus dem Teufelskreis.

  • @physioclaudi


    Was bei Tarek immer hilft wenn die Aufregung gross ist, ist ihn festzuhalten und abzustreichen. So dass er runterfährt ...


    Er fällt zwar selten ins bellen, er quitscht dann eher und bewegt sich hektisch ...


    Ich halt ihn dann einfach fest. Vorne um die Brust und hinten um den Bauch. Ja anfangs wehrt er sich dagegen, da muss man halt einfach mal durch. Aber er entspannt dann sehr schnell und ist dann auch wieder gut ansprechbar. Wird er ruhiger, fange ich auch an ihn vorne an der Brust langsam abzustreichen.
    Wichtig ist allerdings dass ich dabei selber ruhig atme und nicht hektisch bin. Aber ich bin auch ganz klar, ich lass den nicht los wenn er rumzappelt.


    Kommt mitlerweile nur noch extrem selten vor dass ich das brauche aber es hat uns gute Dienste erwiesen.


    In der Aufregung konnte er einfach nix mehr annehmen.

  • Ich denke, man darf da gar nicht mit der Haltung rangehen, etwas auszuprobieren um zu sehen, ob es "funktioniert". Dieses Rumprobieren ist Gift.


    Es wird keinen Abschatlknopf für das Verhalten geben.


    Du musst dir ein bestimmtes Vorgehen zurechtlegen und das einfach mal durchziehen. Weg von der Suche nach dem aus-Knopf, den gibts nicht, und das ist eine große Frustquelle für dich.


    Ich hab mir mal in einer bestimmten situation ein aufgeregtes Rumrennen als Muster selbst eingebrockt. Das hat ein Jahr gedauert, bis es wieder "normal" war. ein Jahr, in dem der Hund IMMER (wenn wir in der Konstellation waren) hinter mir gehen musste.
    Nicht ne Woche, nicht ein Monat, ein Jahr. Und heute immer noch, sobald er sich dabei wieder auch nur im Ansatz aufregt.


    Der fällt sofort wieder in das Muster und ist dann nicht ansprechbar.


    Nimm als Faustregel: Sein wann zeigt er das Verhalten? Genauso lange kannst du als Trainingszeit rechnen, bis das Muster einigermassen zuverlässig "gelöscht" ist (also nicht beim kleinsten anlass wieder ausgepackt wird.)


    Also: Über leg dir ne Strategie und halte die stur durch. das ist anstrengend, aber so wie es jetzt ist, soll es ja nicht bleiben.


    Ob er minimal ruhiger ist, wenn er angeleint/eingesperrt/sitzend /was weiß ich ist, muss du entscheiden. Was auch immer dazu führt, dass er kurz nicht bellt - das ausweiten.


    Und ließ mal, was ein Extinction burst ist (solltest du das nicht wissen), dann wird klar, warum es unter Umständen erst mal sogar schlimmer wird.


    Auf jeden Fall: Neues Muster, und dann durchhalten.

  • Nicht bei meiner Mutter, bei meinem Mann ist es anders xD
    Würdest du sitzen lassen, bzw abbrechen als Strafe ansehen? Ich lobe ihn natürlich, wenn er sitzt nur nicht mehr mit Keksen.


    Sehr aufgeregt ist er definitiv. Nicht nur in der Situation sondern generell sehr schnell.

    Das klappt bei Emil nur bedingt. Sprich er beruhigt sich dann nach einer Weile, hört auf zu zappeln, schnauft durch, oder gähnt, aber ich dürfte ihn gar nicht mehr loslassen, wenn ich dann zum Gassi will. Weil sobald ich ihn loslasse gehts wieder los.

    Du meinst den Löschungstrotz? So nennt es meine Trainerin.


    Also ich habe tatsächlich in meinem Auto zwei Kongs gefunden und einen Teil des Frühstücks der beiden da rein gestopft. Direkt als ich mit Kaffee trinken fertig war hat jeder einen bekommen und ich habe ihnen dabei das Geschirr angezogen, mich angezogen, die Leinen dran und bin dann aus der Tür. Den Kong dem Emil vor der Tür aus der Schnute gezogen und los. Es kam dann, also draussen ein Wuff, mit Kopf/Rute hoch und gucken, das ist sein "Hallo Welt hier bin ich" und los ging es.
    Meine Ohren danken.
    Das werde ich tatsächlich weiter so durchziehen. Hätte ich auch früher mal drauf kommen können. Habe das auch im Auto immer gemacht. Er fährt zwar gerne Auto, pennt da auch stundenlang auf dem Rücken liegend, oder guckt aus dem Fenster, aber bis das Auto losfährt muss er tierisch kläffen. Hat er den Kong lässt er das sein.


    Wenn wir aus dem Urlaub zurück sind ist ja die zweite Baustelle das kürzlich plötzlich und für mich ohne ersichtlichen Grund aufgetretene Bellen am Fahrrad. Dauert zwar nur etwa 50m an, ist aber in meinen Augen durchaus entbehrlich, hat er ja sonst auch nie gemacht.


    Ich danke Euch für Eure Tips. Denkt ihr das ist ein gangbarer Weg um die Situation zu ändern? Habe ihn auch nicht für die Aufregung belohnt, er hat ja den Kong bekommen bevor er in diesen Modus gefallen ist.

  • Alles, was erst mal den Stress rausnimmt, ist gut, finde ich.


    Ich denke, du musst halt aufpassen wie der Teufel, keine neuen Muster entstehen zu lassen.
    sollte er auch nur einmal wuffen, wenn es mit dem Kong nicht schnell genug geht, sofort innenhalten, bis er ruhig ist.


    Sonst bellt er irgendwann weil er den Kong will. Erwartungsbellen ist seine Strategie, das wird immer wieder mal durchkommen.


    Ich weiß nicht, wie euer Alltag ist, ich würde schauen, dass er zwar nicht überfordert wird, aber ich würde gleichförmiges, erwartbares vermeiden. Immer alles ein bisschen anders machen. Mal 100 meter nach rechts, umdrehen, wieder nach links. Rein ins Auto, wieder raus. Mal hier Gassi, mal dort.


    Er scheint ein Hund zu sein, der extrem genau beobachtet, seine Schlüsse zieht und nicht gut damit klarkommt, wenn es dann nicht so läuft. Nicht untypisch für Hütehunde, oder?

  • @frauchen07 ja, er beobachtet sehr. Seine Augen sind auch immer unterwegs und flink.
    Immer alles etwas anders traue ich mich nicht so richtig, er dreht so wahnsinnig auf, wenn etwas anders ist und dann ist er drüber und für mich nicht mehr erreichbar. Unser Auslaufgebiet ist ja inzwischen so verinnerlicht, dass er total entspannt ist. Viele Verhaltensketten, wie Jogger jagen und anderen Hunden hinterherbrettern habe ich da jetzt tatsächlich gut im Griff. Seine Ersatzhandlung, die er inzwischen sofort anbietet ist das "bei Fuß". Ich lasse ihn da so lange bis der Reiz auch ein Stück weg ist und dann gibts Keks und Freigabe. Damit bin ich sehr zufrieden. Das klappt aber woanders erst nach Tagen (so wie aktuell im Urlaub). Alles Neue überfordert ihn maximal. Und dann bellt er halt auch unterwegs, fällt ins hüten, zieht an der leine...da kann ich nur noch managen.
    Ich habe ihm ein Thundershirt bestellt und werde damit versuchen Neues stressfreier einzuführen. Mal sehen, ob das klappt.


    Zum Löschungstrotz meinte meine Trainerin halt nur man darf dann nicht denken die Aktion wäre erfolglos und aufgeben, sondern dann halt erst recht dran bleiben.


    Beim Kong fertig machen wird er wohl nicht bellen, glaube ich eher nicht. Beim Futter machen bellt er auch nicht. Sondern sitzt und wartet. Er darf ja auch erst nach Freigabe ans Futter und das hält er sehr gut aus. Sowas klappt immer sehr gut. Ich kann auch Kekse auf den Boden legen und er nimmt sie nur, wenn ich sie freigebe. Das waren halt so übungen, die ich für seine Frustrationstoleranz schon früh angefangen habe. Und da regt er sich auch nicht drüber auf.
    Auch wenn wir nachmittags was üben bekommt er schon mit, wenn ich das vorhabe, weil ich Kekse aus der Küche hole und trappelt erwartungsvoll neben mir her, bellt aber auch nicht und ist auch nicht übermäßig aufgeregt.

  • Beim Kong fertig machen wird er wohl nicht bellen, glaube ich eher nicht. Beim Futter machen bellt er auch nicht. Sondern sitzt und wartet. Er darf ja auch erst nach Freigabe ans Futter und das hält er sehr gut aus. Sowas klappt immer sehr gut. Ich kann auch Kekse auf den Boden legen und er nimmt sie nur, wenn ich sie freigebe. Das waren halt so übungen, die ich für seine Frustrationstoleranz schon früh angefangen habe. Und da regt er sich auch nicht drüber auf.
    Auch wenn wir nachmittags was üben bekommt er schon mit, wenn ich das vorhabe, weil ich Kekse aus der Küche hole und trappelt erwartungsvoll neben mir her, bellt aber auch nicht und ist auch nicht übermäßig aufgeregt.

    Das find ich interessant. Oben stand doch irgendwo, dass die Trainerin meinte, er "motzt," weil du schneller machen sollst, oder ihm was besser erklären sollst, oder? Das könnte man doch hiermit ausschließen, finde ich. Wenn Futter etwas ist, was er unbedingt haben will, er sich da aber so gut zurückhalten kann, dann bedeutet das Bellen doch eher nicht "Ich will das jetzt so und so" sondern "Ich bin aufgeregt, weil es gleich aufregend wird" oder?


    Nicht, dass ich jetzt irgendeinen Tipp hätte, was man dagegen machen kann :ops: ich lese nur zum Lernen mit und wollte den Gedankengang kurz loswerden.

  • @anfängerinAlina ja das stimmt, beim Futter machen kann er sich sehr gut zurückhalten, auch beim tricksen oder so. Aber vllt auch, weil ich da von Anfang an Ruhe gefordert habe. Das habe ich beim Gassi vorbereiten nicht, weil das bei meinen anderen Hunden nie wichtig war und mir nicht klar war zu welchem Problem das sich auswächst.
    In der Huschu motzt er mich schon an, wenn er was nicht versteht. Und auch beim Gassi, wenn ich irgendwo stehenbleibe, oder andere Leute dabei sind. Aus einer höheren Erregung heraus evtl, obwohl er in der Huschu nicht sehr aufgeregt ist, da wir z.Zt nur Einzelstd haben, andere Hunde also wegfallen und wir sehr auf seinen Erregungslevel achten. Haben wir das Gefühl es wird ihm was zuviel darf er immer mal ne Runde schnüffeln gehen, oder ich longiere ihn kurz.

  • Ich lese hier sehr interessiert mit, denn wir haben da ja ein ganz ähnlich gelagertes Problem. Gut, Bolero jankt mehr, als dass er bellt, aber für meine Ohren ist das alles nervig.
    Wir sind auch schnell Opfer der Verhaltensketten, es ist soooo schwer, diese im Alltag zu erkennen und aufzubrechen.

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