Austauschthread für die Wattebauschler_innen

  • Spiel ist doch, wenn ohne höheres Ziel einfach was gemacht wird, um Spaß zu haben ... nur weil einer keinen Bock mehr hat ist es doch nicht Antiwattebausch.


    Wattebausch ist doch, wenn man versucht, jede Herausforderung für den Hund angenehm zu gestalten oder? Also, alles positiv aufzubauen. Bitte ergänzen :)

  • Mag sein, dass er dann einfach drüber ist, aber wie zum Geier soll ich das verhindern? Es passiert auf einem 10 min Spaziergang genauso wie auf einer 60 min Runde.

    Kannst du nicht bei gewissen Hunden, zumindest nicht, wenn man nicht das gesamte Leben nach deren Befindlichkeiten ausrichten kann. Und selbst dann vermutlich nicht....


    Mach dir nicht zu sehr einen Kopf drüber, entspann dich, lächle! Man kann so einen Hund auch durch Sachzwänge führen, ohne ihn von allen weiteren Aussenreizen abzuschirmen und immer nur Zwangsruhe anzustreben. Ja, ab und an wird der flippen, so what? Finde ich für einen energiegeladenen Junghund nicht unnormal. Es kann heftiger werden, aber auch da gibt es verschiedene Gründe.


    Ich hatte vorher Hunde, aber nie zuvor einen so explosiven Arbeitsgeier. Ich hatte das Glück, in der Junghundeschule eine diesbezüglich erfahrene Trainerin zu haben, aber ganz viel im Handling von Splash lief über mein Bauchgefühl. Ich bekam viele, manchmal auch ungefragte Ratschläge, wie die Granate zu händeln sei - manche wertvoll, andere völlig unpassend. Ich musste lernen, das alles zu filtern, durch meine Kenntnis des Hundes zu filtern, das war nicht immer leicht.


    Es kann verschiedene Ursachen für heftiges Übersprungverhalten geben - ich kenne weder dich, noch deinen Hund. Ich kann mir da keinerlei Urteil erlauben. Aber die eigene Ruhe, das Akzeptieren, dass der Hund sich halt mal nicht konform verhält, und dass sich das nicht von jetzt auf gleich mittels eines Tricks oder einer Massnahme abstellen lässt, ist ein ganz wichtiger Schritt. Lerne, die Situationen, die sich eben nicht immer verhindern lassen, zu händeln. Sicher hast du schon Verschiedenstes probiert. Lass das mal in einer ruhigen Stunde Revue passieren, und schau, ob sich da Tendenzen, egal ob besser oder schlechter, gezeigt haben. Das kann dir wertvolle Hinweise geben. Führe Tagebuch.


    Für mich und Splash haben sich zwei mögliche Handlungsweisen in so Ausflippsituationen herauskristallisiert. Einerseits die Kanalisierung einer freudigen Erwartungshaltung ins Sitz: das ist für uns Startposition für eine Vielzahl freudiger Aktivitäten. Brachten entweder ich oder der Hund die dafür nötige Gemütsverfassung nicht auf, war es eine Auszeit, um die Gemüter beiderseits etwas abzukühlen. Aber das kann je nach Ursache für das Problem auch ganz anders aussehen.

  • @Lichking er wird nächste Woche 11 Monate alt.


    Mir ist auch klar, dass sowas in seinem Alter ein Stück weit normal ist, zumal er sehr temperamentvoll ist. Momentan gibt es eine leichte Tendenz Richtung Besserung, aber vor einigen Wochen wollte ich ihn am Liebsten an den nächsten Baum binden, weil ungelogen JEDER noch so kurze oder lange Spaziergang mindestens eine massive Pöbelei mir gegenüber beinhaltete. Unsere Hundeteainerin war dann da und hat uns einiges an die Hand gegeben, was offenbar langsam Wirkung zeigt, aber meine Vorstellung geht eher Richtung eine Diskussion pro Woche, nicht pro Tag :muede:


    Mich hatte halt mal interessiert, ob es eine positive Methode gibt, mit der ich meine Bemühungen unterstützen kann. Ich binde ihn momentan an die nächste Laterne/Baum wenn er so ausflippt, weil 28 kg Spinnender Junghund für mich schwer zu halten sind und so ist es einfacher. Ich gehe dann einige Meter weg und drehe mich um. Und dann atme ich 250 Mal tief durch bis Monsieur sich beruhigt hat.

  • Beim Thema "Ausraster" bringt es eher was das Gesamte zu betrachten, langfristiger zu denken und nicht nur die Situation bzw. den Gassigang, der gerade stattgefunden hat.


    Bei mir gibt es auch immer wieder mal Ruhetage, an denen wirklich so gut wie nichts passiert außer Geschäfte erledigen... ich habe auch das Gefühl, dass die das brauchen um alles im Kopf zu sortieren. Gerade die ganzen Arbeitshunderassen sind ja extrem reizempfänglich und können draußen einfach schlecht filtern was sie wahrnehmen - es donnert alles auf sie ein. Und das bei einem Gehirn, das gerade umstrukturiert wird in der Junghundzeit.


    Ich binde ihn momentan an die nächste Laterne/Baum wenn er so ausflippt, weil 28 kg Spinnender Junghund für mich schwer zu halten sind und so ist es einfacher.

    Das finde ich echt schon heftig...

  • Da Du es ja selbst erwähnt hattest, @Optimistin81 , mal die Frage:
    Wie oft gehst Du denn mit Deinem Junghund 60 min Gassi?
    Täglich?
    Einmal die Woche?




    Warum ich das frage:
    Solltest Du das täglich machen, so könnte ich mir vorstellen, daß dies noch für Deinen Hund einen Ticken zu viel wäre.
    Dann hättest Du eine mögliche Erklärung für die Ausraster.


    Rest ist so, wie flying-paws schon schrieb, man sollte versuchen das Gesamte zu erfassen. Damit ist nicht die aktuelle Situation gemeint, sondern auch die Stunde davor, wo man noch zu Hause war.
    Oder zig Stunden davor, wo Du eventuell für 10 min das Haus verlassen hattest (das sind jetzt alles nur Beispiele), und so weiter.




    Viel Erfolg!



    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Damit ist nicht die aktuelle Situation gemeint, sondern auch die Stunde davor, wo man noch zu Hause war.

    Also, ich meine damit eigentlich mehrere Tage... Beispiel: Ein stark stressendes Ereignis braucht mehrere Tage um verarbeitet zu werden (wie zum Beispiel ein Stadtgang, Gassi mit Hundekumpels, bei denen viel "gespielt" wurde usw...).


    Für viele Junghunde sind Spaziergänge von einer halben bis dreiviertel Stunde meiner Erfahrung nach schon die Grenze des Machbaren fürs Hirn.

  • Ja,
    hatte ich in meiner Aufzählung vergessen!
    Wollte ich auch noch hinzufügen.
    Ich wollte erst einmal mit den kleinen Dingen als Beispiel anfangen.



    Danke, daß Du es noch zusätzlich erwähnt hast!




    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Wenn's an jedem Tag passiert, dann würde ich tatsächlich nochmal über die Bücher und den Tagesablauf genau angucken, und versuchen, den Stress insgesamt zu reduzieren. Anbinden habe ich zwar auch gemacht, aber wirklich nicht oft - in der Regel konnte ich Splash über eine freundliche Einladung da rausholen.

  • Danke für eure Ideen!


    Eins ist mir nicht so ganz klar: wo ist der Unterschied, ob ich mich auf die Leine stelle oder ihn anbinde während ich warte bis er wieder klar ist? Ich gehe ja nicht ums nächste Eck, sondern stelle mich nur außer Reichweite, damit er mich nicht anspringt.

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