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Oh, ein Thread für mich!
Ich bin überzeugte Wattebausch-Tussi. Mein Hund wird über positive Verstärkung und seltenst (bewußt) über neg. Strafe erzogen.
Oft hört man, in der Hundeerziehung brauche man den kompletten Werkzeugkasten an Möglichkeiten der Verhaltensbeeinflussung, man solle sich nicht auf eine Philosophie versteifen.
Tja....nö. Bei MEINEM Hund unnötig. Es wird geclickt, gesäuselt, angekündigt und viel belohnt. Das ist unser Weg, den ich nicht verallgemeinern will, der aber in unserer speziellen Konstellation mehr als hervorragend funktioniert. -
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Hi
hast du hier Austauschthread für die Wattebauschler_innen* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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Beispiel: wir laufen an der langen Schleppleine über eine Wiese, Hund darf schnüffeln wie er will. Es passiert sonst NICHTS.
Ich glaube, es ist für uns Menschen auch manchmal schwer zu erfassen, was denn genau für einen Hund stressig/aufregend sein könnte. Was er da z.B. alles spannendes auf der Wiese riecht - irgendwelche Viecher, die man vielleicht jagen könnte, eine läufige Hündin, den Hund von gegenüber, mit dem er schon mal Ärger hatte, etc. - das können wir ja gar nicht erfassen, aber deswegen ist es natürlich noch lange nicht "nichts".
Mag sein, dass er dann einfach drüber ist, aber wie zum Geier soll ich das verhindern? Es passiert auf einem 10 min Spaziergang genauso wie auf einer 60 min Runde.
Haben die anderen ja schon geschrieben: Nicht nur schauen, was es evtl. aktuell gerade für einen Auslöser gab, sondern auch wie der Tag oder die Tage zuvor aussahen. Mein Hund ist z.B. beim Alleinbleiben manchmal nicht vollständig entspannt, sondern wartet einen Teil der Zeit. Ich kann es nun nicht verhindern, dass er mal alleine sein muss, weiß aber gleichzeitig, dass ich dann hinterher erstmal nicht so Dinge wie z.B. eine größere Gassirunde anschließen sollte, weil er dann einfach durch ist. Auch wenn man ja gerne denkt, die schöne große Gassirunde wäre nun der nette Ausgleich nach dem Alleinebleiben.
Aber die eigene Ruhe, das Akzeptieren, dass der Hund sich halt mal nicht konform verhält, und dass sich das nicht von jetzt auf gleich mittels eines Tricks oder einer Massnahme abstellen lässt, ist ein ganz wichtiger Schritt.
Und eben vielleicht auch die Überlegung, dass der Hund in dem Moment vielleicht nicht mehr anders kann, weil Konzentration, Frustrationstoleranz, etc. aufgebraucht sind. Ich finde da die "Löffeltheorie" tatsächlich eine schöne Verbildlichung. Kommt eigentlich aus dem Bereich chronisch/psychisch kranker bzw. nicht-neurotypischer Menschen, lässt sich aber auch auf Hunde überragen: https://www.facebook.com/notes…eltheorie/485732834825776
am Liebsten an den nächsten Baum binden
Finde ich als Managementmaßnahme ehrlich gesagt gar nicht so verkehrt, bevor er sich los- oder dich umreißt.
Und vielleicht kannst du an dem Punkt ansetzen: Irgendwann muss er sich ja immer wieder beruhigt haben, oder? Wie ist denn das bislang passiert?
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Und eben vielleicht auch die Überlegung, dass der Hund in dem Moment vielleicht nicht mehr anders kann, weil Konzentration, Frustrationstoleranz, etc. aufgebraucht sind. Ich finde da die "Löffeltheorie" tatsächlich eine schöne Verbildlichung. Kommt eigentlich aus dem Bereich chronisch/psychisch kranker bzw. nicht-neurotypischer Menschen, lässt sich aber auch auf Hunde überragen: https://www.facebook.com/notes…eltheorie/485732834825776
Vielen Dank für den Link!
Mir war zwar klar, dass die ganzen Sachen endlich sind, aber mit Löffeln kann man es sich wunderbar vorstellen. -
Ich würde an deiner Stelle an dir selbst arbeiten, damit du die 27 kg halten kannst. Bist du selbst denn klein und leicht oder woran liegts? Das ist doch auch echt gefährlich, wenn du ihn nicht halten kannst, zB an einer Straße. Da riskierst du ja nicht nur die Gesundheit deines Hundes.
Ich denke, dass du sicherlich auch etwas in einem "Teufelskreis" steckst, weil du ahnst, was kommt. Daran würde ich zB ansetzen, wenn du an der Situation an sich erstmal nichts ändern kannst. Also erst einmal überlegen wie stehe ich, wenn mein Hund hochgeht und wie halte ich dagegen, ohne dass es mich von den Beinen reißt. Ich bin recht zierlich und nicht besonders groß und kann tobende 25 kg problemlos an der normalen Leine halten. Dann denken "Ich kann jetzt eh nichts ändern, es ist gleich auch wieder vorbei und cool bleiben, nicht anstecken lassen.Anbinden finde ich aus dem Grund nicht so toll, weil der Hund bisher nicht gelernt hat, wie er wieder herunterkommt und dann auf 180 irgendwo angebunden wird. Damit steigt doch dann der Frust enorm, oder nicht? Von aufgeregt-aufgedreht zu frustriert-aufgedreht.
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Naja, das Problem ist ja, dass der Hund ihr wehtut und blaue Flecken verursacht.
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Dann führt sie den Hund meiner Meinung nach falsch. Wenn er noch so viel Leine hat, dass er herumspringen kann, dann würde ich als Erstes die Leine kürzer nehmen und den Hund so auf Abstand halten. So lernt der Hund doch auch, dass er Frust ect am Frauchen abreagieren kann.
Das ändert natürlich nichts an der Aufregung, aber wenn zB Loki gerade Frust an mir ablassen will, indem er gezielt in meine Beine schnappen will, nehme ich ihn kurz und halte ihn an der Kurzen Leine auf Abstand. -
Ist es tatsächlich ernst gemeint, dass der positive Umgang soweit gehen muss, dass der Hundehalter, was auch immer in den Tagen davor falschgelaufen ist, nicht soweit Selbstschutzmaßnahmen ergreifen darf, und den Hund 1,5 Meter von sich entfernt anbinden darf?
Der Hund kommt sicher nach einiger Zeit auf die Idee, dass wenn er sich ruhiger verhält, Frauchen wieder näher kommt. Deshalb übe ich gezielt das runterfahren. Und das nicht über konditionierte Entspannung im klassischen Sinn.
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Ist es tatsächlich ernst gemeint, dass der positive Umgang soweit gehen muss, dass der Hundehalter, was auch immer in den Tagen davor falschgelaufen ist, nicht soweit Selbstschutzmaßnahmen ergreifen darf, und den Hund 1,5 Meter von sich entfernt anbinden darf?
Es geht doch beim "positiven Umgang" nicht darum, den Hund machen zu lassen, weil man nicht "böse/blöde" werden will. Also das les ich hier raus. Wenn ich positiv ARBEITE (nicht ad hoc sondern als "Lebenseinstellung"), dann SEHE ich früher, was/warum/weshalb mein Hund reagiert, wie er eben reagiert und handle dementsprechend FRÜH. Sicher kann man den Hund anbinden zur Sicherheit aller, das gehört dann aber eben mehr ins MANAGEMENT, meiner Meinung nach. Wie man danach weitermacht, ist ja jedem selbst überlassen.
Der Hund kommt sicher nach einiger Zeit auf die Idee, dass wenn er sich ruhiger verhält, Frauchen wieder näher kommt. Deshalb übe ich gezielt das runterfahren. Und das nicht über konditionierte Entspannung im klassischen Sinn.
Sicher wird der Hund auf die Idee kommen sich zu beruhigen (er hat ja keine Wahl). Der Aufregungscocktail im Hirn flaut ja auch irgendwann mal ab. Meine Meinung ist nur, dass ich MEINEN Hund weder in "nicht schaffbare Situationen" laufen lasse noch diese gezielt ausnutze, FALLS ich mal eine Situation unterschätze. Ich unterstütze meinen Hund aktiv bei den richtigen Entscheidungen, das hat sich von allein auf den gesamten Altag ausgeweitet, ohne viel Arbeit.
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Ich bin niemand, der rein positiv arbeitet oder das als "richtig" empfindet, da musst du mich verwechseln. :)
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Es geht doch beim "positiven Umgang" nicht darum, den Hund machen zu lassen, weil man nicht "böse/blöde" werden will. Also das les ich hier raus. Wenn ich positiv ARBEITE (nicht ad hoc sondern als "Lebenseinstellung"), dann SEHE ich früher, was/warum/weshalb mein Hund reagiert, wie er eben reagiert und handle dementsprechend FRÜH. Sicher kann man den Hund anbinden zur Sicherheit aller, das gehört dann aber eben mehr ins MANAGEMENT, meiner Meinung nach. Wie man danach weitermacht, ist ja jedem selbst überlassen.
Sicher wird der Hund auf die Idee kommen sich zu beruhigen (er hat ja keine Wahl). Der Aufregungscocktail im Hirn flaut ja auch irgendwann mal ab. Meine Meinung ist nur, dass ich MEINEN Hund weder in "nicht schaffbare Situationen" laufen lasse noch diese gezielt ausnutze, FALLS ich mal eine Situation unterschätze. Ich unterstütze meinen Hund aktiv bei den richtigen Entscheidungen, das hat sich von allein auf den gesamten Altag ausgeweitet, ohne viel Arbeit.
Da bin ich absolut bei dir.Ich halte es nur nicht für förderlich, die Besitzerin nochmehr zu verunsichern. Selbstverständlich ist Anbinden eine Managementmaßnahme, eine ziemlich hilflose sogar, aber besser als verletzt zu werden.
ich denke, die aufgeführten Punkte sind richtig und gut, das Dumme ist nur, wenn man was übersehen hat und "mittendrin" ist, muss man handeln und das Beste aus der Situation machen.
Das Training geht dann selbstverständlich weiter.
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