Fernwanderung mit Hund-was braucht man unbedingt?

  • Wir wollen einmal mitlesen... |)


    Reizt mich ja auch schon länger so etwas. Norwegen und Schweden finde ich furchtbar interessant und wird sicher irgendwann einmal angepeilt.
    Wie sieht es denn mit Jakobsweg oder so aus? Hat da einer Erfahrungen mit Hund gemacht? Oder generell einmal Spanien und Portugal vielleicht... :???:

  • Jakobsweg wird extrem schwer mit Hund. Habe ich auch erst angepeilt, dann aber verworfen, auch weil es total überlaufen ist. In den Herbergen sind Hunde nicht erlaubt (werden höchstens allein in irgendwelchen Kellern oder Scheunen geduldet, no way) und Zelten/Campen ist verboten.

  • Zum Jakobsweg kann ich zumindestens die Erfahrung von Freunden weitergeben (ohne Gewähr :smile: ).


    Man muss gut schauen in welchem Monat man das angeht, weil die Temperaturen teilweise für so eine Tour mit Hund einfach zu heftig sind. Zudem sollte man einen menschenfreundlichen Hund haben, weil der Jakobsweg nun mittlerweile tatsächlich etwas "überlaufen" ist.
    Am schwierigsten ist wohl das Übernachten: Zelten ist definitiv nicht erlaubt und wird auch stark geahndet. In den Pilgerunterkünften sind zu einem großen Teil Hunde verboten (du kannst den Hund draußen anleinen, aber wer will das schon?) und in den Pensionen (manchmal auch spärlich) nicht überall erlaubt). Allgemein wohl eher schwierig.


    Es gibt aber einen Teil des Jakobswegs, der von Deutschland nach Prag verläuft. Den habe ich auf meiner To-Do-Liste stehen, weil es einfach vom Wetter und dem Übernachten her einfacher ist und die böhmische Schweiz ist ja auch ein Traum. :cuinlove:

  • Ach! Ist das inzwischen so streng mit dem Campen? Hatte das vor Jahren einmal ins Auge gefasst, da war das noch erlaubt... :dead:


    Wenn dann hätte ich sowieso eher Frühjahr angepeilt. Mein Großvater ist schon ein paar Mal gelaufen, er hatte sich anfangs sogar ein Zelt mitnehmen wollen, sich aufgrund des Alters aber für die Herbergen entschieden. ;)


    Das mit dem Überlaufen klingt auch nicht soooo prickelnd...hach...


    Und ansonsten Spanien/Portugal im Frühjahr? Oder in einem milden Winter? Wir waren einmal im Winter in Portugal, allerdings waren die Nächte doch sehr kalt.



    @Holly111: Ja, böhmische Schweiz hatte ich auch schon ins Auge gefasst...aber bekanntlich muss man ja eins nach dem anderen tun...schlimm... :ugly:
    Aber ich fand die Sächsische Schweiz schon sehr schön, da muss der Rest dann auch noch drankommen.

  • Ich klinke mich auch mal ein, da ich in den nächsten Jahren auch vorhabe größere Touren in Skandinavien zu machen:

    Das klingt traumhaft! Wie sieht es denn in Lappland mit Bären, Wölfen und der allgemeinen Sicherheit aus? Und wie "einsam" war die Route, die du gelaufen bist? (bin bei Wanderungen auch der Typ Mensch, dem es nicht einsam genug sein kann) Gibt es entlang des Hauptweges Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten? Und würdest du die Anreise mit dem Auto empfehlen oder gibt es andere (bessere?) Alternativen?

    Tiere: Bären und Wölfe extrem unwahrscheinlich, geht gegen null. Erstens gibt es kaum bis gar keine, zweitens sind die weg, ehe du die überhaupt gesehen hast^^ Aber Elche eh gefährlicher. Da kann man schon mal einem begegnen. Ich habe eine Elchkuh mit Kalb gesehen und bin einen großen Bogen drum rum gelaufen. Auf dem Hauptweg ist das aber wohl die große Ausnahme. Und es war auch kein Problem, wenn man sich gemäß dem guten Menschenverstand verhält. Aufgefressen wird man unter Umständen eher von den Mücken :headbash:
    Allg. Sicherheit: Kommt drauf an, was du vor hast und wann ;) Auf dem Hauptweg hält sich das Gefahrenpotential meines Erachtens in Grenzen. Es gibt null Handyempfang, aber auf den Hütten ein Nottelefon, und es sind genügend Menschen unterwegs. Meine Route war schon einigermaßen einsam, auf den Nebenwegen bin ich am Tag so fünf bis zehn Menschen begegnet. Auf dem Kungsleden an sich waren es mehr, das ging an sich aber auch - bei den Hütten halt mehr, ansonsten verläuft sich das. Ich hatte aber auch bombastisches Wetter.
    Entlang des Hauptweges gibt es im Abstand von Tagesetappen Berghütten. Manchmal haben die auch eine Art Kiosk, wo man sich mit dem Nötigsten eindecken kann. Ist aber schweineteuer: Übernachtung 40€, NUR die Übernachtung und Küchennutzung.
    Tja, die Anreise. Kommt wohl drauf an. Ich bin wegen dem Hund mit dem Zug gefahren, das hat auch nur 36 Stunden gedauert xD Über Kopenhagen, Stockholm, Boden. Mit dem Auto dürfte das nicht schneller gehen, weil man ja sicherlich mindestens einmal übernachten müsste. Oder man fliegt über Stockholm nach Kiruna oder Gällivare und fährt dann das letzte Stück mit dem Zug. Das geht sicherlich schneller. Ist eine Frage der Möglichkeiten und Vorlieben, würde ich sagen.

  • Wir empfehlen zur Anreise nach Nordschweden / Norwegen mit Hund unbedingt ein Auto oder noch besser einen kleinen Buss / MoWo. Dadurch ist man viel flexibler, sieht mehr vom Land, kann mehr Hundefutter mitnehmen, kann dem schlechtem Wetter etwas ausweichen, kann leichter zusätzliches Material vor Ort besorgen oder deponieren und aus unsere Sicht am wichtigsten, man kann die Wanderungen etappieren.



    Wir haben an Anfang ein paar Tageswanderungen gemacht, unsere Ausrüstung für die nordischen Gefilde optimiert und erst dann längere Mehrtageswanderungen unternommen. Diese Taktik hat sich gut bewährt.


    Gefahren durch "wilde" Tiere gibt es ausserhalb der ausgetretenen Touristenpfade natürlich schon und ein Gewehr kann beruhigen, zumindest wenn man damitumgehen kann.





    Ein anders Thema ist noch die Orientierung in der Einsamkeit Lapplands oder Nordnorwegens, die bei schlechtem Wetter sehr anspruchsvoll sein kann und unbedingt vorgängig geübt werden sollte.


    LG Roger, Nicole und Zorro.li

  • ein Gewehr kann beruhigen, zumindest wenn man damitumgehen kann.

    Letzteres hoffe ich, ist selbstverständlich :ugly: xD
    Aber mal ernsthaft, habt ihr in Lappland/Nordnorwegen ein Gewehr als Schutzmaßnahme dabei gehabt? Auf Spitzbergen ist das logisch wegen Eisbären, aber ansonsten hatte ich in Nordskandinavien nie das Gefühl, eines zu brauchen, und würde das auch als übertrieben ansehen. Aber vllt habt ihr da ja andere Erfahrungen?

  • Hallo Miteinander


    Auf den Bildern ist ein Black Diamonde Firstlight Zelt mit zusätzlichemWindfang zu sehen, ein sehr gutes und sehr leichtes, einwandiges Zelt. Ausunserer Sicht das perfekte Zelt für Mehrtagestouren.
    http://eu.blackdiamondequipmen…ent-BD810151WASAALL1.html


    Ich hatte "wilde" Tier extrain Anführungszeichen geschrieben, da die grösste Gefahr aus unserer Erfahrungvon entlaufenen und streunenden Schlittenhunden ausgeht, besonders für unsereHunde. Fast jeder einheimische Outdoor-Hundehalter weiss Horrorgeschichtendavon zu erzählen, wie der Hund eines Bekannten von entlaufenen Schlittenhundengerissen wurde.


    Entlaufene Schlittenhunde werdenallerdings auch sehr konsequent abgeschlossen und ein Schluss in die Luft kannschon Wunder bewirken. Und ja wir hatten in der mit Schlittenhundefarmen "übersähten"Gegend um Tromsö ein Gewehr mit. Anscheinend lassen einige grosse kommerzielleFarmen ihre älteren Hunde im Frühjahr einfach laufen. Und nein, wir haben keinenabgeschlossen, hatten aber öfter das "Wolfsgeheule" vonSchlittenhunden gehört als wir im Zelt lagen. Ein oder zwei Mal haben wir indie Luft geschlossen und dann war wieder Ruhe.


    LG Roger, Nicole und Zorro.li


    ps Es ist übrigens nicht verboten, denFrischfleischbedarf für gebarfte Hunde auf längeren Touren selber zubeschaffen...

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