Hand aufs Herz: Wer arbeitet Teilzeit für den Hund?

  • Ich würde sehr gerne Stunden reduzieren (für den Hund, aber auch für mich selbst), aber als Lehrer verliert man dabei mehr Geld als man Entlastung bekommt, weil man die ganzen Extrasachen wie Konferenzen, Elternabende, Sprechtage etc. trotz 75%-Stelle zu 100% mitmachen darf. Würde hierbei ebenfalls eine anteilige Reduzierung der Teilnahmeverpflichtung möglich sein, wäre ich die erste, die mit dem Teilzeitantrag winkt :D

  • Ich arbeite zwar nicht nach "normalen" Zeiten, deshalb ist es schwer von Voll- oder Teilzeit zu reden...
    Aber Fakt ist: Ich bin -wenn überhaupt- nur sehr wenige Tage im Monat außer Haus (dafür dann aber teilweise auch recht lange, weil die Aufträge eben oft quer durch Deutschland oder auch im nahen Ausland sind. Teilweise kommen zumindest die kleinen Hundchen dann auch mit).
    Ansonsten bin ich fast durchgehend zuhause und mache da höchstens noch die Bildbearbeitungen. Aber weil ich das einfach nicht gerne mag, ist das auch ein recht überschaubarer Zeitraum :pfeif:
    Der größte Teil meines Lebens ist somit also Freizeit. Nicht ausschließlich wegen der Hunde, aber sie sind einer der Gründe, warum ich das nicht vorhabe zu ändern.
    Mein Freund macht jetzt nochmal eine 2. Ausbildung und ist fast 11 Stunden am Tag außer Haus, Eltern/Schwester/Freunde arbeiten auch. Wer sollte nach den Monstern schauen, wenn ich eine Arbeit mit "normalen" Zeiten hätte? :ka:
    Und einfach die ganze Zeit alleine lassen, käme für mich nicht in Frage. Das würden sie auch ganz schlecht wegstecken (mal ganz davon ab, dass Rentner-Fred das auch gar nicht aushalten würde), besonders die Spitze mögen das einfach nicht, wenn ich nicht bei ihnen bin (sie können zwar recht problemlos alleine zuhause bleiben, aber man merkt doch, dass sie nicht so wirklich glücklich damit sind, besonders wenn es mehrere Stunden sind).
    Wenn Anfang nächstes Jahr der Nachwuchs schlüpft, werden die Monsterchen zwar erstmal etwas zurücktreten und auch mal sonst 1-2 Stunden auf mich verzichten müssen, wenn ich mit dem Zwerg unterwegs bin, aber das ist für mich noch vertretbar (müssen sie jetzt ja auch schon wenn ich bei den Pferden bin).


    Für mich ist es irgendwie auch gar nicht vorstellbar, jeden Tag X Stunden arbeiten zu sein und die Hunde warten solange allein zuhause. Wäre weder für mich, noch für die Hunde etwas und ich glaube, ich hätte auch gar kein gutes Gefühl dabei (seit dem Brand dieses Jahr hier bin ich sowieso etwas paranoid und kann das gar nicht haben, wenn niemand auf die Häuser und Tiere aufpasst).


    Also mit Vollzeitjob gäbe es hier wohl keine Hunde. Oder besser: Mit Hunden gibt es hier keinen Vollzeitjob :D

  • In meinem Hauptberuf arbeite ich auch nur in Teilzeit auf 30h - Im Gesundheitswesen wird man einfach scheiße bezahlt und da machen die 10h die Woche das Konto auch nicht merklich voller. Ich mag meinen Job, wirklich... aber ich habe keine Lust 40h meines Lebens jede Woche damit zu verbringen.
    Aus dem Grund habe ich für die ''restlichen'' entbehrlichen Freizeitstunden einen Nebenjob beim Tierarzt angenommen, stocke damit mein Gehalt steuerfrei etwas auf und zusätzlich ist es einfach eine grandiose Versicherung für die Hunde, falls mal etwas behandlungsbedürftiges ist. Muss man einfach so sehen. Hätte ich diese Option nicht, müsste ich wieder vollzeit arbeiten und hätte dann keine zwei Hunde, mein bzw. unser Leben wäre nicht vollkommen und ich hätte nix davon. Dann kaufe ich mir lieber nen paar Schuhe weniger oder die Jeans für 30€ statt für 60€ und gut ist.


    Mein Lebenspartner arbeitet in Vollzeit, das heißt bei ihm aber auch nur 35h allerdings im 3-Schicht-System. Der Job ist allerdings gut bezahlt und durch sein Wissen und die übernommene Verantwortung ist er fast unkündbar und eine wirtschaftliche Entlassung ist durch eine weltweit ''monopolähnliche'' Situation nicht zu erwarten.
    Die Hunde sind also alle 3 Wochen am Vormittag für 5h alleine. Viel länger möchte ich sie nicht alleine lassen, auch wenn sie es könnten. Wenns doch mal eng wird, dann springt meine Mutter ein wie zb nächsten Montag.


    Aktuell reicht mein Gehalt nicht um Rücklagen zu bilden, wir haben kürzlich ein Haus gekauft, hatten einen Autounfall mit Totalschaden d.h. neue Karre kaufen, sodass erst mal alles Geld in die Lebensplanung investiert wird.


    Ich mag mein Leben so wie es ist und ich würde in meinem jetzigen Job keine Vollzeitstelle mehr annehmen. Auf Rente hoffe ich sowieso nicht mehr, von daher brauche ich mir da auch keine Gedanken drum machen und muss sowieso privat vorsorgen.

  • Ich arbeite auch 29 Stunden und bin Alleinstehend.
    Das erste Jahr mit Hund noch Vollzeit aber der Hund hat mich dazu gebracht mein Leben zu entschleunigen.
    Und dafür muss ich ihr echt danken. ;)


    Ich habe aber schon recht früh nach der Ausbildung entschieden das ich keine Karriere machen will sondern für mich anderes wichtiger ist. Direkt nach der Ausbildung habe ich als Disponentin in Schicht gearbeitet und praktisch nur noch funktioniert.
    Ich hab gut verdient aber so hab ich mir mein Leben einfach nicht vorgestellt. Ständig gehetzt.


    Ich fing dann im Familienbetrieb an. Geregeltere Arbeitszeiten, 40 Stundenwoche, sehr freies arbeiten aber leider lange Arbeitstage (von 10 bis 19:30 Uhr) und weniger Geld.
    Schon bevor der Hund da war, war klar das ein Hund keine (mit Fahrten) 10-11 Stunden alleine bleiben kann und betreut werden muss.
    Ein Jahr hat das mit Hund gut funktioniert aber ich war eben nicht zufrieden. Ich bereue heute noch so viel in der Junghund-Zeit verpasst zu haben.


    Also auf 29 Stunden reduziert. Ich arbeite nur noch 3 Tage die Woche und einen Samstag im Monat.
    Klar, große finanzielle Einschnitte. Die Wohnung in der ich lebe zahle ich noch ab. Das ist meine Altersvorsorge. Ich hab vor dem Schritt zur Teilzeit viel gerechnet.
    Bin aber ziemlich genügsam und war auch vorher schon sehr sparsam. Ich bin nicht der Typ der sich häufig neue Kleidung kauft, in Discos oder Restaurants geht und ein schönes Auto braucht. Ich habe keine teuren Hobbies und kaufe für mich nicht viel. Für den Hund schon eher. ;)
    Mein Auto ist ein robuster Kleinwagen von '92 (ohne Klima, Servolenkung und elektrische Fesnterheber :D ). Meine Wohnung nicht in der Innenstadt sondern einem gut angebundenen Vorort.
    Ich habe meine großen Traumreisen schon kurz vor und nach meiner Ausbildung gemacht.
    Jährliche Urlaube sind jetzt nicht mehr drin. Eher alle 2-3 Jahre innerhalb Europas.


    Ich möchte auch mit Teilzeit finanzielle Sicherheit und spare daher so viel wie möglich. Mein komplettes Gehalt ist verkalkuliert (inkl. monatlichen Sparbeträgen für Notfälle, jährlich anfallende Belastungen wie z.B. Versicherungen und Weihnachtsgeschenke).
    Allgemein überlegt man eben eher bevor man irgendwas kauft. "Brauche ich wirklich das *Artikel einsetzen* von Tchibo?" Meist ist die Antwort nein. ;)
    Das hört sich jetzt trauriger an als es ist. :D Dafür habe ich viel Zeit. Und das finde ich unbezahlbar.



    Ich verzichte auf so manches was Freunde sich gedankenlos kaufen würden und die fragen auch: "Wie kannst du von dem Gehalt leben?"
    Das finde ich aber nicht schwer. Ich habe eben ein Auge auf meine Finanzen und wenn ich dann sehe was besagte Freunde für ihre Spontankäufe, Restaurantbesuche, Ausflüge und die 120qm Wohnung zahlen, wundert es mich nicht das sie denken das man mit meinem Geld nicht auskommen kann.
    Ich habe nach diesen Dingen einfach nicht so das Bedürfnis.


    Aktuell bin ich mit meinem Leben so wie es ist rundum zufrieden. :)
    Momentan ist mit dem Chef im Gespräch das ich einmal die Woche im Büro arbeiten könnte. Da freue ich mich drauf. Dann könnte ich den Hund zumindest einmal die Woche auch mitnehmen.


    Mal eine Frage an die Teilzeitarbeiter, ohne vollzeitarbeitenden Partner. Was für Jobs habt ihr, dass das machbar ist, also finanziell?

    Ich arbeite im Einzelhandel im Kunstgewerbe aber kümmere mich (während ich im Laden stehe) um mehrere Webseiten und Shops des Ladens.
    Also so eine Mischung aus Verkauf und Backoffice.
    Viel verdiene ich nicht. Gerade so vierstellig. Ich habe aber meine Schwester als Mitbewohnerin die mir ein bisschen Miete gibt und davon zahle ich die Betreuung für den Hund. Komme aber gut damit aus.

  • Ich habe einen 20 Stunden Job, ein wenig mehr als Mindestlohn. Gut ich hatte viele Jahre einen tollen und gut bezahlten Job, da habe ich Rücklagen gebildet, die immer noch reichen.
    Ich wohne auf dem Land, keine Miete, dafür aber Auto. Den Hunden fehlt es an nichts, es gibt ein gut gefülltes Tierarztkonto, Barf oder hochwertige Reinfleischdosen, 1-2 x die Woche Hundeschule, Hunde werden täglich durch die Gegend kutschiert, Kosten für Pflegehunde sind auch drin. Für mich gibt es halt keinen Luxus, brauche ich nicht, kein Friseur, kein Fitnessstudio, Kino oder Konzert, ich brauche auch nicht jedes Jahr neue Klamotten - wenn gönne ich mir aber was gutes. Genau wie einen Urlaub im Jahr.
    Wie gesagt ich kenne beides und würde nie wieder einen Hund mit einem Vollzeitjob haben. Wenn müsste ich für eine Betreuung sorgen, was den Mehrverdienst auffressen würde. Teilzeit habe ich damals aus gesundheitlichen Gründen angefangen, da gibt's ja keine Unterstützung ... aber das bin ich mir wert. Es tut mir gut und damit auch meinen Hunden. Ich hätte auch nie gedacht das man mit so wenig auskommen kann, aber heute bin ich wesentlich glücklicher als zu Karrierezeiten.

  • Ich habe fast 30 Jahre voll gearbeitet, dabei ein Kind groß gezogen, den Haushalt geschmissen, einen Hund und ein sportliches Hobby gehabt.
    Den Stress brauchte ich irgendwann nicht mehr.
    Teilzeit (80%) mache ich nun auch schon ein paar Jahre und es tut mir gut. Ich fange früh an und bin gegen Mittag daheim und da ich meine Mittagspause nicht mehr mit Shoppen verbringe bleibt am Ende des Monats eigentlich nicht weniger übrig. :pfeif:
    Da ich gut verdiene reicht es locker und wegen dem Hund brauche ich nicht extra planen. Das Kind ist raus und nun kann ich endlich etwas für mich selbst tun.
    Ich hätte das schon eher gemacht, aber die Firma wollte es nicht.


    LG Terrortöle

  • Das Problem ist ist auch, dass ich gar nicht wirklich die Wahl habe. Bei manchen klingt das so einfach, macht man eben Teilzeit. Öhm jaa ... nur könnte ich meine Rechnungen dann nicht mehr bezahlen?


    In meinem Studium und meiner Schulzeit hatte ich jahrelang Pferde und ich habe mich finanziell stark einschränken müssen, - das möchte ich jetzt einfach nicht mehr. Denn ich habe gelernt, dass es auch mal schön ist in den Urlaub zu fahren (ich rede nicht von drei Wochen Karibik, sondern mal nett mit den Hunden ans norddeutsche Meer), sich auch mal was zu kaufen, weil man es toll findet und nicht nur weil man es unbedingt wirklich jetzt braucht oder auch einfach mal ohne schlechtes Gewissen im Kino fettes Popcorn zu kaufen, auch wenn die Preise einfach unverschämt sind.


    Nicht falsch verstehen, war eben auch eine tolle Zeit damals mit den Pferden und es hat mir damals nichts ausgemacht so viel zurückzustecken. Aber jetzt, wo geregeltes Einkommen da ist, keine Pferde mehr und ich echt viel arbeite, genieße ich es auch das Geld halt mal für "normale" Sachen ausgeben zu können.


    Aber wie gesagt, mit Teilzeit müsste ich wieder an jeder Ecke sparen ... hab aber auch keinen gutverdienenden Kerl im Rücken (und ich würde auch nie finanziell von jemanden anderem so stark abhängig sein wollen).


    Aber ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass das mit weniger arbeiten und mehr Geld trotzdem irgendwann mal klappt, seufz.

  • Geht mir sehr ähnlich.


    In vielen Fällen steckt ja doch Partner / Familie dahinter, so dass die Möglichkeit besteht Teilzeit zu arbeiten.


    Ist bei mir eben nicht der Fall. Ich bin alleine und werde es wohl auch bleiben und beabsichtige das auch icht (aktiv) zu ändern. Ich habe seit ich 19 bin alleine gewohnt und mich alleine versorgt, auch mal mit wenig Geld, z.B. in Studienzeiten. Ich hab jetzt ein Einkommen, dass für einen Single ok ist, aber großer Luxus ist auch nicht drin. Weniger arbeiten geht erst mit mehr Grundverdienst. Ich hoffe, dass es in einigen Jahren möglich ist, aber nachdem ich deswegen jahrelang auf einen Hund verzichtet habe, hab ich es eben irgendwann doch gemacht. Dafür hab ich mich aber z.B. auch in meinen jungen Jahren genügend ausgetobt, so dass es mir jetzt nichts ausmacht, die freie Zeit mit meinen Hunden zu verbringen, anstatt mit Party, Essen gehen, shoppen etc. Das ist für mich kein Verzicht.

  • Ich finde es schwer zu sagen...
    Als ich noch verheiratet war, konnte ich daheim bleiben, auch wegen der Hunde...
    Irgendwann hat mir aber das Hausfrauendasein gereicht und ich hab TZ gearbeitet...
    Klar, für die Hunde war es toller, als immer jemand zu Hause war, aber ich war damit nicht glücklich.
    Jetzt arbeite ich TZ, selbständig. Komme davon halbwegs über die Runden, mit den vier Hunden.
    Vollzeit wollte ich nicht wegen der Vier, nach der Trennung von meinem Exmann.
    Finanziell hätte ich aber die Vier und mich nie über Runden bekommen, mit nem normalen TZ-Gehalt.
    Da hätte ich, bei beiden Möglichlichkeiten früher oder später vor der Entscheidung gestanden, einen Teil der Hunde oder alle, abgeben zu müssen...
    Also ja, ich arbeite TZ wegen der Hunde, bin finanziell unabhängig und hoffe, dass das alles so weiterläuft, wie bisher. =)

  • Ich könnte es mir nicht leisten, nur Teilzeit zu arbeiten. Punkt. Aber Hund kommt eh mit ins Büro, daher brauch ich nicht für Hund weniger arbeiten.

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