Hand aufs Herz: Wer arbeitet Teilzeit für den Hund?

  • @Chatterbox
    Das ist aber schon eher unvernünftig.
    Ich bereue es sehr, dass ich nicht schon mit Anfang meiner Ausbildung in eine private Rente eingezahlt habe. Das geht auch mit Kleinstbeträgen.

    Mag sein, aber ist halt Einstellungssache... ich bin manchmal gern unvernünftig. ;) Außerdem bin ich mir einfach echt sehr unsicher, wieviel es letztlich bringt, da jetzt schon groß einzuzahlen und so weiter. Wer weiß, was in paar Jahrzehnten bei uns wirtschaftlich/politisch los ist usw.

  • Ich würde sehr gerne Stunden reduzieren (für den Hund, aber auch für mich selbst), aber als Lehrer verliert man dabei mehr Geld als man Entlastung bekommt, weil man die ganzen Extrasachen wie Konferenzen, Elternabende, Sprechtage etc. trotz 75%-Stelle zu 100% mitmachen darf. Würde hierbei ebenfalls eine anteilige Reduzierung der Teilnahmeverpflichtung möglich sein, wäre ich die erste, die mit dem Teilzeitantrag winkt :D

    Wenn ich hier nochmal einhaken darf, auch wenn es schon länger her ist...


    Was noch dazu kommt, ist, dass die Teilzeitkräfte dann auch als erste herangezogen werden, wenn es um Mehrarbeit geht... Eine Kollegin traf es in einem Schuljahr mal ganz hart. Sie wurde für ein 18-Std.-Deputat bezahlt, hatte aber insgesamt 26 Std. und dann eben eine Bugwelle von +8 Std, die sie heute noch vor sich her schiebt...


    Da muss man sich schon genau überlegen, ob es sich lohnt. Für mich würde es sich quasi nur lohnen, wenn ich auf 16 Std bis 20 Std reduziere und den Konferenztag frei habe, wenn keine Konferenz ist. Alle anderen Modelle wären kaum sinnvoll...

  • Ich glaube nicht daran, dass ich auch nur einen Cent der staatlichen Rente sehen werde... von daher ist mir das echt egal. Dann genieße ich lieber jetzt mein Leben und sorge Privat vor. Kann man irgendwann überhaupt noch in Rente gehen oder muss man arbeiten, bis man umfällt?! Man weiß es nicht... ich verlasse mich nicht mehr auf andere, sondern nehme es selbst in die Hand und zahle da auch schon monatlich eine kleine Summe ein seit meiner Ausbildung.


    Die beste Altersvorsorge haben wir mit dem Hauskauf sowieso schon getätigt, sodass das dann noch vor potenziellem Renteneintrittsalter abbezahlt ist und wir somit genug zurücklegen können.


    Eigene leibliche Menschenkinder sind vorerst nicht geplant. Nen dritter Hund... mal sehen, warum nicht? :smile:

  • Ich hatte nach dem Studium die Wahl. Und hab mich gegen Karriere entschieden und für Zeit für Hunde, Garten, Haushalt... (völlig ohne Kinder oder Kinderwunsch). Ich mag niemand anderen bezahlen, mein Leben zu leben, meine Hunde auszuführen, meinen Garten zu pflegen... Ich bin in der glücklichen Lage, dass mein Mann Vollzeit arbeitet und ich die Wahl habe. Ich arbeite Halbtags, 5 Stunden. Situativ arbeite ich Vollzeit (4 Stunden vormittags, dann 2 Stunden Mittagspause und noch mal 3 Stunden). Die Hunde gehen dann vor der Arbeit 1 Stunde spazieren, mittags gut eine Stunde und Abends dann Spiel, Sport, Spaß im Garten oder joggen mit Frank und sie wirken nicht halb so ausgelastet (vor allem bei Smilla merkt man das), wie wenn ich halbtags arbeite. Es ist nicht nur die "wir machen aktiv was zusammen" Zeit bei uns, wie meine Hunde mir deutlich zeigen. Und da mein Tag in diesen Zeiträumen um 5:15Uhr anfängt und um etwa 19Uhr mit kochen endet, ist es auch nichts, was ich persönlich auf Dauer haben wollen würde, sofern ich irgendwie die Wahl habe...


    Lucy fängt übrigens laut unserer Mieter heute noch an zu heulen wie ein Wolf, wenn ich die 5 Stunden mal überschreite, so viel zum Zeitgefühl oder der Anwesenheit anderer Hunde. Hunde sind ausgelastet, pennen, dann werden sie wach und warten, und warten... natürlich macht es einen Unterschied, ob es 2 Stunden, 4,5 Stunden oder 8 Stunden sind, ich finde den Gedanken mit dem fehlenden Zeirgefühl völlig blödsinnig...!

  • Das mit dem fehlenden Zeitgefühl ist ein Ammenmärchen, das denke ich auch.


    Ich würde auch mehr arbeiten, wenn wir keine Hunde hätten. Aber so ist es mir lieber, ich arbeite ungefähr 25-30 Stunden in der Woche und kann so jeden Tag gegen Mittag mit den Mädels in den Wald fahren und mich ehrenamtlich betätigen.
    Dafür darf ich niemals in Rente gehen.

  • Wie das funktioniert ? Ich bin bescheiden, ich brauche nicht viel und setzte einfach Prioritäten. Irgendwann habe ich mich gegen Karriere entschieden und mein Leben entschleunigt. Eine längere Krankheit tat ihr übriges, es gibt einfach wichtiges im Leben. Ob das ewig funktioniert, keine Ahnung, aber im Moment sind wir sehr glücklich damit.

    Es gibt ein schönes Buch mit dem Titel "Was ich wirklich brauche". Ich bin sonst eigentlich kein Ratgeber-Leser, aber das hier hat mir echte Lebenshilfe gegeben.
    Ich brauche: Eine gute Beziehung zu meinem Freund, meiner Familie, meinen Freunden, ich brauche ganz dringend meine Hunde (logo!), Zufriedenheit bei der Arbeit mit Wertschätzung und Feedback, Spaziergänge in der Natur, gute Gespräche, gute Bücher und Filme, mal einen Rotwein (am liebsten mit Freund/Freunden/Familie/einem gutem Film - dann muss es auch nicht der teuerste sein), Musik (!!), gutes Essen (keine Haute Cuisine)... sowas halt.
    Dafür braucht man ein bisschen Geld, aber nicht viel. Vieles davon gibt es sogar umsonst und ist sowieso unbezahlbar!


    Luxus ist auch OK, aber man muss sich immer überlegen, ob man das wirklich braucht oder nur meint, es haben zu müssen. Für mich ist Zeit zu haben der wahre Luxus!


    Cool, jetzt erinnere ich mich an einen Song aus meiner Jugend, der schon in diese Richtung ging:


    :smile:

  • Ich arbeite beim ambulanten Pflegedienst, 75%. Wegen meinem Hund würde ich auch nicht in den stationären Bereich wechseln, da mir dann die Zeitspanne, die Mausi alleine wäre, zu lang ist. Ich bin alleinerziehend, aber meine Tochter ist mittlerweile schon 17 Jahre alt und kann auch mal einen Hundespaziergang etc. übernehmen. Vollzeit möchte ich nicht arbeiten gehen, da mir meine Freizeit einfach auch wichtig ist und ich außer dem Hund noch andere Hobbies habe.

  • Hallo zusammen,


    als unser Tigre noch lebte habe ich Vollzeit gearbeitet. Er wurde mittags von meiner Mutter abgeholt, hat den Nachmittag bei ihr und den Enkelkindern verbracht. Abends habe ich ihn dann geholt oder er wurde gebracht (echter Luxus gewesen, danke Mama!).


    Als wir uns dann Rex aus dem Tierheim "angelacht" haben, war gleich klar, dass die o. g. Variante nicht funktionieren würde, da Rex ein schwerer Brocken war und teilweise noch ist.


    Ich bin dann spontan zu meinem Chef, habe gesagt, dass ich nur noch weniger arbeiten kann, um Rex ein Leben bei uns zu ermöglichen.


    Seit dem arbeite ich 30 Stunden in der Woche. Jeweils 4 Stunden täglich im Büro und an 3 Nachmittagen im Homeoffice und bin meinem Chef unendlich dankbar.


    Der Gehaltsunterschied ist zwar da, aber dafür, dass ich einen Hund halten kann auf jeden Fall o.k.


    LG, Tigre

  • M.E. ist es unbedingt notwendig, nur Teilzeit zu arbeiten, wenn man sein Leben wirklich leben will. Als Vollzeitkraft fühlte ich mich immer als ein Stück Nutzvieh im Besitz grausamer Ausbeuter, und alle obrigkeitlichen Pläne deuten darauf hin, dass zukünftig nur noch extrem wenige Menschen in Deutschland ihren Ruhestand genießen werden.
    Wegen der Progression wird bei weniger Arbeitsstunden jede einzelne besser bezahlt, und sehr viel Geld lässt sich sparen, wenn man irgendwelche Arbeiten im Privatbereich selbst macht, statt sie in Auftrag zu geben: Was eine Handwerkerstunde brutto kostet, kann man in vielen Stunden nicht netto selbst verdienen.
    Deshalb ist der finanzielle Verlust bei Teilzeit oftmals viel geringer als der zeitliche Gewinn.
    Und die mit Kind und/oder Hund verbrachte Zeit ist ohnehin nicht mit Geld aufzuwiegen.


    sea u in denmark

  • Wenn ich denke für wieviele Familien es einen schweren Einschnitt bedeutet, wegen Kind(ern) Gehaltseinbußen durch Teilzeitarbeit der Frau zu erleiden, bin ich ehrlich überrascht, wieviele sich das für Hund(e) antun.


    Wir arbeiten beide Vollzeit, ich allerdings mit sehr flexibler Zeiteinteilung und teilweise von zuhause aus, sodass es möglich wurde, einen Hund anzuschaffen. Hätte ich andernfalls sicher nicht getan, ist ja so schon genug organisatorische Action mit den Kindern und ihren Freizeitaktivitäten.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!