Streicheln durch den Zaun??

  • Wir waren am Wochenende bei uns im Garten. Um unseren Garten ist ein 1,50 m hoher, sehr stabiler Zaun. Der Hund darf sich im gesamten Garten (überschaubar) frei bewegen. Unser Teich musste winterfest gemacht werden und wir standen nach Erledigung der Arbeit da und quasselten.
    Vorne am Weg ging eine Familie - Mama, Papa und ca 8 jähriger Sohn vorbei, was wir zwar bemerkten aber nicht wirklich für voll nahmen, denn durch unsere Kolonie laufen viele Leute.
    Sekunden später bemerkte ich, das das Gespräch der beiden nicht leiser wurde, sondern in gleicher Lautstärke vor unserem Tor weiter ging. Da der Blick auf die Tür durch einen Busch verdeckt war, ging ich einen Meter nach links und mir blieb fast das Herz stehen. Der Junge steckte seinen gesamten Arm durch den Zaun um den Hund zu streicheln und die Eltern standen seelenruhig dahinter und texteten.
    Ich habe sofort unseren Hund zurück gepfiffen und den Eltern den Marsch geblasen. Wie blöd kann man sein, sein Kind einen wildfremden Hund durch den Zaun streicheln zu lassen. Von den Eltern kam nur -schuljung- und sie gingen weiter.
    Da mein Hund Kinder nicht unbedingt mag, war ich total erleichtert das er absolut ruhig reagiert hat.
    Was wäre aber, wenn er in so einem Fall gezwickt oder gar gebissen hätte?
    Wir haben innerhalb kürzester Zeit reagiert aber selbst das ist ja manchmal zu spät, denn mit solch einem Verhalten rechne ich bei Erwachsenen nun wirklich nicht.

  • Aber wenn du doch weißt, dass viele Menschen durch die Gärten laufen, musst du dich auch damit rechnen, dass ggf. spielende Kinder so reagieren.


    Fern ab von jeglichen rechtlichen Aspekten, hättest du für mich absolut Schuld. Hand durch den Zaun stecken ist nicht toll, machen Kinder aber häufig- ich finde da muss man in so einer Kleingartensiedlung mit rechnen.


    Ich hätte die Leute auch nicht angepfiffen sondern es Ihnen erklärt. Vielleicht wussten sie es nicht besser. Jetzt bist du die Doofe und für die Zukunft wissen sie es nicht besser.


    Wenn ich mich an einem Ort mit vielen Menschen befinde muss ich auch mit unwissenden Menschen rechnen.


    Mal ganz frei meine Meinung.

  • Rechtlich: Du bist schuld wenn dein Hund zupackt. Dein Hund muss in D jederzeit so gesichert sein, dass er niemand (auch nachts dem Einbrecher nicht) ein Haar krümmen kann. Deshalb ist die Tierhalterhaftpflicht auch so wichtig. Google Stichwort: Gefährdungshaftung


    Moralisch: Die einzige Watsche die ich als Kind bekam, war in ebenso einer Situation. Da hatte ich allerdings nicht nur heisse Ohren, sondern auch Hundezähne im Arm. Heute leider undenkbar....

  • Wenn Kinder alleine vorbei gehen bleibt der Hund bei mir und darf nicht an den Zaun, eben weil Kinder es nicht besser wissen und es jederzeit passieren kann.
    Viel los ist zu dieser Jahreszeit nicht mehr, die drei waren die einzigen in ganzen 5 Stunden.
    Im Frühjahr und Sommer sind viele Kinder in der Kolonie unterwegs und der Hund bleibt dann bei mir auf der Terasse bzw abrufbereit.
    Er interessiert sich zum Glück auch nicht sonderlich für das was vor dem Garten abgeht, es sei denn jemand kommt den er kennt.
    Der untere Teil der Tür ist noch zusätzlich mit Kaninchendraht dicht gemacht (wegen einem kleinen Jacky unserer Nachbarn)
    Der Junge musste sich wirklich verbiegen um durch zu kommen und Mama half ihm.


    Selbst wenn ich keine Hunde habe müsste mir klar sein, das ich nicht einfach durch den Zaun in fremde Gärten greife.
    Und sorry das ich den Eltern in dem Moment nichts erklärt habe, denn irgendwie war das für mich absolut logisch, und in 20 Jahren Hundehaltung kamen solche Reaktionen wirklich nur von Kindern die alleine waren.

  • Ich kenne Leute die wirklich keine Ahnung haben und deshalb sich im Hinblick auf Hunde sehr falsch verhalten. Z.B. weiß ich auch nicht wie man sich bei Hühner verhält, wann sie freundlich sind usw. Gut, ich fasse nicht durch fremde Zäune, aber deshalb würde ich grundsätzlich nicht davon ausgehen, dass es niemand macht.


    Deshalb nein, ich tendiere zu aufklären.



    Außerdem musst du schon genau schreiben, hellsehen kann ich nicht. Du schriebst dassdort häufig Leute lang laufen. Da kann ich doch nicht wissen wie das im Sommer/Winter ist.

  • Sorry war in dem Moment falsch ausgedrückt.
    In den kalten Monaten ist die Kolonie fast nur von den Kolonisten bevölkert.
    Besucher nutzen die Wege meist wirklich nur im Sommer bei schönen Wetter, wenn sie morgens die Wege abkürzen oder einfach nur einen Spaziergang machen.


    Ich weiß das ich den Hund zu sichern habe, aber mit solch einer unbedachten Reaktion habe ich bei Erwachsenen nun wirklich nicht gerechnet.
    Bei Kindern passiert es sehr häufig. Sie bleiben stehen, versuchen den Hund zu rufen oder hocken sich vor die Tür.
    Da gehe ich hin und rede mit denen, alles kein Problem. Anfassen dürfen sie den Hund trotzdem nicht und wenn ich ihnen erkläre warum, ist das für die Kiddies auch in Ordnung.

  • Dann hake es ab und in Zukunft rechnest du einfach mit der größten Unwissenheit ;) also klar man kann es diskutieren, rechtlich wie moralisch, aber es führt einfach zu nichts. Am Ende muss man als Hundehalter so oft kleine Brötchen backen- also lieber wachsam sein.

  • Wir haben auch oft das Problem, dass Kinder durch den Zaun bzw. Ritzen zwischen Tor und Mauer fassen. Unglaublich, aber auch da stehen die Eltern/Großeltern daneben. Weil das Hundi ist ja soooo lieb, freut sich so und tut ssiiicher nichts. :rotekarte:
    Nein, jetzt noch nicht, sie ist ja noch jung. Aber WIE in Gottes Namen kann ich meinem Kind erlauben, durch einen Zaun in das Revier eines mir vollkommen fremden Hundes zu greifen. :ka: Die spinnen doch komplett!


    Für die Fehler solcher Idioten haftbar gemacht zu werden, sehe ich absolut nicht ein. Mein Hund ist sicher verwahrt, kommt nicht raus, kann nicht nach draußen beißen, sogar wenn er wollte. Aber wenn jemand so deppert ist, die Hand durch den Zaun zu zwängen...Was ist eigentlich mit der Aufsichtspflicht der Eltern? Nicht wissen schützt doch auch sonst vor Strafe (bzw. in dem Fall Schuld) nicht?

  • Wahrscheinlich werde ich jetzt gelyncht..
    aber als Kind bin ich kaum an einem Hund vorbeigelaufen ohne den zu streicheln, natürlich davor die Hand "davor gehalten"..obs das besser macht?
    Habe ich auch bei Zäunen gemacht, Hand hingehalten, Hund wirkt freundlich, gestreichelt. Meine Eltern haben da auch nie gross was gesagt, da ich nie zu Schaden gekommen bin und viele in mir ein besonderes Talent mit Tieren sahen.
    Habe oft auch Kettenhunde die sehr böse wirkten gestreichelt, natürlich mit vorsichtiger Annäherung..


    ..lyncht mich jetzt, aber ja als tierliebendes Kind war das für mich so, wurde auch nie gebissen oder geschnappt.


    Evlt. Bretter verbauen, so dass niemand reinfassen kann? Draussen Schild ran, dass vor dem Hund warnt?

  • rechtlich bist du leider schuld.


    Moralisch sind die eltern/kinder selbst schuld, wenn etwas passiert. Leider hilft dir das juristisch nicht weiter.


    Ich finde es verantwortungslos von den eltern und ich würde mir wirklich eine andere rechtsprechung wünschen. Dann würden die leute auch wieder vermehrt ihr hirn einschalten, aber solange das "recht" auf seiten von dämlichen menschen ist, muss man als hh leider alles mögliche und vorallem unmögliche miteinkalkulieren :dagegen:

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