Warum tun sie sich das an...?

  • Als mein erster Hund gehen musste, war es sehr sehr schwer. Ich wollte aber eigentlich sofort wieder einen Hund.Habe dann aber 1 Jahr gesucht und gerbaucht.Was wäre denn die Alternative?Das der Platz an meiner Seite leer bleibt, ich bin dann unglücklich weil was fehlt, und ein Hund hockt stattdessen evtl lebenslänglich im Tierheim,ebenfalls unglücklich.
    Jetzt habe ich sogar 2 Hunde an meiner Seite, beide aus dem Tierschutz und die eine hatte eher schlechte Vermitllungschance (Türkei).Die andere stammt aus der Smeura.Wir sind happy und das wiegt den Schmerz auf.Für mich steht jetzt schon fest, danach werden auch wieder Tierschutzhunde einziehen.Es gibt doch noch viele unglückliche Hunde dort, die ein besseres Leben verdient haben.
    Mein alter Hund wird aber unvergessen sein, er ist auf meiner Haut verewigt ;-). Trage ihn also immer bei mir :-)

  • Für mich gehört es dazu, auch an das Ende zu denken. Für mich wäre es schrecklich, wenn mein Hund stirbt und ich wäre unvorbereitet, wüsste nicht, was ich mit seinem Körper machen möchte und was der nächste Schritt ist. Ich bin gerne vorbereitet und da gehört es dazu, vorher darüber nachzudenken und den Tod nicht einfach auszublenden und irgendwann passieren zu lassen.


    Es ist mein Umgang mit dem Tod, meine persönliche Vorbereitung zu diesem Verlust, meine bewusste Entscheidung, mein Weg.

    Hab die Broschüre des Krematoriums immer im Ordner verstaut ;) man weiß ja nie.


    Aber ich möchte die 10-15 Jahre, die man mit einem Hund halt so hat, nicht damit verbringen, über seinen Tod nachzudenken.


    Ich selbst weiß auch, wie ich mir meine Bestattung wünschen würde und habe das für den Fall der Fälle auch meinen Eltern mitgeteilt. Aber ich bin 23 und mein eigener Tod ist kein Thema für mich.


    Ich mache mir Gedanken zum Tod meines Hundes, treffe eine Entscheidung und hoffe, dass ich sie erst in 15 Jahren wieder brauche.


    Hab auch schon oft da gesessen und mir vorgestellt, Nils würde plötzlich sterben. Aber den Gedanken habe ich schnell vertrieben und mir gesagt "du spinnst doch, er tollt hier rum und ist ganz lebendig. Erfreu dich doch an diesem Moment und zerstöre ihn nicht mit trüben Gedanken."


    Auf den Fall der Fälle sollte man sich vorbereiten. Und wenn der Hund alt und gebrechlich wird, rückt das Thema Tod auch wieder mehr in den Vordergrund.
    Aber bei einem jungen, gesunden Hund hab ich keinen Grund, Tag ein, Tag aus an das Ende zu denken.

  • Eigentlich gibt es auf die Frage "Warum tun Sie sich das an?" eine einfache Antwort.


    "Weil Freundschaften ein unendliches Band sind; weil Freundschaften nicht nur dafür da sind um in guten Zeiten Spaß zu haben. Weil Freundschaften alles beinhalten kann, was ein tierisches/menschliches Miteinander so hergibt. Da gehört Gehenlassen usw. und auch derTod einfach dazu".


    Wer das nicht möchte, darf keine Beziehung mit seinen Mitmenschen eingehen; erst recht nicht mit einem tierischen Kumpel.

  • Aber bei einem jungen, gesunden Hund hab ich keinen Grund, Tag ein, Tag aus an das Ende zu denken.

    Genau das wollte ich Dir gerade schreiben, als ich Deinen Beitrag gelesen habe, aber dann hast Du's selbst schon getan. :roll: Natürlich fällt es viel, viel leichter, bei einem jungen Hund NICHT an den Tod zu denken. Obwohl ich es schon zweimal erlebt habe, dass sie gehen, war ich bei Jula und Molly in den ersten Jahren auch total tiefenentspannt. Das war doch alles noch soooo weit hin. Aber es geht so verdammt schnell, dass sie plötzlich Senioren geworden sind, und gerade weil es so schnell gegangen ist, fängt man unweigerlich an, darüber nachzudenken, dass die letzte Zeit jetzt eben auch so verdammt schnell gehen wird.


    Und schwupps sitzt man drin im Kopfkinodrama.


    Das ist aber nicht gleichbedeutend damit, dass man nun zwangläufig jede Minute mit Drama verbringt. Natürlich genießt man nach wie vor die meiste Zeit!!!

  • Warum tut man sich das an?
    Weil jede Erfahrung, jeder Moment im Herzen verankert bleibt, das Leben bereichert, den Horizont erweitert und die Seele atmen lässt.
    Und Trauer ist nichts schlechtes, sie bedeutet geliebt zu haben.

  • Genau das wollte ich Dir gerade schreiben, als ich Deinen Beitrag gelesen habe, aber dann hast Du's selbst schon getan. :roll: Natürlich fällt es viel, viel leichter, bei einem jungen Hund NICHT an den Tod zu denken. Obwohl ich es schon zweimal erlebt habe, dass sie gehen, war ich bei Jula und Molly in den ersten Jahren auch total tiefenentspannt. Das war doch alles noch soooo weit hin. Aber es geht so verdammt schnell, dass sie plötzlich Senioren geworden sind, und gerade weil es so schnell gegangen ist, fängt man unweigerlich an, darüber nachzudenken, dass die letzte Zeit jetzt eben auch so verdammt schnell gehen wird.
    Und schwupps sitzt man drin im Kopfkinodrama.


    Das ist aber nicht gleichbedeutend damit, dass man nun zwangläufig jede Minute mit Drama verbringt. Natürlich genießt man nach wie vor die meiste Zeit!!!

    Vielleicht lernen wir durch unser Zusammenleben mit Hunden (oder Tieren generell) auch erst, den Moment zu genießen, ohne an Morgen zu denken.
    Denn unsere Hunde haben eben eine kürzere Lebensspanne. Entweder lernen wir, die relativ kurze Zeit in vollen Zügen miteinander zu genießen, oder man kauft sich keinen Hund :D

  • Warum tut man sich das an?
    Weil jede Erfahrung, jeder Moment im Herzen verankert bleibt, das Leben bereichert, den Horizont erweitert und die Seele atmen lässt.
    Und Trauer ist nichts schlechtes, sie bedeutet geliebt zu haben.

    :herzen1:

  • Wie ich deine Gedanken nachvollziehen kann, mitsamt des Kopfkinos.
    Ich muss auch oft daran denken, dass Taxi und meine gemeinsame Zeit vielleicht weniger sein wird als wir bisher hatten. Bald wird er 9. Wenn ich daran denke, dass es ihn irgendwann nicht mehr in meinem Leben geben wird, schießen mir sofort Tränen in die Augen. Ich empfinde meine Verbindung zu ihm auch schon fast als "ungesund".
    Auch der Gedanke, dass Pika, mein once in a lifetime Hund, irgendwann nicht mehr da sein wird - furchtbar! :'(

  • Wie ich deine Gedanken nachvollziehen kann, mitsamt des Kopfkinos.
    Ich muss auch oft daran denken, dass Taxi und meine gemeinsame Zeit vielleicht weniger sein wird als wir bisher hatten. Bald wird er 9. Wenn ich daran denke, dass es ihn irgendwann nicht mehr in meinem Leben geben wird, schießen mir sofort Tränen in die Augen. Ich empfinde meine Verbindung zu ihm auch schon fast als "ungesund".
    Auch der Gedanke, dass Pika, mein once in a lifetime Hund, irgendwann nicht mehr da sein wird - furchtbar! :'(

    Daran sieht man auch, dass es absolut überhaupt nicht hilft, Mehrhundehalter zu sein und man hinterher nicht ganz ohne Hund dasteht. Und das wiederum zeigt, dass es eben nicht "nur" darum geht, einen Hund zu haben. Es geht um DIESEN EINEN Hund, der dann geht.

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