Warum tun sie sich das an...?

  • Ich konnte mich nicht verkriechen....ich musste arbeiten gehen, ich hatte Termine, ich musste einkaufen, ich musste Einladungen wahrnehmen .......ich musste weiter machen, ich musste funktionieren :ka:

  • Es trauert halt jeder anders.
    Ich könnte mir ziemlich sicher sehr spontan frei nehmen und Einladungen wären für mich dann erledigt.


    So bin ich halt. Ich bin mit solchen Sachen gern für mich. Andere gehen eher unter Leute.

  • Nein, unter Leute bin ich auch nicht gegangen, ich habe mein Pflichtprogramm runtergespult. Frei hatte ich auch, aber jede Freizeit geht zu Ende und man muss wieder los. Wichtige Termine mussten wahr genommen werden. Den Geburtstag von meinem Vater konnte und wollte ich nicht absagen, wer weiß, wie lange ich ihn noch habe, jeder Geburtstag kann sein letzter sein.
    Man kann nicht alles absagen oder nicht zur Arbeit gehen, weil der Hund gestorben ist, es geht einfach nicht. Man muss weiter machen, man muss funktionieren, egal wie Scheiße es einem geht.
    Mir ging es auch richtig scheiße, ich habe mich die erste Zeit in den Schlaf geheult, ich habe Nachts im Wohnzimmer gesessen und habe mir Wodka reingezogen, damit ich schlafen kann.
    In nur einem Jahr kurz hintereinander habe ich meinen ersten Hund verloren, meine Oma und meine 16 jährige Nichte sind gestorben.


    Erzähle mir nichts über Trauer !

  • Erzähle mir nichts über Trauer !


    Ich erzähle dir doch nichts darüber, wie du zu trauern hast, aber ich lasse mir auch ungerne erzählen, wie ich zu trauern habe, denn es ist meine Entscheidung.
    Wie ich mich und meinen Alltag organisiere, wenn mein Hund oder sonst irgendjemand stirbt, der mir nahe steht, entscheide ich noch selbst!


    Damit ist für mich in diesem Punkt jetzt alles gesagt.

  • Erzähle mir nichts über Trauer !

    Warum nicht?
    Es gibt soviele Wege zu trauern.... Und wo die einen eben meinen "funktionieren zu müssen", tun die anderen das eben nicht. Jeder wie er damit klarkommt.


    Ich habe mich vor langer Zeit entschieden das ich nicht funktionieren muss. Nicht für die Gesellschaft.
    Für mein Kind, ja. Für meine Tiere, ja. Aber für keinen anderen.

  • Nun gut, wer es sich erlauben kann nicht mehr zur Arbeit zu gehen....ich musste zur Arbeit :ka:
    Trotz Trauer, trotz schmerz musste ich wieder los. Wäre ich nicht zur Arbeit gegangen, hätte ich die Kündigung gefangen. Den Arbeitgeber interessiert nur in gewissen Maße das Privatleben der Mitarbeiter, die haben kein Verständnis dafür, wenn einem der Hund verstirbt !
    Ich hätte auch gerne einen Arbeitgeber, der Verständnis hat, wenn ich nicht zur Arbeit komme, weil mein Hund gestorben ist.

  • Warum tut man es sich das an?


    Nun, weil Hunde(-/Tier-)haltung mehr ist, als nur auf den Tod zu warten.


    Mein Eddy (zwar Kater und nicht Hund, aber emotional das selbe) ist nach 10 Jahren gemeinsamen Weges am Freitag den 13ten in meinen Armen gestorben. Es war ein großer Schreck (weil es nicht absehbar war, auf der anderen Seite aber doch, da er Herzkrank war), denn es war mein Seelenkaterchen, mein ein und alles.


    Aber ich habe es überlebt und deswegen weiß ich, dass ich auch den Verlust meiner Hunde überleben werde. Pauline habe ich schon verloren und ich war froh, das Poco noch da war. Wenn einer meiner jetzigen Hunde gehen wird, wird der andere noch da sein. Und wenn ich dann noch weiß das ich die letzte Zeit mit ihnen verbracht habe und ihnen das Leben so angenehm wie möglich gemacht habe, dann ist es schon eine Beruhigung.


    Vielleicht sehe ich das Sterben auf Grund meines Berufes einfach auch etwas anders. Wer alt ist, wird irgendwann sterben. So ist der Lauf der Dinge. Man setzt sich damit auseinander, man akzeptiert es, man bricht ein wenn es soweit ist, fängt sich aber wieder. Denn das Leben geht nun einmal weiter.


    Aber nur weil ein Tier irgendwann sterben wird, heißt es nicht, dass ich die Zeit vor dessen Tod nicht mit ihm genießen kann. Ich lebe mit dem Tier und warte nicht auf ein unvermeidliches Ende. :ka: Ich setze mich mit dem Tod auseinander, wenn es absehbar ist.

  • Warum?


    Für die ganzen kleinen Momente wo sie einenzum lächeln bringen..


    Für die Momente, wo sie mit einem einzigen Blick so unendlich viel Liebe zum Ausdruck bringen können...


    Für die Momente wo sie sich in deinen Arm kuscheln und dort seelig schnarchen und nichts in diesem Moment gemütlicher sein könnte, man sich nicht traut zu bewegen um den Moment nicht zu zerstören...


    Ich glaube diese Liste ist ganz individuell und zugleich unendlich. Verdammt ja, der Abschied ist furchtbar. Aber die gemeinsame Zeit - egal wie kurz oder lang sie ist- ist doch mit jedem Hund wunderschön und einzigartig. Und wenn man die kleinen, besonders zauberhaften Momente sehen und genießen kann, ich glaube, dann ist man auch stark genug den letzten Weg gemeinsam zu gehen. Im Herzen bleiben sie eh immer da.

  • Was heißt denn "man verkriecht sich nicht"? Du verkriechst dich vielleicht nicht. Ich mache das schon.

    Ich würde wohl auch mind. eine Woche nur zwischen Bett, Sofa und Toilette wechseln... keine Ahnung, ob ich einen normalen Arbeitstag überstehen würde. Würde mich vielleicht ablenken.


    Aber ja, auch ich würde mich verkriechen. Stirbt ein Hund, ist der "normale Alltag" ja erstmal vorbei.
    Aber ich habe abgesehen vom Job auch keine andere Verpflichtungen.
    Wenn man noch weitere Hunde oder gar Kinder hat, muss man natürlich weiter machen. Ich müsste das nicht. Ich würde völlig in meiner Trauer versinken.

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