Alter Hund mit vielen Krankheiten

  • Hallo. Ich habe mich hier angemeldet,da ich nicht weiß was ich mit meinem Hund machen soll. Ich weiß ihr könnt keinen Tierarzt ersetzen aber ich hätte gern eure Meinung. Es geht um einen Dackel der im Januar 2016 14 Jahre wird. Ich habe ihn bei meiner Oma gelassen da er sich in meiner Wohnung nicht wohlgefühlt hätte. Nun zu seinen Problemen. Ihm wurden vor ca. 3 Jahren fast alle Zähne gezogen. Dadurch ist er nach dem trinken sehr nass,aber er kann sein Nassfutter normal fressen. Leider meint es meine Oma zu gut mit ihm und er ist stark übergewichtig. Dadurch hat er starke Arthrose. Hinten streckt er die Beine garnicht mehr durch und vorn stehen die Pfoten sehr flach und breit. Trotz seinem Gewicht merkt man sehr stark die Wirbelsäule. Ich denke auch hier ist ein Problem. Dazu kommt dass er an den Seiten und am Rücken kaum noch Fell hat und beide Augen leicht grau werden. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Ich habe ihn gestern nach 6 Monaten das erste Mal wieder gesehen und hatte Tränen in den Augen und denke es wäre vielleicht besser ihn zu erlösen,aber meine Oma ist da komplett anderer Meinung. Vielleicht habt ihr einen Rat für mich und danke fürs lesen von dem langen Text. Vg von Sarah und Doci

  • Die wichtigste Frage bei den zunehmenden Alterserscheinungen ist für mich immer: "Wie geht es dem Hund damit?"


    Ehe ich über Einschläfern nachdenken würde, würde ich den Hunde-Opi gründlichst tierärztlich durchchecken lassen.
    Grauer Star kommt bei alten Hunden häufig vor - ist die Augentrübung bereits untersucht worden? Das wäre deshalb wichtig, weil es auch durchaus schmerzhafte Augenerkrankungen gibt und man das ohne gründliche Untersuchung nicht feststellen kann.
    Auch ein Abbau der Muskulatur, so dass ein eigentlich zu dicker Hund Substanzverlust an bestimmten Körperstellen zeigt, kommt im Alter vor - kann aber auch gesundheitliche Ursachen haben.


    So, wie Du das Fell beschreibst, dieses "Schüttere", musste ich als erstes an Cushing denken, diese Hunde verlieren auch zunehmend Muskulatur und entwickeln von der Figur her sowas wie einen Hängerücken und Hängebauch, dazu gibt es reichlich Bilder im Netz. Cushing-Symptome sind zahlreich, auch da wäre eine Untersuchung zur Diagnose wichtig.


    Es gibt Vieles, was man einem alten Hund noch "Gutes" tun kann - bei Arthrose gibt es zahlreiche Zusatzfuttermittel, die helfen können, Schmerzen und entzündliche Vorgänge im Griff zu halten, so dass der Hund noch eine beschwerdefreie Zeit haben kann. Auch wieder etwas. wobei einem der TA weiterhelfen kann.


    Natürlich sieht man die Entwicklung eines alten Hundes, den man nur alle paar Monate zu Gesicht bekommt, ganz anders, als jemand, der ihn tagtäglich vor Augen hat - aber derjenige, der unmittelbar um den Hund ist, ist auch derjenige, der im Normalfall am besten sagen kann, wie es um die Lebensqualität des Hundes bestellt ist.


    Wie wäre es, wenn Du mit Deiner Oma zusammen einen ausführlichen TA-Besuch einplanst und den Kerle gründlich durch-checken läßt? Möglicherweise findet sich so eine Möglichkeit, dem Hund noch etwas schöne Zeit zu verschaffen.


    LG, Chris

  • Danke für deine schnelle Antwort. Seinen Stammtierarzt rufe ich heute Nachmittag auch an und mache einen Termin aus zum untersuchen. An Cushing habe ich noch garnicht gedacht,könnte es aber auch sein denn einiges passt ja dazu. Es wäre schön wenn wir etwas finden um ihm noch eine schöne Zeit zu machen. Man sieht ihm an dass er noch will, aber nicht mehr so kann.

  • Man sieht ihm an dass er noch will, aber nicht mehr so kann.

    Das finde ich einen sehr wichtigen Satz...
    Mein Oldie, ein Labrador, hat sehr schwere Arthrose und diverse Zusatzerkrankungen. Er kann an manchen Tagen nur schlecht laufen, an anderen geht es wieder besser. Da er schon recht lange Kortison einnehmen muss, hat er auch Cushing-Symptome (schütteres Fell, dicker Bauch). Leute, die ihn auf den kurzen Spaziergängen sehen, sind oft der Meinung, man sollte ihn "erlösen". Für mich selbst ist diese Zeit auch sehr schwer, denn ich weiß, dass wir uns praktisch auf der Zielgeraden bewegen. Aber: noch ist es nicht so weit, diese Meinung teilt auch der Tierarzt. Mein Hund nimmt noch sehr an unserem Leben teil, er geht gerne spazieren, will immer mit, schleppt Spielzeug an, sobald Besuch kommt, beobachtet jede Bewegung unseres Sohnes, für den er sich irgendwie mit verantwortlich fühlt. Insofern würde ich auch sagen: er will, kann aber oft nicht mehr so, wie er gerne wollte.
    Trotzdem sehe ich in der Summe noch sehr viel Lebenswillen bei ihm. Solange dies der Fall ist, werden wir ihn pflegen und unterstützen, so gut es eben geht.


    Liebe Grüße und alles Gute für das Dackelchen!
    Birgitta

  • Ich würd auch erstmal mit dem Doc abklären, was alles die einzelnen Problemstellchen sind.


    Klar - ein Hund altert schneller als wir Menschen, daß der Anblick einen erschüttert, wenn man ihn einige Monate nicht gesehen hat, das kann schon passieren.


    Aber nach der ärztlichen Diagnose würde ich nochmal mit der Oma sprechen, ihr ganz deutlich klarmachen, daß sie dem Hund möglicherweise schadet, wenn sie ihn fett füttert, und ihn das unnötig belastet/quält (je nachdem, wie deutlich Du ihr gegenüber werden mußt....*gg), und sie ihn nicht mehr lange haben wird, wenn sie mit dem Fettfüttern weitermacht, und daß sie ihm damit wohl auch vermeidbare Schmerzen (Arthrose!) zufügt.


    Das dünn gewordene Fell mag auch eine Alterserscheinung sein, könnte aber auch an qualitativ minderwertigem Futter liegen, falls sie zu viele Leckereien füttert. KÖNNTE. Ich würde hier aber erstmal auf alle Fälle auf Cushing abchecken, bevor ich den Vorwurf bringe :-)


    Wäre schade für den Hund, wenn die Oma sich nicht dran hielte, ihn vielleicht bisserl weniger, dafür höherwertig zu füttern.


    Warum sagst Du, der Hund würde sich in Deiner Wohnung nicht wohlfühlen - sollte die Oma absolut nicht einsichtig sein, ginge es ihm bei Dir vielleicht besser als dort (v.a. bist Du wahrscheinlich eher in der Lage als eine ältere Frau, den Hund mal ne Treppe zu tragen etc., um die Gelenke zu schonen), natürlich in Abnhängigkeit davon, ob Du die Zeit für eine Vollzeit-Betreuung hast, sollte es ihm mal schlechter gehen, und davon, wie das Verhältnis des Hundes zu Dir inzwischen ist nach den langen 6 Monaten; er soll ja nicht dann anstelle an Fettleibigkeit an Trennungsschmerz von der Oma leiden :-)


    Sowas ist natürlich auch ein heftiger Einschnitt, wenn man solch einem alten Menschen dann den Hund wieder wegnähme, auch wenns ursprünglich Deiner war, daher würde ich das echt nur dann in Erwägung ziehen, wenn sie vollkommen unbelehrbar wäre - da wäre mir dann das Wohl des Hundes wichtiger als ein uneinsichtiger Mensch. Denn: ein Mensch kann sich anderweitig beschäftigen, der Hund muß mit dem Umfeld leben, dem er ausgesetzt ist, der kann sich nicht selbst entscheiden.


    Aber wie gesagt, um sowas zu entscheiden, mußt Du erstmal die gesamte Lage des Hundes gesundheitlich kennen, und dann nach einem ausführlichen Gespräch mit Deiner Oma auch anhand Eurer individuellen Gegebenheiten entscheiden, was für den Hund das Beste wäre, und was auch der Oma gegenüber zumutbar wäre.

  • Wenn man einen alten Hund 6 Monate nicht gesehen hat sieht man vieles was für den Besitzer gar nicht auffällig ist. Deine Oma hat das langsam und schleichend erlebt wie das normal ist bei einem alten Hund. Sie kann sicher besser beurteilen wie die Lebensqualität des Hundes ist. Und lebt mit den Problemen die ein alter Hund so mit bringt was nicht immer leicht ist.


    Würde mich echt interessieren warum du "deinen Hund" 6 Monate nicht gesehen hast.


    Ich denke nicht, dass das noch dein Hund ist und der Hund sicher auch nicht.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!