Cesar Millan, Maja Nowak, Anita Balser

  • ...und ich versteh immer noch nicht, was es bringen soll, einn Hund mit auf die Bühne zu schleifen.
    Ja ich weiß, bei den Amis ist das Gang und Gebe und gehört zu jeder guten Hundetrainer Show, aber ich bin sehr dankbar, dass man in D wenig von diesem Uninn hält.

  • Ja ich weiß, bei den Amis ist das Gang und Gebe und gehört zu jeder guten Hundetrainer Show, aber ich bin sehr dankbar, dass man in D wenig von diesem Uninn hält.

    Außerdem scheint es bei den Leuten in Millans Show üblich zu sein, dass der Hund einfach wie ein Möbelstück zum Haus erworben wird. Da erklärt der Herr Millan den Haltern beispielsweise, dass ein Hund Bewegung brauch, im besten Fall sogar (!) ausgeführt werden muss. Die Halter stehen da und tun dann so, als sei das DIE Offenbarung gewesen. "Seid Harley nicht mehr in den Kennel schei*ßt, in den er 15 Stunden eingesperrt, ist er wie ausgewechselt!" (Harley kann jetzt auf's Laufband koten, welch' Erfolg!)


    Millan funktioniert, weil er Leuten ohne jede Ambition Wege aufzeigt, wie der Hund weniger nervt. Wie's dem Hund dabei geht, tut nichts zur Sache. Und das bekommt er ja hin: Der Hund nervt nicht mehr.

  • ...und ich versteh immer noch nicht, was es bringen soll, einn Hund mit auf die Bühne zu schleifen.
    Ja ich weiß, bei den Amis ist das Gang und Gebe und gehört zu jeder guten Hundetrainer Show, aber ich bin sehr dankbar, dass man in D wenig von diesem Uninn hält.

    Ja, das kann ich nur unterschreiben. Völlig unnötiger Stress für das Tier, keine Ahnung was das soll... Ich denke mir das oft auch schon bei so Hunden, die bei Wetten dass früher manchmal da waren - was soll das? Ich fühle mich davon auch ehrlich gesagt alles andere als unterhalten. Aber naja - da gehen die Geschmäcker ja bekanntlich auseinander ;-)

  • Da ich als Anfänger der Hundehaltung (6 Monate) immer noch Fragezeichen über Fragezeichen im Kopf habe würde ich diesen älteren Thread gerne nochmal zu leben erwecken. Vielleicht mag mir jemand helfen und ein paar Fragezeichen auslöschen :D
    Also da das eine mit dem anderen einhergeht nochmal auch kurz zu den genannten Trainerin. Millan finde ich in vielen Situationen einfach zu rabiat. Wie geschrieben wurde wird oft nicht an der Ursache sondern einfach am Symptom gearbeitet. Nowak fand ich eigentlich ziemlich interessant soweit ich mich bisher mit ihr auseinander gesetzt habe. Abgesehen von diesem Rudel bla bla fand ich ihre Trainingsmethoden ziemlich nah am Ursprung sprich Körpersprache etc. aber nachdem ich den Thread hier gelesen habe bringt mich auch das wieder in Zweifeln.
    Die liebe Frau Balser ist mit bis dato nicht bekannt.


    So zu den eigentlich Fragen die mir im Kopf rum schwirren: Kommunikation mit dem Hund. Ich kann ihn tot reden. Ich kann ihn mit Leckerlies bestechen. Ich kann ihn bis zum erbrechen vollstopfen aber wo bleibt die KOMMUNIKATION? Kommunikation über Körpersprache. Marley reagiert sehr gut auf Körpersprache aber dann lese ich wieder wie nah man dann eigentlich an der Gradwanderung zum Einschüchtern ist. Wenn ich ihn ohne Worte sondern mit Beanspruchung des Raumes in sein Körbchen verfrachte weil er was angestellt hat, ist das dann Einschüchtern? Wenn ich ihn hingegen im Körbchen haben will weil Besucht kommt und ich das ganze positiv belegen möchte dann mache ich das mit Worten und Belohnung dafür, dass er ruhig bleibt.


    Wie viele Leckerlies muss man am Tag verfüttern um über rein positive Verstärkung zu arbeiten? Soll man sein Leben lang mit Leckerlies durch die Gegend marschieren? Darf ich meinem Hund über Körpersprache klar machen, dass es Mist war den er gerade gemacht hat (ich spreche nicht von schlagen etc.) eher von taktiler Korrektur. Genauso beim Fixieren. Ansprache klappt nicht also über den taktilen Weg gehe ich meinen Hund deswegen körperlich an?
    Ich versuche dauern für uns einen gesunden Mittelweg zu finden. Ich will keinen Hund der rein über Leckerlies arbeitet. Ich möchte, dass mein Hund mit mir kommuniziert und ich mit ihm und ihn nicht wie ein kleines Kind permanent mit Leckerlies voll stopfen.


    Sorry für den langen Text, ich hoffe es ist verständlich. Nachdem ich hier jetzt entnommen habe, dass die genannten Trainer fürn Bobbes sind, was wären denn empfehlenswerte Trainer die einen guten Mix anwenden?


    Und ja klar man sammelt Erfahrung und in 5 Jahren bin ich auch schlauer aber von irgendwo muss das Wissen kommen und ich bin gerne bereit zu Lesen mich mit allem auseinander zu setzen und auch Zeit und Geld zu investieren aber ab und zu fühle ich mich wahnsinnig erschlagen von all den Methoden und hier ist das negativ und da das und bloß nicht so sondern so und und und.


    Liebe Grüße

  • So zu den eigentlich Fragen die mir im Kopf rum schwirren: Kommunikation mit dem Hund. Ich kann ihn tot reden. Ich kann ihn mit Leckerlies bestechen. Ich kann ihn bis zum erbrechen vollstopfen aber wo bleibt die KOMMUNIKATION? Kommunikation über Körpersprache. Marley reagiert sehr gut auf Körpersprache aber dann lese ich wieder wie nah man dann eigentlich an der Gradwanderung zum Einschüchtern ist. Wenn ich ihn ohne Worte sondern mit Beanspruchung des Raumes in sein Körbchen verfrachte weil er was angestellt hat, ist das dann Einschüchtern? Wenn ich ihn hingegen im Körbchen haben will weil Besucht kommt und ich das ganze positiv belegen möchte dann mache ich das mit Worten und Belohnung dafür, dass er ruhig bleibt.


    Wie viele Leckerlies muss man am Tag verfüttern um über rein positive Verstärkung zu arbeiten? Soll man sein Leben lang mit Leckerlies durch die Gegend marschieren? Darf ich meinem Hund über Körpersprache klar machen, dass es Mist war den er gerade gemacht hat (ich spreche nicht von schlagen etc.) eher von taktiler Korrektur. Genauso beim Fixieren. Ansprache klappt nicht also über den taktilen Weg gehe ich meinen Hund deswegen körperlich an?
    Ich versuche dauern für uns einen gesunden Mittelweg zu finden. Ich will keinen Hund der rein über Leckerlies arbeitet. Ich möchte, dass mein Hund mit mir kommuniziert und ich mit ihm und ihn nicht wie ein kleines Kind permanent mit Leckerlies voll stopfen.


    Positive Verstärkung bezeichnet eigentlich das belohnen/anerkennen von lobenswerten/gewünschten Verhaltensweisen. Belohnungen sollten bedürfnisorientiert ausfallen und das Bedürfnis ist je nach Hund nicht immer Futter. Bestechung ist nicht gleich Belohnung. Kommunizieren wird dein Hund mit dir auch, wenn er Futter für ein Verhalten erhält, was du gut findest und von dem du möchtest, das es häufiger gezeigt wird. Wichtig ist, dass du "lesbar" für deinen Hund bist und nicht völlig unberrechenbar.
    Man benötigt defintiv nicht dauerhaft Futter. Ich belohne vielfältig über Umweltbelohnungen, Spiel & Co. wenn nötig. Distanzvergrößerung zu einem Reiz, oder Umgebung Scannen können auch Belohnungen darstellen.
    Futterbelohnung & Co lässt sich auch wieder ausschleichen. Du musst nicht für jedes "Sitz" ein Leckerchen in den Hund stopfen ;) Mache ich auch nicht.
    Hochwertig + häufig wird belohnt, wenn der Hund ein Verhalten noch nicht beherrscht und erst erlernen muss, häufig wird belohnt, wenn der Hund das Verhalten verstanden hat und zuverlässig auch unter Ablenkung zeigt, ab und an wird noch ein Leckerchen verschenkt, wenn der Hund das Verhalten in jeder Situation zuverlässig zeigen kann...
    Ganz gut erklärt hier :
    Trainieren statt dominieren - Über Sinn und Unsinn von Futter als Belohnung


    "Taktile Korrektur" = positive Bestrafung - etwas unangenehmes wird hinzugefügt. Ob (langfristig) effektiv kommt auf Stärke der "Korrektur" und dein Timing an.
    Machen kannst du alles, ob es aber für deinen Hund so toll und verständlich ist, dass er das unerwünschte Verhalten einstellt wie du dir das vorstellst ist eine andere Sache.


    empfehlenswerte Trainer findest du bei IBH Hundeschulen und Trainieren statt dominieren.

  • Es hängt einfach sooooo sehr von Hund und Person ab.
    Du kommunizierst immer mit deinem Hund. Analog zu den Menschen, da hat ein ganz schlauer mal gesagt "man kann nicht NICHT kommunizieren". Gerade wenn der Hund noch neu ist, kannst du sicher sein, dass er dich stetig beobachtet, und wenn du es nicht komplett verk*ckst, auch gesprächsbereit ist.


    Ich kenne hier einen Halter mit einer Boxerhündin. Wenn der meine Borderhündin so behandeln würde wie die Boxerin, würde sie Haarausfall bekommen, wegrennen wollen und/oder nicht mehr unter dem Sofa vorkommen. Für die Boxerin ist das alles ok, sie nimmt es ihm nicht krumm und hat einen akzeptablen Gehorsam. Und sie ist halt auch ein wildes Viech. ER kann nicht anders, weil er einfach der Typ ist, direkt, deutlich, bissel rabiat manchmal, und SIE kann nicht anders, weil eben Boxer und weil er sie auch bissel gelassen hat und es sich eben so entwickelt hat (punkto Wildheit).


    Wie du persönlich jetzt mit deinem Hund umgehst, kannst du kaum theoretisch festlegen. Die Grenzen (deiner Handlungen) und deine persönlichen Fähigkeiten entwickeln sich ab dem ersten Moment, in dem du mit dem Hund trainierst, es ist ein Lernprozess. Wie kann ich, mit meiner Persönlichkeit, diesem Hund mit seinem Charakter etwas klarmachen? Deshalb ist es viel wichtiger, unter Anleitung mit einem guten Trainer zu ÜBEN, zu MACHEN, als zu lesen. Du siehst ja, wie dein Hund reagiert, und kannst es anpassen. Auch da hat jeder seine persönlichen Grenzen. Manche Leute können es schon nicht haben, wenn der Hund sich kurz die Schnauze leckt, andere ziehen ein Schimpfen so lange durch, bis Hund mit Rute unterm Popo und gesenktem Kopf verschwindet.
    Konkret - "Wenn ich ihn ohne Worte sondern mit Beanspruchung des Raumes in sein Körbchen verfrachte weil er was angestellt hat, ist das dann Einschüchtern?" -- ja. Denn er wird merken, dass du sauer bist, weil er was angestellt hat. Damit schüchterst du ihn automatisch ein. Nicht unbedingt durch das Beanspruchen von Raum. Beanspruchen könnte man auch freundlich gestalten, wenn man wollte. Ich denke, ich würde da gar keinen Unterschied machen, weil es mir zB drauf ankäme, dass Hund dahingeht und dort bleibt, und der Grund wäre mir egal. Ich würde ihn eher nicht als Strafe ins Körbchen schicken, deshalb brauche ich da nicht einmal so und einmal mit Wort und Lecker arbeiten. Mit Wort und Lecker belegt man das Körbchen auch nicht automatisch positiv, denn wenn der Hund Besuch sehr liebt, wird er es wahrscheinlich immer k*cke finden, ins Körbchen zu müssen, da helfen dann auch keine Lecker mehr. (Wieder - hier gibt es für mich einen Unterschied - belohnen fürs liegenbleiben machst du mit Leckers - aber es wird bei einem Menschenliebhaber das Körbchen nicht zu einem tollen Ort machen. Sondern er macht die Lernerfahrung "bleib heißt, wenn ich liegenbleibe gibt es was".)


    Just my 2ct
    Grüßle
    Silvia

  • Ich habe einen Lesetip für dich, der dir sehr helfen wird:


    "So lernt mein Hund" von Sabine Winkler


    Dieses Buch ist keine Trainingsanleitung und propagiert keine der vielen "Methoden", die auf dem Hundeerziehungsmarkt kursieren. Sondern die Autorin erklärt klar und sachlich, wie Hunde lernen und wie und warum die verschiedenen Ansätze und Methoden funktionieren. Und zwar die harten genauso wie die weichen, die der "Hundeflüsterer" genauso wie die der "Wattebauschwerfer".


    Wenn man das mal verstanden hat, kann man die verschiedenen Methoden und die TrainerInnen, die damit arbeiten, wesentlich besser beurteilen und muß sich nicht mehr von manchmal irreführendem Wortgeklingel verwirren lassen.
    Vor allen Dingen kann man seinen eigenen Weg mit dem Hund finden, weil man quasi die Grammatik des Hundetraining begriffen hat, auf der alle Methoden letztlich beruhen.


    Dieses eine Buch ersetzt locker einen Regalmeter der üblichen Hunderziehungsratgeber.


    Dagmar & Cara

  • Ich bin vollkommen bei euch mit dem was ihr schreibt und ja das System wann Leckerlie ist auch klar.
    Dass man immer und egal was man tut mit dem Hund kommuniziert ist auch klar aber wann verliert man den Anschluss? Also die Frage die ich mir immer stelle, man sieht es so häufig, dass Hund so sehr mit Leckerlie gelenkt wird, dass er nicht mehr „funktioniert“ sobald man keine Leckerlies und ein Spielzeug etc. dabei hat. Als Beispiel: leinenführigkeiz in der hundeschule auf übungsgebiet mit Leckerlie alles super. Im Alltag wo alles riecht wo Eindrücke von außen kommen schweift er ab. Klar ich kann ihn in dem Moment wieder mit Leckerlies zu mir holen (er ist verfressen) aber kommunizier ich deswegen richtig mit ihm wo er laufen soll? Dass er nicht schnüffeln und markieren soll wenn er an der kurzen Leine ist?
    Ich weis nicht genau wie ich es formulieren soll. Es geht nicht um Sitz, platz, bleib. Es geht um den Alltag. Um Grenzen was er darf und was er nicht darf.


    Und auch dass es von Hund zu Hund unterschiedlich ist, ist klar. Zum Thema Trainer hier vor Ort muss ich leider sagen, dass wir bisher noch nicht fündig geworden sind. Die meisten, so habe ich zumindest das Gefühl, sind mit Hunden mit Vorgeschichte, mit Problemen die ein Hund vom Züchter in der Regel eher weniger hat einfach überfordert. Und bevor ich mir meinen Hund der ein absolutes Problem mit fremden Menschen hat kaputt machen lasse verzichte ich vorerst auf einen Trainer. Lieber keinen als einen schlechten.

  • Das Verhalten des Hundes in deinem Beispiel zeigt halt auf, dass der Hund scheinbar noch nicht so weit ist, in einem Gebiet mit mehr Ablenkung an lockerer Leibe zu laufen. Da wird es meiner Erfahrung nach nicht viel bringen, mit Leckerlis zu wedeln -
    dein "zu mir holen" scheint mir eher so, als würde da der Hund gelockt/bestochen, nicht belohnt.


    Zumindest der Hund kommuniziert in dem Beispiel also durch sein Verhalten recht deutlich, dass es ihm noch zu viel ist - und fände es bestimmt schön, wenn auf seine Bedürfnisse eingegangen und die Übungssituation angepasst wird.



    ICH persönlich belohne viel über Leckerlis, wwil ich zwei verfressene Hunde habe und es doof fände, diese Bestätigung nicht zu nutzen - ist doch ungemein praktisch. Daa bedeutet aber nicht, dass ich meine Hunde nur vollstopfe und keine Kommunikation zwischen uns abläuft.


    Ich schimpfe und maßregele auch durchaus mal, aber den Hund ständig körpersprachlich irgendwie zu bedrängen/einzuschüchteen würde mir widerstreben. Ist halt auch seehr vom Hundetyp abhängig, wie der auf so enen Umgang reagiert. Mein Chi zB ist da recht hartgesotten, mein Yorkie ist schon von einem schärferen Wort allein total eingeschüchtert...man muss halt aufs Individuum achten.


    Meiner Ansicht nach hat positive Verstärkung - die mehr ist als nur Leckerlis reinstopfen - halt viele Vorteile: Vertrauen zw. Hund und Mensch wird gestärkt bzw bleibt aufrecht, das Training macht beiden Parteien mehr Freude, der Hund ist motivierter dabei etc.

  • Wenn es nur klappt, wenn der Mensch seine Leckerchen rausholt, hat der Mensch was falsch gemacht ;-)


    Bei Chilly, den ich mit 3 Jahren bekommen habe, hat es über ein Jahr gedauert, bis er in der Lage war, draußen so stressfrei zu sein, um überhaupt wirklich aufnahmefähig zu sein. Er war deswegen hektisch und zog an der Leine, weil er immer noch mit den ganzen Düften nicht zurechtkam und nicht zur Ruhe kam.
    Ich hab mit ihm keine Leinenführigkeit trainiert in dem Sinne, sondern geübt, draußen zur Ruhe zu kommen. Mit Pausen. Mit schnüffeln lassen. Inzwischen geht er im Normalfall sehr ordentlich an der Leine.


    Ja der Mensch tut sich schwer, Dinge nicht immer nur zu verbieten. Ich glaube, wir haben da manchmal ein Brett vor dem Kopf, weil wir meinen, dies und jenes muß jetzt klappen und wenns der Hund nicht macht, dann verbietet man eben.


    Ich sag durchaus auch mal Nein, aber sehr selten.


    ZUm Thema Trainer: Wenn Du Dir ein Grundwissen anliest und über Empathie verfügst und kein gravierendes Problem hast, dann braucht es mE keinen Trainer. Es gibt eh nur wenig gute ;-)

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