Schutzhundesport ???
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Hi,
schließe mich Snoop an. Bin auf die Antworten gespannt.
noch ne Frage.
wie siehts aus wenn ein Mann einen Gipsarm hat? ist zwar kein schutzarm, aber kommt diesem optisch gefährlich nah.
gruß
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Zitat
1. Wozu macht man Schutzhundesport?
Um eine angeborene Passion eines Hundes auszuleben. Es ist im Prinzip eigentlich genauso wie bei Hüte und Jagdhunden.. sicher kann man sie auch anders beschäftigen, aber wirklich auslasten und glücklich machen wird sie nur das eine.
Zitat2. Wenn der Hund doch nur auf den Arm (ich nehme an, ihr meint diese Polsterung) reagiert, wie funktioniert das dann, wenn er im Ernstfall mal auf einen echten Einbrecher (oder was weiß ich) stößt. Wird er dann auf den Menschen reagieren?
Das kommt ganz auf den Hund an. Beim Training wird ihm nur beigebracht wie er durch ein ganz bestimmtes Verhalten in einer ganz bestimmten Situation zum Erfolg kommt.
Zeigt ein Hund nicht sowieso einen Hang zur Revierverteidigung, wird er diesen auch nicht über den Schutzdienst entwickeln. Mal ausgenommen bei dir bricht jemand in Hetzhose und Schutzarm ein - da würde sogar mein Golden "beissen" "ja geeeeil, der Typ mit dem Arm!!"Zitat3. Gibt es Auflagen für Schutzhundvereine? Wird überprüft, ob die dort mit den Hunden "vernünftig" arbeiten, oder unangemessene Aggression aufbauen?
Nein, es gibt keine unabhängigen Überprüfungen für Schutzhundevereine, genauso wenig wie alle anderen Sportarten. Dafür müsstest du auch erstmal deffinieren was unangemessen ist.
Für mich ist sie so lange angemessen, wie man damit umgehen kann und der Hund im Gehorsam steht. Dies wird aber nun automatisch am Tag der Prüfung abverlangt, wodurch die Vereine indirekt gezwungen sind darauf zu achten. Dazu sei auch nochmal gesagt, dass die Anzahl der BEissunfälle mit Sporthunden gegen null geht. Die größte Gefahr geht demnach immernoch vom Familienhund von Gegenüber aus..Zum Thema Agression:
ICh finde man sollte wenn man über solche Dinge schreibt, erstmal grundsätzlich definieren was man meint. Da ist man sich nämlich auch im VPG Bereich nicht ganz einig was die Begriffe angeht.
Für mich gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen Agression (häufig Beuteagression) und Wehrtrieb.
Agression entsteht bei einem gut veranlagten Hund beispielsweise wenn er am Geschirr geblockt wird und so am Anbiss gehindert wird, der Helfer ihm den Arm vor der Nase wegzieht, den Arm klaut, etc.
Wehr heist für mich, das ich einen Hund wirklich so lange bedränge bis er keine andere Wahl mehr hat. Natürlich gibt es auch hier kleine aber feine Unterschiede und man kann wie immer bei Lebewesen nicht supergenau deffinieren, aber so sieht es ungefähr aus.
Wenn ich einen Hund wirklich über Wehr holen muss, würde ich mir überlegen ob ich diesen Hund weiter arbeite, denn dann mangelt es meistens in allen Bereichen, bzw dieser Hund wird seltenst ein Qualitativ guter Sporthund. Mal davon abgesehn das diese Meidekrücken heute (zum Glück) kein Richter mehr sehen will.Im allgemeinen würde ich jedem empfehlen der sich hier zum Thema Agression im Schutzdienst äussert, zu bedenken, dass wir hier nicht in einem SchH Forum sind, wo die meisten mit der Materie und den dortigen Begriffen und Andeutungen vertraut sind. Bestimmte Aussagen werden ohne entsprechendes Hintergrundwissen schnell falsch verstanden, was wiederrum nur das Feuer gegen den SD weiter schürt.
Auch finde ich, sollte man wenn man Toleranz für seinen Sport verlangt und zum Beispiel der Ansicht ist, dass man einen entsprechend veranlagten Hund nur über die Schiene auslasten kann für die er gezogen wurde, dieses auch anderen zugestehen.
@bettyboop
Es ist nicht nur der Arm der eine bestimmte Reaktion hervorruft. Da geht es um die Atmosphäre auf dem Platz, die Kleidung des Helfers, sein Verhalten, etc.
Mal davon abgesehn erwarte ich von meinem Hund den entsprechenden GEhorsam um ihn daran zu hindern Gipsarme als Beute zu definieren. -
Hi Janina,
danke erst mal für deine ausführliche Antwort. Ich möchte nochmal kurz nachhaken:Zitat
Zeigt ein Hund nicht sowieso einen Hang zur Revierverteidigung, wird er diesen auch nicht über den Schutzdienst entwickeln. Mal ausgenommen bei dir bricht jemand in Hetzhose und Schutzarm ein - da würde sogar mein Golden "beissen" "ja geeeeil, der Typ mit dem Arm!!"
Okay, aber was ist, wenn ein Hund jetzt einen Hang zur Revierverteidigung hat? Und das sind ja die Hunde, für die dieser Sport gemacht wird, oder hab ich das falsch verstanden? Und kann in der Regel, oder allgemein, ausgeschlossen werden, dass der Hund einen Menschen ohne Aufforderung angreift?Zitat
Nein, es gibt keine unabhängigen Überprüfungen für Schutzhundevereine, genauso wenig wie alle anderen Sportarten. Dafür müsstest du auch erstmal deffinieren was unangemessen ist.
Falsche Ausbildung im Schutzhundesport stelle ich mir folgenreicher vor, als falsche Ausbildung z.B. bei Agility.
Gefragt habe ich, weil ich mal eine Weile dem Training unseres örtlichen Schutzhundevereins zugeschaut habe und das große Grausen bekommen habe. Für mich hat das ausgesehen, als sollte es normal nicht erlaubt sein. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass einer der Hunde dort einen Gedanken hatte, wie "ja geeeeil, der Typ mit dem Arm!!"
ZitatDazu sei auch nochmal gesagt, dass die Anzahl der BEissunfälle mit Sporthunden gegen null geht. Die größte Gefahr geht demnach immernoch vom Familienhund von Gegenüber aus..!!"
ZitatEs ist nicht nur der Arm der eine bestimmte Reaktion hervorruft. Da geht es um die Atmosphäre auf dem Platz, die Kleidung des Helfers, sein Verhalten, etc.
Mal davon abgesehn erwarte ich von meinem Hund den entsprechenden GEhorsam um ihn daran zu hindern Gipsarme als Beute zu definieren.
Das verstehe ich so, dass diese Beschäftigung ausschließlich auf dem Platz praktiziert wird. Mit der Folge, dass der Hund ausserhalb dieses Verhalten gar nicht zeigen wird. (So, wie die gute Erziehung der HuSchu im Alltag nicht zum Tragen kommt, wenn man sie nicht auch dort übt )Wenn das überwiegend so gehändelt wird, wie du hier im unteren Zitat schreibst, dann glaub ich auch die Aussage in dem Zitat darüber.Liebe Grüße
Christine -
Zitat
Das verstehe ich so, dass diese Beschäftigung ausschließlich auf dem Platz praktiziert wird. Mit der Folge, dass der Hund ausserhalb dieses Verhalten gar nicht zeigen wird. (So, wie die gute Erziehung der HuSchu im Alltag nicht zum Tragen kommt, wenn man sie nicht auch dort übt )Wenn das überwiegend so gehändelt wird, wie du hier im unteren Zitat schreibst, dann glaub ich auch die Aussage in dem Zitat darüber.
Liebe Grüße
Christinegenau... dies wird nur auf dem platz geübt und betrieben...
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Okay, aber was ist, wenn ein Hund jetzt einen Hang zur Revierverteidigung hat? Und das sind ja die Hunde, für die dieser Sport gemacht wird, oder hab ich das falsch verstanden? Und kann in der Regel, oder allgemein, ausgeschlossen werden, dass der Hund einen Menschen ohne Aufforderung angreift?
Wenn ein Hund diese Eigenschaft mitbringt, dann wird er sein Revier auch ohne diese Ausbildung verteidigen! Sie hat keinen Einfluss darauf! So verteidigt der Mix einer Familie in der Umgebung sein Revier mit einem Ernst, den ich selten gesehn habe und meine VPG gearbeitete Golden Hündin schleppt Leuten die am Zaun vorbei laufen ihr Stofftier entgegen und würde sich erstmal über jeden der da kommt freuen.
Ohne Grund greift erstmal kein Hund an. Ja, es kann ausgeschlossen werden das ein Hund der im SD gearbeitet wird, genauso wie jeder andere Hund auch ohne Bedrohungssituation einen Menschen angreift. In einer solchen Situation, egal ob ernst oder nur aus einem Missverständnis entstanden, wäre man mit einem im GEhorsam stehenden Sporthund eher sogar im Vorteil, weil es einfach nicht so ist das man dann einen fremden Hund an der Leine hat, sondern diese Trieblage durchaus kennt und zu kontrollieren weiss.ZitatGefragt habe ich, weil ich mal eine Weile dem Training unseres örtlichen Schutzhundevereins zugeschaut habe und das große Grausen bekommen habe. Für mich hat das ausgesehen, als sollte es normal nicht erlaubt sein. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass einer der Hunde dort einen Gedanken hatte, wie "ja geeeeil, der Typ mit dem Arm!!"
Ich weiß nicht was du da gesehn hast, aber Schutzdienst ist nun mal nicht immer eine ruhige Angelegenheit. Der Helfer macht Trieb, der Hund äussert sich entsprechend und die wartenden Hunde natürlich auch. Die Hunde gehn auch mal über den Arm und versuchen den Helfer direkt zu verbellen, etc.
Das der Schluss daraus ist, dass die Hunde das nicht gerne machen, ist erstmal verständlich, aber nicht richtig. Schau nur mal zu wie die Hunde (im Aufbau, später geht der Hund im Fuß auf den PLatz) auf den Platz ziehen und wollen . Dies kommt einfach davon das geeignete Hunde einfach auch Spaß daran haben zu kämpfen, um was auch immer.
Wie das nun in diesem Verein war kann ich nicht beurteilen, ich war nicht dabei.ZitatDas verstehe ich so, dass diese Beschäftigung ausschließlich auf dem Platz praktiziert wird.
Japp, das ist so.. Also im Endeffekt wie bei der Hundeschule Der Hund verknüpft dies alles mit dem Platz und dem drum herum. Fehlt das, ist die Reizlage erstmal garnicht da.
Übrigens stimmt meine Aussage mit dem Gefahrenpotential wirklich..
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Wenn ich einen Hund wirklich über Wehr holen muss, würde ich mir überlegen ob ich diesen Hund weiter arbeite, denn dann mangelt es meistens in allen Bereichen, bzw dieser Hund wird seltenst ein Qualitativ guter Sporthund. Mal davon abgesehn das diese Meidekrücken heute (zum Glück) kein Richter mehr sehen will.
Könntest Du den Ausdruck "Meidekrücken" mal näher definieren...?
Nicht dass ich es falsch verstehe, für mich kommt das sehr abwertend rüber.... -
Als "Meidekrücke" bezeichne ich Hunde, die fast ausschlieslich über Meideverhalten ausgebildet wurden. Dinge, die vor allen Dingen in den 80ern sehr sehr üblich waren. Ein so gearbeiteter Hund sieht einfach auch wirklich "gebrochen" aus, bzw man sah diesen Hunden schon an wie sie gearbeitet wurden. Dies hat sich nunmal aber geändert, weswegen diese Bezeichnung auch bewusst abwertend ist.
MIttlerweile ist es aber glücklicher Weise so, dass man zumindest auf einer höheren Prüfung mit einem solchen Hund kaum Chancen hat.
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Als "Meidekrücke" bezeichne ich Hunde, die fast ausschlieslich über Meideverhalten ausgebildet wurden. Dinge, die vor allen Dingen in den 80ern sehr sehr üblich waren. Ein so gearbeiteter Hund sieht einfach auch wirklich "gebrochen" aus, bzw man sah diesen Hunden schon an wie sie gearbeitet wurden. Dies hat sich nunmal aber geändert, weswegen diese Bezeichnung auch bewusst abwertend ist.
MIttlerweile ist es aber glücklicher Weise so, dass man zumindest auf einer höheren Prüfung mit einem solchen Hund kaum Chancen hat.
boah... da war ich ein paar stündchen weg und dieser thread ist explodiert.
die von bordy beschriebenen hunde will keiner mehr sehen, denn wenn man einen hund nur über den wehrtrieb ausbildet (weil er eben nicht das mitbringt was im schutzdienst gebraucht wird) beissen die meisten hunde "unsauber" denn sie beissen um sich aus dieser (für sie bedrohlichen) lage zu befreien.
wenn ein hund den trieb nicht mitbringt, kann man ihm diesen auch schlecht anerziehen, dieser hund wird niemals mit einem solchen Elan wie ein guter hund mit gutem trieb auf den helfer zu gehen. -
Zitat
wenn ein hund den trieb nicht mitbringt, kann man ihm diesen auch schlecht anerziehen, dieser hund wird niemals mit einem solchen Elan wie ein guter hund mit gutem trieb auf den helfer zu gehen.
:yes: Das zu versuchen wär dann ja auch Quatsch, da der Schutzhundesport betrieben wird, um den Hund seinen Anlagen gemäß zu beschäftigen und nicht gegen seine Anlagen. So ist mir das grad erklärt worden und so macht es auch eher SinnLG Christine
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Das zu versuchen wär dann ja auch Quatsch, da der Schutzhundesport betrieben wird, um den Hund seinen Anlagen gemäß zu beschäftigen und nicht gegen seine Anlagen. So ist mir das grad erklärt worden und so macht es auch eher Sinn
Aus Sportlicher Sicht sicher Quatsch.. Aber es ist nunmal so, dass speziell in den Schönheitslinien der Gebrauchshunderassen die Arbeitseigenschaften oft nur noch rar gesäht sind. Andererseits ist eine VPG Prüfung oft noch Pflicht, oder ein SD beinhaltende Körung. Weil mit einem guten Ausstellungshund aber nunmal über Deckeinnahmen recht viel zu verdienen ist, möchte man sich das aber nun nicht von soeinem störenden Faktor wie Gebrauchseigenschaften nicht ausbremsen lassen. Also drückt man dem Hund entweder die Prüfung so durch oder nimmt an sogenannten "Schmuhprüfungen(insider :irre: )" Teil, wo der Hund teilweise noch nie einen Hundeplatz betreten hat und die Prüfung mal so eingetragen wird.
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