Schnauzertalk

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    Hi


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    • Wie kommt man denn auf so eine Mischung?

      Ich würde auf jeden Fall zeitnah anfangen Regeln zu etablieren.

      Egal wie nett und süß er jetzt ist, seine Veranlagungen werden erst deutlich mit 3-4 Jahren.

      Wie groß ist er denn?


      Ansonsten, viel Glück.

    • Beaglebine Sehr gut, dass deine Freundin um Hilfe fragt. Ich würde ihr raten, sich ebenfalls hier anzumelden im Forum, dann können Fragen direkt beantwortet werden und es geht nicht um drei Ecken herum. Ich möchte trotzdem etwas an Infos dalassen. Du schreibst: Wir sind gespannt, welche Eigenschaften sich in der Pubertät noch entwickeln.

      Ich würde mit folgendem rechnen:


      Territorialität (Wachen), Jagdtrieb mit Ausführung bis zum Ende der Handlungskette, Schutztrieb, Artgenossen-Unverträglichkeit, Ressourcenverteidigung, aggressives Verhalten gegen andere Tiere und Menschen.


      Jemand, der noch nie einen Hund mit einem solchen Potential geführt hat - und ich finde diese Mischung wirklich total bedenklich - ja, es kotzt mich ziemlich an, wenn solche Mischungen produziert werden und Laien darauf hereinfallen und mit der Übernahme solcher Hunde so eine Praxis unterstützen - kann sich häufig überhaupt nicht vorstellen, wie so ein Verhalten dann konkret aussieht und welche Kompetenzen man als Hundehalter benötigt, um das alles in geregelte Bahnen zu lenken und den Hund (wie auch immer die Anforderungen im konkreten Fall sind) "alltagstauglich" zu machen.


      Was kann man also tun? Deine Freundin sollte selbst für sich reflektieren, was sie kann und wo sie Unterstützung benötigt. Folgende Kompetenzfelder als Beispiel: Fachliches (Lerntheorie, Ausdrucksverhalten des Hundes etc.), Grenzen setzen und Verbindlichkeit geben und einfordern (eigene Persönlichkeit, Körpersprache in Richtung des Hundes) und so weiter und so fort.


      Wenn ich es recht entsinne, steht die Amerikanische Bulldogge in einigen Bundesländern auf der Liste. Also hätte ich immer im Hinterkopf, dass da auch mal ein Wesenstest drohen könnte.


      Was könnt ihr üben? Maulkorbtraining. Kooperationsübungen, Orientierung am Menschen belohnen, Leinenführigkeit. Aber bereits hier braucht es manchmal Unterstützung durch einen Trainier oder eine Trainerin.


      Man kann mit einem solchen "Paket" sicherlich sehr viel Freude haben und ich wünsche viel Glück, aber wappnet euch für den Worst Case und beginnt noch heute damit! Ein Riesenschnauzer ist übrigens erst sehr spät erwachsen, so mit 4 Jahren hat man da einen erwachsenen Hund. Einen, der aktiv bis ins hohe Alter ist, seine eigene Meinung hat und auch vertritt. Das alles braucht mentale Stärke und auch körperliche Voraussetzungen seitens der Hundeführerin.

    • Ich würde bei beiden Rassebeschreibungen vom schlimmsten ausgehen (seitens der Veranlagung),wenn es nicht so kommt, super.


      Danach überlegen, wie kann ich möglichst grossen Einfluss nehmen-via Erziehung und Training.

      Und wie gesagt bevor er nicht drei-vier ist, wird man noch nicht endgültig sagen wie ernsthaft er ist.

    • sollte der Hund in NRW leben, gilt die Landeshundeverordnung, und da ist der Bulli auch im Mix als gefährlicher Hund gelistet mit allen dazugehörigen Auflagen.

      Ansonsten alles möglichst bald befolgen, was hier bereits gesagt wurde...

    • Zusätzlich würd ich den Hund auch gesundheitlich durch checken lassen wenn er erwachsen ist.

      Also HD/ED Röntgen und die Wirbelsäule.

      American Bulldogs haben dahingehend gern mal Probleme früher oder später, auch mit den Bändern und ne gewisse Krebsneigung.

      Beim Riesenschnauzer rassetypisch im Hinterkopf behalten sollte man Plattenepithelkarzinom, Melanom, Schilddrüse und ebenfalls HD.

      In ner vernünftigen Zucht isses so dass zumindest die Gelenke geröngt werden, man hinsichtlich des Krebsproblems ( mAn eigentlich das einzig relevante Problem bei Mittel und Riesenschnauzer) geforscht wird und einige Züchter inzwischen auch ein Schilddrüsenprofil machen lassen bevor die Hunde in die Zucht gehen.


      Also da spielen auch ein paar Dinge mit rein die sich von der Gesundheit aus ins Wesen einwirken können.

      Und es kann auch sein dass die Schnauze mit dem erwachsen werden noch nen Ticken kürzer ist und es hinsichtlich der Atmung Probleme geben kann ( je nach Ausprägung halt ).


      Wenn ich an American Bulldogs denke, denke ich da hauptsächlich an Probleme mit dem Bewegungsapperat, Krebs, Unverträglichkeit mit Artgenossen ( besonders dem eigenen Geschlecht), vielleicht nicht immer das beste Wesenskostüm.


      Bei Riesenschnauzern an ausgeprägtes Territorialverhalten, starken Wachtrieb, ne gewisse Portion Schutztrieb, Hunden die gern arbeiten ( grad wenn ne Arbeitslinie beteiligt war vielleicht auch noch nen Ticken ernstere Beschäftigung braucht ), Hunden die eine gewisse Führung brauchen. Mit Menschen und Hunden kann da von verträglich bis komplett unverträglich alles dabei sein, das variiert halt schon sehr.

      Jagdtrieb kann mäßig aber auch stärker da sein.

      Bei vielen pendelt sich das irgendwo so in der Mitte ein. Also Menschen mindestens hinsichtlich des Wach-/Schutztriebes in gewissen Situationen tricky ( vor allem Besuch ), bei Hunden zumindest dann wenn der Hund provoziert wird oder das eigene Geschlecht, Jagdtrieb spürbar aber noch handelbar. So isses häufig.

      Eigentlich sind Riesen aufgrund dessen dass die doch recht nah am Menschen sind gut führbar, aber es ist schon eine gewisse Eigenständigkeit dabei, ein Hang zum Austesten. Das kann durch den Bulldog Anteil noch nen Ticken stärker sein.

      Schnauzer an sich lassen sich recht weit noch recht gut lenken, das kann ebenfalls durch den Bulldog Anteil weniger sein.


      Also insgesamt definitiv ne ungünstige Kombi.

      Kann zweifelsohne ein toller Hund sein, aber zumindest würde ich nicht grade damit rechnen dass er Everybodys darling wird. Grad bei Menschen und bestimmten Hunden ( kleineren Hunden, Hunden mit gewisser Körpersprache, eigenes Geschlecht) würde ich ein Auge drauf haben, und von Anfang an sehr viel Wert auf gute Führung liegen.

    • Wurde hier glaub noch nicht verlinkt, aber ein super interessanter und ausführlicher Artikel bzgl der Studie zum Plattenepithelkarzinom bei allen 3 Schnauzer Größen:


      Comparative Study of Digital Squamous Cell Carcinoma in Giant, Standard, and Miniature Schnauzers
      In schnauzers, a breed predisposition to squamous cell carcinoma of the digit (dSCC) is well known. The aim of this study was to compare the clinical and…
      www.mdpi.com


      Allerdings ist der auf englisch.


      Ich versuch das mal bisschen soweit es mir hängen blieb kurz zusammen zu fassen:


      Man hat quasi alle möglichen eingesendeten Proben die so zwischen 2013 und 2022 bei Laboklin rein kamen ausgewertet anhand der Daten die so zur Verfügung stehen.

      Dabei kamen ganz interessante Sachen raus.

      Es wurde einerseits bestätigt dass es einen Zusammenhang zwischen Größe und Farbe gibt. Schwarze Hunde sind allgemein signifikant häufiger davon betroffen als helle Hunde ( neben Schnauzern ist die Rede auch von schwarzen Großpudeln, schwarzen Labradoren, Rottweiler, Beauceron und Briard ), und während bei Mittel und Riese definitiv eine Prädisposition vorliegt, kommt das beim Zwergschnauzer derart selten vor dass es keine Relevanz hat. Genauer wird vermutet dass es, wenn es beim Zwergschnauzer vorkommt, eher am Alter liegt.

      Man hat auch Unterschiede zwischen Mittel und Riede feststellen können:

      Beim Riesenschnauzer konnte als einziger Größenschlag einen Zusammenhang zum Geschlecht hergestellt werden - hier sind Rüden häufiger betroffen als Hündinnen. Ebenso erkranken Riesenschnauzer früher als Mittelschnauzer.

      Mittelschnauzer hingegen haben ein circa doppelt so hohes Risiko als die Riesen, dass mehr als eine Zehe betroffen ist. Die meisten Zehen die einem Hund entfernt werden mussten waren 6...


      Interessant hinsichtlich betroffenen Zehen und Metastasen ist, dass die Wahrscheinlichkeit dafür bei Zehe 1 und 2 noch hoch ist, ab Zehe 3 jedoch sinkt.


      Man hat auch versucht auszuwerten welche Zehen besonders häufig betroffen sind und welche weniger, das konnte ich mir allerdings nicht merken.

      Tendenziell erkranken jedoch häufiger die Vorderpfoten als die Hinterpfoten, vermutet wird das dadurch dass die Vorderpfoten stärker belastet werden als die Hinterpfoten, aber wirklich belegen kann man das soweit nicht, es is lediglich ne Vermutung.

      Man wollte auch schauen ob es einen Zusammenhang gibt zwischen Größe des Krebsgeschwürs und Metastasen, was jedoch mangels dafür geeigneter Daten nicht möglich ist.


      Gentisch gibt es laut dieser Studie einen Zusammenhang mit dem KITLG-Gen, welches wohl für die Intensivierung der Pigmentation zuständig ist.

      Es wird jedoch vermutet dass da wahrscheinlich noch andere Faktoren mit rein spielen.


      Interessant wäre noch gewesen ob man Zusammenhänge zwischen den Linien durch auswerten der Ahnentafeln herstellen kann, dazu haben allerdings auch die Daten gefehlt.


      Man findet bspw auch noch Diagramme hinsichtlich der Lebenserwartung der betroffenen Hunde, unterteilt nach Größe und nochmal danach ob die Todesursache mit dem Plattenepithelkarzinom im Zusammenhang steht oder nicht.

      Man kann auch einsehen in welchem Alter das auftritt und wann die meisten Hunde erkranken.

      Der jüngste erkrankte Riesenschnauzer war 3 Jahre alt, die meisten Riesenschnauzer waren zwischen 8 und 10, wobei sich der Durchschnitt auf circa 9 Jahre beläuft.

      Der jüngste erkrankte Mittelschnauzer war 5 Jahre alt, die meisten Hunde erkranken zwischen 8 und 11 Jahren, wobei das durchschnittliche Alter bei circa 10 Jahren einpendelt.

      Wenn dies beim Zwergschnauzer vorkommt, liegt der Durchschnitt bei 11 Jahren ( wobei das wie gesagt zu vernachlässigen ist... Das waren vielleicht 13 Hunde oder so, während es bei Mittel und Riese jeweils irgendwas um den 2000-er Bereich waren ).



      Find das so ganz interessant zu wissen.

      Ich glaube irgendwo wurde als Gegenzug noch erwähnt dass Zwergschnauzer wenn, eher ein Risiko für Mammatumore haben, wohingegen davon bspw Riesen deutlich seltener betroffen sind.


      So im Verhältnis zu den Zahlen würde ich auch raus lesen dass Mittelschnauzer sogar Verhältnismäßig häufiger betroffen sind als Riesen, wohingegen diese ein höheres Risiko zu haben scheinen daran zu sterben und früher zu erkranken.

      Ich bin mal gespannt wie das die nächsten Jahre/Jahrzehnte noch weiter geht. Sollte man da bspw her leiten dass bestimmte Linien stärker betroffen sind als andere, könnte man schauen dass man diese wenn möglich meidet. Ebenso wenn es eine bestimmte Gen-Kombination geben sollte die man entschlüsseln und auf die man Zuchthunde irgendwann testen könnte...



    • Ich hab keine Ahnung ob es das irgendwo noch komplett auf deutsch gibt.

      Eigentlich isses ja ne deutsche Studie 😅


      Interessant war auch ( weil ich das vergessen hab zu schreiben) :

      Ich glaub da steht drin - wenn ein Riesenschnauzer ( oder Mittel ) eine entsprechende Veränderung an der Pfote hat, ist es zu 90 % bösartig. Hat hingegen bspw ein Rhodesian Ridgeback eine entsprechende Veränderung an der Pfote, liegt die Wahrscheinlichkeit dafür dass es bösartig ist bei gerademal 13 %.


      Symptome können sein :

      Schwellungen

      Knotige Veränderungen

      Verlust der Kralle

      Ekzeme die schlecht heilen

      Fehlstellungen


      Das ist einfach für jeden der einen Mittel- oder Riesenschnauzer hat wichtig zu wissen. Dann kann man nämlich drauf achten dass man regelmäßig die Pfoten abtastet auf Veränderungen, und bei solchen Anzeichen sich auch zeitnah dafür entscheiden die Betroffene Zehe amputieren zu lassen.

      Auch wichtig zu wissen dass da wirklich nur die Amputation anzuraten ist und man da nicht lange fackeln sollte. Wenn man also auf nen Tierarzt treffen sollte der da nicht sofort das Röntgen anschmeißt, kann man dann darauf drängen oder zu einem anderen Tierarzt gehen der es ernster nimmt, weil man das dann weiß.

      Ebenso wie man dann auch sicherheitshalber abklären lassen kann ob schon Metastasen da sind.

      Dieses Wissen ist da einfach wichtig.

      Wenn ich die Diagramme dazu richtig verstanden habe, stirbt circa ein Drittel der betroffenen Hunde mehr oder weniger direkt an dem Krebs, die meisten können danach normal leben und haben keine Änderung an der Lebenserwartung, bzw sterben irgendwann an etwas Anderem.

      Das ist, dafür dass es eine bösartige Krebsart ist, ne recht gute Bilanz.

      Scheiße bleibts natürlich trotzdem, keine Frage.

      Niemand will diesen scheiß haben :verzweifelt:

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