Schnauzertalk

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    Hi


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    • @_laura_
      Ich glaube, eine Schnauzerrasse (wahrscheinlich ein Riesenschnauzer dann) ist gar nicht deins, wenn deine Idealvorstellung ein wesensfester WSS sein soll (hab deinen Thread ein bisschen verfolgt).
      Ich finde, RS sind nicht für jedermann und keine Alternative, wenn man einen netten leichtführigen Schäferhundtyp sucht. Die Riesennasen sind vor allem Riesenbabys, dabei ungeschickt und trampelig (und das mit guten 45kg). Ihr Humor ist nicht sehr subtil (im Gegensatz zum eher ernsten Schäferhund), sie sind eher die groben Typen. Dabei muss man wissen, wie man einen Schnauzer einfach "catcht". Die meisten Leute sagen, so ein Hund wäre nichts für sie. Zumal es in meinen Augen Gebrauchshunde sind, die in dieser Sparte auch gearbeitet werden sollten (und für die meisten anderen Sportarten zu schwer). Sie sind definitiv selbstbewusst, einen wesensschwachen nervösen RS hab ich weder auf Shows noch auf dem Platz noch nicht erlebt. Sportlich gibt es in letzter Zeit wieder mehr hohe Erfolge. Es sind auch Hunde, wo ich immer das Gefühl habe, dass man selbst mental stark sein muss, um sie führen zu können, weil so ein großer sturer Hund mit Gebrauchshundeeigenschaften einfach die absolute Pest für einen selbst und die ganze Umgebung (bis hin zur Gefahr) ist, wenn man diesen Charakterkopp nicht im Griff hat. Und es sind körperliche Hunde, nicht sensibel, nicht feinfühlig, nicht leichtführig, nicht mit sooo viel WTP wie beim Schäferhund.
      Der Mittelschnauzer passt noch weniger, auch wenn sie gerade wieder an Beliebtheit zunehmen zu scheinen.


      Ich selbst hab ja keinen (weil dieser Hund aktuell einfach nicht in mein Leben und zu meinem Mini-Rudel passt), aber eine bestimmte wechselnde Bandbreite kenne ich ja vom Hupla und den Ausstellungen. Wie das Zusammenleben mit diesen Hunden ist, muss dir hier jemand anders erzählen :) Ich finde die echt klasse und schätze diesen Charakter, aber ich glaube nicht, dass es das ist, was du dir vorstellst.


      Ich habe ganz lange nach einem Zweithund gesucht und war auch beim WSS, hab auch Züchter besucht und mich dahingehend länger informiert. Letztendlich ist es bei mir ein Pudel geworden ;)

    • Ich habe lange keine so perfekt treffende, wohlwollende, ehrliche, nicht- beschönigende und trotzdem schöne, prägnante Rassebeschreibung vom RS gelesen, wie deine, @Czarek
      Sowas von 100% auf den Punkt.


      Hammer. Da geht mir als Rasseliebhaber, aber auf- keinen- Fall- haben-woller, so das Herz auf (ich liebe Schnauzer, ganz besonders die Riesen; vor allem bei anderen...). So sollte es in jeder Rassebeschreibung stehen.
      Das ist sowas von auf den Punkt, und es ist alles dabei, was erwähnt werden muss.


      Mega. :dafuer:

    • @_laura_ Besser als Czarek hätte ich es nicht ausdrücken können. :bindafür:
      Auf dem Platz ist mein RS arbeitsgeil und macht wirklich Spaß - ich denke das liegt aber auch daran, dass ich ihn schon ganz automatisch so motiviere wie er es braucht und nicht daran, dass er sich für die Sache selbst ein Bein ausreißen würde. Und nur für mich macht er es schon gar nicht, er hat nämlich eine ausgeprägte Leck-mich-am-Arsch-Einstellung und bei (noch nicht ganz) 45kg Körpermasse zieht er das auch locker durch.


      Mit Druck oder Frust (zB das beliebte Stehen bleiben wenn der Hund an der Leine zieht) brauche ich dem gar nicht kommen, da macht er komplett dicht.
      Motivation ist das A und O!
      Beispiel: meine Hunde dürfen Wege nicht verlassen und weil er ein Arsch ein pubertierender Jungrüde ist, findet er das Verbotene natürlich erst recht spannend! Ich muss also gut aufpassen und rechtzeitig das Abbruchsignal (positiv aufgebaut, dh es gibt eine Belohnung wenn er darauf reagiert) geben sonst hüpft er ins Feld.
      Bei 90% der Hunde würde ich dann einen Brüller loslassen, den Hund auf den Weg zurück zitieren und nach fünf Mal wäre die Sache gegessen. Jeder unserer früheren Schäferhunde wäre übrigens beschwichtigend zurück gekommen und hätte es nie wieder getan.
      Brülle ich meinem RS hinterher zeigt der mir grinsend die Mittelkralle und weiß ganz genau, dass ich eh nix machen kann.
      Mir bleibt in solchen Sachen nur ihn abzurufen (positiv aufgebaut, funktioniert also). Zum Glück neigt er nicht dazu daraus eine Verhaltenskette zu basteln (ich hüpfe ins Feld, Frauchen pfeift und es gibt einen Keks), man könnte auch sagen er ist nicht so intelligent. Dumm ist er definitiv nicht, aber es gibt definitiv pfiffigere Rassen als den RS. Das ist als Halter aber nicht unbedingt von Nachteil, sehr intelligente Hunde sind ganz schön anstrengend auch wenn man sich das immer so romantisch vorstellt.



      Im Umgang im Alltag sind RS grobe Trampel. Da ist einiges Erziehungssache, aber einen zurückhaltenden, vornehmen Hund macht man aus denen nicht und besonders in jungen Jahren wenn noch das Bewusstsein für den eigenen Körper fehlt ist mit blauen Flecken zu rechnen.
      Da muss man als Mensch körperlich und mental in der Lage sein zu unterbinden, wenn der junge Hund mit 35kg hochspringt, in den Knien bremst oder sich liebevoll auf einen drauf schmeißt wenn man im Bett liegt. Mit Ignorieren und hoffen, dass er irgendwann aufhört ist es da nicht getan (außerdem wird man das eh nicht mehr erleben weil man mit einem RS auf dem Brustkorb nicht mehr atmen kann) und gerade ruhigen, sensiblen Menschen wird es da schwer fallen ernst zu nehmende Grenzen zu setzen.


      Überhaupt ist Grenzen setzen ein großes Thema - man braucht einen sehr, sehr langen Atem. Ich würde behaupten ich bin konsequent, trotzdem probiert meiner immer und immer wieder aus ob heute tatsächlich noch dieselben Regeln gelten wie seit Monaten. Ich hoffe, das wird etwas besser wenn die Pubertät vorbei ist, aber ganz weg geht das ziemlich sicher nicht. Sie sind halt meinungsstabil, die Riesen.


      Ein weiterer Punkt im Alltag ist der Wach- und Schutztrieb. Meiner ist fast ein Jahr alt, das ist also noch nicht voll ausgeprägt. Aber er zeigt schon erste Ansätze die man erkennen muss und da ich mir bewusst bin was noch kommt arbeite ich jetzt schon daran, das in Bahnen zu lenken die alltagstauglich sind.
      Fremde Menschen und Rüden wird er wahrscheinlich irgendwann überflüssig finden.


      Das Bollerige hat aber auch Vorteile - RS verzeihen viel und lassen sich von schlechter Laune nicht runter ziehen, sie sind sehr großzügig darin Liebe an ihren Menschen zu verteilen, machen jeden Quatsch mit und haben sehr viel Humor.
      Das Wesen liegt mir total gut weil ich authentisch sein kann und es einfach passt. :herzen1:



      Zum Thema Sport teile ich Czareks Meinung, dass es was "richtiges" sein sollte.
      Mitmachen würde Ares vermutlich alles, aber wirklich Spaß hat er an Unterordnung und Mantrailing (Schutzdienst haben wir gerade erst angefangen aber ich erwarte, dass auch das genau sein Ding wird). Genau dafür ist er halt gezüchtet und das merkt man, obwohl er nicht mal aus Leistungslinien stammt.
      Im alten Verein müssten wir an einer Basisgruppe teilnehmen die eher einer Hundeschule glich und das fand er furchtbar öde und blöd. Er will gefordert werden und richtig arbeiten!
      Fürs Agi sind Riesen definitiv zu schwer, aber ich kenne ein paar die THS machen. Ich persönlich würde mir aber einen leichteren Rasse (Oder wenigstens eine RS Hündin) kaufen wenn ich THS machen möchte.




      So, wenn du nun nicht abgeschreckt bist sondern genau das willst herzlich Willkommen unter Schnauzerleuten!


      Ich glaube aber eher, dass es nicht das ist was du suchst.
      An deiner Stelle würde ich ganz unexotisch eine DSH Hündin aus Hochzucht kaufen - idR sind die Nerven besser als bei BBS und den Belgiern und die sind mit ein bisschen guter Führung nette Familienhunde die keine fremden Hunde schreddern oder den Nachbarn an die Wand nageln, sie machen begeistert Sport aber zerlegen dir nicht die Bude wenn mal Pause ist.

    • Hihi danke. Ich mag Schnauzer auch und ich hätte so gern mal selbst einen, aber ich finde, das sind einfach Hunde, wo man wissen muss, was man sich da holt. Entweder es ist die große Liebe oder die absolute Pest, dazwischen gibt's irgendwie nichts :tropf: Vor allem eben auch in der Größe und mit den Eigenschaften... Niemand kann dich so toll und souverän ignorieren wie ein Schnauzerle, das du nicht "hooken" kannst :tropf:


      Ich wüsste sogar, welchen Riesen aus welchen Linien und was genau, aber es muss auch einfach ins Leben passen. Vielleicht irgendwann mal... :herzen1:


      Wenn ich lese, 2 Studis in einer kleineren Etagenwohnung wollen nen sportlichen größeren Begleithund und haben Interesse an Agi und THS (wo man auch nicht mit 1x die Woche Training hinkommt), sind eher nicht so die durchsetzungsstarken, standfesten Menschen, sondern wollen eher was nettes, leichtführiges, was dazu eher nicht bellt und nicht nach vorn geht und auch keinen Schutz- und Wachtrieb hat (da sind die Schnauzer ja teils noch vehementer als Schäferhunde), bitte keinen Schnauzer. Und eigentlich auch bitte gar keine Gebrauchshunderasse...


      Beim PSK gibt es ja auch eine Agi DM zB, aber da nehmen halt eher Zwerge dran teil und es sind inzwischen leider ganz ganz wenige, die sich qualifizieren. Die Schnauzerg und Pinscherrassen nehmen auch regelmäßig an Ausdauerprüfungen teil (je nach Größe zwischen 10 und 20km). Also Ausdauer und prinzipielle Bereitschaft für Sport ist definitiv da.


      Wenn du dir das angucken möchtest @_laura_, findet in Göttingen dieses Jahr die Agility DM, der IPO Landesausscheid Niedersachsen und die BH DM statt. Da sieht man so den bunten Durchschnitt, was diese Hunde leisten können, wenn sie exzellent geführt und ausgebildet werden.

    • Ich habe lange keine so perfekt treffende, wohlwollende, ehrliche, nicht- beschönigende und trotzdem schöne, prägnante Rassebeschreibung vom RS gelesen, wie deine, @Czarek
      Sowas von 100% auf den Punkt.


      Hammer. Da geht mir als Rasseliebhaber, aber auf- keinen- Fall- haben-woller, so das Herz auf (ich liebe Schnauzer, ganz besonders die Riesen; vor allem bei anderen...). So sollte es in jeder Rassebeschreibung stehen.
      Das ist sowas von auf den Punkt, und es ist alles dabei, was erwähnt werden muss.


      Mega. :dafuer:

      Finde ich auch @Czarek vielen Dank!
      Bisher hab ich auch noch keine so gute Beschreibung gelesen, sodass keine Frage offen bleibt.




      Wie schon auch die anderen vermuten, glaube ich auch, dass das nicht so wirklich zu uns passt. Ich stell mir mich(1,60m; knapp 50kg) vor, wie ein Hund, der fast genauso viel wiegt mit mir spazieren geht :lachtot:
      Ich bin zwar schon konsequent, aber da würde ich glaub ich teilweise allein Kräftemäßig an die Grenzen kommen, grade wenn der Hund stur ist und jetzt und bedingt da oder dorthin will, da bringt mein kleines „nein“ auch nix, das stimmt schon.


      Aber super liebe Kommentare, und der Vorschlag ist dann jetzt zumindest sicher von der Liste zu streichen. :smile:

    • @Czarek
      Also wie oft ich am Ende zum hundeplatz gehe, hängt denke ich von beidseitiger Motivation und der gegebenen Zeit ab. 1x war jetzt eben sicher und ich möchte ja auch nicht unbedingt hoch hinaus und die beste mit meinem Hund im Agility werden. Trotzdem kann ich mir vorstellen für Turniere zu üben und da hab ich hier einen Verein gefunden, den ich im Sommer mal angucken will(vielleicht findet da ja auch mal ein Turnier statt) die trainieren 1-2x die Woche(so wie man will und kann) und wenn man Vereinsmitglied ist, soll man sogar bereit sein an Turnieren teilzunehmen.
      Klar ich kann mit Sicherheit sagen, jeden 2. Tag geht nicht, schließlich geh ich arbeiten, hab Uni und muss lernen. Aber ob 1x oder 2x is recht flexibel es kommt immer auf die Trainingszeiten an.
      Deswegen sehe ich nicht unbedingt von ner anderen Gebrauchsrasse ab, mir wurden in meinem Thread ja schon einige vorgeschlagen:-).


      So aber jetzt belager ich den Schnauzerthread mal nicht länger :winken:

    • OT @_laura_ Eine Anmerkung zum Vereinstraining noch:


      Nur weil man motiviert ist muss es nicht unbedingt funktionieren, nicht jeder Verein passt zu einem.
      Ich habe nach sechs Monaten Suche jetzt endlich einen Verein gefunden der zu passen scheint und das könnte sich mit einem Trainerwechsel zB ganz schnell wieder ändern. Da ist es blöd, wenn man einen Hund hat der arbeiten muss und man findet einfach keinen passenden Trainingsplatz. :fear:


      Wie gesagt, ich fände einen gemäßigten Schäferhund nicht ganz unpassend, man wächst ja auch mit seinen Aufgaben. Aber das Hauptaugenmerk würde ich eben auf die Alltagstauglichkeit legen, denn Sport auf dem Niveau das dir vorschwebt kann man fast mit jeder Rasse machen sofern man einen Weg findet den Hund zu motivieren.







      Und damit zurück zu den Schnauzern...


      (Ungeduldiger) Ares in dekorativem Wintergras :herzen1:

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