Schnauzertalk

  • Ich hätte da mal eine Frage. Aus meiner Zeit in England habe ich sehr viele Zwergschnauzer kennen gelernt. Das waren da DIE Familienhunde: sportlich, kinder- und artgenossenfreundlich, ruhig, nicht besonders wachsam, kein Jagdtrieb. Ich kannte so ungefähr 8 (+ meine damalige "eigene", also die Hündin meiner Gastfamilie)
    näher und ansonsten viele vom Sehen. Jetzt besagt die Rassebeschreibung der Zwergschnauzer ja etwas ganz anderes: kernig, Wach- und durchaus auch Schutztrieb, Fremden gegenüber argwöhnisch, Fremdhünde müssen auch nicht sein. So habe ich die Rasse in England nicht kennen gelernt. Wie kann das sein? Habe ich dort nur Exoten getroffen? Werden die ZS dort mehr Richtung Begleithund gezüchtet?

    • Neu

    Hi


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    • Vielen Dank für die ganzen Genesungswünsche :herzen1:


      @Nikus_ meine Hündin davor war ja ZwergxMalteser und sowas von unkompliziert. Kaum Ansprüche, hauptsache dabei. Benito als reiner Zwerg ist etwas kerniger und sturer aber meines Erachtens bis jetzt eher Mitläufer als irgendwas anderes. Und er hat bis jetzt alles mitgemacht (den ganzen Tag Auto fahren, ständig mit +4 Hunden unterwegs, läuft im Park als auch im Wald gut mit und orientiert sich an mir, ist beim Pferd hoftreu, bleibt über 4 Stunden alleine). Joa irgendwann kommt bestimmt ein wenig Jagdtrieb und er testet auch Grenzen, wenn ihm was nicht passt. Aber bis jetzt ist das alles super gemäßigt und im Vergleich zum Terriergetier Pillepalle.
      Ach und bis jetzt liebt er alle Hunde und Menschen und alle lieben ihn :lol:

    • @WauzBauz Danke für dein Kommentar! So wie deinen Hund habe ich ZS auch kennen gelernt. Laut Rassebeschreibung klingen sie aber viel eher nach nicht-gemäßigtem Terrier. Deswegen frage ich inwieweit das stimmt. Deutsche ZS kenne ich leider kaum.

    • Also die Zwergschnauzer, die ich hier in HH treffe laufen alle ohne Leine und sind verträglich. Alle Besis haben ihre Zwerge als recht unkompliziert beschrieben und das waren jetzt auch keine krassen "Hundeführer" :lol: und bei den Zwergen die ich davor kannte war es ähnlich.
      Ich denke schon, dass sie mehr "Eigenleben" (im Sinne von Sturheit, Widerwillen gegen unsinnige/unangenehme Dinge, evtl ein wenig Jagdtrieb) als bspw. die Bichons haben aber wie gesagt alles absolut handle- und trainierbar.
      Die Rassebeschreibungen im Netz sind aber auch recht unterschiedlich. Vom witzigen Begleithund bis zum Terrorist ist alles dabei |)

    • Ich finde due Zwerge auch gute Familienhunde. Aber nicht, weil sie alles und jeden lieben, sondern weil sie absolut nervenstark sind, nichts krumm nehmen, ganz viel verzeihen und mit ihrem kleinen Dickkopf null sensibel sind. Und da sie ziemlich selbstbewusst und kompakt sind und meistens von Natur aus gute Muckis haben, sind die nicht so zerbrechlich. Das sind einfach Hunde, um die man sich keine Sorgen machen muss :)
      Die meisten, die ich kenne, sind auch mehr oder minder Mitläufer im Alltag. Aber unser Verein richtet dieses Jahr auch die Agility DM und BH DM aus und da sind einige Zwerge dabei, die sich nicht lumpen lassen.


      Im Training habe ich gerade einen Zwerg, der Angst vor Menschen hat und nach vorn schießt und auch schnappt. Und er bellt so viel... Aber diese starke Unsicherheit finde ich eher untypisch für einen Schnauzer. Das nach vorn handeln wiederum typisch.

    • Ich habe ja immer gesagt Mailo sei ein Zwergschnauzer Light weil er der Rassebeschreibung des größenwahnsinnigen Charakterkopfes nicht so richtig entsprach.


      Aber inzwischen habe ich den Eindruck die Zwerge sind eher so wie Nikus sie aus England beschreibt und Mailo hat seit Ares Einzug enorme Entwicklungsschritte gemacht.


      Ich finde ihn immer noch ein bisschen zu sensibel für einen Zwerg, aber sonst ist er inzwischen ganz "normal".


      Er ist ziemlich stur und entscheidet gerne mal selbst welches Kommando Sinn macht und welches nicht. :lol:
      In hundearmem Gebiet läuft er zu 99% frei, egal wie viel Wild dort wohnt. Mit einem Jahr fand er es lustig Vögel aufzuscheuchen, aber nach ein paar Monaten Training sind die ihm jetzt völlig egal. Auch Hasen und Rehe sind kein Grund anzuleinen, meistens guckt er nicht mal hin.


      Fremde Menschen braucht er nicht unbedingt, aber wenn sie höflich sind und ihn nicht bedrängen lässt er sich gerne auch mal streicheln. Aber auch wenn jemand übergriffig ist guckt er einfach nur genervt.


      Andere Hunde sind meistens okay. Bei intakten Rüden lässt er auch mal den Prollo raushängen und bei wilden (Jung)Hunden spielt er gerne Polizei, aber nach ein paar |) Ermahnungen kommt er mit allem klar und zeigt sich wahnsinnig souverän.
      Viel Durchsetzungskraft hat er nicht, aber Ares hat er sich mit eiskaltem auflaufen lassen trotzdem ganz gut erzogen. Der versucht immer mal wieder zu provozieren indem er sich steif neben Mailo stellt und knurrt, manchmal nimmt er als Grund einen Papierschnipsel der zufällig in der Nähe liegt und "verteidigt" werden muss. :roll:
      Da bleibt Mailo einfach arschcool stehen und sitzt das aus bis Ares die geschauspielerte Souveränität verlässt und sich beschwichtigend trollt. xD


      Er wacht sehr überlegt und bellt wirklich nur wenn es nötig ist. Echten Schutztrieb hat er nicht. Anfangs hat er mich durch Knurren auf dubiose Menschen aufmerksam gemacht, inzwischen hat er mir die ganze Verantwortung auf uns aufzupassen übertragen.



      Was die Auslastung angeht ist er total anspruchslos. Im Prinzip wäre er auch nur mit Gassi zufrieden, macht ein bisschen Programm aber gerne mit solange er Lust hat. Wenn er keine Lust hat lässt er mich genauso eiskalt auflaufen wie Ares.
      Mitnehmen kann ich ihn inzwischen auch überall hin. Mache ich aber selten, denn wirklich Spaß hat er im Cafe oder der Uni nicht.



      Alles in allem finde ich ihn total unkompliziert solange man ihn nimmt wie er ist und keinen perfekten Gehorsam erwartet. :herzen1:

    • Danke für eure Erfahrungsberichte! Das klingt ja schon viel eher so, wie ich die Rasse in England kennen (und lieben) gelernt habe :) dann kommen sie wohl doch noch auf die Liste :D


      Noch eine Frage. Hier in Deutschland habe ich ZS auch in merkwürdigen Sonderfarben gesehen. Braun und Chocolate Tan und Braun mit weißen Abzeichen z.B. Wurden da Bichons eingekreuzt? Und sind das noch seriöse Züchter? Ich kenne ZS sonst nur in anständig Pfeffer Salz und Schwarz :D Weiß und Weiß Silber gibt's auch noch.

    • Hallo @Nikus_


      Zwergschnauzer gibt es in schwarz, pfeffersalz, schwarz-silber und weiß.


      Mittelschnauzer in pfeffersalz und schwarz.


      Riesenschnauzer in schwarz und pfeffersalz.


      Vom Standard her. Es können dort auch mal schwarz-silberne fallen, ich weiß aber nicht, ob man diese auch zur Zucht einsetzen darf.


      Braun und alles andere kommt mir seltsam vor... hoffentlich meldet sich hier jemand, der darüber Bescheid weiß, finde ich auch interessant.

    • @Czarek die Beschreibung trifft es doch ziemlich im Kern!


      @Syrus ich liebe deine Beschreibung :herzen1: und ich finde da Benito auch total wieder. Sowohl was den Umgang mit anderen Hunden angeht als auch die Sache mit dem Gehorsam. Es sollte schon Sinn ergeben, warum man jetzt gehorchen soll...oder was ganz leckeres bei rumkommen :lol:


      Die Farbigen/Fleckigen sind die amerikanischen Linien und hier nicht anerkannt. Ich weiß nicht viel von dem Verband aber die Züchter der amerikanischen Schnauzer, züchten zumindest fast immer in diesem Verband und vermehren nicht ganz frei herum. So nur mein Eindruck. Meine Trimmerin stand dem nicht allzu negativ gegenüber und meinte halt nur, dass die Linie sowohl im Fell als auch Charakter weicher sind.

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