Labrador Retriever Quatsch Thread

  • Da hab ich eine Frage, was bedeutet ruhig in dem Fall? Einen Moment liegen, also nicht rumspringen und fiddeln, oder wirklich entspannt?

    Ich habe bei meinen immer abgewartet, bis sie sich hingelegt haben und dann belohnt. Nach einiger Zeit durften sie dann mal gucken, aber immer noch an der Leine, um im Falle des Falles wieder zurückzugehen. Vorher waren sie die ganze Zeit auf die betreffende Person fixiert, da hätte das nix gegeben.

    Wenn der Hund bei der Kontaktaufnahme aufdreht, nimmt man ihn ruhig und ohne großes Bohei wieder zurück.

    Wirklich entspannt können sie am Anfang des Trainings ja nicht sein, das kommt erst mit der Zeit. Daher würde ich es schon belohnen, wenn der Hund nicht springt und fiddelt.

    Das Ding ist... wenn ich Chako fürs nicht fiddeln belohne, dann kann ich da die ganze Zeit über sitzen und ihn belohnen. Sobald ich aufhöre, mich dem Besuch zuwende, ist er wieder auf 200. Da ist er die ganze Zeit über angespannt. Wenn ich ihn per Gitter begrenze und ihn ganz ignoriere, kommt er irgendwann zur Ruhe. Das fühlt sich für mich nicht richtig an ihn zu ignorieren, zum anderen schaut man mich dann an als wäre ich ein Tierquäler weil der arme Hund ja abgesperrt ist. Aber nur so kommt er zur Ruhe:xface: Meinst du ich soll einfach weiter belohnen, irgendwann wird er entspannter?

  • Wie lange zieht er das denn durch? Also beruhigt er sich tatsächlich die ganze Zeit nicht? Was genau macht er, wenn du dich dem Besuch zuwendest?

    Du belohnst ihn ja, wenn er ruhig ist. Also muss er ja irgendwie mal einen Moment ruhig werden. Wird er das von sich aus oder mit Ausblick auf die "Bestechung"?


    Ich würde versuchen, die Sache auszusitzen. Leine hast du ja vermutlich eh dran.

    Dann ignorieren und warten, bis er von alleine mal einen Moment runterkommt. Das kann leider dauern. Und die Gäste würden natürlich etwas nervlich drunter leiden müssen.

    Wenn es soweit ist, loben/belohnen. Da musst du schauen, wie dein Hund reagiert. Wenn er im Moment der Belohnung wieder hochfährt, musst du entweder die Belohnung ändern (Leckerchen putschen ihn vielleicht mehr, als ein kurzes Streicheln) oder wenn er auf alles extrem anspringt, müsste man die Belohnung nur sehr zart dosiert einsetzen.

  • Naja, ich konnte mich bisher nicht in der Familie durchsetzen dass der Hund angeleint wird und der Besuch ihn ignorieren soll (ist ja peinlich, was sollen denn die Leute denken wenn man den hund an der Leine zuhause festhält... und ich kann doch nicht den Leuten sagen dass sie ihn ignorieren sollen wenn er sich doch so freut und hallo sagen will...)

    Daher ist er auf seinem Platz neben der chouch, ich auf der chouch neben ihm, und er ist unangeleint. Der Besuch ist meistens am Tisch am anderen Ende des Raumes. Er bleibt mit der Aussicht auf leckerlies auch liegen, aber eben voll angespannt. Ein paar mal versucht er dann auch hinzugehen, die erste halbe Stunde ist die schlimmste. Wenn er dann langsam ruhiger wird kommt der Druck von meiner Family dass er jetzt doch die Leute begrüßen soll. Dann bitte ich den Besuch nicht allzusehr zu reagieren und erlaube ihm aufzustehen. Die Leute reagieren aber trotzdem auf ihn, sei es unbewusst mit einem Blick oder weil er sich doch soo freut streicheln sie ihn -.- dann ist er wieder voll hochgefahren...

    Ich konnte meine Family bisher noch nicht davon überzeugen dass es wirklich dringend notwendig ist den Leuten zu sagen dass sie ihn vollkommen ignorieren müssen, und dass eine Leine nichts schlimmes ist...und dass es wichtiger ist dem Hund Ruhe beizubringen als die Meinung des Besuches...Und dass er nicht allen hallo sagen muss, Wenn's nach mir ginge nämlich gar niemandem. Vielleicht würden eure Meinungen helfen sie zu überzeugen...


    Das ist momentan die einzige Baustelle... bei allen anderen Dingen hat die Family kein Mitspracherecht und keinen Einfluss..

  • Du willst es eigentlich schon ganz richtig machen. Deine Familie muss sich da absolut nach dir richten, sonst kriegt ihr das nie in den Griff.

    Die Situation, du auf der Couch, Hund neben der Couch, Besuch auf der anderen Seite, könnte auf deinen Hund auch irgendwie befremdlich wirken, weil (reine Vermutung) vielleicht eine gewisse Anspannung deinerseits vorhanden ist. Du hast ihn die ganze Zeit im Blick, damit du reagieren kannst, wenn er aufsteht. Der Besuch sowie deine Familie hat das auch die ganze Zeit im Hinterkopf. Das überträgt sich auch auf den Hund. Die Leine zur Sicherung würde auf jeden Fall dieses Problem lösen können, weil er eben nicht einfach hinlaufen kann.


    Das Anleinen kann auch für den Hund hilfreich sein. Ich merke bspw. bei Ivy, dass sie eine ganze Menge Anspannung verliert, einfach weil ich ihr die Entscheidung abnehme, ob sie jetzt bei mir bleibt, rumläuft oder den Besuch "belästigt". Sobald die Leine dran ist, treffe ich diese Entscheidung für sie und schon kann sie sich mehr entspannen.


    Es ist wichtig, dem Hund zu zeigen, dass so ein Besuch entspannt ablaufen soll. In der momentanen Situation haben du und dein Hund vorrangig Stress. Kontraproduktiv und nicht Sinn der Sache. Da heißt es leider auch Erziehungsarbeit bei Familie und Besuchern leisten. Versuche ihnen klar zu machen, dass euer Hund vom Charakter her einfach mehr Führung und Ruhe in diesen Situationen braucht und alles andere (also Zwangsbegrüßung) weder dem Hund noch euch irgendwie hilft. Das heißt ja nicht, dass er das nie darf, aber er muss es eben erst lernen. Ganz normaler Teil der Erziehung.


    Ich habe ja tatsächlich Leute, die sich nicht an die Regeln gehalten haben, gar nicht mehr eingeladen bzw. meine Hunde kategorisch nicht von der Leine gelassen :pfeif:

  • Was hast du denn gemacht, wenn du irgendwo zu Besuch warst?


    Auf einem Geburtstag (vor Corona) hab ich mich mit 2 Leuten in die Haare gekriegt, weil ich mit der angeleinten Fine abseits saß und sie nicht weg ließ. Es gab echt Streit, weil 2 Damen (die ja irgendwann mal einen Hund hatten), der Meinung waren, der arme Hund muss doch jeden begrüßen dürfen und die würde sich schon von selber wieder hinlegen, wenn sie müde wird. Nee, mein Hund nicht.Kamen dann einfach zu uns rüber, wollten Fine anfassen, Hund springt auf und reißt fast den Couchtisch um. Ich hab die dann angekackt, Stimmung im Keller, Hund gaga...


    War ne blöde Situation, weil es ja der Besuch der Schwiegerfamilie war und nicht meiner.


    Am liebsten würde ich sie bei Familienfeiern einfach zu Hause lassen. Aber mein Mann spielt nicht mit (der arme Hund soll nicht allein sein), Fine kennt es wegen Corona gar nicht mehr, länger als 2 Stunden alleine zu sein und sie hat aktuell recht feste Lösezeiten, die es schwer machen.

  • Ich finde Futterbelohnung für "Entspannung" gefährlich, weil es eine Erwartungshaltung schürt und Menschen trotz allem mit Aufregung verknüpft. Ich persönlich würde darauf bestehen, dass sie runterfährt und nur darauf achten (egal, wo sie sich befindet) und das aber nicht füttern. Parallel würde ich ein Abwenden von Menschen capturen und dann unter Signalkontrolle stellen. Würde aber parallel laufen.


    Wenn sie immer weg müssen vom Mensch, wie sollen sie lernen, in der Nähe auch ruhig zu bleiben. Fiddeln ist ja ein Konflikt, der löst sich ja nicht sonst. Die Option wegzugehen als Möglichkeit zu etablieren für den Hund ist was anderes, daher darf das parallel laufen. Das wird natürlich auch bestätigt.

  • Hat jemand einen Tipp?

    Fine dreht immer bei fremden Menschen durch und fiddelt ohne Ende. Gerade wenn wir irgendwo zu Besuch sind oder Besuch kommt ist es echt schlimm. Ich würde ihr so gerne helfen. :no:

    Der Hund ist zu ignorieren. Das handhabe ich bei meinen Hunden generell so. Und Hunter fiddelt nichtmal. ;)

  • Also bei Ivy (Emma war da nicht so "schlimm") habe ich es so gemacht:


    Situation 1: Wir bekommen Besuch

    Ivy kam am Anfang in die Box. Warum? Weil ich sie einfach nicht immer zwischen drin wuseln haben wollte, wenn ich den Besuch begrüße. Auch mit Leine wäre das ein Graus gewesen. Wir haben leider keine Möglichkeit die Leine irgendwo festzumachen. Die Box stand in einer ruhigen Ecke, so war der Besuch auch nicht so versucht, irgendwie trotzdem mit Ivy zu interagieren.

    Wenn sie sich beruhigt hatte, habe ich sie rausgeholt und angeleint. Das führte zwangsläufig wieder zu Aufregung, lässt sich aber nicht vermeiden. Dann habe ich mich zu unserem Besuch gesetzt, Ivy aber so, dass sie erstmal nicht rankam. Dem Besuch habe ich ganz klar gesagt, dass der Hund so lange tabu ist, bis ich das Ok gebe.

    Ivy habe ich auch nicht mit Leckerlis belohnt, wenn sie ruhig war, weil sie das eben gepusht hat. Bei ihr war ein verbales Lob mit einem kurzen Streicheln besser und auch das nur ab und an mal, nicht in Dauerschleife. Irgendwann durfte sie dann ohne viel Aufhebens mal schnuppern gehen. Wenn sie dann zu wild wurde, habe ich das direkt wieder abgebrochen. Und da kommt wieder der Besuch ins Spiel: Wenn nicht auf Ivy reagiert wurde, verlief das Beschnuppern sehr ruhig, sobald Ivy irgendwie beachtet wurde, kippte das.


    Situation 2: Wir sind irgendwo zu Besuch

    Schwieriger, da ja auch die Umgebung neu ist und alles aufregend. Ivy blieb die ganze Zeit an der Leine. Ich habe mich mit Ivy nie abseits gesetzt, sondern immer zu den anderen dazu. Gleicher Ablauf wie zuhause.

    Lalaland Das Problem ist, wenn ihr tatsächlich solche Leute habt, die der Meinung sind, dass sie besser wissen wie euer Hund erzogen werden muss, wird es zwangsläufig immer wieder zu solchen blöden Situationen kommen. Zumal wenn sich die Leute so kackfrech einfach über deine Entscheidungen hinweg setzen. Da wäre ich wohl auch dezent ausgetickt.

    Ich würde den Hund dann tatsächlich zu Hause lassen, wenn ich weiß, dass Personen anwesend sind, die sich nicht an die Regeln halten. Sprich da nochmal mit deinem Mann, weil das bringt keinem etwas. Wegen der Lösezeiten würde ich schnell gucken, die wieder "wegzutrainieren". Wenn euer Tagesablauf immer, wirklich immer gleich ist/bleibt, wäre das ja noch egal, aber du siehst ja schon bei solchen Sachen, dass das unpraktisch ist.

  • JuMaRo

    Danke für den Input!

    Das ist auch unser Problem, dass bei Fine schon minimale Aufmerksamkeit durch die Menschen reicht, um sie kippen zu lassen. Also bleibt nur ignorieren lassen und dann bin ich immer der Freak, der den Hund quält...


    Beim Besuch bei der Schwiegersippe hilft nur wegsetzen oder Streit riskieren, da sind immer Leute, die sonst einfach unterm Tisch streicheln. Schrecklich.


    Zu den Lösezeiten: Mit dem Pipi ist es nicht so kritisch was die Uhrzeit angeht, aber alle 5 Stunden muss sie tagsüber doch noch. Nachts hält sie bis zu 10 Stunden dicht. Ich kann es natürlich ein bisschen nach vorne verschieben, ich dem ich sie nochmal rausbringe bevor wir gehen, dadurch hält sie ja nur nicht länger dicht.


    Aber Haufen machen geht doch nur, wenn sie muss? :ops:

    Und da muss sie definitiv nicht vor 17/18 Uhr. wenn ich vorher Gassi gehe kommt da nix. Wobei sie es auch mal bis 19 Uhr aushält. Kann man das überhaupt „abtrainieren“?

  • Ach so, ich hatte es so verstanden, dass ihr richtig feste Gassizeiten habt.

    Also so grob alle 5 Stunden gehe ich mit meinen beiden an freien Tagen eigentlich auch raus. Mal mehr, mal weniger.

    Wenn wir irgendwo hingehen, wo die Hunde nicht mitkommen, gehe ich vorher nochmal mit ihnen raus. Pipi machen sie dann immer. Tja, und wenn sie kein Häufchen machen, kann ich es nicht ändern. Ich kann sie ja schlecht wie eine Tube ausquetschen :lol:

    Wir bleiben normalerweise auch nicht ewig lange weg und wenn wir wieder da sind, geht's direkt raus. Und selbst dann ist es nicht furchtbar dringend bei den beiden.

    Das muss man einfach ausprobieren.

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