Nun bist du fort und hinterlässt nichts als Leere
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Nichts anderes, bis auf Trauer und Hilflosigkeit. Verzweiflung. Gedanken die ich nicht mehr denken möchte.
Ich hatte mir als Kind immer einen Hund gewünscht. Mit 9 Jahren war es dann soweit. Unser erster eigener Hund sollte einziehen. Wir fuhren zu einem Wurf in der Nähe (Schande über mich, es waren typische Vermehrer ).
Und da war sie. Rosi unser Hund. Die Einzige mit einem braunen Köpfchen, struppig und verschlafen. Ganz anders als alle anderen Welpen. Wir wollten sie haben. Nur mein Stiefpapa, der wollte dich, weil du ihm viel besser gefielst..
Als der Tag kam an dem wir Rosi bekommen sollten, tauchte die Frau mit zwei kleinen Welpen auf, zu unserer Überraschung. Meine Eltern hatten euch beide genommen. Während meine Schwester sich sofort auf Rosi stürzte (Liebe auf den ersten Blick, bis zu ihrem Tod) bist du davon gelaufen. Du warst so winzig, dass du sofort unterm Zaun durch warst und auf die Straße gelaufen bist. Ich habe dich dann eingefangen und so begann unsere Geschichte..Was soll ich sagen? 10 1/2 Jahre später sitze ich hier und finde die Worte nicht für das was heute passiert ist. Du wurdest mein Seelenhund, auf kleinen leisen Pfoten hast du dich in mein Herz geschlichen. Ich habe dich geliebt und ich liebe dich immer noch.
Du warst immer da, in all den schwierigen Phasen. Ich bin nun 19. Du hast meine Pubertät mit erlebt und letztes Jahr meine Depression. Du hast mir durch alles hindurch zur Seite gestanden, mich so oft getröstet. Den ersten Liebeskummer sind wir einfach zusammen weggelaufen. Nichts half mir so sehr wie eine große Runde mit dir zu drehen. Du warst immer mit Feuereifer dabei und du hättest Alles für mich getan. Dieses Glitzern in deinen Augen, wenn wir uns wortlos verstanden und du wusstest du hast alles richtig gemacht, DAS werde ich nie vergessen.
Ebenso werde ich aber auch deinen Blick vorhin nicht vergessen. "Hilf mir" so schien es mir, wollten deine Augen mir sagen. Ich verstand. Wir haben nie Gewalt gebraucht oder viele Worte. Ich habe deine Sprache gesprochen und du meine.
Kleine Altersschwächen tauchten dieses Jahr nach und nach auf. Du wurdest anhänglicher und verwirrter. Ich habe mich bemüht dir zur Seite zu stehen, so gut wie ich es eben konnte. Auch meinen Auszug hast du mir verziehen und dabei war ich deine Bezugsperson Nummer 1. Ab da hatte ich weniger Zeit, aber die, die ich hatte habe ich dir gerne geschenkt. Letzte Fotos zeigen mir dein glückliches frohes Wesen. Ein Foto vom Spaziergang vor ein paar Wochen ist mir besonders im Herzen verblieben.
Dort wusste ich nicht, dass ich heute ohne dich auf dieser Welt sein werde.
Es fing alles harmlos an mit Erbrechen und Durchfall. Du wärst alt und würdest es nicht gut wegstecken, du hättest einen Magendarm Infekt. Gestern sollten wir dich aus der Klinik wieder abholen dürfen. Es kam der Anruf, deine Schleimhäute wurden gelb. Die Leberwerte waren schlecht und ein Ultraschall ergab nur noch, dass Bauchspeicheldrüse, Magen, Leber und Nieren geschädigt sind von einer extremen Pankreatitis. Deine Magensäure würde deine Organe angreifen. Ein Test sollte folgen, eine weitere Nacht, sie würden es hinbekommen. Heute riefen wir an, wir würden dich abholen. Eine Euthanasie zogen wir in Erwägung. Sie sagten, sie wären überrascht und man könnte dich nach Hause lassen. Wir sollten dir Schmerzmittel geben und morgen wieder kommen, du könntest das Wochenende da bleiben und dann würde man weiter sehen. Sie sagten sie würden es hinbekommen.
Unendliches warten in der Klinik bis ich dich sah. Du warst nicht mehr Du! Du warst dürr, krankhaft abgemagert in nicht mal ganz 3 Tagen. Gelb gefärbt und du stankst fürchterlich. Ich dachte es wären die Medikamente. Wir nahmen dich mit.
Ich rief unsere Tierärztin an. Die Einzige, auf deren Urteil ich vertraue. Sie würde dir nie unnötige Qualen zufügen und nur das tun, was sie mit ihren Hunden auch tun würde. Es ist mir so schwer gefallen einen Termin für dich auszumachen an dem du sterben solltest.
Sobald wir zuhause waren, nicht mal eine halbe Stunde ohne Tropf, saßt du teilnahmslos in der Ecke. Du hast dich nicht gefreut und gar nichts so wirklich mitbekommen. Du hattest Schmerzen und bist zusammen geklappt. "Hilf mir" hast du gesagt.
Unsere TÄ sah dich an und es war klar. Du würdest sterben. Es war meine Aufgabe es dir so angenehm wie möglich zu gestalten.
Du würdest so stinken, weil deine Organe versagen. Längeres Warten würde dich quälen und du könntest qualvoll verenden. Das wollte ich nicht.
Also habe ich dir gesagt, dass alles gut wird. Du dürftest nun gehen. Ich habe dir gesagt, du solltest durchhalten, du würdest es schaffen. 3 Tage hast du für mich gekämpft. Jetzt musste ich für dich da sein.
Ich habe dich begleitet beim sterben. Friedlich bist du eingeschlafen und ich habe noch nicht ganz realisiert das du fort bist. Nie wieder werde ich deinen Geruch riechen. Dein Fell spüren. Nie wieder soll ich dein zufriedenes Gesicht sehen, wenn wir spazieren gehen und spielen. Du wirst mich nie wieder begrüßen oder trösten können. Alles was ich habe ist dein Halsband, Erinnerungen, Fotos und Trauer. Ich liebe dich so sehr und ich will dich einfach nur zurück. -
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Mir fließen gerade die Tränen hinab. @LeesyPeesy fühl dich ganz lieb umarmt. Du hast es richtig gemacht. In deinem Herzen wird sie immer bei dir sein.
Rosi, komm gut drüben an. -
Ich finde einfach nicht die passenden Worte, möchte dir aber mein Mitgefühl aussprechen.
Du hast für deine treue Freundin entschieden und ihr unnötiges Leid erspart. Das war alles, was sie sich in dem Moment gewünscht hat.
Auch dort habt ihr es gehalten wie in all den Jahren- ohne viele Worte, Blicke haben genügt. -
Mir fließen auch die Tränchen... Mein Beileid!:(
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Mein Beileid!Du hast alles richtig gemacht,auch wenn es weh tut.Als ich damals mein Pferd nach 22 gemeinsamen Jahren gehen lassen musste,war es auch schlimm.Aber mit der Zeit wird es besser.Was bleibt sind die Erinnerungen an eine tolle gemeinsame Zeit.
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Mein Beileid
Ich kann Dich so gut verstehen... Mein alter Rüde hat sich heute auf den Weg über die Regenbogenbrücke gemacht.Es tut so verdammt weh und ich vertraue auf den Gedanken, dass sie an der Regenbogenbrücke auf uns warten und während der Wartezeit jede Menge Spaß haben
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Oh,Falco.Das tut mir auch sehr leid.
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Es tut mir sehr leid um deine Susi.
Du schreibst so liebevoll von ihr, daß ich einfach sicher bin, daß sie ein ganz toller Hund und dir eine gute Freundin war.
Gerne würde ich dir etwas schreiben, das es dir leichter macht...aber es gibt gerade keine Worte die helfen können.
Die Zeit wird dafür sorgen, daß der erste schlimme Schmerz schwächer wird und die tollen Erinnerungen viel stärker, als du jetzt ahnst.
Du warst an Susis Seite, du hast sie vor Schlimmerem bewahrt...ich finde, du hast alles richtig gemacht.Für die jetzt so schwere Zeit wünsche ich dir viel Kraft.
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Es tut mir auch sooo leid. Bin auch am Weinen. Sie wird immer einen Platz in Deinem Herzen haben und nach einer Zeit werden die Erinnerungen nicht mehr weh tun, sondern Dein Herz mit Freude füllen.
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