Mein Hund hat einen anderen Hund angegriffen, aber...

  • Hallo liebe Gemeinde!


    Ich habe ein Problem mit meinem 11 Jährigen Westie.
    Kurze Persönlichkeitsvorstellung: Er ist ein kleiner Raudi, der gerne mal andere aus der Ferne anklefft, knurrt auch mal, wenn ein Hund ihm zu nahe kommt, aber er greift NIEMALS an!
    Bis gestern.
    Es gibt hier bei uns zwei Hunde, mit denen er überhaupt nicht klar kommt. Der eine ist sehr jung und groß und hat ihn mal richtig erschreckt, weil er spielen wollte. Diese Angst zeigt meiner in Form von Agressivität.
    Der andere ist ein Malamuth und weiblich. Vor drei Jahren, als wir frisch hier eingezogen waren, ist diese Hündin regelmäßig ausgebüchst und hat auch schon ein Meerschweinchen gerissen (im Beisein eines Kindes, was zu Anzeige geführt hat). Wenn wir ihr begegnet sind, hat sie immer unseren Hund von uns getrennt, in dem sie ihn weggeknurrt hat. Da sie viel größer ist, ist meiner wirklich weg! Aus Angst. Ein anderes Mal sind wir an ihrem Grundstück zurück nach Hause gegangen. Plötzlich ist diese Hündin mit dem Kopf durch den Zaun durchgeschossen und hat sowohl mich als auch meinen Hund zu Tode erschreckt!
    Seitdem reagiert meiner sehr agressiv gegenüber dieser Hündin.
    Die letzten Wochen ist die Besitzerin öfters an unser Haus vorbeigekommen, und ist auch mal stehen geblieben, wenn meiner draußen war und geklefft hat.
    Und gestern kam dann der Höhepunkt.
    Wir waren wie immer nachmittags spazieren. Bei uns besteht Leinenzwang. Leider. Die meisten, so wie wir auch, lassen ihre Hunde frei laufen und nehmen sie nur bei Gefahr oder wenn nötig an die Leine. Alles kein Problem
    Ich habe die Besitzerin samt Hündin schon von weitem gesehen (etwa 200m) und bin dann auch gleich zu meinem Hund. Ohne Hektik, ganz relaxed. Aber er hatte sie schon gesehen. Ich hatte keine Chance ihn zu packen. Er ist schnurrstracks auf die Hündin zugerannt und hat angegriffen. Die Besitzerin hat versucht ihre Hündin hoch zu halten (mit der Leine) und hat sich immer gedreht, so dass ich sehr große Mühe hatte, meinen zu erwischen.
    Im Affekt hat er die Hündin am Bein erwischt und leider auch die Besitzerin. Beides nur kleine Bisse, aber dennoch.
    Wir werden unseren jetzt nur noch an der 5 m Leine halten, um sowas nie wieder erleben zu müssen. Aber das Problem ist die Besitzerin. Sie verlangt Leinenzwang, zu Recht. Sie hat bisher nichts offizielles unternommen, beschwert sich aber, dass sie sich impfen lassen muss und behauptet jetzt, dass mein Hund gefährlich wäre! Ich habe angeboten, ihr die Beweise, dass unserer ordnungsgemäß geimpft und entwurmt ist, zu bringen oder die Arztkosten zu übernehmen, aber das war ihr egal. Ebenso, dass meiner (wahrscheinlich) aus Angst so agressiv auf ihre Hündin reagiert. Sie wollte nichts hören!
    Meine Frage nun: Was kann passieren? Er ist noch nie auffällig gewesen. Wir wissen, dass er seine "Macke" hat und agieren dementsprechend. Soll heißen: So etwas ist noch zuvor vorgekommen.
    :hilfe:
    Danke fürs Lesen und euren Antworten. Ich bin völlig fertig.
    LG

  • Ich bin mir sicher, da wird gar nichts passieren. Bitte nimm es mir nicht übel, dass ich ein kleines bißchen schmunzeln musste, als ich mir die Szene vorgestellt hab. Ein RiiiIESIGER Westi im Kampf mit einem völlig wehrlosen Malamuth...


    Nein, wirklich, ich wäre an Deiner Stelle entspannt. Ist eine blöde Situation, klar, aber so etwas kann vorkommen und so wirklich, wirklich, wirklich passiert ist ja nichts. Ich denke mal, der Kratzer bei der anderen Halterin wird sich sehr in Grenzen halten, oder?


    Hab einfach in Zukunft ein noch wachsameres Auge.


  • Sie hat bisher nichts offizielles unternommen, beschwert sich aber, dass sie sich impfen lassen muss und behauptet jetzt, dass mein Hund gefährlich wäre! Ich habe angeboten, ihr die Beweise, dass unserer ordnungsgemäß geimpft und entwurmt ist, zu bringen oder die Arztkosten zu übernehmen, aber das war ihr egal. Ebenso, dass meiner (wahrscheinlich) aus Angst so agressiv auf ihre Hündin reagiert. Sie wollte nichts hören!


    Sie behauptet, dass er gefährlich wäre? Also, nimm es mir nicht übel, aber er ist gefährlich und sie hat vollkommen Recht! Schließlich hat er zugebissen und auch wenn es nur ein kleiner Hund ist, so wäre ich als Mensch doch ebenso empört und ich kann die Reaktion der anderen Hundehalterin sehr gut verstehen. Es ist ja nicht ihr Problem, warum euer Hund sich so verhält. So lange ihre Hündin kein aggressives Verhalten zeigt (ihr habt großes Glück, dass sich der große Hund nicht gewehrt hat!) trägt sie doch keine Mitschuld.
    Ich würde nochmal bei ihr vorbei gehen, mich entschuldigen (eventuell auch mit kleinem Präsent) und versuchen in Ruhe darüber zu reden. Das ihr euren Hund künftig besser sichern wollt wird sie bestimmt gut finden.

  • Vor drei Jahren, als wir frisch hier eingezogen waren, ist diese Hündin regelmäßig ausgebüchst und hat auch schon ein Meerschweinchen gerissen (im Beisein eines Kindes, was zu Anzeige geführt hat). Wenn wir ihr begegnet sind, hat sie immer unseren Hund von uns getrennt, in dem sie ihn weggeknurrt hat. Da sie viel größer ist, ist meiner wirklich weg! Aus Angst. Ein anderes Mal sind wir an ihrem Grundstück zurück nach Hause gegangen. Plötzlich ist diese Hündin mit dem Kopf durch den Zaun durchgeschossen und hat sowohl mich als auch meinen Hund zu Tode erschreckt!

    Ich denke, die Halterin des Malamuth sollte dennoch auch mal die Relationen bedenken...

  • Ich würde die Besitzerin besuchen, ihr ein kleines Geschenk (Pralinen, Blumen) mitbringen, sich nach ihrem Wohlbefinden und dem des Hundes erkundigen und nochmal betonen, wie leid dir das alles tut und dass du weißt, dass du schuld bist, weil dein Hund nicht angeleint war. Dann solltest du noch erwähnen, das das nicht mehr vorkommen wird, weil dein Hund in Zukunft an der Leine bleiben wird.
    Ich würde aber auch erwähnen, warum dein Hund so reagiert hat, wenn man das feinfühlig macht, dann verstehen das die meisten Großhundebesitzer sogar. ;)

  • Also ich habe auch einen großen Hund, der nicht gleich umfällt, wenn ein kleiner ihn anmotzt. Meine reagiert auch gelassen. Dennoch macht es für mich KEINEN Unterschied in solchen Situationen, ob der Angreifer jetzt nun deutlich größer oder kleiner ist als der andere Hund. Am Ende hätte die Hündin sich wehren können und dann wäre von dem Westie nicht mehr viel übrig gewesen. Und wer hätte dann den bösen aggressiven Malamut gehabt? Ich bekomm da echt nen Kamm. Nur weil ein kleiner Hund keine riesigen Verletzungen macht sind es dennoch BISSwunden und die nimmt man einfach nicht auf die leichte Schulter.


    Wie gesagt...ich würde die komplette Schuld auf mich nehmen und mich ernsthaft entschuldigen. Egal, ob ich jetzt mit einer Strafe rechnen muss oder nicht. Am Ende wäre das schon wichtig für mein Gewissen und ich würde es anders herum auch gut finden.

  • Wenn der Hund jemanden beißt, ohne dass sein Mensch das verhindern kann, dann ist er tatsächlich gefährlich. Wie es dazu kommt, ist für diese Tatsache unerheblich. Natürlich darf man ihm das nicht übel nehmen, denn er meint es sicherlich gut, und Schuld am Fehlverhalten des Hundes ist immer sein Mensch, der das nicht vorhergesehen und verhindert hat.


    Abhilfe scheint mir hier zum Glück ganz einfach: Vorschriftsmäßig an die Leine, und vorbeugend kurz nehmen bei Annäherung an ein potentielles Ärgernis.


    Nachdem es nun mal dazu gekommen ist, würde ich mich bei der Kontrahentin lieb entschuldigen, großzügig zahlen, Besserung geloben und zukünftig Abstand halten.


    Solche Missgeschicke können wohl jeden treffen, dafür habe ich meine Hunde-Haftpflichtversicherung, aber wenn irgend möglich würde selber zahlen, um den Vorfall nicht aktenkundig zu machen. Wer weiß, ob man nicht mal eine reine Weste braucht, wenn durch unglückliche Umstände später mal noch schlimmeres geschieht.


    sea u in denmark

  • Ich habe mich sofort entschuldigt und nach ihrem Befinden gefragt. Aber sie hat mir sofort die kalte Schulter gezeigt!
    Und ich möchte noch mal betonen: Er hat nicht sie angegriffen!
    Dass sein Verhalten falsch war, ist mir klar. Aber er ist nicht gefährlich! Er rennt ja schließlich nicht rum und sucht sich seine Opfer!


    Entschuldigt, aber es geht mir sehr nah. Wir haben Hunde, seit ich denken kann. Wenn möglicherweise Ärger aufkommen könnte, gehen wir grundsätzlich aus dem Weg.
    Es war ein unglücklicher Zufall, wie das alles gestern passiert ist.
    Wobei ich mir vorstellen kann, dass er sich provoziert gefühlt hat, dass die anderen Hündin die letzten Wochen an unserem Gründstück rum stand. Es soll keine Entschuldigung sein oder Erklärung, aber es hat wahrscheinlich die Stimmung angeheizt.
    Dass sie meinen damit beschützt hat, liegt auf der Hand. Und dass er keine Chance gehabt hätte auch. Dennoch finde ich die Haltung "Dieser Hund ist gefährlich" nicht begründet.
    Ich werde mich komplett von ihr fern halten. Wir sehen uns zwar immer wieder an der Schule, aber die Hunde treffen sich dort nicht.
    Ich bin sehr unglücklich, dass er sich nun, wo er älter wird, so benimmt.
    Danke schon mal für eure Worte. :/

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