Anschreiben an Züchter - Was beachten?

Also ich habe es immer so gehalten, dass ich Interesse an der Zucht bekundet habe und ein wenig was zu mir geschrieben habe. Jetzt keinen Roman, sondern warum ich mich für die Rasse/die spezielle Zucht interessiere, selbstverständlich wie ich heiße und wie ich lebe. So ein paar Eckdaten halt, die für die Hundehaltung an sich wichtig sind.
Wenn dann Kontakt entsteht, unterhält man sich intensiver.

Sei doch einfach ehrlich und schreibe das, was Du offenbaren möchtest.
Ich kann Dir aber sagen, dass Züchter nicht sehr erfreut sind, wenn man nur mit Emailadresse antwortet, nach dem Preis fragt und ansonsten nichts von sich offenbart.

Je ehrlicher und offener Du antwortest um so offener kommen Antworten zurück. Getreu dem Motto: "So wie es in den Wald hinein schallt, so schallt es zurück".

Wer auf Dein offenes Posting nicht antwortet, weil vielleicht gerade keine Welpen da sind, der verdient Dich auch nicht als Welpenkäufer!

Ich habe immer angerufen, da mir schreiben in solchen Fällen ziemlich schwer fällt. Da habe ich immer das Gefühlt, das wirkt alles so gestelzt.

Der Vorteil, den ich beim Anruf sehe - ich hatte immer recht schnell gemerkt, ob der Züchter und ich quasi einen "Draht" zueinander gefunden haben.

Bei meiner Jüngsten bsp. habe ich 4 Züchter angerufen. Bei zweien dauerte das Gespräch jeweils weit über eine Stunde, wir kamen vom Hundertsten ins Tausendste .... es passte einfach - allerdings hatte nur eine der beiden auch das, was ich wollte. Insofern hat sich das dann auch erledigt. Aber besucht habe ich trotzdem beide.
Bei einem Züchter war das so, dass es eher so etwas "halbseitig" war - wir haben keinen wirklichen Draht zueinander gefunden. Wobei ich sie nicht ausgeschlossen hätte.
Züchter Nr.4 - das war für mich ein absolutes NoGo - da habe ich überhaput keinen Draht zu gefunden - unsere Ansichten passten so überhaupt nicht zueinander.

Wenn Du allerdings schreiben willst - dann würde ich Lebenssituation, Vorstellungen usw. knapp umreissen.

Also Vorstellung deinerseits, wie Du dir das mit dem Hund vorstellst in 2-3 Sätzen, was Du dem Hund bieten kannst, sprich letztendlich deine aktuelle Lebenssituation, ebenfalls 2-3 Sätze, wie Du auf diese Rasse kommst, wie Du auf den Züchter kommst.

Letztendlich könnt ihr immer noch in die Details gehen, wenn der Kontakt mal hergestellt ist.

Das meinte ich mit dem Beispiel der 4 Züchter oben.

Bei den ersten beiden fing das Telefongespräch ganz einfach an, kurze Vorstellung, dass ich mich für einen Welpen dieser Rasse interessiere, dass ich bisher schon Hunde dieser Rasse hatte, was ich mit den Hunden gemacht habe, was ich mit meinem zukünftigen Welpen machen möchte. Und dann noch ein paar Fragen zur Linie und zur Verpaarung .... tja und daraus wurden 1,5 bis 2 h Gespräch - zugegeben, ich hatte ja schon mehrere Hunde. Und da ich selbst lange Zeit in der Aussteller- und Züchterszene war, wenn auch nur als Aussteller - stellte man halt dann recht schnell auch Gemeinsamkeiten fest. Gleiche Ansichten in Bezug auf Ausstellungen, auf Punkte im Standard usw.

Wie yane schon schrieb: Ruf den Züchter an. Geht a) schneller, b) merkt man ob die Chemie stimmt und c) weißt du sofort, was du von dir preisgeben willst. Außerdem kannst du direkt einen Termin mit ihm vereinbaren, um dir die Zuchtstätte anzusehen.

Ich habe immer kurz unser Leben beschrieben, wie wir uns das Leben mit Hund so vorstellen, wer zu unser Familie gehört...Später hat man dann telefoniert und dabei schnell festgestellt, ob es passt oder nicht.
Lediglich bei meinem jetzigen Rüden habe ich es anders gemacht und erst angerufen. Ich wollte nämlich wissen, ob er überhaupt noch zu haben war . Daraus entwickelten sich lange Gespräche die ja auch zu einem glücklichen Ende führten.

Mach es so wie Du es aus dem Bauch heraus machen würdest, denn dann ist es authentisch.

Wenn du jemand bist, der lieber telefoniert, dann ruf an. Schreibst Du lieber, dann schreib. Schreibst Du gerne viel, dann tu's. Hälst Du Dich lieber kurz, dann tu auch das.

Nix ist nerviger für Züchter als Käufer, die sich verbiegen. Das merkt man sofort.

Ich bin eher fürs Schreiben, weil man dem andern dann nicht direkt auf die Pelle rückt und evtl. einen ungünstigen Moment erwischt. Ich habe mehrere Züchter angeschrieben mit kurzen Eckdaten zu mir und meinen Lebensumständen und warum ich mich gerade für die Rasse und diese Zuchststätte interessiere. Und dass ich gern vorher mal vorbei kommen würde, zum gegenseitigen Kennenlernen. (Deshalb war mir auch wichtig, einen Züchter nicht zu weit weg zu kontaktieren).

Angerufen haben dann die Züchter - und bei einer Züchterin hat sich sofort ein langes Gespräch ergeben. Ich bin hingefahren - und war über 4 Stunden dort! War total super, tolle Hunde, ein kompetentes und sympathisches Züchter-Paar, die Chemie hat gestimmt.
Jetzt hoffe ich nur, dass die Hündin auch aufgenommen hat (Ultraschall ist, glaube ich, diese Woche), dann gibts nächtes Jahr einen kleinen Whippet ;-)

Ich würde eine kurze Mail schreiben, dass du dich für den Wurf interessierst, ein bisschen was über dich schreiben und dann einen Termin zum persönlichen Kennenlernen vereinbaren. Keine Romane. Du wirst nicht die einzige sein, die der Züchterin schreibt und die Mails, die sie bekommt werden sich vmtl alle ähnlich anhören. Kurz und knapp und persönlich kennenlernen und schauen ob es passt. :)