Erfahrungen mit Leishmaniose?
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Hallo!
Bei der Suche nach einem Zweithund kommen ja auch Tierschutzhunde in Betracht.
Nun sind mir schon mehrere aufgefallen, die ggf. passen könnten - die haben allerdings Leishmaniose.
Ich kenne mich damit nicht wirklich aus, und von der Orga heißt es wohl, man gibt Tabletten zur Harnsäuresenkung im Blut, achtet auf purinarme Nahrung und dann ist alles prima!
Ist das so richtig? Hat da jemand Erfahrung damit, und kann mir sagen, was da ggf. auf mich zukäme an evtl. regelmäßigen Untersuchungen, wie ihr das Futter handhabt bzw. was ihr füttert, und wie der Verlauf im schlimmsten Fall sein kann?
Und die Tabletten sollen die gleichen sein wie für die Humanmedizin, sind rezeptpflichtig. Also jedesmal für eine Packung zum Arzt, nehme ich an?Vielen Dank schonmal!
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Wenn eine Orga das so lapidar beschreibt und "abtut", würde sie für mich nicht mehr in Frage kommen.
Wenn Leishmaniose sooo easy und unproblematisch zu behandeln wäre, gäbe es kein Leishmaniose-Forum.
Das kann ich dir zum Informieren nur an's Herz legen.Leishmaniose kann einen einfachen Verlauf nehmen, es gibt auch Fälle, wo die Hunde nur einmalig behandelt symptomlos alt wurden, aber es gibt auch schwere Verläufe, bei denen die Hunde unglaublich leiden und früh daran sterben.
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Oh, ok, danke dir!
Meine Frage war auch explizit, ob er daran sterben kann/wird. Da hieß es nein... das wäre nicht tödlich.
Ich schaue mal in das Leishmaniose-Forum! -
Es gibt jährlich viele Hunde, die qualvoll daran sterben.
http://www.inselhunde.de/leishmaniose.htmGanz besonders wichtig für dich finde ich die unteren Absätze dieses Artikels.
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Es gibt jährlich viele Hunde, die qualvoll daran sterben.
http://www.inselhunde.de/leishmaniose.htmGanz besonders wichtig für dich finde ich die unteren Absätze dieses Artikels.
Oh man... ich denke das wars, der Text im Link ist ja heftig
Danke fürs Augenöffnen! -
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Ich verstehe nicht, wie eine Orga so etwas so verharmlosen kann...
Auch bei meinen drei Spaniern kann ich mir nie sicher sein, ob sie nicht doch Leishmaniose haben, auch wenn die bisherigen Tests negativ waren und sie keine Symptome zeigen. Träger können sie trotzdem sein und bei einem Infekt oder einer anderweitigen Schlappe des Immunsystems kann sie ausbrechen.
Ich weiß aber um die Risiken und bin da sehr ehrlich aufgeklärt worden.Bitte nimm von solchen "Hundeschiebern" Abstand. Sie ruinieren den Ruf, den sich viele ehrliche Orgas erworben haben, bzw. solche Sachen sind Schuld daran, daß Tierschutzhunde aus dem Ausland nicht den besten Ruf haben.
Im Prinzip sind diese Menschen nicht besser als Händler auf einem Welpenmarkt... Es geht ihnen nur um die Kohle und um den schnellen "Durchfluss" der Hunde nach Deutschland.Magst du mir vielleicht per PN mitteilen, um welche Orga es sich handelt?
Wobei man so etwas im Prinzip eigentlich öffentlich machen müsste.Du wirst den passenden Hund finden- ganz gewiss!
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Hallo,
im Grunde wurde schon alles Wesentliche gesagt.
Leishmaniose ist eine heimtückische Erkrankung bzw. kann eine heimtückische Erkrankung sein. Ich kenne viele Hunde, die überhaupt nie behandelt werden müssen und jahrelang oder sogar ihr Leben lang symptomfrei bleiben, aber auch Hunde mit unterschiedlich schweren Verläufen der Erkrankung bis hin zum Tod durch leishmaniosebedingte Niereninsuffizienz.Wenn ein Hund Leishmaniose positiv ist, muss er nicht zwingend behandelt werden. Ein Hund ohne Hinweise auf einen Krankheitsausbruch muss nicht behandelt werden. Um einen Behandlungsbedarf festzustellen sind regelmäßige Blutuntersuchungen mit moderaten Kosten nötig. Allopurinol (Standardmedikament gegen LM) ist nicht kompliziert in der Gabe und auch nicht teuer. Schwieriger ist es, einen Tierarzt zu finden, der sich mit LM und deren Behandlung auskennt. Manche Tierärzte und auch an und für sich moderne große Unikliniken haben mittelalterliche Behandlungsmethoden mit einem hochgradig nierentoxischen Medikament, obwohl es eine schonendere (aber sehr teuere!) Alternative gibt.
Immerhin hat dir die Orga gesagt, dass unter der Allo-Gabe eine purinarme Ernährung notwendig ist. Das schließt viele, aber nicht alle, Fertigfuttermittel aus.
Anderes Beispiel aus dem Bereich der Parasitosen:
Meine Rennsemmel ist jetzt 12 Jahre alt, wurde mit ca. 8 Wochen importiert, hat eine Infektion mit Rickettisa conorii aus Italien mitgebracht und später eine Infektion mit Anaplasmose erworben. Eine Behandlung war nie notwendig, der er nie Symptome zeigt. Jetzt, wo er aufgrund einer schwerwiegenden anderen Erkrankung geschwächt ist, melden sich die Erreger allem Anschein nach.Was ich damit sagen will:
Meine Rennsemmel hatte im Bezug auf die Parasitosen trotz Zusatzerkrankungen (Herz- und Leberinsuffizienz) etliche Jahre lang ein unbeschwertes Leben. Eine Parasitose (egal welche) bedeutet nicht pauschal das Todesurteil, aber man sollte wissen, ob man das möchte. Im Hinterkopf behalten sollte man dabei, dass jeder Hund schwer erkranken kann und einen hohen Kosten- und Pflegeaufwand verursachen kann.Jahrelang habe ich mir den Kopf zerbrochen wegen Herzinsuffizienz, Leberinsuffizienz, Rickettsia conorii und Anaplasmose. Mein Hund wird wegen keiner dieser Erkrankungen sterben, sondern wegen Krebs.
Du siehst, es ist gut, sich Gedanken zu machen, aber manchmal kommt es ganz anders. -
Hallo @persica,
es ist wirklich unverschämt von der Orga, so falsche Auskünfte zu geben, von dieser Orga würde ich auch ganz schnell die Finger lassen. Es gibt einige ganz tolle Orgas die ich dir wärmsten empfehlen kann, die auch bei Interesse sehr gutes Infomaterial zu den Krankheiten schicken. Auf der HP stehen ebenfalls viele Informationen dazu. (Bei Interesse schreib mir doch einfach eine PN)Zu der Krankheit selbst, nein so einfach ist es nicht. Leishmaniose ist eine schwere, tödliche Krankheit, die durch die sandmücke übertragen wird. Ein infizierter Hund, muss aber nicht zwangsweise einen Ausbruch haben. Es gibt zum Beispiel auch Hunde, die einen positiven Titer aufweisen, da die Krankheit bei der Geburt von der Mutter übertragen wurde. Leishmaniose ist auch übertragbar auf den Menschen, also Vorsicht mit Wunden etc.
Hunde die Ausbrüche haben, werden mit dem Medikament Allopurinol (ja ist rezeptpflichtig) behandelt. Genau wie du gesagt hast, sollte man LM-positive Hunde purinarm ernähren. Ganz wichtig ist die regelmäßige Überprüfung der Organwerte, also Leber, Niere usw. da die meist mit von der Krankheit betroffen sind. Eine Eiweißelektrophorese ist ebenfalls empfehlenswert. Stress sollte unbedingt vermieden werden, also ein Hund für das Shoppen gehen in der Großstadt sind solche Hunde nichts. Falls du dir einen kranken Hund anschaffst, geh aufjedenfall zu einem Tierarzt der sich mit sowie auskennt, jeder Tierarzt hat eine ungefähre Ahnung davon, aber das reicht bei dieser Krankheit nicht aus. Impfen sollte man die Hunde auch nicht.
Ja Hunde können, wenn man bestimmte Dinge einhält, ein beschwerdeloses, glückliches Leben führen, welches sie auch verdient haben. Ich fänd es ganz ganz toll, wenn du so einem Tier eine Chance geben würdest, denn die haben es besonders schwer. Du musst dir eben darüber im Klaren sein, dass diese Hunde teurer sind (aufgrund der vielen Untersuchungen/Medikamente) und wie du mit einem Ausbruch zurechtkommen würdest (intensive Pflege) und dass der Hund dich evtl. nicht 12 Jahre begleitet.
Hast du die Kapazitäten einem LM-positiven Hund ein zu Hause zu geben und nachdem du dich ordentlich in das Thema eingelesen hast,du dich dem gewachsen fühlst, kann ich nur sagen TU ES.
Klar schrecken einem die Bilder und Geschichten anderer ab, aber ich habe es einfach durchgezogen. Ich habe geguckt, habe meinen Traumhund gefunden, alles hat gepasst, dann die Info sie ist an LM erkrankt. Ich habe mich der Sache angenommen, der Rest hat überwogen, man weiß doch nie was Auslandsaufenthalt mitbringen. Was soll ich sagen, ja sie war krank, ja sie war schon was älter, ja es hat ihr letztendlich das Leben gekostet (Niereninsuffizienz). ABER sie immer topfit, hatte Spaß am Leben, hatte sie Schmerzen, einen qualvollen Tod, nein. War sie durch ihre Krankheit eingeschränkt oder ich? Nein. Natürlich ist es schmerzhaft, dass sie nicht mal 2 Jahre bleiben konnte, aber ich habe es an keinem einzigen Tag bereut, wie lange sie mich begleitet hat, ist zweitrangig, das Wichtigste ist, dass ich sie begleiten durfte und ihr einen schönen Lebensabend voller Abenteuer bereiten konnte.Bei weiteren Fragen, frag einfach, ich versuche zu antworten.
Ganz liebe Grüße
Krümel21
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Vielen Dank für eure Worte!
Ich bin ganz ehrlich, ich möchte mir nicht bewußt einen so kranken Hund holen! Das Risiko, dass es doch schnell schlimmer wird ist ja nicht unerheblich. Auch wenn es mir für die Hunde leid tut, Stress kann ich hier nie ausschließen und wir sind auch viel unterwegs mit Dex, der das gerne mitmacht.
Und das wünschen wir uns eigentlich auch beim zweiten Hund. -
Das kann ich gut verstehen. Ich finde es gut, dass du dich vorher informierst und gestellten kannst, das es nicht passt.
Viel Glück für die Suche nach dem passenden Hund. -
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