Erfahrungen mit Leishmaniose?

  • Ich habe im Bekanntenkreis 2 L.-positive Hunde.
    Beide sind medikamentös eingestellt, und beiden geht es gut.


    Die eine Hündin ist stärker betroffen und hat kleine Hautveränderungen und ist sehr ruhig. Die andere ist fit und macht Rally Obedience.


    Beide müssen halt regelmäßig zur Kontrolle zum TA.
    Und aufs Futter wird etwas geachtet wegen der Auswirkungen auf die Nieren.


    Das wars aber auch schon.


    Von daher spricht für mich nichts gegen einen L.-Hund.
    Ähnliche Probleme kann man sich auch mit einem Allergiker aus der Züchtung einhandeln.


    Eine Garantie auf 15 Jahre gesunder Hund gibts halt nicht. ;)

  • Wenn ein Hund Leishmaniose positiv ist heisst das erstmal nichts. Der Test ist einfach ein Antikörpertest, der zeigt ob der Hund evt. Kontakt zu den Erregern hatte. Er kann erkranken, muss es aber nicht. Auf der anderen Seite gibt es bei einem negativen Test auch keine Sicherheit, Leishmaniose hat eine Inkubationszeit von bis zu 8 Jahren, auch wenn der Hund mehrmals negativ getestet wurde.
    Die Frage ob Du einen positiv getesteten Hund aufnehmen möchtest hängt von vielen Faktoren ab, man soll es auf keinen Fall verharmlosen und sollte sich gut informieren. Es gibt die schlimmen Fälle und ja ein Hund kann daran sterben, gerade wenn es unbehandelt bleibt. (Übrigens genau wie an Borreliose, die in vielen unserer Hunde schlummert. ) Die meisten Hunde leben aber mit ein wenig Sorgfalt der Besitzer sehr gut damit, viele Hunde werden in einem schönen Zuhause auch negativ getestet. Was zwar nicht heißt das sie gesund sind, aber oft kann später auf Medikamente verzichtet werden. Bedenke nur wenn Du im Netz nachliest wirst Du nur die schlimmen Fälle finden, wenn es problemlos läuft schreibt das kaum jemand.
    Ich hatte schon 2 Pflegehunde mit Leishmaniose hier, beide hatten damit keine Probleme. Ein Hund war sehr krank, was aber nichts mit der Leishmaniose zu tun hatte, wir wären froh gewesen wenn.


    Informiere Dich einfach gut, besorge Dir die Testergebnisse, sprich mit Deinem Tierarzt und wenn alles passt, warum nicht.

  • Von daher spricht für mich nichts gegen einen L.-Hund.


    Ähnliche Probleme kann man sich auch mit einem Allergiker aus der Züchtung einhandeln.


    Das mag sein, das Problem dabei ist, dass es nicht bei so laschen Symptomen bleiben muss. Einerseits kann sich das ändern und andererseits muss das bei einem anderen Hund noch lange nicht so sein.


    Nur weil man sich selbst einen LM+ Hund zutraut, muss das für einen anderen Halter noch lange nicht gelten.
    Persönlich wäre für mich LM auch kein generelles Ausschlusskriterium, nachdem ich gerade aber zwei kranke, tierarztkostenintensive Hunde habe, würde ich erstmal keinen aufnehmen wollen - nicht zuletzt, weil meine Leidensfähigkeit auch Grenzen hat.


    viele Hunde werden in einem schönen Zuhause auch negativ getestet. Was zwar nicht heißt das sie gesund sind, aber oft kann später auf Medikamente verzichtet werden.


    Ein positiv getesteter Hund, ist ein positiv getesteter Hund. Die Leishmaniose verschwindet nicht einfach auf gespenstische Art und Weise. Entweder war der Test falsch-positiv (was ich bisher nur umgekehrt bei negativen Tests erlebt habe) oder der Hund bleibt positiv. Ein Handlungsbedarf im Sinne einer Medikamentengabe wird nicht von der Titerhöhe abgeleitet bzw. sollte nicht davon abgeleitet werden. Manche Organisationen geben pauschal Allopurinol bei jedem positiv getesteten Hund, andere geben Allo erst ab einer gewissen Titerhöhe. Beides ist nicht der optimale Weg, weil er nicht auf das Individuum ausgelegt ist. Das kann bedeuten, dass Hunde behandelt werden, die keine Medikamente bräuchten oder aber auch, dass Hunde mit einer zu geringen Dosis behandelt werden, weil einfach pauschal eingestellt wird. Letzteres kann fatal mit einem irreparablen Nierenschaden enden, der sich erst sehr spät zeigt und Hund und Halter eine hohe Leidensfähigkeit abverlangt.



    Ich hatte schon 2 Pflegehunde mit Leishmaniose hier, beide hatten damit keine Probleme. Ein Hund war sehr krank, was aber nichts mit der Leishmaniose zu tun hatte, wir wären froh gewesen wenn.


    Bedenke, dass diese zwei Hunde nur eine begrenzte Zeit bei dir waren. Das hätte sich im weiteren Verlauf auch verändern können.



    Eine Garantie auf 15 Jahre gesunder Hund gibts halt nicht. ;)


    Das finde ich einen ganz wichtigen Punkt. Ich habe dazu direkt zwei Beispiele in Form meiner Hunde beizutragen:
    Ebby ist jetzt 8,5 Jahre alt. Sie ist ein Goldie und wurde im allertiefsten Bayerischen Wald geboren. Sie hat Deutschland nie verlassen, ist aber dennoch schwer erkrankt (Infektion mit Anaplasmose, Borreliose und Toxoplasmose - ob der Cocktail ursächlich war, ist bis heute ungeklärt). Vor zwei Jahren war nicht klar, wie lange ich das im Sinne ihrer Lebensqualität noch mittragen kann. Keiner, der Ebby kannte, hätte angenommen, dass Ebby überhaupt ein solches Alter erreicht. In Ebby hängt mal eben einer guter fünfstelliger Betrag für Tierarztkosten. Heute ist sie wieder fit - die Tierärzte konnten dazu aber nur wenig beitragen...


    Ali ist jetzt 12 Jahre alt, kam im Welpenalter mit zarten 8 Wochen nach Deutschland mit einer netten, kleinen Rickettsiose im Gepäck (getestet wurde erst bei mir, etliche Jahre später), später hat er sich in Deutschland noch eine Anaplasmose erworben. Er hatte sein Leben lang mit keiner der Erkrankungen Probleme. Jetzt im Alter und mit anderen Erkrankungen im Vordergrund, zeigt das Blutbild Veränderungen, die durch die Anaplasmose verursacht werden könnten.


    @persica:
    Falls du also doch noch überlegen solltest, ob du einen Hund mit LM adoptieren möchtest, schau dich ruhig mal im Leishmaniose-Forum um. Dort gibt es sowohl Krankengeschichten ohne Symptome, mit leichten Symptomen, als auch mit schweren Verläufen bis hin zum Tod. Du findest da also wirklich alle möglichen Varianten. Vielleicht macht es Sinn, da mal reinzulesen.
    Du wirst feststellen, dass die meisten Hunde dort eher moderate Symptome haben.

  • Was hat das denn damit zu tun das die Hunde bei mir nur begrenzt waren ? Abgesehen davon das einer der Wuffel ein Jahr bei mir lebte, hat man doch in den letzten 6 Jahren Kontakt behalten und die Entwicklung des Hundes verfolgt.
    Und das Leishmaniose selbst bei einem negativen Nachtest nicht geheilt ist habe ich doch geschrieben. Es kann genauso ein negativ getesteter Hund einen schweren Leishmanioseschub haben, eben weil der Titer nicht viel aussagt.
    Eine Garantie gibt es einfach nie, dessen muss man sich bewusst sein. Wenn man Zweifel hat sollte man einen positiven Hund nicht aufnehmen, da wird niemand böse sein.
    Egal wie Ihr Euch entscheidet, ich wünsche Euch viel Glück bei der weiteren Suche.

  • Was hat das denn damit zu tun das die Hunde bei mir nur begrenzt waren ?


    Bei einem Pflegehund erlebt man in aller Regel nur einen je nach Fall mehr oder weniger langen Lebensabschnitt dieses Hundes. Was danach passiert, erfährt man in vielen Fällen nicht mehr oder nur noch begrenzt.
    Dass du bei einem Hund über die Vermittlung hinaus Kontakt gehalten hast, kann ja kein Leser wissen.



    Eine Garantie gibt es einfach nie, dessen muss man sich bewusst sein. Wenn man Zweifel hat sollte man einen positiven Hund nicht aufnehmen,


    So ist es. =)

  • eine Garantie hast du bei keinem Hund!


    Das ist richtig (siehe mein gepostetes Beispiel von Ebby), dennoch wäre es doch auch falsch einen LM positiven Hund aufzunehmen, wenn man sich von vornherein sicher ist, dass man dem (emotionalen oder finanziellen oder beidem) Aufwand nicht gewachsen ist.
    Ich würde im Moment vermutlich auch keinen LM+ Hund aufnehmen, weil ich die letzten Jahre eigentlich nur mit kranken Hunden beschäftigt war und wohl auch einfach mal wieder froh wäre, ein Leben mit einem Hund unbeschwert und ohne Einschränkungen genießen zu können.


    Ein dauerhaft kranker Hund stellt einfach eine Belastung dar, egal wie sehr man ihn liebt.
    Das hört sich irgendwie so bitter an... so ist es aber nicht gemeint. Ich möchte keinen meiner Hunde in meinem Leben missen. Trotzdem hatte ich in den letzten Jahren einen enormen Kosten- und Energieaufwand - natürlich neben vielen guten Momenten.

  • Bei Leishmaniose ist von ..... bis..... alles drin.


    Es gibt zum einen verschiedene Arten (Haut, innere Organe).


    Ist ein Hund positiv getestet, heißt das erst mal nur, dass er das Virus in sich trägt. Ob die Krankheit zum Ausbruch kommt, hängt von vielen Faktoren ab. Vom Hund und seinem Immunsystem selbst, Stress kann einen Ausbruch fördern, Ernährung spielt eine wichtige Rolle, eine Impfung kann der Auslöser sein oder eine andere Krankheit, die das Immunsystem schwächt.


    Ein Verein, der derart lax damit umgeht und nicht vernünftig aufklärt und weiter hilft, wäre bei mir raus.


    Sicherlich muss man sich auch selbst informieren, aber ein Verein sollte sich damit eigentlich gut auskennen, weil sie im Vergleich zu vielen Tierärzten hier einfach viel mehr Erfahrungswerte haben (sollten).


    Ein Tierarzt, der sich mit den Mittelmeerkrankheiten auskennt, ist auch nicht so leicht zu finden.


    Ein Hund, der positiv getestet ist, muss nicht zwangsläufig dauerhaft Tabletten nehmen. Auf lange Sicht sind die Nebenwirkungen nicht ganz unerheblich und schlagen zum Beispiel auf die Nieren.


    Ein Hund mit Leish steht somit eigentlich immer im Blick des Halters. Man muss bei einem Hund, bei dem die Krankheit nicht ausgebrochen ist, sicher nicht ständig Panik schieben oder alle halbe Jahre Bluttests machen, aber man muss es immer im Hinterkopf haben und jede Veränderung wahrnehmen.


    Ich selbst habe auch einen Leishmaniose-positiven Hund, der Titer ist allerdings sehr gering. Getestet wurde im Ausland negativ, hier dann positiv. Sie hatte eine Wunde, die einfach nicht abgeheilt ist, daraufhin habe ich sie testen lassen. Sie hat dann eine Zeit lang Allupurinol bekommen, die Wunde heilte ab und das Medikament wurde wieder abgesetzt. Seit 6 Jahren ist jetzt nichts mehr.


    Letztendlich muss jeder, der einen Hund aus dem Ausland nimmt, damit rechnen, sich den Virus mit zu holen, denn die Inkubationszeit ist sehr lang (um die 7 Jahre). Somit kann rein theoretisch jeder negativ getestete Hund das Virus in sich tragen.


    Auf der sicheren Seite ist man bei einem Auslandshund also eigentlich nie.


    Vor Übernahme würde ich mir immer die aktuellen Laborergebnisse vorab geben lassen und mit einem TA schon mal drüber sprechen.


    Und dann muss man eben abwägen, ob man sich darauf einlassen kann oder nicht.


    Möglicherweise bricht das Virus nie aus, im schlimmsten Fall aber doch und der Hund kann auch dran versterben. Allerdings gehe ich davon aus, dass das eher selten ist, wenn man sich rechtzeitig um einen guten TA bemüht.

  • Das steht außer Frage, ganz klar. Kann dir aber bei jedem Hund passieren, dass er plötzlich schlimm krank wird.. wie du schon geschrieben hast. Auch vom Züchter


    Richtig, dennoch geht man ein höheres Risiko für viel Leid und Tierarztkosten ein, wenn man sich für einen Leishmaniosehund entscheidet, als bei einem Hund ohne Leishmaniose.


    Im Sinne der Wahrscheinlichkeit müssten übrigens meine nächsten Hunde nach den beiden Goldgruben jeweils mindestens 30 Jahre alt werden und nicht nur nie krank werden, sondern sogar noch Geld verdienen. :hust: :D

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