Running contacts oder 2on2off

  • Ich hab ja nun keine praktischen RC Erfahrungen und kann daher nur nach dem gehen, was ich mir in der Theorie so denke.
    Ist also gut möglich, dass das totaler Murx ist, was ich jetzt schreibe.



    Dash soll über den Target aufgebaut werden. Der hat bei uns nun auch erstmal die Größe von den unteren beiden Feldern.
    Das macht für mich auch als Kriterium durchaus "Sinn" - aus mehreren Gründen.
    Zum einen finde ich RC für die Richter ohnehin sehr schwer zu erkennen, gerade wenn sie eventuell in einem schlechteren Winkel stehen, weil sie die Aufgänge auch kontrolliert haben. Da sind tiefe und damit eindeutigere Treffer einfach "sicherer", um keine Fehler zu bekommen, die man nicht hat. Hat man einen Hund der immer im obersten halben Feld trifft, trifft der zwar auch, wird aber vermutlich häufiger als "übersprungen" eingeschätzt werden.


    Zum anderen finde ich eine "Puffer-Zone" dem Hund gegenüber auch einfach fair. Ich gestehe dem Hund ja durchaus ein, dass er sich in sehr schwierigen Situationen mal am Sprung verschätzt und vielleicht nicht ideale Linie springt. Das möchte ich den Hunden am Steg auch eingestehen können. Und dann möchte ich lieber so trainieren, dass ein Verschätzen passieren kann, ohne das die Zone direkt weg ist.


    Und der letzte Grund für mich ist auch, dass ich nicht möchte, dass er immer wenn er über den Steg rennt extrem nachdenken muss.
    Irgendwann soll da ja ein gewisser Automatismus drin sein und der Hund immer ähnliche Schrittfolgen zeigen, mit der er vertraut ist und trift. Nun trainiere ich zu 90% am Schauwecker. Ich hab einen Schauwecker, mein Trainer und der Verein ebenfalls. Somit ist das natürlich auch die Länge des Abgangs, an die der Hund sich gewöhnt und an die er die Schrittlänge anpasst.
    Steht dann im Turnier plötzlich ein Smart, der ja einen längeren Abgang hat und wo die Zone entsprechend tiefer liegt, dann reicht die Schrittfolge, die am Schauwecker für die unteren beiden Felder reicht, halt eben auch nur noch für das dritte Feld.

  • Huhu :)
    Danke für eure Antworten. Ich führe mal weiter aus.
    @'Yvonne&Bobby' :
    ---Zitat--
    Im Grunde ist es schwierig für den Hund, diese 10 cm zu
    unterscheiden. Er soll eigentlich lernen besonders "tief" zu treffen und
    das erreicht man nur, indem man zu hohe Treffer auch orrigiert. Hat er
    das dann mal verstanden, dann kann sitzt das auch. Zu hohe Treffer
    können, wie z.B. geschmissene Stangen, immer mal wieder vorkommen. Das
    ist in dem Moment nicht unbedingt frech (außer es kommt immer wieder
    vor), sondern kann auch an einer schwierigen/falschen Schrittfolge in
    dem Moment liegen.
    [...]
    Die Zone ist wesentlich "Unklarer" für den Hund zu verstehen, als
    der Slalom. Daher können dort natürlich eher mal Fehler vorkommen.

    ----

    Ich glaube, es geht mir gar nicht so sehr um den Aufbau. Klar, solange der Hund RC lernt, ist das Kriterium Feld 1+2. Nicht schwierig. Woher kommt aber der Glaube, dass "mit der Zeit" die Treffer wieder schlechter werden? Man könnte auch sagen, Feld 1+2 zB dürfte für den Hund nicht so arg schwierig sein, da er sich zB am Farbwechsel Zone/Untergrund orientieren könnte.
    Ich bin da eher bei @Ashy - ich mag auch nicht unbedingt alles "niederkorrigieren" und setze eher auf Separation.


    ---Zitat Yvonne----
    Im Grund kommt es ganz darauf an, wie der Hund die RCs arbeitet. Eher konzentriert oder mit mehr Speed. Je nachdem wie gut er sich auf die Zone konzentriert, korrigiere ich mehr oder weniger. Gerade am Anang sollte man aber eher auf die Qualität achten, da die Runnings noch nicht so gefestigt sind.
    -----
    Da kann ich dir nicht zustimmen. Dee arbeitet konzentriert und mit Speed. Ich muss sie aber trotzdem korrigieren, weil sie einfach mit dem Speed noch nicht ganz klarkommt und schlechter trifft. Die Schrittfolge ist aber mit weniger Speed eine ganz, ganz andere, sodass es schwierig für sie ist, das Verhalten auch in den "6. Gang" zu generalisieren.


    Ich persönlich glaube, dass es kaum gelingen wird, auf dem Steg immer die gleiche Schrittfolge zu zeigen. Der Abstand vom Hindernis davor, die Geschwindigkeit am Aufgang, der Steg selbst, alles unterscheidet sich jedes Mal.


    @Ashy: Findest du echt, dass der Steg häufig am Ende steht?? Also die letzten Videos/Parcoure, die ich gesehen habe, stützen das nicht ;)



    @Brizo:
    Jagut, also, ich gehe mal lieber davon aus, dass Richter ihren Job beherrschen ;) Wobei nicht von der Hand zu weisen ist, dass das halbe Feld nicht erstrebenswert ist.
    Pufferzone: Dann gehe ich davon aus, dass du im Turnier ein 3. Feld nicht korrigieren würdest, einfach in dubio pro reo. Aber im Training schon? Wie unterscheidet der Hund dann? Er weiß ja nicht, dass er sich VERschätzt hat. Merkst, worauf ich hinauswill? Gerade bei Targetarbeit sehe ich überhaupt keine Pufferzone, da es für den Hund im Aufbau doch extrem klar sein sollte...? (Ich schaff ohne Target.) Da dürfte doch auch eine andere Steglänge kein Thema sein, der Hund ist doch dann auf die Position konditioniert?


    ähm, die vielen Fragen hören sich jetzt vielleicht provokant an. So ist es wirklich nicht gemeint. Ganz wertfrei als Fragen.
    Grüßle
    Silvia

  • Hm, das ist durchaus eine Glaubensfrage.
    Mein Pick würde das Target einen Meter höher als Ziel sehen, da bin ich ganz sicher. (Er hat 2/2 mit Target gelernt.) Er hat ähnliches Verhalten auch schon gezeigt.


    Tja, bei Stolpern kann man das vielleicht noch so sehen. Wieder die Frage, wo ist die Grenze? Schwieriger Aufgang, zB eine 180°-Kehre auf den Stegaufgang. Bums, ist das Laufmuster weg. 3. Feld dann belohnen/korrigieren oder nicht? Wenn der Hund "eigentlich" schon "verstanden" hat, also NICHT im Aufbau. (Noch sone Frage. Wann ist der Aufbau denn eigentlich beendet?)


    Ich frage mich im Moment, wie mein Hund am besten lernt. Konsequent immer grundsätzlich nur 1./2. Feld wäre THEORETISCH die richtige Antwort. Auch im Turnier, immer und überall. Macht nur keiner - weil eben auch das 3. Feld unter Umständen noch akzeptabel ist. Nur, WAS lernt mein Hund daraus? Ich glaube, Hunde lernen immer. Und das macht mich halt skeptisch.
    Ist es überhaupt möglich, dem Hund beizubringen "also normalerweise nur da unten, aber wenn es mal schwierig wird, gilt auch das 3." ? Schafft man da nicht Unsicherheiten, anstatt sie zu beseitigen? Wir können schließlich nicht immer sehen, welche "Schwierigkeiten" Hund gerade hat. Aus diesem Grund sagen manche Trainer auch, Stangen gehen grundsätzlich auf das Konto des Hundes, wenn man nicht gerade völlig unmöglichen Sch** baut. Also der Hund hat den Job, die Stange oben zu lassen, basta. So könnte doch der Job des Hundes auch lauten, egal wie, egal warum, Feld 1/2, basta?


    Ich finde irgendwie dieses "Lernen nach Kriterien" gerade ziemlich typisch "deutsch". Wisst ihr, was ich meine? Man versucht, etwas gut messbar zu machen, klare Kriterien einzuführen. In der Praxis kommt es dann aber wieder anders, Kriterien werden aufgeweicht, damit ist aber doch der ganze Sinn von Kriterien dahin. (Das ist wie eine Gesetzgebung mit 1500 Ausnahmen, die keiner mehr kennt.) Dann kann ich doch gleich rennen lassen und auf Separation achten und fertig. Oder?


    Fragen über Fragen :)
    Viele Grüße,
    Silvia

  • Aber dann bau doch genau so auf, wie du meinst, dass der Hund es am Besten versteht. Du kannst ja theoretisch IMMER korrigieren, wenn der Hund nicht das erste oder zweite trifft.


    Bliss korrigiere ich momentan ja auch IMMER. Und wenn es nicht besser wird, gehen wir einen Schritt zurück.
    Das ist auch sehr wichtig, denn sonst wird sie unsicher und langsam.


    Ashy: Trift Cinna bei den Wendungen eigentlich das zweite Feld oder das dritte? Von schräg vorne kann man das so schlecht erkennen ;-)

  • Ashy: Trift Cinna bei den Wendungen eigentlich das zweite Feld oder das dritte? Von schräg vorne kann man das so schlecht erkennen ;-)


    Das ist recht unterschiedlich. Mal das dritte, das zweite, aber auch mal das erste Feld. Kommt wohl auch immer drauf an, auf welchem Bein er grad ist und wie er vom Steg runter muss, wann ich das Kommando gebe und welches (ob leichte oder scharfe Kurze, direkt zu mir, …) :-)


    Habe mich eine Zeit lang bekloppt machen lassen bzw. war es einfach selber. Aber grad im Training bei Daniel, wo ich den Steg nicht extra übe, hat er die Zone immer und eigentlich auch immer perfekt. Was ich falsch gemacht habe: zu lange MM/Spielzeug ausgelegt, weswegen er eine Zeit lang zu krass zu mir geschaut hat und sich nicht auf die Zone/Geräte orientiert hat. Ist aber nun gut im Griff. Bin jetzt echt SO gespannt auf Turniere!

  • Zitat

    Aber dann bau doch genau so auf, wie du meinst, dass der Hund es am Besten versteht. Du kannst ja theoretisch IMMER korrigieren, wenn der Hund nicht das erste oder zweite trifft.


    Darum geht es mir ja gerade nicht, wie ich es aufbaue. Es ging um Gedankenanstöße zum Thema Kriterien und Grenzfälle, nicht im Aufbau.


    Zitat

    zu lange MM/Spielzeug ausgelegt, weswegen er eine Zeit lang zu krass zu mir geschaut hat


    Wie meinst du das? Als das Spielzeug/der MM weg war, hat er dann zu krass geschaut, oder wie?


    Grüßle
    Silvia

  • Ich habe Jin ja nach Silvia Trkmann aufgebaut ... und da ist die Höhe des Treffer egal.


    Nachdem ich angefangen habe nur noch die tiefen Treffer zu bestätigen, hat Jin wieder angefangen zu denken, und abzubremsen, so dass sie genau das gleiche Verhalten wieder zeigte wie beim 2on2off.
    Also bleibt das einzige Kriterium für die Bestätigung die "hint feet separation".


    Und ehrlich gesagt .... soweit ich das sehe beobachte, zeigen so einige Hunde, die mit Target und "nur die unteren beiden Felder sind OK" aufgebaut wurden, nicht das, was man unter RUNNING Contacts so versteht. Einige ziehen durch und zeigen RCs, aber viel zu viele dieser Hunde bremsen ab, damit sie eben ihren Target treffen. Das verstehe ich nicht unter Running Contacts.

  • Ich habe Jin ja nach Silvia Trkmann aufgebaut ... und da ist die Höhe des Treffer egal.


    Nachdem ich angefangen habe nur noch die tiefen Treffer zu bestätigen, hat Jin wieder angefangen zu denken, und abzubremsen, so dass sie genau das gleiche Verhalten wieder zeigte wie beim 2on2off.
    Also bleibt das einzige Kriterium für die Bestätigung die "hint feet separation".


    Und ehrlich gesagt .... soweit ich das sehe beobachte, zeigen so einige Hunde, die mit Target und "nur die unteren beiden Felder sind OK" aufgebaut wurden, nicht das, was man unter RUNNING Contacts so versteht. Einige ziehen durch und zeigen RCs, aber viel zu viele dieser Hunde bremsen ab, damit sie eben ihren Target treffen. Das verstehe ich nicht unter Running Contacts.


    Dann hat der Hund das Ganze aber noch nicht richtig verstanden. Im Grunde muss er erst lernen Ohne Tempo zu arbeiten und dann erhöht man den Trieb/Das Tempo, bis er "rennt". Wahrscheinlich sind diese Leute dann zu schnell bzw. ungeduldig vorgegangen und der Hund kann das Ganze nicht ordentlich umsetzen. Er hat nur gelernt: Durch langsames laufen kannst du treffen und wirst bestätigt.

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