Brainstorming zur Hundeernährung - vielleicht ein etwas anderer Ansatz

  • Hi,
    eigentlich ist bei uns ruhiges Fahrwasser angesagt, Sinos allergischen Symptome waren eigentlich so gut wie weg, viel am Essensplan ändern wir sowieso nicht, also was soll passieren. Wenn ich mal in anderen Threads blättere stell ich schon mal fest, oh, hier wird dies gefüttert und dann mal wieder das und es kommt nur auf die Inhaltsstoffe an, und nicht mal auf den genauen Hersteller und die gleichbleibende Rezeptur, tja dann denk ich mir schon, schade dass dies mit Sino nicht geht, aber so ists nunmal. Und dann kriegt Sino leider wieder eine Ohrentzündung aus heiterem Himmel, das linke Ohr ist schwarz. Antibiotika müssen her. Und eine zweite Arztmeinung weil ein Antibiotikum, Antimykotikum und Cortison alleine fürs Ohr kanns auf die Dauer nicht sein. So, und die Dame sprach dann von einer versteckten Allergie, die sich nicht einmal über Durchfall äußert. Mist. Und sie glaubt, dass wir Sinos Ohr sein Leben lang alle 2 Tage säubern müssen. Kaum glaubt mans irgendwie, kommt aus dem Ohr aus heiterem Himmel nichts Schwarzes mehr, das Ohr bleibt von selbst sauber, er schüttelt sich nicht mehr. Wie verhext, aber diesmal in die richtige Richtung. Im Winter liegt jetzt auch hier mal Schnee, auch auf dem Rasen. Ergebnis, er leckt gar nicht mehr an den Pfoten, gerade im Herbst war das nochmal auffällig. Ich nehm dass mal so, dass das Glas halbvoll ist, aber den Gedanken Nahrungsmittel bei Hunden für jedes Tier systematisieren zu können, hab ich aufgegeben. Geht nicht. Sicher gibt's allgemeingültige Regeln, wie in diesem Thread schon häufig angesprochen, aber d i e Gültigkeit gibt's halt nicht.
    So lange es so bleibt, wie es gerade jetzt ist, bin ich zufrieden. Ich kann bei Allergiehunden nur den Tip geben, selbst Kochen, da weiss man was drin ist und kein Barf. Ist der Darm aufgrund von Allergien gereizt, scheint Rohes dadrauf nochmal zu reizen.


    LG


    Mikkki

  • ja tut mir leid das es so schwer ist ....
    aber leider kann ma es nicht immer ändern.


    Bei Lino hilft Nux Vomica (ist inzwischen bei allen Familienmitgliedern gebunkert.)
    Und natürlich möglichst das gleiche zum fressen.
    Seit neuersten schmatzt er Nachts...
    Nicht schlecken am Bauch sondern lautstarkes Schmatzen.
    Nux Vomica nutzt nur geringfügig also bin ich wieder am Futter drehen.
    Zuerst an den Zeiten
    Dann mit Tiermoor zusätzlich
    Dann etwas am Futter.... zurück zum Ursprung ..oder besser gesagt auf den Anfang.
    Das hat alles etwas genützt
    Doch ganz gut ist es nicht...nu versuchen wir Ulmenrinde.

  • Hi,
    was ganz anderes mal. Geht um die Darmgesundheit und auch die bakterielle Besiedelung.
    Probiotika sind in aller Munde, allerdings beim Menschen. Präbiotika, sprich die Nahrung der Bakterien, da hört man schon weniger. Und das dann Menschen Probiotika einnehmen ohne aber an die entsprechende Nahrung für die Bakterien zu denken, nun ja.
    Für mich stellt sich die Frage ob die Zugabe beispielsweise von Inulin bei einem gesunden Hund für eine Verbesserung der Darmflora geeignet ist und ob es sinnvoll sein kann extra zuzufüttern. Ich habe keine Ahnung ob es da Forschungsergebnisse gibt. Beim Menschen sollen krankmachende Bakterien verdrängt und ein saures Milieu geschaffen werden. Könnte das auf den Hund übertragbar sein?? Ändert die Bakterienzusammensetzung etwas am PH Wert im Hundedarm?? Sino juckt sich manchmal an seinem Hintern, ohne das irgendwas mit den Analdrüsen wäre oder er Würmer hat.


    Gibt's da irgendwelche Erfahrungen hier? Auch z.B. Zufüttern von Inulin nach AB Gaben??


    LG


    Mikkki

  • Für mich stellt sich die Frage ob die Zugabe beispielsweise von Inulin bei einem gesunden Hund für eine Verbesserung der Darmflora geeignet ist und ob es sinnvoll sein kann extra zuzufüttern. Ich habe keine Ahnung ob es da Forschungsergebnisse gibt.

    Präbiotika sind lange nicht so gut erforscht wie Probiotika. Aussagekräftige Ergebnisse sowie solide "Einsatzgebiete" stammen aus der Darmkrebsprävention.
    Während Probiotika schon seit einiger Zeit im Nutztierbereich als Leistungsförderer eingesetzt werden, geht die Forschung bei Präbiotika in Richtung Immunsuppressiva bei entzündlichen Darmerkrankungen oder Futtermittelallergien. Ich denke, das ist für dich interessant :smile:
    Die Vet-Institute der Universitäten Berlin, Hannover oder Leipzig liefern auch entsprechende Studien. Allerdings beschränkt sich der Einsatz von Präbiotika in der Vergangenheit hauptsächlich auf Jungtiere( z.B. Schweine), deren Darmflora stabilisiert werden soll, um so vor Infektionen zu schützen.


    Studien zum Einsatz von Präbiotika beim Hund, insbesondere durch den Zusatz von Inulin und GOS ( Galacto-Oligo-Saccharide) haben z.B. einen Anstieg der Bifidobakterien nachgewiesen. Außerdem wurden positive Auswirkungen auf das Immunsystem bestätigt.
    Quellen:


    seyern_ss04.pdf


    DVG_2011_03.pdf#page=50


    Institut für Tierernährung • Fachbereich Veterinärmedizin


    "kleintier konkret" 2017
    Pre-und Probiotika - Wann der Einsatz bei Hund und Katze sinnvoll ist
    B. Wichert

    "Darm mit Charme" (Giulia Enders)


    Im Vergleich zum Inulin schneiden GOS etwas besser ab, denn sie docken direkt an Darmzellen an. Besonders dort, wo sich auch gerne pathogene Keime festklammern.


    Präbiotika pur gibts in Apotheken. Inulin aus der Chicoreèwurzel und GOS als "Milchpulver". Ich persönlich füttere Präbiotika aber lieber als "Gesamtpaket"....also als Bestandteil des ganzen Nahrungsmittel und im Verbund mit den anderen Nährstoffen. Dazu gehören resistente Stärke aus Kartoffeln und Nudeln ( vom Vortag), Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Joghurt.


    Keine Ahnung, ob ein "all you can eat"- Angebot von purem Inulin bei der "guten" Bakteriengesellschafft nicht zu Adipositas führt :D
    Wie gesagt, bei mir bekommen die Darmbewohner meines Hundes täglich ihren "Anteil" und bisher haben die sich nie über zu kleine Portionen beschwert ;)

  • clean feeding hat dazu glaube ich auch immer mal Seminare, Webinare und online Kurse.
    Habs leider noch nicht geschafft davon was zu machen...finde das Thema aber auch sehr spannend.

  • finde das Thema aber auch sehr spannend

    Das Thema ist sehr spannend :smile:
    Bei dieser ganzen Fleischdiskussion der letzten Jahre wurden die wichtigen kohlenhydratreichen Ballaststoffe völlig zu Unrecht verdammt und unwissend als minderwertiges "Füllmaterial" abgetan. Ballaststoffe sind aber auch für den Hund essentiell!
    Eine ballaststoffarme Ernährung legt nicht nur den Darm lahm, sondern auch irgendwann das Immunsystem. Bekommen die nützlichen Bakterienstämme zu wenig Nahrung, verkümmern bzw. "verhungern" die Darmschleimhäute. Sie werden dünner und durchlässiger......mit langfristig fatalen Folgen.
    Letztlich können sich die "guten" Bakterienstämme nicht mehr gegen "böse" Eindringlinge wehren. Es kommt zu Dysbiosen, Allergien bis hin zu Krebserkrankungen.


    Ich persönlich füttere meinem Hund sehr bewusst auch "Colonic Food". Colon = Dickdarm.
    Das bedeutet, dass viele Bestandteile des Futters eine ernährungsphysiologische Funktion haben...quasi als "Lebenselexier" für den Dickdarm. Dazu braucht es nicht viel:
    Vollkornbrot ( altbacken)
    Kartoffeln ( Pellkartoffelreste vom Vortag)

    Blattsalat ( Bitterstoffe), Blumenkohl, Möhren u.a.
    Apfel

    Hülsenfrüchte

    ggf. ein paar getrocknete Wurzeln


    Colonic Food ist kein großer Aufwand und nützt der Gesundheit des ganzen Darms. Man muss halt austesten, was und wieviel davon der Hund verträgt.

  • Hi,


    endlich wieder was zu lesen...natürlich stellt sich die Frage, ob strukturelle Unterschiede des Verdauungstrakts
    ( Mensch eher Pflanzenesser mit Tendenz auch Fleisch zu Essen ( s. Darmlänge) )und Hunden ( eher Fleischesser mit individuellem Vermögen Kohlenhydrate für sich nutzbar zu machen) auch zu unterschiedlichen Ergebnissen bei Beimischung von beispielsweise Inulin führen können.
    Und eben ob sich beim Hund überhaupt etwas augenfälliges ergeben kann.
    Nach erstem Stöbern in der Literatur würd ich sagen eigentlich ja.
    Schaden kanns nicht, denn im schlimmsten Fall besetzen ein paar wenige neue gute Bakterien Plätze, die bislang von schlechten Bakterien eingenommen wurden.
    Klappts gut wird das Darmmilieu wohl tatsächlich saurer, was erwünscht ist.
    Ich sprech mal mit der Familie ob Sino etwas Inulin bekommen kann oder ob man alles so lassen willl wie es ist.. Gemüse und Kartoffeln bekommt Sino sowieso schon immer..


    LG


    Mikkki

  • Hi,


    vorstellen könnte ichs mir eigentlich auch, denn es haben schliesslich die Hunde überlebt, die die menschlichen Essensabfälle am besten verwerten konnten. Das dürfte dann auf ähnliche Verdauungsprozesse hinweisen..


    LG


    Mikkki

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