Aversiv absichern

  • @Salali
    Deine Definition von Strafe finde ich hm, etwas "eigen", aber bevor ich dazu was schreibe,
    definiere doch bitte auch mal, was für Dich AVERSIV ist
    denn der Titel hier ist ja "aversiv absichern" und nicht " strafen"

    • Neu

    Hi


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    • Ich hab dazu mal ein paar Videos durchforstet, hochgeladen und zusammengeschnitten.
      Ohne Aversiveinwirkung, aber mit Reaktion der Hunde. Momentan aktueller Stand - ich hoffe, ich kann das Video bald durch andere Ablenkungen ergänzen :)


    • denn der Titel hier ist ja "aversiv absichern" und nicht " strafen"

      "Aversiv absichern" ist synonym mit "duch Strafe absichern"


      Ein aversiver Reiz ist ein Strafreiz, eine unangenehme Erfahrung, die der Hund mit einer Handlung verknüpft/verknüpfen soll.


      Bei uns ist das Nein auch gefolgt von Lob/Belohnung für das mitr zuwenden (also ein Alternativverhalten aufgebaut).


      Das ist also "positiv aufgebaut".


      Und da schliesst sich der Kreis vom Anfang des Threads - ich lese öfter, dass etwas positiv aufgebaut und dann zusätzlich - wenn der positive Aufbau erfolgt ist - aversiv abgesichert wurde.


      Und da tät mich mal interessieren, an welcher Stelle im Training welche Strafe eingeführt wurde, und ob das dann das Befolgen des Kommandos (das Nein, den RR) nochmal entscheidend verbessert hat.

    • Ja schon klar!


      Und danke natürlich für alle Beschreibungen. Ich finde das ist ein toller Thread.

    • Ich habe den RR positiv aufgebaut und aversiv abgesichert. D.h. wurde der RR nicht befolgt, obwohl sicher war mein Hund wusste was ich wollte, folgte eine Strafe. Hat er die Strafe als solche verstanden erfolgte das Kommando erneut. Kam er dann sofort auf das wiederholte Kommando, erfolgte wieder Lob/Belohnung.
      Dieses System hat den RR so abgesichert, das mein Hund ihn zu 100% befolgt. Er hat sehr schnell verstanden: RR -sofort folgen = gut/Belohnung, RR- nicht befolgen = doof/Strafe.
      Die Strafe war so gewählt, wie sie bei meinem Hund passte, also auch als solche wahrgenommen wurde. Er meidet jetzt quasi die Strafe und folgt dem Pfiff ohne nachzudenken.
      Ich kann es nicht so richtig gut erklären, ich hoffe es ist einigermaßen verständlich.

    • Sehe ich anders: ein Aversivreiz ist nicht per se eine Strafe.
      Aversivreiz heißt für mich einfach nur: "unangenehmer Reiz", der abgestellt werden möchte. Das ist für mich ein Zwischending zur positiven Strafe und negativen Verstärkung... nicht jeder Aversivreiz hemmt das vorher gezeigte Verhalten (=/=Strafe), aber wenn dieser Reiz vorhanden ist, möchte er vom Hund abgestellt werden.


      Und nein, das widerspricht sich nicht ;)


      ich persönlich bin kein Freund davon, Dinge erst positiv aufzubauen und sie hinterher aversiv abzusichern... ich sage immer, dass es für mich wenig Sinn macht, eine Erwartungshaltung im Hund zu installieren,um sie hinterher zu relativieren und dadurch eine Erwartungsunsicherheit zu erzeugen. Rein positive Signale sehe ich persönlich unter dem Aspekt, dass ich den Hund durch seine Erwartung in irgendeiner Form locke mit dem Versprechen auf irgendeine angenehme Interaktion ausgehend von mir, dem Menschen.


      Da hätte das Signal garnicht erst rein positiv aufbauen brauchen, wenn ichs später absichern will, denn der rein positive Aufbau ist für mich ganz eng an das Gesamtkonzept gebunden - meiner Auffassung nach funktioniert ein rein positiv aufgebautes Signal nur da wirklich, wo tatsächliche Entscheidungsfreiheit herrscht - d.h. wo es für vermeintlich falsche Entscheidungen keine unangenehme Konsequenz gibt.


      das ist auch der Grund, weshalb ich den doppelten Rückruf bspw nur noch dann einsetze, wenn das "Kind quasi sowieso schon in den Brunnen gefallen ist" - wenn ich keine anderweitige Einwirkung mehr auf den Hund habe, kein anderes Signal den Hund erreicht - als Notanker also.

    • Ob ein rein positiv aufgebautes Signal sinnvoll ist, hängt meiner Meinung nach auch sehr vom Wesen/Charakter des Hundes ab und auch davon, welche Erfahrungen er bereits in Bezug auf ein bestimmtes Kommando gemacht hat.
      Bei einem sehr sensiblen Hund oder bei einem Welpen kommt man über den positiven Aufbau doch sehr weit. Meistens ist ein absichern dann gar nicht mehr nötig. Ein Hund der bereits in der Vergangenheit Erfolg hatte ein Kommando zu ignorieren (ist ja häufig beim RR der Fall) wird sicher sehr viel leichter lernen, wenn er von Anfang an auch das “Falsch“ verdeutlicht bekommt. Das Gleiche bei sehr “Charakterfesten“ Hunden, die gerne ihre eigenen Entscheidungen treffen. Normalerweise merkt man aber schnell wie welcher Hund auf was anspricht. Generell würde ich den rein positiven Aufbau aber nicht beiseite schieben.

    • Ich habe den RR positiv aufgebaut und aversiv abgesichert. D.h. wurde der RR nicht befolgt, obwohl sicher war mein Hund wusste was ich wollte, folgte eine Strafe. Hat er die Strafe als solche verstanden erfolgte das Kommando erneut. Kam er dann sofort auf das wiederholte Kommando, erfolgte wieder Lob/Belohnung.
      Dieses System hat den RR so abgesichert, das mein Hund ihn zu 100% befolgt. Er hat sehr schnell verstanden: RR -sofort folgen = gut/Belohnung, RR- nicht befolgen = doof/Strafe.
      Die Strafe war so gewählt, wie sie bei meinem Hund passte, also auch als solche wahrgenommen wurde. Er meidet jetzt quasi die Strafe und folgt dem Pfiff ohne nachzudenken.
      Ich kann es nicht so richtig gut erklären, ich hoffe es ist einigermaßen verständlich.

      So baue ich alle Kommandos auf und ich denke das macht die Mehrheit der Hundehalter auch so. :bindafür: 

    • Das ist ja auch richtig so, Labradora.... nur dass ICH eben der Meinung bin, dass es völlig egal ist, ob der Hund jetzt eher unsicher ist oder selbstbewusst...
      der rein positive Rückruf funktioniert mMn bei beiden Charakteren genauso gut... nur dass eben selbstbewusstere Hunde mitunter vllt eher ein Risiko eingehen (zB durch des zum fremden Hund oder Menschen rennen... oder das Risiko durch verselbstständigendes Jagen die Gruppe zu verlieren)
      Spich die Bewertung des Signals durch den Hund ist imho unterschiedlich gewichtig.

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