Wie funktioniert der Rückruf?
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@Michi69
Das Training ist sicher individuell, aber die Theorie nicht und über die Theorie möchte ich in erster Linie sprechen.Eine soziale Komponente könnte man sicher noch in die Liste aufnehmen und die ist scheinbar bei verschiedenen Hunden unterschiedlich gewichtig, wie manche User hier berichtet haben.
Es wurde ja geschrieben, dass manche Hunde kaum belohnt werden müssen, sie kommen dann vielleicht, weil sie gerne mit dem Besitzer zusammen arbeiten.Noch ein Ansatz wäre ein Wow-Effekt. Also man belohnt, vor allem am Anfang, so hochwertig, dass der Hund überrascht ist und dann vielleicht immer einer so überraschende Belohnung erwartet. Ich wüsste aber nicht, wie das langfristig funktionieren könnte und wirklich so denken (also in Unterschieden in den Werten: 'Die letzte Belohnung war viiieel mehr wert als die Ablenkung, dann könnte jetzt die Belohnung auch viel mehr wert sein als die aktuelle Ablenkung')
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Ich hatte erst mit Wienerlen angefangen, dann Rindfleisch, Spiel etc....doch eine Katze im Sprint..der Jagdtrieb ..und wuuuusch...da war weder das Rindfleisch, noch sein heissgeliebter Ball, noch ich wichtig ;-)
Ab und an hatte es geklappt wenn ich ihn frühzeitig gestoppt habe, das ist auch das a und o eigentlich, denn ist er mal im Adrenalinrausch, stoppt ihn nix mehr :-/Eine bekannte Trainerin hat einen canadischen Schäfer, der von der Züchterin von klein auf auf die Pfeife konditioniert wurde...das klappt wunderbar..aber da war es eben vom Welpenalter her schon...Futter ..Pfiff, nach draussen gehen..pfiff...das hatten wir ja nicht ;-) Somit mühen wir uns da schon auch noch ab, und die Bindung in dem Fall ist bei uns sehr wichtig Und es wird auch schon besser
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@Bea11 Kann schon gut sein, dass das nicht ganz klar ist, weil ich auf Beiträge eingehe, die ich interessant finde, auch wenn meine Fragen dann nicht mehr der Ausgangsfrage entsprechen.
Ich wollte wissen, ob hinter dem Rückruf mehr steckt.
Also ob die Motivation durch die Belohnung einfach immer höher sein muss, als die Energie die der Hund aufbringen muss um zu kommen (= sich von einer eventuellen Ablenkung abwenden und zum Rufenden zu laufen), oder ob noch andere Dinge greifen (können).Ideen, die ich bisher hier gelesen habe, wären 'Lotterie der Belohnungen', 'variable Bestärkung', 'Gewohnheit', 'Hund kennt keine andere Möglichkeit als zu kommen', 'aversiv absichern' oder 'Der Hund kann wie eine Maschine nicht anders reagieren'.
Hmmm, hier wurden ja in Summe viele Ansätze diskutiert oder zumindest angerissen. Welcher ist denn jetzt eigentlich deiner? Irgendwie weiß ich echt nicht, worauf du noch raus willst?
Grüße
Bea -
@Bea11
Ich hoffe auf Argumente für oder gegen diese Theorien, empirische oder theoretische. Ich weiß halt leider nicht, wo ich sowas finden kann, und habe daher hier gefragt.
Aber auch wenn noch keine endgültigen Antworten kamen, habe ich schon einiges gelernt.@Michi69
Ich denke im Fall der Katze ist nicht der Abruf das Problem, sondern die Ansprechbarkeit des Hundes. Vielleicht schaust du auch mal in den Antijagdtrainingsthread. -
DjaGin, danke für den Tipp, aber wie gesagt sind wir gerade voll im Training dabei ;-) Und es wird wie gesagt auch besser
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Ich wollte wissen, ob hinter dem Rückruf mehr steckt.
Ich persönlich sehe hinter dem Rückruf nicht mehr als hinter jedem anderen "Trick". Dem Rückuf wird nur "emotional" mehr zugemessen, weil er so wichtig für viele ist. Ein ernstes Kommando, das am besten niemals missachtet werden sollte. Klar ist es notwendig den Hund hin und wieder zurückzurufen und klar sind das hin und wieder auch ernste Situationen, wo der Hund zurückkommen (= hören) muss. Ich hab mal gelesen, sobald der Hund MUSS, wird er es schlechter leisten. Oft wird auch der "Fehler" gemacht, IMMER dann zu rufen, wenn der Hund was "Falsches" macht. Fix hat man da eine Verhaltenskette. Erst was "falsch" machen, Rückuf, Lecker. Wieder abhauen, nächste "falsche" Tat. Ich denke, dass die vielen "Fehlschläge" im Training ein Mix aus Locken, Buhlen um Aufmerksamkeit des Hundes, unbeabsichtigten Verhaltensketten und unzureichenden bzw. ungünstigen Überbelohnungen besteht. Rückruftraining stellt rein technisch natürlich höhere Anforderungen, da das Signal ÜBERALL und IMMER funktionieren soll. Da gibt es zig Parameter, die im Training beachtet und entsprechend angepasst werden müssen. Gerade bei Hunden, die eine lange Liste an Ablenkungen mitbringen oder sich im vorigen (misslungenen) Training erarbeitet haben.Also ob die Motivation durch die Belohnung einfach immer höher sein muss, als die Energie die der Hund aufbringen muss um zu kommen (= sich von einer eventuellen Ablenkung abwenden und zum Rufenden zu laufen), oder ob noch andere Dinge greifen (können).
Ich glaube das ist gar nicht machbar. Es wird immer den EINEN Tag geben, wo sich der Hund gegen die für ihn hochwertigste Belohnung entscheiden wird. Wertigkeiten sind tagesformabhängig. Es liegt beim Halter zu sehen, ob der Hund schwerer einschätzbar ist, ob jene Dinge heute vielleicht nicht funktionieren, mal etwas nicht zu verlangen. Es ist immer ein Geben und Nehmen. Fünfe gerade sein lassen heisst nicht nichts zu tun sondern einfach nur eventuelle Fehler vermeiden und Morgen eine neuen Versuch zu starten. Einmal nicht kommen ist kein Weltuntergang. Erst wenn der Hund "Missachten von Signalen" trainiert habe ich ein Problem.Das Training ist sicher individuell, aber die Theorie nicht und über die Theorie möchte ich in erster Linie sprechen.
Wenn nicht schon erwähnt, die Seminare/Themen "Verstärkerschemata" und "Verhalten aufbauen" von Gerd Schreiber sind da vllt. ganz interessant.Eine soziale Komponente könnte man sicher noch in die Liste aufnehmen und die ist scheinbar bei verschiedenen Hunden unterschiedlich gewichtig, wie manche User hier berichtet haben. Es wurde ja geschrieben, dass manche Hunde kaum belohnt werden müssen, sie kommen dann vielleicht, weil sie gerne mit dem Besitzer zusammen arbeiten.
Da würde ich mich glaube reinzählen. Wir waren lange in der Hundeschule, haben viel Sport gemacht, haben viele Seminare zusammen besucht, haben viel privat mit Freunden trainiert. Nicht, weil wir mussten, sondern konnten und wollten. Wir haben eine gute Mischung aus Beschäftigung UND Bedürfnisbefriedigung gefunden, da das eine nicht zwangsläufig dem anderen entspricht. Ohne hier jemandem auf den Schlips treten zu wollen, und ich weiß, dass auch ICH sicher dazugehört habe, es hilft mal innezuhalten und zu überlegen, ob man für den Hund eher ein Spaßverderber oder eine Bereicherung ist. Beziehungen baut man auf Fundamenten und wenn die schon wackeln, bröckelt auch alles andere... -
Also belohnst du schon immer, oder?
Mhm, häufig. Nicht immer. Und nicht immer gleich hochwertig. Sie wird aber natürlich immer gelobt, insofern wird sie verbal zumindest auch immer belohnt. Aber ich verwende nicht immer einen Verstärker.
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