Würdet ihr's wagen?

  • Vorab, das ist eine längerfristige Überlegung. Meine alte Lady wandelt noch unter uns und ich werde ihr keinen neuen Blödfön vor die Nase setzen. Ihre Zeit bei uns ist stark begrenzt (zieht sich zurück, frisst nur noch das allernötigste, putzt sich nicht mehr) und ich will sie in Ruhe gehen lassen, aber mein Kater ist die Zweithaltung gewohnt und leidet bereits jetzt darunter, dass die Madame für ihn nicht mehr verfügbar ist. Also mache ich mich (auch, wenn es herzlos klingt) bereits auf die Suche nach einer neuen Nummer 2.
    Nun habe ich einen Kater ins Auge gefasst, der wohl länger im Tierheim sitzt, weil er schwer vermittelbar ist und daher abzusehen ist, dass er noch da sein wird, wenn die Madame nicht mehr ist. Dieser Kater wurde gefunden und verbrachte einige Zeit bei den Findern in der Wohnung, gemeinsam mit Kindern und Hund und war dort gut drauf. Im Tierheim war er erst mit einer schüchternen Miez zusammen, war dort das reinste Lämmchen, dann wurden beide getrennt vermittelt. Während der ersten Vermittlung biss er einen Mann derartig, dass dieser operiert werden musste. Die Frau bemühte sich weiter um ihn, mit dem Ergebnis, dass er sie knurrend durch die Gegend verfolgte und immer wieder angriff. Als sie selbst völlig zerkratzt war, war sie so verängstigt, dass sie ihn abholen ließ (sie traute sich nicht einmal mehr in die Nähe des Katers). Er kam also zurück und war wieder das reinste Lämmchen. Man kann ihn problemlos anfassen, hochheben, Futter wegnehmen - er ist völlig unkompliziert.
    Er wurde mit einem Kater vergesellschaftet, der in der vorherigen "WG" ziemlich dominant war - in der neuen Partnerschaft war der vormals so dominante Kater der Unterlegene, obwohl es keine ernsthaften Handgreiflichkeiten zwischen den Katern gab. "Mein" Kater war einfach nur präsent, suchte keinen Streit und war weiterhin unkompliziert. Er wurde wieder vermittelt und keine 2 später Tage biss er wieder dermaßen zu, dass der Gebissene auch operiert werden musste, also kam er wieder zurück. Kurzzeitig vom anderen Kater getrennt, wich er diesem völlig penetrant nicht mehr von der Seite. Im Übrigen war er im Tierheim wieder völlig unauffällig. Nun sitzt er da und keiner will ihn, weil die Mitarbeiter wegen der Beißvorfälle natürlich auch ehrlich sind.
    Irgendwie hat der Kerl es mir angetan, aber ich hab natürlich meine Zweifel.
    1. Mein Kater ist nicht besonders dominant; es könnte also auch gut sein, dass der Kerl meinen Kater unterbuttert.
    2. Mein Hund ist klein und aufdringlich, ich mach mir vor allem Sorgen, dass er meinen Hund zerlegt.
    3. Mein Mann kennt nur nette Katzen und könnte nicht rechtzeitig reagieren, wenn der Stinker meint, er müsste seine Rübe durchsetzen. Ich denke, ich würde mit solchen Macken klarkommen, aber mein Mann ist in seinen Reaktionen etwas... langsam :roll:


    Würdet ihr euch diese tickende Zeitbombe ins Haus holen? Ich hab noch Zeit, darüber nachzudenken, aber drüber nachdenken muss ich demnächst sowieso. Ich werd mir nur nicht einig mit mit selbst :ka:

    • Neu

    Hi


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    • Hm...schwere Entscheidung.
      Ich persönlich würde den Kater nicht aufnehmen. Mir wären die Risiken zu groß. Vor allem in Hinblick auf die schon vorhandenen Haustiere.
      Würde es nur um den Kater gehen ohne andere Katze/Hund im Haushalt, würde ich es versuchen.
      Da du dir aber jetzt schon Gedanken machst, was mit deinem vorhandenen Kater/Hund sein wird, würde ich kein Risiko eingehen.


      Es gewinnt keiner wenn es zu verletzten Menschen/Tieren kommt und der arme Kerl zum dritten mal wieder zurück ins Tierheim muss. :(

    • Das Ding ist, oder habe ich es überlesen?


      Das er immer einzeln vermittelt wurde?


      Er war nie bei einer vorhandenen Katze oder?


      Und er hat auch nur Menschen angegriffen oder?


      Im Tierheim verträgt er sich ja bombe mit den Katzen... Greift er da die Mitarbeiter an?


      Vielleicht verändert das sein Wesen, wenn er alleine sein muss...


      Wer ist schon gern alleine?
      Und wie schnell wurde er immer wieder abgegeben?


      Generell heißt das eigentlich nichts, das nach einem Katzenbiss operiert werden muss... Katzenbisse sind nun mal leider heftig...

    • Ja, er wurde immer in Einzelhaltung vermittelt. Die schüchterne Miez, mit der er zusammen war, wurde zusammen mit ihm gefunden. Im Tierheim magerte sie aber schnell ab, traute sich nicht in die Nähe des Futters, obwohl der Kater ihr gegenüber nie übergriffig schien; da aber ja keiner wissen kann, was in Abwesenheit der Menschen passiert, wurden sie getrennt vermittelt.
      Beim erste Mal war er 5 Tage weg, beim zweiten Mal 3 Tage, einmal nach mehreren Angriffen auf beide Familienmitglieder, das zweite Mal nach dem ersten Biss. Dass Katzenbisse häufig operiert werden müssen, ist mir klar :) Wollt damit sagen, dass er nicht mal eben etwas grob zugehapst, sondern ernsthaft gebissen hat.
      Mit dem Kater im TH kommt er super klar; es gibt mal etwas Geraufe, aber alles im normalen Rahmen. Auch wenn ein anderer am Gitter abgrüßen kommt, stört ihn das nicht. Hunde waren auch schon im Raum, aber immer mit Gitter dazwischen. Bei den Findern lief ja auch ein kleiner Fifi herum, an dem er sich nicht störte. Im Großen und Ganzen würd ich mir bei dem Kerl gar keine Gedanken machen, dass er mit meinen Tieren nicht klarkommen könnte, aber diese doch recht massiven Angriffe sind nunmal passiert und die können sich nun einmal auch wiederholen. Wenn er das mir bei mir versuchen würde, könnt ich das managen (und wenn ich eine Woche lang mit einem Eimer Wasser in der Hand rumlaufe :D), aber sowohl meine Tiere als auch mein Mann könnten mit solchen Angriffen nicht umgehen. Mein Kater ist ein Raufer, der aber nie ernst machen würde, Naga hüpft gern spielerisch um die Katzen herum und holt sich maximal einen krallenlosen Hieb ab und mein Mann kennt auch nur das spielerische Raufen.


      Und ja, er hat nur Menschen angegriffen, und auch nur während der Vermittlungen. Im Tierheim war er nie auffällig; Mitarbeiter, Praktikanten, Ehrenamtliche, Besucher, alle können alles mit ihm machen. Streicheln, spielen, raufen, hochheben, im Arm auf den Rücken legen und den Bauch krabbeln... Das macht ihn so schwer einzuschätzen. Im Tierheim war er auch schonmal 2 Tage allein und wurde trotzdem nicht auffällig. Das macht mir die Entscheidung ja so schwer.


      Denn wie Jilseponie sagt, es bringt ja auch keinem was, wenn er zum dritten Mal zurückgebracht werden muss und eines meiner anderen Tiere einen Knacks hat :/

    • Ehrlich gesagt, wenn er so unauffällig im Th ist, würde ich es wagen. Zum einen ist er im Th komplett unauffällig und zeigt deiner Beschreibung nach kein Anzeichen von Agressivität.
      Man kann den Leuten nur bis vor den Kopf schauen. Wer weiß in welcher Situation der Kater so zugebissen hat, wie mit ihm umgegangen wurde.
      Zum anderen zeigt er das Verhalten sehr schnell, hat also keine Zeit sich wirklich einzuleben. Hast du die Chance ihn länger zu besuchen und im Th kennenzulernen eventuell mit Hund? Was meint dein Mann dazu? Ich finde es sehr wichtig das beide Halter mit einem neuen Tier einverstanden sind. Versuch nochmal herauszufinden wie es zu den Bissen kam.

    • Unter diesen Umständen würde ich es wohl sein lassen. Wenn du sowohl wegen deines Mannes, als auch wegen deines Hundes und deines Katers bedenken hast und nur du die einzige bist, von der du sicher bist, daß sie damit umgehen könnte, wäre mir das zu wenig.


      LG


      Franziska mit Till

    • Bei der ersten Vermittlung wurde vermutet, dass er zu sehr bedrängt wurde, also sie sich zu sehr um ihn bemüht hat und er genervt war, aber selbst dann ist es schon etwas extrem, dass er die Leute knurrend verfolgt. Also wurde bei der nächste Vermittlung Wert darauf gelegt, dass die Leute kein Knuddeltierchen suchen und ihm Zeit geben. Da hätt er dann angeblich grundlos angegriffen. Mehr Infos gab es von den Leuten nicht.


      Besuchen kann ich ihn fast täglich, ich helf ehrenamtlich in diesem TH, führe Hunde aus, bespaße die Katzen und was noch so anfällt. Naga hab ich allerdings noch nicht mit zu ihm reingenommen (weil die Nuss fremde Katzen gern jagen würde :hust: ), aber da könnt man ja gleich noch Impulskontrolle üben.


      Mein Mann weiss, dass der Kater wieder einen Kumpel kriegen wird =) Die Auswahl überlässt er mir, weil die Tiere in erster Linie mir gehören. Wie der Kater drauf ist, weiss er noch nicht, aber er würde jetzt auch noch nicht mit sich reden lassen, weil ihm meine Miez auch sehr lieb ist und er nicht mag, wenn ich so plane, als wäre sie schon nicht mehr da.
      In seiner Familie gab es früher einen Kampfkater, der alles und jeden angegriffen hat - außer ihn. Er strahlt etwas aus, was Katzen mögen, also wird er das nicht so ernst nehmen.



      Du schreibst, "sowohl mein Mann, als auch meine Tiere könnten mit den angriffen nicht umgehen".


      Was sagt Dein Bauchgefühl dazu?

      Tja, das ist es eben... ich weiss es wirklich nicht...

    • Und was sagen deine Tierheimkollegen dazu wenn du den Kater adoptieren würdest?


      Ich kann mir nämlich schon vorstellen, das das Beissen eine Übersprungshandlung durch den ganzen Stress war. Der Umzug, fremde Leute....das kann auch einen Kater stressen. Wenn er da noch von Mensch betatscht wird...da finde ich es nicht verwunderlich wenn die Fellbombe explodiert.


      Alle agressiven Katzen die ich kenne, haben immer und jedem gezeigt das sie aggressiv waren und sich nicht alles gefallen lassen. Aber der Widerspruch zwischen absolut unauffälligem Kater im Th und extrem aggressives Verhalten bei neuen Zuhause macht mich doch stutzig und läßt mich eher an die Unfähigkeit der Menschen denken.


      Aber der Umzugsstress zu euch wäre ja leichter, da du ja vorher ausgiebig Zeit mit Katerchen verbringen kannst und auch Hund und Kater vor Umzug miteinander vertraut machen kannst.

    • Lern ihn näher kennen...


      Eure Mitzi ist ja noch da. Und auch WENN sie morgen sterben würde (was ich nicht hoffe!!!!!), wird ja nicht übermorgen ein neuer Kater her müssen...


      Ich glaube, das da irgendwas nicht passt...


      Also an den Geschichten der "vorbestizer".


      vielleicht wurde er bei der zweiten Familie auch bedrängt?


      3 Tage ist nichts für ein Tier. Egal ob Hund oder Katze...


      Vielleicht hat er einmal mit der Pfote gehauen, sie sind ihm nach, oder er hat nen Klaps bekommen und wollte sich nur wehren? Das weiß man alles nicht...


      Vielleicht war auch einfach das Problem das er ganz alleine war...


      Wie würdet ihr vergesellschaften? Mit Gittertür? Oder SOFORT alle zusammen? Was ich eher nicht Raten würde...


      Ansich, würde ich aber nicht sagen, das alles gegen das Tier spricht!
      Ich finds toll das du gerade so einem Tier eine Chance geben würdest...

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