Ein Hund aus Rumänien - aber welcher?
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Hallo zusammen,
ich komme mit einem ganz konkreten Anliegen zu euch. Meine Mum möchte einen Hund und wir haben zwei Hunde in der ganz engen Auswahl. Kurz zu meiner Mum: Verwitwet, 60 Jahre, nicht berufstätig, Haus mit Garten, keine Hundeerfahrung. Im Haus lebt noch eine Miez.
Beide Hunde die uns interessieren kommen aus Rumänien, sind aber in einem Tierheim in der Nähe untergebracht.Hündin 1:
ca. 3 Jahre, kastriert, vermutlich von der Strasse, seit 2 Monaten in D, gut 50cm, angegeben mit 18kg, kommt mir aber leichter vor. Optisch könnte das ein zu klein geratener Schäfer-Collie-Mix sein - oder aber alles andere, was sich so auf der Strasse rum treibt. Die Hündin ist ruhig, war Unbekanntem gegenüber aufgeschlossen und hat nach 15min auch Leckerchen von uns genommen - nach 30min sprang sie schon beherzt an mir hoch um was zu kriegen.
Was mir aufgefallen ist: Sie wirkt insgesamt einfach selbstständig - ich weiss es war nur ein Spaziergang, aber sie schien uns nicht wirklich zu brauchen, ausser als Keksspender. Auf einem abgeernteten Acker hat sie plötzlich die Lage gescannt ob da vielleicht irgendwo ihr Abendessen auf sie wartet. Ich habe selbst 2 Jagdhunde und erkenne Jagdverhalten wenn ich es sehe.Hündin 2: 8 Monate, nicht kastriert, wenn dann nicht lange auf der Straße gelebt, da sie mit 2 Geschwistern nach Deutschland kam. Aktuell 45cm bei 12kg, ich denke da könnten aber locker 16kg draus werden. Nicht kastriert und auch noch nicht läufig gewesen - seit 2 Wochen in Deutschland. Optisch irgendein Schäferhund-Rauhaar-Mix.
Dafür dass sie erst so kurz in Deutschland war, war ich ganz begeistert davon, dass sie eine total enge Bindung zur Pflegerin hat. Mit dieser Hündin waren wir noch nicht Gassi, weil es die Hündin noch gar nicht kennt (Hündin 1 wird regelmäßig von Gassigehern ausgeführt) und man ihr nicht zuviel Neues auf einmal zumuten wollte. Sie durfte im 100qm großen Raum frei laufen und war dabei ganz ruhig und vorsichtig aber gleichzeitig sehr interessiert.
So.... mit so jungen Hunden kenn ich mich einigermaßen aus, hab selbst zwei in diesem Alter aufgenommen und weiss natürlich, dass der erste Eindruck täuschen kann... dass die sich auf jeden Fall binden wollen und gut im "Schleimen" sind. Und dass aus diesem Hund noch sowas wie Schutzinstinkt, Territorial- oder Jagdverhalten etc. pp. rauskommen kann oder man bei einem Junghund als Ersthundehalter so einiges falsch machen kann und sich dann selbst die fiesen Marotten erzieht^^ - sie sind eben noch ein unbeschriebenes Blatt.Aber ich habe keinerlei Erfahrung mit älteren Hunden die bereits eine Vergangenheit auf der Straße haben. Ich weiss hier im Forum sind viele Leute mit Auslandshunden und auf genau deren Erfahrung bau ich jetzt. Wie ist das mit dem Jagdverhalten? Erlischt das, wenn keine Notwendigkeit mehr besteht? Ich hab ja "echte" Jagdhunde und weiss dass es schwer ist gegen so einen Trieb anzukommen - aber bei einem Schäfi-irgendwas-Mix sollte man da doch deutlich einfacher beikommen, oder?
Wie ist es mit der Selbstständigkeit? Binden sich die Hunde dann später immer noch genauso gut oder lassen sie im Zweifelsfall immer wieder raushängen, dass sie alleine klar kommen können?
Und wie ist es mit der Sozialverträglichkeit? Aktuell werden die Hunde in kleinen Gruppen gehalten und verhalten sich da auch alle vorbildlich - lässt sich darauf auch für den Alltag schliessen oder kann sich das ändern, wenn man erstmal größtenteils Einzelhund ist?Ich bin gespannt auf eure Ideen und euren Input!
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Keine Hundeerfahrung und eine vorhandene Katze würden für mich ganz klar gegen einen Auslandshund sprechen, egal was für "Versprechungen" von der Organisation gemacht werden.
Lies mal diese Thread und entscheide dich dann:
Neuer Hund vom Tierschutz verhält sich vollkommen entgegen seiner Beschreibung
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Hallo dackelbenny,
man hat uns gar keine Versprechungen gemacht und wir haben außerdem die Möglichkeit beide Hunde (jeweils einzeln) für einen Probetag zu uns nach Hause zu holen, bzw. ihn zu meiner Mum zu holen, da wird dann natürlich auch geschaut, wie Frau Hund auf die Miez reagiert.
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Nach einem Tag kann man oftmals gar nichts sagen, da verhalten sich viele Hunde fast vorbildlich, die ganzen Macken kommen meist erst nach ein paar Wochen zum Vorschein wenn sich der Hund eingelebt hat.
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Thema Jagdverhalten.
Meiner Meinung nach "erlischt" ein Jagdverhalten eher nicht. Als Jagdhundbesitzer weißt du ja, dass sowas auch angeboren ist. Ich denke aber, dass man egal bei welchem Hund, ein Jagdverhalten mit genügend Training in den Griff bekommen kann. Wie einfach oder schwer es wird stellt sich erst raus, wenn ihr den Hund besser kennt und der Hund die Ausprägung des Verhaltens zeigt. Das ist so pauschal schwer zu beurteilen.Thema Bindung:
Meiner (zugegebenermaßen begrenzter) Erfahrung nach, binden sich Straßenhunde teilweise sehr eng an den Menschen und sind froh wenn sie das Ruder auch mal abgeben können. Du kannst aber auch ein Exemplar erwischen, dass genau so eben nicht ist. Je nachdem wie lange der Hund auf der Straße gelebt hat und wie selbstständig er war wird die Bindung enger werden... oder die Selbstständigkeit bleibt erhalten. Meines Erachtens hängt das auch stark von ab welche Rolle der Hund auf der Straße hatte. War er da Rudelführer wird er Selbstständiger bleiben, weil durchsetzungsstärker, als ein Rudelmitglied in der unteren Hierarchieebene.
Leider kann man das mit 1x Gassigehen oder auf Wiese laufen lassen gar nicht sagen.
Habe schon erlebt dass sie selbstständigsten Hunde am Ende die anhänglichsten wurden und umgekehrt :-/Thema Sozialverträglichkeit:
Ein einmal erlerntes Sozialverhalten verliert der Hund so schnell nicht. Auch wenn er größtenteils Einzelhund ist. Aber auf ausreichend Hundekontakt sollte schon geachtet werden finde ich. Immerhin sind sie soziales Leben im Rudel gewöhnt. -
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Nach einem Tag kann man oftmals gar nichts sagen, da verhalten sich viele Hunde fast vorbildlich, die ganzen Macken kommen meist erst nach ein paar Wochen zum Vorschein wenn sich der Hund eingelebt hat.
Die meisten Tierheime bieten auch die Möglichkeit ein Hund erstmal für ein paar Tage/Wochen zur Probe zu nehmen. Davon gebrauch zu machen würde ich raten.
Nur weil es ein Auslandshund ist, heißt es ja noch lange nicht, dass es mit Katzen schief gehen muss. Kenne viele Auslandshunde die wunderbar mit Katzen klarkommen und viele "deutsche" Hunde die das gar nicht können :-)
Das muss man halt einfach testen. Und da die Hunde ja schon in Deutschland sind, ist das doch relativ einfach möglich."Blind" aus dem Ausland kaufen würde ich auch nicht... aber so...
Sehe ich weniger Probleme.
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Nur weil es ein Auslandshund ist, heißt es ja noch lange nicht, dass es mit Katzen schief gehen muss. Kenne viele Auslandshunde die wunderbar mit Katzen klarkommen und viele "deutsche" Hunde die das gar nicht können :-)
Das muss man halt einfach testen. Und da die Hunde ja schon in Deutschland sind, ist das doch relativ einfach möglich."Blind" aus dem Ausland kaufen würde ich auch nicht... aber so...
Sehe ich weniger Probleme.
Das bestätige ich. Das ist sehr individuell und hat nichts mit Ausland oder Inland zu tun.
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@Dackelbenny: Also all die Katzenjäger die ich bisher kennenlernen durfte, haben direkt signalisiert dass ein Alf in ihnen steckt...
Versteh mich nicht falsch, ich bin über Input jeder Art froh, aber Deine praktische Erfahrung mit ehemaligen Straßenhunden scheint sich - wenn ich mir Deine Hundeliste so anschaue - doch eher in Grenzen zu halten. Und ein junger Hund ist -egal woher er kommt- doch ein relativ unbeschriebenes Blatt, völlig egal ob aus dem Ausland oder nicht und grade bei einem Mix kann da natürlich alles mögliche irgendwann rauskommen , aber das kann bei einem deutschen Rassehund genauso passieren. -
Jilseponie: Danke für Deinen Input... am Freitag kommt die ältere Hündin zu meiner Mum nach Hause und wird dann nachmittags auch meine beiden kennenlernen. Meine Hündin ist schon 8 und sehr souverän - wir hatten Zeitweise schon bis zu 5 Hunde hier und sie ist ganz klar Chef - ich bin natürlich sehr gespannt wie die Begegnung verlaufen wird und lege auch viel Wert auf das Urteil meiner Hündin - zumal ich immer die Backup-Lösung sein werde, eine Verträglichkeit muss also gegeben sein.
Ansonsten bestätigst Du meine Vermutung, dass es sowohl als auch ausgehen kann und solange mir keiner eine Glaskugel schenkt.... -
Wie ist das mit dem Jagdverhalten? Erlischt das, wenn keine Notwendigkeit mehr besteht? Ich hab ja "echte" Jagdhunde und weiss dass es schwer ist gegen so einen Trieb anzukommen - aber bei einem Schäfi-irgendwas-Mix sollte man da doch deutlich einfacher beikommen, oder?
Ganz klar, nein. Ich hab mit Diego (Schäferhund-Mix) einen ziemlichen Jäger sitzen. Wir arbeiten jetzt seit 4 Jahren ziemlich intensiv daran und an Freilauf während zB Rehe vorbei laufen ist noch lange nicht zu denken. Wir sind soweit, dass er nicht mehr bellend/kreischend in der Leine steht, sondern in Ruhe steht und beobachtet, aber das wars auch schon. Meiner Meinung nach sind "echte Jagdhunde" oft einfacher zu lenken als so bunte Mischlinge, da man weiß wofür sie selektiert wurden.
Vor allem kann man ein Problem bekommen, wenn der Hund in seinem Vorleben schon Jagderfolge hatte bzw. sich davon ernährt hat.
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