Wieviel Pflegekosten berechnen?

  • Hallo zusammen,


    mal angenommen, jemand nimmt einen Hund vorübergehend bei sich zur Pflege auf. Erst soll es nur um ein Wochenende gehen, also lässt die Besitzerin neben Hund, Geschirr und Leine auch eine Tüte voll Trockenfutter da. Das Futter reicht nur ein paar Tage und der Hund verhält sich ganz gut, darf nach dem Wochenende also weiterhin bei seiner "Pflegefamilie" bleiben mit der Option auf kostenlose Übernahme. Nach drei Monaten entschließt sich die Pflegefamilie, den Hund komplett zu übernehmen. Die Besitzerin stimmt zu, lässt sich aber Zeit mit dem Schriftkram. Nach weiteren zwei Monaten hat immer noch keine Übergabe der Papiere stattgefunden und die Pflegefamilie stellt die Besitzerin vor die Wahl: Übergabe der Papiere oder der Hund geht zurück. Für den Fall, dass die Besitzerin den Hund wieder zurück will, welche Kosten kann die Pflegefamilie ihr für die vergangenen fünf Monate in Rechnung stellen? Es sind grob überschlagen Kosten in Höhe von 700 Euro entstanden, wovon vieles nicht zwingend Notwendiges angeschafft wurde, als die Besitzerin nach drei Monaten das OK für die Schenkung gab. Es wurde das Futter bezahlt, was aber in der Höhe schlecht zu beziffern ist, weil der Hund überwiegend gebarft wird und das Fleisch etc. oft beim normalen Wocheneinkauf mitgenommen wurde. Dafür gibt es natürlich keine Rechnung mehr. Zusätzlich wurde ein neues Geschirr angeschafft, weil das alte nicht wirklich passte und mehrere Leinen, vor allem Schleppleinen, weil der Hund nicht freilauftauglich ist. Außerdem wurden Hundetrainer bezahlt, weil der Hund alles andere als einfach ist, hier liegen auch keine Quittungen vor. Zudem hat die Pflegefamilie diverses Hundezubehör gekauft wie Decken und Kissen, einen Fahrradhalter und diverses Trainingsmaterial. Was kann man von diesen Kosten zurückverlangen? Oder gibt es vielleicht auch eine Tagespauschale, die man da ansetzen könnte? Immerhin war die Hundepflege ja auch recht zeitintensiv.
    Kennt sich da jemand aus? Es soll nicht darum gehen, möglichst viel rauszuholen, sondern einfach eine nachvollziehbare Summe zu ermitteln, die man im Zweifel auch erstreiten könnte.

  • Wenn ein Gerichtsprozess angestrebt wird, würde ich mich direkt mit einem Anwalt auseinander setzen. Der kann zum einen den Tagessatz seriös berechnen, zum anderen wirkt ein Anwaltsschreiben besser. Dritter Vorteil: Er kann direkt einschätzen, ob man überhaupt was wiederkriegt, bzw. ob es sich überhaupt lohnt (bezweifle ich ja noch).



    Ich denke Leinen, Fahrradhalterungen, Trainer, Decken usw. wird man nicht ersetzt kriegen. Da nicht vom Besitzer "bestellt", sondern quasi euer Privatvergnügen. Und nicht absolut notwendig zum "Unterhalt" des Hundes.
    In Sachen Futterkosten würde ich mich umschauen, wie man die Hudneration von einschlägigen BARF Shops decken kann und dann einen entsprechenden Mittelwert bilden. Eure Zeit werdet ihr wohl ebenfalls nicht ersetzt bekommen.

  • Ich denke, da werden wohl eher die üblichen Pensionspreise zugrunde gelegt und eventuelle Ausbildungs-/Trainerkosten nach Belegen angerechnet.


    Beschlagnahmte Hunde, die im Tierheim unterkommen, werden auch nach dem Tagespensionspreis abgerechnet, dazu die Kosten von Tierarzt usw. Bis der gerichtliche Bescheid da ist, geklärt ist, ob die Hunde wieder zurück gehen, vergeht viel Zeit. Da oftmals eine hohe Summe zusammen kommt, gibt der Eigentümer die beschlagnahmte Hunde eher frei, als dass er sie zurück nimmt.

  • Frag' doch mal im örtlichen Tieheim nach?!


    Ich hatte vor vielen Jahren ('85? '86?) einen Fundhund daheim (hätte ich gerne behalten) und damals 10 DM pro Tag, Tierarzt, Halsband+Leine abgerechnet.


    Das war die Auskunft des Tierheims und der Typ hat auch ohne mit der Wimper zu zucken 250 DM bezahlt und der Hund hat sich sooo gefreut. Sein Herrchen auch - der war verreist gewesen und seine Kumpels hatten den Hund in der Stadt "verloren".

  • Nur damit du mal eine Hausnummer hast, was eine Unterbringung in einen Tierheim, oder in einer Pension kostet: die Preise liegen zwischen 20 und 30€ täglich incl Futter.

  • Dass die Sache vor Gericht geht, soll nicht angestrebt werden. Das habe ich vielleicht blöd formuliert. Aber es sollen halt keine vollkommen haltlosen bzw. unrealistischen Forderungen gestellt werden, sondern schon eine Summe, die man theoretisch auch guten Gewissens vor Gericht vertreten könnte. (Eigentlich wird angestrebt, dass es erst gar nicht zu ner Rückgabe kommt, aber für den Fall der Fälle...)
    Aber wenn ich nach Tagessatz rechnen würde, käme da ja ganz schön was zusammen, selbst wenn ich nur mit 10 Euro rechnen würde! Seid ihr da sicher? Ich hätte jetzt gedacht, die Futterkosten und vielleicht noch das ein oder andere wichtige Zubehör wie das Geschirr zum Beispiel und das wars. Wenns die kompletten Kosten wären, wär es ja schon mehr als super!

  • 10-40€ sind pro Tag der übliche Preis für Hundebetreuung. Wobei 10€ eher unter tags mit Gabe von mitgebrachtem Futter ist, 40 sind dann der Preis für Übenachtung+ Futter.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!