Dominanten Rüden unterordnen (mit Augen fixiert)
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Hallo liebe Hundefreunde,
vor längerer Zeit habe ich mich hier angemeldet aber zwischendurch hatte ich es doch glatt vergessen
Ich muss sagen, dass mir das Forum ganz gut gefällt. Ich möchte euch mal von unserem Dobermann Rüden berichten. Er ist inzwischen 11 Monate und fängt nun an seine Position im Rudel anzuzweifeln. Die Hundeschule in der ich war hat versucht durch positives Verstärken von gewünschten Situationen entgegenzuwirken - bis mäßigem bis gar keinem Erfolg. Nun habe ich eine andere Hundeschule aufgesucht, die mir besser gefällt. Dort im Unterricht erkenne ich meinen Dobi kaum wieder, er ist dort deutlich angenehmer als es sonst war. Er hat aber immer noch Phasen in denen er eindeutig der Rudelführer sein möchte. Ich habe gelernt einiges konsequent zu unterbinden - mit Erfolg. Das passt ihm natürlich nicht so
Die Trainerin, die auch Gutachten und Wesentests durchführt hat mir bescheinigt, dass in dem Dobi keinerlei Aggressionen vorhanden sind. Er sei ein "total lieber Hund, der versucht seine Position im Rudel zu ändern".
So weit so gut. Nun habe ich ihn gestern in seine Box geschickt, als er meinte aufzudrehen. Er ging dort auch prompt rein. Doch kaum war er drin, bellte er mich an. So habe ich ihm seine Schnauze sanft zugehalten, er hat sich natürlich mit allen Pfoten gewehrt. Dann habe ich ihn aus der Box geholt, damit die Situation nicht eskaliert. Ich habe ihn etwas beruhigen lassen (Sitz, Platz, Bleib) und wieder reingeschickt. Dann kam ein Moment den ich noch nie bei einem meiner Hunde erlebt habe. Er setzte sich in seine Box und fixierte mich mit seinen Augen an.So sehr, dass ich in dem Moment unsicher war, ob er nun zum Angriff übergehen möchte.
Ich habe mich vor ihn gekniet und ihm die Augen zugehalten. Als ich die Hand wegnahm, schaute er mich unverändert an. Er bewegte sich kaum. Daraufhin habe ich die Box verschlossen und bin weggegangen. Er hat sich dann wohl mit der Situation abgefunden ind kam zur Ruhe.
Was hättet ihr gemacht? Kennt ihr solche Situationen?
Danke für eure Rückmeldungen -
- Vor einem Moment
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In was für einem Rudel möchte er seine Position verändern? Hast du mehrere Hunde?
Und nein, solche Situationen hatte ich noch nicht. Aber wenn, würde ich niemals auf die Idee kommen meinem Hund die Augen zu zu halten. Was ist daran so schlimm, wenn er dich anstarrt? Ich würde es ignorieren und meiner vorherigen Beschäftigung nachgehen. Wenn ich bedenken hätte, dass mein Hund mich angreifen möchte, würde ich ihn einfach in Ruhe lassen und weg gehen. Vielleicht fühlte er sich in dem Moment bedroht. Andererseits würde es mir auch sehr zu denken geben, wenn ich bei meinem eigenen Hund die Angst hätte, dass er mich im nächsten Moment angreifen möchte
Auch würde ich meinem Hund die Schnauze nicht zuhalten. Meiner Meinung nach hat meine Hand (außer zum Streicheln) nichts im Gesicht des Hundes zu suchen.
Außerdem ist die Box/ das Körbchen meiner Hunde ein Rückzugsort für sie. Da werden sie von mir maximal gestreichelt, ansonsten haben sie dort ihre Ruhe und werden von mir nicht belästigt. -
Hallo,
was machst du denn da mit deinem Hund?
Schnauze zuhalten?
Augen zuhalten?
Den aufgedrehten Hund in eine Box sperren?
Mich wundert nicht, dass er dich nach all den Aktionen angebellt hat.
Dein Handeln konnte er nicht nachvollziehen, du hast ihn massiv verunsichert, was er durch Anbellen zum Ausdruck gebracht hat.
Wird so etwas in der neuen Hundeschule gelehrt?Dann solltest du schleunigst wechseln.
Ein Hund will kein Rudelführer werden, danach strebt er nicht.
Er zeigte vermutlich Übersprungshandlungen.
Mit Dominanz hat das auch nichts zu tun, eher Verunsicherung.LG Themis
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Hört sich reichlich schräg an, was Du da beschreibst - also Dein Verhalten. Wie kommst Du auf so kuriose Ideen?
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Bitte lass dich nicht auf so "Kämpfe" mit deinem Hund ein. Schnauze zuhalten, Augen zuhalten - das sind keine guten Erziehungsmaßnahmen.
Hunde sind soziale Wesen. Sie schätzen Gruppen als nützlich ein und schauen dabei, wer welchen Job am besten kann. Dabei geht es nicht darum, dass alle immer Rudelführer sein wollen. Position suchen heißt auch: Muss ich das machen oder macht das jemand anders? ZB: Wer übernimmt das Melden, wer den Check, was los ist?
Wenn du dich als Mensch da als zuverlässig und gut erweist, überlässt der Hund dir diese Aufgabe - weil er letztlich davon profitiert und das "weiß".Versuche deinen Hund mit Konsequenz, aber ohne jede Gewalt (s.o.) zu führen! Gib dem Hund keinen Grund, sich bedroht zu fühlen und ggf. auflehnen und nach vorne gehen zu müssen. Dieses Steifwerden in der Box klingt nicht gut. Und es ist vor allem unnötig, sich auf solche Kämpfe einzulassen. Du bist deinem Hund geistig überlegen, nutze das!
Stoische Ruhe wäre da meine Formel, weise ihn ruhig an, was du von ihm willst und diskutiere nicht mit ihm, setze einfach auf ruhige Art durch, was du willst.Bitte suche dir eine Hundeschule/Trainer, der ohne Rudelführer-Konzept arbeitet, das kann - gerade bei Rassen wie dem Dobi - nach hinten losgehen. (Dieser Ansatz gilt bei den meisten Hundeleuten inzwischen auch als überholt.)
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Danke für deine Rückmeldung. Nein, wir haben keine weiteren Hunde. Mit Rudel meinte ich unsere Familie. Also Angst habe ich nicht und hatte ich in der Situation nicht. Sonst hätte ich mich nicht vor ihm hingekniet. Das war meine spontane Reaktion ihn in seinem Verhalten zu irritieren. Ich muss dazu sagen, dass ich als Teenager im Tierheim gearbeitet habe und so was, also mit Augen angestarrt zu werden, damit verbinde, dass ein Hund im nächsten Moment "losrennt" oder übertrieben ausgedrückt "ausrastet".
Wäre ich in dem beschriebenen Moment weggegangen, so wäre er als Sieger aus der Situation hervorgegangen, dachte ich.
Ich habe unseren Dobi noch nie knurren hören, nur einmal als er von einem Hund belästigt wurde. Insofern teile ich uneingeschränkt die Einschätzung der Trainerin, die sonst bekannt ist, mit absoluten Problemhunden zu arbeiten.
Hmm ... die Schnauze zu halten, haben wir in der ersten Hundeschule gelernt. Es soll "Ruhe" signalisieren und hat bei einigen Hunden erfolg gehabt.
okay, würdest du / würdet ihr zukünftigt, wenn er in seiner Box ist, die Türe schließen und weggehen? Hätte ich jetzt kein Problem mit, nur will ich ihm unter keinen Umständen das Gefühl geben, dass er ranghöher ist. -
Hätte ich jetzt kein Problem mit, nur will ich ihm unter keinen Umständen das Gefühl geben, dass er ranghöher ist.
Ich glaube, dass Du Dich von diesem Gedöhns mal verabschieden solltest. Es ist eher unwahrscheinlich, dass Dein Hund die Weltherrschaft anstrebt. Die meisten Hunde haben daran überhaupt kein Interesse. Und die Wahrscheinlichkeit ist verdammt hoch, dass Deiner dazugehört.
Wenn Dein Hund "Theater" macht, dann ist davon auszugehen, dass es einen anderen Grund gibt - Überforderung, noch nicht gelernt, er versteht Dich nicht und so weiter.
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Hast Du eigenmächtig gehandelt oder kommen diese Tipps von Deinem neuen Hundetrainer?
Ich muss sagen, dass es mich gerade echt gruselt, was Du da mit Deinem Hund machst.
Wenn Du "Rudelführer" sein willst, machst Du Dich Deinem Hund gegenüber mit solchen Aktionen eher lächerlich.
Dass diese uralten Dominanz-Rudelführer-Theorien immer noch in den Köpfen der meisten Hundehalter und leider auch Hundetrainer rum geistert, wundert mich leider schon nicht mehr.
Ich würde Dir empfehlen, Dich mal selbst ernsthaft mit der "Materie Hund" auseinander zu setzen, zum Beispiel mal entsprechende Bücher liest.
Gut zum Thema passen würde an dieser Stelle "Affe trifft Wolf" und "Wölfisch für Hundehalter", beide von Günther Bloch.Dein Hund wird erwachsen, dass da hier und da mal nachgefragt wird, ob Regeln noch gelten, ist recht normal.
Wichtig wäre, dass Dein Hund Dich als Führungspersönlichkeit erlebt, dem man vertrauen kann, bei dem man Sicherheit erfährt und von dem man sich gerne führen lässt.
Wenn ein Hund versteht, dass der Mensch einen Plan vom Leben hat, lässt er sich gerne freiwillig führen und anleiten.
Wenn der Mensch aus Sicht des Hundes nicht in der Lage ist, zu führen, klar, dann wird er mehr und mehr nachfragen und eigene Entscheidungen treffen wollen.
Das alles hat aber mit Rudelführer nichts zu tun.Wölfe haben keinen Rudelführer und auch keinen Chef, der alle unterbuttert und dem sich alle unterordnen müssen.
Wölfe leben in Familienverbänden, Papa, Mama und die Jungtiere.
Sieh Dich also lieber in der Position des Erziehungesberechtigten, der einem jungen Hund hilft, in seiner Umwelt zurecht zu kommen. Jemand, der Entscheidungen trifft, der situationsbedingt sich sicherliach auch mal zum Wohl des Hundes durchsetzen muss, aber ansonsten eher sozio-positiv gestimmt ist.
Was jetzt Dein Grundproblem mit Deinem Hund ist, habe ich leider nicht ganz raus lesen können, auch nicht, wie der Erziehungsstand bis dato ist.
Vielleicht schreibst Du noch mal was dazu, was ihr bisher gemacht habt, wo der Hund entwicklungs- und erziehungstechnisch steht, was Deine Ziele sind und was Du für Deinen Hund sein willst.
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okay, was genau meinst du mit Überforderung? Also bitte versteht mich nicht falsch, er ist mein dritter Hund. Die Hunde zuvor, waren allesamt Dobi Mischlinge und ich kann mich nicht erinnern, was anderes gemacht zu haben. Okay, jedes Lebewesen ist unterschiedlich
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(Dominanz bei Haushunden – nützliches Modell oder schlechte Angewohnheit?) deckt auf, dass Hunde nicht davon motiviert sind, ihren Platz in der Rangordnung ihres Rudels zu behaupten, wie viele bekannte Hundetrainer das predigen.
Trainingstechniken, die als „Rangreduktion“ bekannt sind, sind nicht hilfreich, so die Wissenschaftler, sie variieren von wirkungsloser Behandlung bis gefährlich und verschlimmern das Verhalten noch mehr.Besser ist es, dem Hund in den speziellen Situationen das richtige Verhalten beizubringen.
„Die pauschale Annahme, dass jeder Hund durch ein inneres Verlangen zur Kontrolle von Menschen oder Hunden getrieben wird, ist, offen gesagt, lächerlich.
Diese Annahme führt ebenso zu aversiven Trainingstechniken, was den
tierschutzrelevant ist und aktuelle Verhaltensprobleme auslöst.“„In unserer tierärztlichen Sprechstunde sehen wir häufig Hunde, die
gelernt haben, Aggression zu zeigen, um so voraussichtliche Bestrafung
zu vermeiden. Die Hundehalter sind oft schockiert, wenn
wir ihnen erklären, dass sich ihre Hunde vor ihnen fürchten und sie
aggressiv sind, wegen der aversiven Trainingstechniken. Das ist
allerdings nicht ihr Fehler, sondern weil sie z. B. von
unqualifizierten „Hundepsychologen“ beraten und angeleitet wurden,
diese Techniken anzuwenden.“Dominanz - www.kyno-logisch.ch, monika scheiwiller, Hundeschule
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