Verständliche Tat oder nicht?

  • Also ich würde wesentlich länger brauchen um in meinem Keller Hammer und Beil aufzutreiben als einen Tierarzt aufzusuchen.


    Und nein ich finde es nicht verständlich. Wenn ein Polizist den Hund erschossen hätte wäre es was anderes, aber einen Tod durch Hammer und Beil stelle ich mir sehr schmerzhaft vor.

  • Einen im sterbenden Liegenden Hund schnell erlösen zu wollen, ja das ist ok.


    Aber doch bitte nicht auf eine solche Art und Weise!
    Mal davon abgesehen, dass sie unsachgemäße Tötung eines Tieres strafbar ist:
    Ich könnte das niemals über mich bringen!


    Da fällt mir eine Geschichte ein!
    Vor vielen Jahren ging hier mal eine Kaninchenseuche um. Unsere eigenen waren damals geimpft. Aber in unserem Garten lag ein wildes Kaninchen. Es krampfte, quiekte und aus seinem Maul quoll Blut. Ich war damals 8 Jahre alt und werde diesen Anblick nie vergessen.
    Zum TA bringen war keine Option, da das Tier die ganze Praxis verseucht hätte.
    Mein Vater hat zum Spaten gegriffen und das Tier blitzschnell enthauptet.
    (er hat sich auch mal sein Gesicht zerkratzen lassen, als er eine aggressive Katze aus einem Schacht befreit hat, er ist wirklich tierlieb, er hat das Kaninchen aus Mitleid und keinesfalls aus Gleichgültigkeit getötet, möchte ich nur anmerken).
    Im Nachhinein betrachtet, war das wohl auch nicht ganz legal.
    Aber in diesem Fall die einzige Option und das Tier hatte einen schnellen Tod.


    Den eigenen Hund mit meinen Händen zu töten... das ist etwas, was ich mir nicht vorstellen mag. Den eigenen Hund extrem leiden zu sehen, da kommt einem jeder Meter zum TA sicher vor, wie ein ganzer Kilometer.
    Aber es ist der richtige Weg! Wer weiß, ob ich dem Hund mit meinem Tötungsversuch nicht mehr Leid zufüge, als er momentan schon erleidet? Und im Gefängnis möchte ich nicht landen.
    Es ist eine furchtbare Situation, über die man sicher nicht hinweg kommt.


    Aber der TA wäre für mich die einzige Option! Er kann zumindest dafür sorgen, dass der Hund die letzten Sekunden seines Lebens nicht mehr leiden muss.
    Wer will schon im Schmerz sterben?

  • Und wie viele schon schrieben:
    Oft sind die Verletzungen nichtmal tödlich.
    Stellt euch mal vor, man töten seinen Hund, obwohl er nach einer OP ganz normal hätte weiterleben können! Alleine aus diesem Grund muss ein TA her!



    Als ich 8 oder 9 jahre alt war, hatte mein Kaninchen einen Schock (ganz genau weiß es niemand).
    Es lag morgens wie tot im Stall. Es atmete, konnte die Augen und Ohren bewegen, aber der Körper war ganz schlaff. Wie gelähmt. Wir also zum TA mit der Annahme, es würde erlöst.


    Aber der TA sagte, es habe keine inneren Verletzungen, wir sollten es versuchen.


    Gut, also haben wir das Tier in eine mit Decken ausgepolsterte Wäschewanne gelegt, die Wanne an die Heizung gestellt, ihm eine Windel drum gemacht (es konnte keinen Stuhl halten) und es ca. 2 Wochen mit püriertem Gemüse u.ä. gefüttert. Langsam ging es bergauf und Hoppel konnte noch 6 Jahre eine normales Kaninchenleben führen.
    Ich frage mich bis heute, was in dieser Nacht passiert ist... zumal sich das Tier ja wieder vollständig erholte...

  • Naja vielleicht hat die Besitzerin geahnt, dass man den Hund durch eine kostspielige Behandlung noch hätte retten können, wollte aber die Kosten nicht auf sich nehmen.

  • ich kann nur von eigenen Erfahrungen schreiben.


    Die Katze unseres Küsters wurde angefahren. Beide Vorderbeine gebrochen, Unterkiefer gebrochen, Gesicht nur ein roter Klumpen.


    Blut überall, die Katze bewusstlos. Die Katze vorsichtig eingeladen, in die Klinik gefahren - sie hat es überlebt und war später wieder fit genug, um wieder rumzustreunern.


    WildKaninchen - vor meinen Augen angefahren, schwer blutende Kopf- und Gliedmaßenverletzungen, unkoordinierte Bewegungen, schreiend, vorsichtig eingeladen, in Tierklinik gefahren - Wildkaninchen lebt das 7 te Jahr schon hier mit einem kastrierten Böckchen.


    Stockente liegt auf Kreuzung - zersplitterter Schnabel, offener Beinbruch, viel Blut. Ente (leider ohne dabei sitzenden Erpel) vorsichtig eingeladen. In Tierklinik notversorgen und stabilisieren lassen (Notärztin war überfordert), nächster Tag Beginn Behandlung. Ente nach Genesung zu Freunden nach Heidelberg gefahren - sie wollte nicht fliegen und sollte daher eine Gruppe Hausenten verstärken. Eine Woche später war sie in Heidelberg weg und ich fand sie ein paar Tage später in unserem Stadtteil-Teich wieder. Gut erkennbar am geklebten Schnabel.


    Ich kann noch unzählige weitere Tiergeschichten, in denen das totgesagte Tier doch seine schwere Verletzungen überlebt hat, erzählen. All diesen Tieren hätte ich das Leben geraubt, hätte ich wie die Frau gehandelt und mit dem Hammer drauf gehauen.


    Schwer verletzte Tiere haben einen Eigenschutz. Den nennt man Adrenalin. Und die Schmerzfreiheit reicht in solchen Fällen meist, noch einen Tierarzt anzufahren. Dies sollte man jedoch niemals mit einem ungesicherten Tier machen. "Meine" Küsterkatze wollte trotz gebrochener Beine aus der Box "springen".

  • Naja heißt nicht, dass es bei dem Hund auch so gut gelaufen ist. Vielleicht wurden alle 4 Beine zermatscht. Dann sieht das selbst ein Laie, dass da nichts mehr zu machen ist.

  • Vielleicht wurden alle 4 Beine zermatscht. Dann sieht das selbst ein Laie, dass da nichts mehr zu machen ist.

    Vielleicht (oder eher wahrscheinlich, wie soll der denn überfahren worden sein, so dass alle 4 Beine "zermatscht" gewesen wären?) aber auch nicht....


    Bei meiner Hündin war das Becken "zermatscht" (ca. 30fach zertrümmert).


    Und es war durchaus noch was zu machen.....

  • Wenn das Tier "zermatschte" (reden wir von Lebewesen oder Bananen?) Gliedmaßen hat, wird es an Blutverlust und Kreislaufversagen auf Grund des Schocks sterben. Das ist allemal besser, als final mit einem Hammer den Schädel eingeschlagen zu bekommen.


    Ich hoffe NIE, dass mir einer meiner Hunde abhaut, angefahren wird und auf einen Menschen trifft, der es "gut" meint und nochmal drüber fährt oder mit Werkzeug draufdrischt.

  • Mal davon abgesehen, dass sie unsachgemäße Tötung eines Tieres strafbar ist:

    Die Gehwegplatte war unsachgemäß. Ich habe mich strafbar gemacht :ka:



    Ich könnte das niemals über mich bringen!

    Sag niemals nie ! Das hätte ich auch nicht für möglich gehalten :fear:

    Vielleicht wurden alle 4 Beine zermatscht. Dann sieht das selbst ein Laie, dass da nichts mehr zu machen ist.

    Wenn 4 Beine " zermatscht " sind, dann wird das Tier eingepackt und zu einem TA gebracht !
    Da sehe ich als " Laie " totale Hoffnung und gute Chancen für das Tier.


    Tja, da ist der Blick von " Laien " wohl sehr unterschiedlich.
    Einige " Laien " erlösen, töten oder kämpfen um ein Leben !

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!