Austausch zur Unterstützung freundlicher Kontaktaufnahme unter Artgenossen
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Hallo,
hier im Forum kam ein paar mal das Thema auf, wie man seinen Hund unterstützen oder sogar beibringen kann, freundlich Kontakt zu anderen Hunden aufzunehmen und es wurde der Wunsch nach einem extra Thread geäußert.
Hier ist genügend Raum für Erfahrungsaustausch, Ideen, Tipps.
Hier mal mein "Fall":
Als meine Hündin mit etwa 9 Monaten hier einzog war ihre Taktik folgende: Flunder machen, fixieren, angespannt warten bis sich das Objekt nähert und dann in vollem Karacho drauf losrennen
Lektion 1 war dann natürlich erst mal, dass sich nicht hingelegt wird. Dazu bin ich hin und hab sie teilweise auch am Geschirr aufgestellt, da ich sie mit meiner Körpersprache und verbaler Ansprache leider nicht zum Aufstehen bekommen habe. Wenn sie nicht liegt, schleicht sie sich meist geduckt und fixierend an. Frontal versteht sich. Deswegen laufe ich mit ihr zum Hund (klappt gut, da sie ja eh schleicht) und zwar in einem Bogen. Das funktioniert super, indem ich einfach dicht neben ihr laufe und selbst einen Bogen laufen (sie ist außen).Es kam die Frage auf, ob man dass tatsächlich einem Hund beibringen kann (z.B. Bogen laufen). Ich bin da sehr zuversichtlich. Es ist ein langer Prozess, aber hingelegt wird sich immer seltener und Frau Hund läuft schon die ersten Bögen ohne mich. V.a. kurz vor dem Hund.
Außerdem freundliches Verhalten bei Kontaktaufnahme: Wegschauen. Das hat sie auch kaum gemacht. Da hab ich zu Beginn einfach reingeklickert. Auch das wurde mehr. Mittlerweile machen wir es oft so: Gemeinsam Bogen laufen. Zwischendurch kommt das Kommando Stopp, darauf kann sie ganz gut reagieren. Sie stoppt, ich clicke, sie schaut zu mir (und unterbricht dadurch das Fixieren), kriegt einen Keks und wir laufen weiter. Im direkten Kontakt schaut sie mittlerweile durch das einfach Reinklickern viiiiel mehr weg.
Es liegt noch viel Arbeit vor uns, aber ich sehe Fortschritte!
Außerdem würde ich ihr gerne noch das Bogen laufen extra auf Kommando beibringen. Überlegung war, das eventuell über 'Do as I Do' aufzubauen und dann lange mit allem möglichen üben (zum Dummy / Ball / Menschen etc. laufen), damit sie das Kommando auch irgendwann unter dem hohen Erregungslevel, welches sie bei Hundebegegnungen hat, ausführen zu können.
Wir arbeiten also v.a. daran, dass sie nicht mehr fixiert und sich nicht mehr frontal ranschleicht und im Kontakt auch mal wegschaut. Aber freundliche Kontaktaufnahme ist ja vielfältig.
Wie kann man z.B. aufdringlichen, Nase-in-den-Popo-steckenden Hunden zu freundlicherer Kontaktaufnahme verhelfen? Oder was zeigen eure Hunde noch für eher unfreundliche Verhaltensweisen, an denen ihr gerne mit ihm arbeiten würdet? -
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Hi
hast du hier Austausch zur Unterstützung freundlicher Kontaktaufnahme unter Artgenossen* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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das Thema würde mich auch interessieren, ich lese mal mit :)
ich hab das "Problem" mit meinem Rüden. er spielt rassetypisch schon sehr grob und ist nicht der maniervollste Hund. eigentlich will er wirklich nur mit jedem Hund spielen, hat aber so eine nervige Art, dass es dann meist in Haue ausartet. deshalb hat er im Moment kaum mehr Freilauf und keinen Kontakt zu anderen Hunden. er checkt es wirklich nicht (oder es ist ihm schlicht und einfach wurscht) wenn ein anderer Hund nicht spielen will und patscht einfach drauf los, hüpft auf und ab und nervt. dann wehrt sich der andere Hund natürlich oder verteilt eine Ansage, was meiner dann als Aufforderung zum Raufen sieht.
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Danke für den Thread! Ich bin sehr gespannt, wie die Geschichte mit dem Bogen sich entwickelt. Kamst du alleine auf die Idee oder kennst du noch andere Leute, die das machen?
Ich verlinke mal noch @DjaGin, von ihr kenne ich das Reinmarkern, immer wenn der Hund in der Hundebegegnung was gut macht. Das scheint super zu helfen.
Gibt es hier auch Leute, die ein Entspannungssignal für Hundebegegnungnen nutzen?
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Ich glaube mich zu erinnern das @SanSu auch sowas in der Richtung mit dem Pilzchen gemacht hat und auch Erfolge zu verzeichnen hatte.
Hallöchen,
nicht ganz, Ziel war bei uns eine klare Kommunikation. Ob nun Kontaktaufnahme oder Kontaktvermeidung.Im Nachhinein gehen wir davon aus, das die negative Kommunikation gedeckelt wurde. Fixieren ging, der nächste Schritt war aber direkt rauf, manchmal blieb auch das Fixieren schon weg. Auch bei direktem Hundekontakt, wenn ihr was nicht passte, hat sie das nicht kommuniziert sondern ist einfach gleich drauf.
Vermutung die Kommunikationskette wurde unterbunden, wir hatten das bei der Vorbesitzerin auch mal gesehen, das sie für Knurren, Zähne blecken,... am Kragen gepackt wurde.
Wir haben also versucht die Drohkette wieder aufzubauen. Dabei wurde sie auch für jedes Knurren, Zähne blecken,... gelobt. Provozierende Kommunikation aber abgebrochen (dauerhaftes Fixieren, Anschleichen,...).
Das klappte sehr gut, mit der Zeit kam auch deeskalierende Kommunikation dazu (blinzeln, Kopf abwenden, züngeln,...) das haben wir auch gelobt. Allerdings haben wir ausschließlich verbal und ruhig gelobt, um sie in der Kommunikation zu belassen. Ich hatte zu sehr Angst da eine negative Verhaltenskette aufzubauen durch Futter,...
Parallel die Raufergruppe, die auch gut sozialisierte Hunde ohne Maulkorb enthielt. Dort hat sie ebenfalls viel über die Hündische Sprache gelernt, was geht, was nicht geht, worauf reagieren andere gut sozialisierte Hunde.
Sie mochte ja keine anderen Hunde, aber am Ende hatte sie verstanden, das meist ein kurzer Blick reicht und die Oberlippe kurz hochzuziehen um sich jemanden vom Leib zu halten. Ansage machen war OK, grundlos reinsteigern wurde auch abgesprochen.
Anschleichen,... wurde ebenfalls mittels Abbruchsignal abgebrochen.
Bögen sind wir auch gelaufen, die hat sie dann auch irgendwann von sich aus an der Leine angeboten.
Ich glaube aber das meiste hat sie durch den freien Kontakt (wenn auch mit Mauli) in der Raufergruppe gelernt. Einfach für sich selbst durch Erfolg und Misserfolg. Ebenso haben wir in der Freizeit nur noch Kontakt zu sehr fein kommunizierenden Hunden zugelassen, damit sie auch bei denen Erfolg hatte und haben sie an denen auch testen lassen.
Da sie von 100 Hunden aber nur max. 2 mochte, ging es wirklich um beide Seiten und die Drohkette lag eindeutig im Vordergrund, damit der andere Hund eine Chance hat darauf zu reagieren oder eben wir genug Zeit haben sie aus der Situation zu nehmen.
Ich glaube der freie, wenn auch gesicherte Kontakt zu ordentlich sozialiserten Hunden war das Beste, nach Verstärkung der Kommunikationsmittel. Dort konnte sie sich ausprobieren und die anderen Hunde haben darauf entsprechend reagiert. Es gab mal Ansagen, die anderen haben Akzeptiert wenn sie keinen Kontakt wollte, haben aber auch reagiert, wenn sie signailisiert hat das es an der Schnüffelstelle,... ok ist wenn sie näher dran sind,...
Es gab immer Aussetzer, kam sehr auf das Gegenüber, Tagesstimmung,... an, aber es wurde stetig besser.
Ich glaube nach einem Jahr ist sie das 1. mal einen Bogen im Freikontakt gelaufen und hatte ganz gut raus, was es mit Kopf abwenden, Kopf zuwenden,... so auf sich hat.
Mit gefühlt jedem dieser Spaziergänge mit anderen Hunden wurde es besser, ich bin sicher jetzt 10 Monate später wäre sie ein toller Hund, der zwar keinen Bock auf andere Hunde hat, das aber maßvoll hätte kommunizieren können. Ohne Mauli wäre aber wahrscheinlich nie möglich gewesen, dafür war sie bei weniger klar kommunizierenden Hunden einfach zu kompromisslos und an dem Thema überraschende Dynamik wäre es wohl bis zum Ende gescheitert.
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Danke für den Bericht @SanSu.
Luna mag zwar andere Hunde, aber wenn ihr was nicht passt (d.h. v.a. wenn es um Ressourcen geht und der andere Hund auf ihr erstarren hin nich sofort reagiert und weg geht) geht sie auch eher drauf, und hört dann auhc nicht auf wenn der Hund schon auf dem Rücken liegt, weil sie sich so reingesteigert hat. Auch danach muss ich sie noch sichern, weil sie dann immer noch gerne auf den Hund drauf möchte. Das ist bisher nur sehr selten passiert und wird auch weniger, trotzdem ist das noch mein größtes Problem im Training. Da arbeite ich mit Entspannungssignal und ggf. auch Abbruchsignal wobei das in der Situation noch nicht so sitzt.
Danach kann ich sie aber mittlerweile wieder frei laufen lassen. Sobald sie den Hund, mit dem sie sich vorher gestritten hat, fixiert, kommt ein "Geh weiter" von mir, was sie dann auch macht.Generell habe ich auch die Erfahrung, dass loben hilft. Auch wenn Drohverhalten gezeigt wird. SanSu hat ja schön beschrieben was passieren kann, wenn dem Hund das verboten wird/er dafür bestraft wird.
Ich komm mir echt dabei vor, aber auch wenn beide Hunde beim direkten Kontakt eine Bürste haben und sich fixieren sollten sage ich, was für tolle Hunde sie doch sind und wie gut sie das machen. Und tada - seither gibt es viiiiel weniger Streit. Sicherlich beruhigt das die Hunde auch und lässt sie runterfahren. Ich arbeite zwar mit dem Entspannungssignal, aber im direkten Kontakt vergesse ich es meistens Manchmal sage ich das dann aber auch noch dazu.
@anfängerinAlina Ne das mit dem Bogen war meine Idee, kenne auch keinen der das so macht. Aber ich kam auch nicht drauf dass die Idee abwegig / ungewöhnlich sein könnte. Von meiner Trainerin kam eben, dass ich sie nicht hinlegen lassen soll und reinklickern soll fürs Kopf abwenden etc. und dann dachte ich mir, warum sollte man nicht auch den Bogen klickern, der ja auch erwünscht ist
@Avocado Hast du schon eine Idee, wie du da vorgehen könntest? Spontan fällt mir da auch nur das reinklickern ein, wenn er was gut macht und nicht so aufdringlich ist, und eventuell auch Entspannungssignal
Ach übrigens wenn ich reinklicker gibt es auch kein Futter, sie könnte sich da auch gar nicht lösen im Kontakt um Futter abzuholen, das ist auch gar nicht mein Ziel. Zumal dass ja auhc noch Streit schüren könnte wegen ihrer Ressourcensache
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und dann dachte ich mir, warum sollte man nicht auch den Bogen klickern, der ja auch erwünscht ist
Auf jeden Fall eine super Idee.
Nur mal gegen Missverständnisse: wenn wir hier von Bögen reden, meinen wir alle einen Bogen zum Hund hin zur Kontaktaufnahme? Oder ist manchmal auch ein Bogen um den Hund rum zur Kontaktvermeidung gemeint? Letzteren kann meine ganz von selbst, das ist nie ein Problem gewesen. Aber ich weiß nicht, ob ich das irgendwie übertragen kriege. Ich hätte Sorge, dass sie dann denkt, sie soll keinen Kontakt aufnehmen, wenn ich den Ansatz zum Bogen lobe/markere. -
Ne ich meine schon zur Kontaktaufnahme. Ich verstehe auch gerade nicht ganz was du mit dem anderen Bogen meinst, könntest du das vielleicht nochmal genauer erklären?
Meinst du einfach, dass man in einem Bogen ausweicht und so an einem anderen Hund vorbeilauft? Oder was anderes? Und falls ihr das meint, macht das dein Hund auch im Freilauf von alleine wenn sie keinen Kontakt möchte? -
Und falls ihr das meint, macht das dein Hund auch im Freilauf von alleine wenn sie keinen Kontakt möchte?
Ja, genau. Den Bogen meine ich.
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Sowas gibt's hier nicht Wobei, neulich hat sie einen engen Bogen um einen anderen Hund gemacht, dann haben sie sich fast im Kreis gedreht, woraufhin sie sich dann entschieden, doch weiterzugehen. Das war Premiere. Wie reagieren dann da andere Hunde darauf wenn sie ausweicht? Gibt ja bestimmt welche, die trotzdem hinrennen oder?
Und nur damit ich verstehe um was es dir geht Ist ja voll super, dass sie Bogen läuft um auszuweichen. Und bei der Kontaktaufnahme läuft sie keine Bögen? Was macht sie dann da?
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