Thread der entspannten "Tut-nix"-Halter
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KayaFlat und tinybutmighty :
Oh je, jetzt habe ich wohl was losgetreten
Natürlich empfindet ihr dieses Rücken-an-Rücken-Liegen richtigerweise als entspannt.
Mein Kommentar dazu war als Scherz gemeint, solche völlig verdrehten Interpretationen von Hundeverhalten kommen aus der Ecke der "vererbten Rudelstellungen". Echt, wenn ihr mal jemandem begegnet, der euch etwas von diesen "vererbten Rudelstellungen" erzählen will - nehmt den Hund auf den Arm, die Beine in die Hand und RENNT WEG
Finde ich echt schön, wie dein Hund das gemacht hat.
Schön gemacht hat Leif das, ja.
Allerdings sehe ich in solchen Situationen auch immer, wie viel ihm noch zum erwachsenen, souveränen Hund fehlt.
Er ist jetzt knapp über 1,5 Jahre alt, und ein Golden ist erst mit 3-4 Jahren wirklich erwachsen - von daher bin ich weder verwundert, noch verunsichert, oder sonst irgendwas, wenn ich in solchen Situationen feststelle, dass er einfach noch jung und unerfahren und damit auch unsicher ist.
Für ihn war diese Begegnung und auch die Erfahrung unglaublich gut.
Das war das erste Mal für ihn, dass er eine Interaktion mit einem Hund hatte der ihm so sichtlich körperlich überlegen war.
Wir begegnen oft Hunden, die größer (und/oder auch schwerer) sind - aber eben nicht SO groß und schwer. Das war noch mal ne Hausnummer für sich - wie ich an Leifs Verhalten gut erkennen konnte
Es hat noch mal eine andere Wirkung, ob ein 30-40 Kilo schwerer Hund in übertriebenen Bewegungen um einen rumhüpft, in Vorderkörpertiefstellung geht und dabei ein Knurren (=Spielknurren) von sich gibt - oder ob das ein fast doppelt so großer und 72 Kilo schwerer Hund macht.
Jesses - alleine das Knurren dieses Hundes hörte sich völlig anders an
Leif hat das wirklich gut gemacht; Ich empfinde es als gute Eigenschaft, wenn ein Hund in solchen Situationen erst mal auf Abstand geht, abwartet, beobachtet, um zu einer Einschätzung seines Gegenübers zu gelangen. Dass er dann Mut fasste und ausprobierte, fand ich auch klasse.
Die Dogge hat aber auch ganz wunderbar agiert. Als sie merkte dass Leif verunsichert ist, hat sie ihn ja in Ruhe gelassen (Sie lief vor uns, während Leif mit Abstand hinter uns blieb).
Ich bin gespannt, wenn wir ihnen noch mal begegnen sollten, wie Leif dann reagiert.
Das war insgesamt eine gute Erfahrung für Leif, die seinen Erfahrungsschatz bereichert hat.
Ach ja - die Dogge ist nie taktil geworden, hat sehr darauf geachtet, auch nicht unbeabsichtigt ihren Körper in Kontakt mit Leif zu bringen. Auch eine sehr schöne Eigenschaft dieses Hundes.
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Weil es dazu passt: Vor zwei oder drei Wochen habe ich auch bei einer Hundebegegnung den Kommentar abgegeben, man würde merken dass Leif noch unsicher ist, was aber zu seinem jugendlichen Alter passt.
Fragte mich der Mann, wie alt denn mein Hund wäre.
Als ich ihm sagte: "Anderthalb Jahre" meinte er nur erstaunt: "Und dann ist er noch unsicher?!!!".
Hach ja ... ich habe diese nicht nett gemeinte Kommentierung lächelnd hingenommen, lag einfach an meiner eigenen Einschätzung dieses Menschen, dass ich mir eine Erklärung gespart habe ...
Echt jetzt - von einem jugendlichen Heranwachsenden mit einem gerade mal altersentsprechend angepasst wachsendem Erfahrungsschatz würde ich niemals die Souveränität und Sicherheit im Umgang mit neuen Situationen erwarten, wie sie ein souveräner, erwachsener Hund zeigen würde.
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Gerade deshalb finde ich ja für den heranwachsenden Hund Hundebegegnungen, wo auch frei agiert werden darf, so wichtig.
Klar geht das nicht immer und in jeder Konstellation, aber hier im Forum empfinde ich das oft als sehr restriktiv gehandhabt. Aber der Umgang mit anderen Hunden wird halt hauptsächlich über Erfahrungslernen erworben und dazu braucht es halt Erfahrungen.
Ist bei Kaya auch nicht so, dass sie jetzt im Erwachsenenalter eine blöde Begegnung aus der Bahn wirft. Die reagiert da gut und es verändert ihr Verhalten ggü. anderen Hunden nicht nachhaltig in Richtung aggressiveres agieren. Sie lernt besser einschätzen und meidet dann eher.
Aber ich glaube, es ist sehr wichtig, dass man im Junghundalter darauf achtet, dass richtig blöde Begegnungen kaum vorkommen. Da habe ich die Hunde, mit denen sie frei agieren durfte, sorgfältig ausgewählt.
Ich habe eine Rasse, die das Zeug zum "Tut- Nix" hat, aber auch da kann man es verkacken (Sorry, für die Wortwahl).
Ich will es halt auch eher entspannt und ohne ständiges Management.
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Ich war letztens mal ein richtiger Tutnix-Halter
Wir waren an einem See und ich übe da mit Bonnie behutsam, auch zu schwimmen, Chilly war ohne Leine.
Kam eine Frau mit großem Hund, Flat oder sowas und fragt: Ist ihrer ein Rüde oder eine Hündin.
Ich sage: "Beides", ich hab ja zwei, aber Bonnie zählt wohl nicht *grummel*
Die Frau geht weiter, ich übe weiter mit Bonnie und filme sie mit Handy.
Dann höre ich schon ein langgezogenen Neiiiin, neiiin, schau ich auf, ist die Frau nur etwa 10 Meter weiter mit ihrem Hund zum Wasser gegangen, bissl Gebüsch war zwischen uns, und Chilly war bei dem Flat
Beide Rüden imponieren sich auch, ich pfeif dem Chilly - und schon kommt er zurück . Ich hab mich dann noch entschuldigt, aber nicht gesagt, der Tut nix
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Aber ich glaube, es ist sehr wichtig, dass man im Junghundalter darauf achtet, dass richtig blöde Begegnungen kaum vorkommen. Da habe ich die Hunde, mit denen sie frei agieren durfte, sorgfältig ausgewählt.
Mache ich ganz genau so.
Altersangepasst darf es auch manchmal etwas blöde werden, die Betonung liegt auf "etwas". Hund muss seine Erfahrungen machen dürfen, eben auch, dass nicht alle Hunde rosa Herzchen pupsen, und dass auch nicht alle Bock darauf haben mit einem Jungspund zu spielen. Oder dass Hündinnen selber über ihren Popo bestimmen.
Gerade in den ersten Wochen, wo der Hund noch Welpe und frisch aus seinem bisherigen Familienverband herausgerissen ist, gibt es nur wenige Hundebegegnungen, bei denen ich penibelst darauf achte, dass diese Hunde Welpen gegenüber wohlgesonnen sind.
Die müssen nicht die ganze, weite Welt mit dem kompletten Verhaltensspektrum in dieser prägeähnlichen Phase kennenlernen.
Bei Leif ist die Tendenz erkennbar, auch in kribbeligen Situationen erst mal zu schauen, und dann eher deeskalierend zu agieren. Das will ich erhalten, ausbauen, festigen.
Heute war ich total stolz auf den Kleinen: Leif hat - ohne Ablenkung - aus dem vollen Galopp heraus auf mein Stimmsignal ein "Sitz auf Distanz" gemacht
Zwei mal war ich gerade mit einem meiner anderen Hunde befasst - und als ich zu ihm schaute, saß Leif da und wartete darauf dass es weiter ging
Klar gab es jedes mal ein fettes Lob
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Heute wieder ein Tag, wo ich ein ganz entspannter Tut-Nix- Halter sein konnte. Sohn einer Freundin feierte Geburtstag am Brombachsee. Erst Hochseilgarten, dann Baden im See. Ein Freund von uns war auch dabei als Instructor fürs Überirdische, ich war mit Kaya Bodencrew mit Getränken. Die war total gechilled. Massen an Leuten, Kinder, andere Hunde, alles kein Problem. Hat sich im Hochseilgarten ein bisschen in den Hackschnitzeln gewiezelt, die Kinder bisschen beschleckt und ist mit mir die Stationen abgelaufen und hat geschnüffelt. Am See später war ich 2x mit ihr schön Baden, ansonsten bei unseren Decken gechilled und gepennt. Hat dann noch ein paar Pizzaränder von den Kids abgestaubt. Waren von 10 bis 19.00 Uhr unterwegs. Jetzt ist sie platt von den ganzen Eindrücken und pennt in ihrem Hundebett. Hat heute wirklich alle Hunde ignoriert, ohne dass ich viel sagen musste. Glaub, sie hatte so schon genug Input. Sie war echt sensationell brav heute.
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OFFTOPIC
Aber echt schön, wie entspannt die miteinander sind. Beide Hunde unter den Tisch gepackt und die haben während des Essens Rücken an Rücken geruht.
Ich kenne tatsächlich eine ganz spezielle "Gruppe von Hundeverstehern", die genau diese Situation so "beurteilen" würden: Die Hunde mögen sich nicht, und kontrollieren sich gegenseitig durch dieses Rücken-an-Rücken-Liegen ....
mmmmmhhhh - sorry, dass ich hier so reinplatze, ich hab nur 1/3 Tutnixe und gehöre hier gar nicht hin ... aber das Thema interessiert mich gerade brennend!
Wir diskutieren gerade in einer kleinen Gruppe in diesem Thread:
Mehrhundehaltung Konfliktpotenzial eigentlich genau diese Idee von "Kontaktliegen als Kontrollverhalten" (aber auch Pflegeverhalten und Spielen und so als Hinweise auf Konflikte - oder eben nicht) und ich hab davon noch nie was gehört. Also einschränkendes Liegen kann ich mir einfach gar nicht vorstellen. Kommt das aus der Ertel-Ecke oder was? Und du sagst, kontrollierendes Kontaktliegen gibt's gar nicht? Oder war's jetzt einfach in diesem Fall nicht? -
Kontrollierendes Kontaktliegen kann es schon geben, aber ob es sich darum handelt, dürftest du doch herausfinden, wenn du die Hunde beobachtest.
Wenn es kontrollierendes Kontaktliegen wäre, müsste der Hund, der sich dazulegend kontrolliert, den anderen der Bewegung einschränken, ggf. durch Blicke, Fixieren, Lefzenheben usw. Die Körperhaltung der beiden Hunde wäre nicht weich und entspannt, sondern angespannt bis steif. Der kontrollierte Hund würde Beschwichtigungs- oder Stressignale zeigen. Blick krampfhaft abwenden, Kopftiefhaltung, überhaupt klemmige Körperhaltung, Lefzen des anderen Lecken o.ä.
Eventuell könnte es dann eskalieren, wenn der kontrollierte Hund gehen will oder keinen Bock mehr auf den Kontrolletti hat.
Ich persönlich glaube aber nicht, dass kontrollierendes Kontaktliegen bei Hunden vorkommt, die nicht in einem Haushalt zusammenleben. Wenn sie sich nicht leiden können, würde man die nie zusammen ablegen. Und wenn sie sich gern mögen, liegen sie halt friedlich da. Mit Kontaktliegen von Hunden in einem Haushalt kenne ich mich nicht aus. Mit keinem der Ferienhunde wollte Kaya jetzt Kontaktliegen.
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Die da unten gehören nicht zu einem Haushalt Da aber doch Tutnixe, gabs auch keine internen Watschen oder so, nur einen Menschenkommentar:
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Kommt das aus der Ertel-Ecke oder was?
Jep. Mit dieser Thematik habe ich mich dermaßen eingehend befasst, dass ich da ein kleines "Traumata" behalten habe - was erklärt, warum mir bei der Beschreibung der unterm Tisch entspannt zusammen liegenden Hunde spontan diese Kommentierung einfiel.
Falls ich damit tatsächlich Verwirrung oder gar Unsicherheit ausgelöst haben sollte, bitte ich um Entschuldigung, das täte mir wirklich leid, weil: Dieses Ertel und Co.-Geschwurbel ist wirklich völliger Unsinn!
Und du sagst, kontrollierendes Kontaktliegen gibt's gar nicht?
Nein, das habe ich nicht gesagt.
Ob Kontroll-Liegen oder entspanntes Zusammenliegen/Nähe genießen vorliegt, lässt sich nur durch Beobachten des Gesamtkontextes erkennen.
Oder war's jetzt einfach in diesem Fall nicht?
In diesem Fall vertraue ich einfach auf die Beschreibungen der User, und da war für mich als Leser im Kontext nichts erkennbar, was auf eine Fehleinschätzung dieses Zusammen-Liegens hinwies.
Abschließend zum Ertel-Thema, und was ich davon halte:
Bei von Ertel (oder jetzt ja nur noch deren Nachfolgern) als "passend" eingeschätzten Hunden wird ein Kontaktliegen dieser passenden Hunde immer als "entspannt" gewertet, während bei noch nicht eingeschätzten Hunden ein solches Kontaktliegen immer als Kontrollverhalten bewertet wird - es sei denn, du hast schon einen Workshop gebucht aber noch nicht bezahlt. Wobei dann beim Besuch des Workshops festgestellt wird, dass die Hunde doch nicht zusammen passen. Weshalb du deine Hunde tauschen musst, und es der Zufall will dass gerade jemand den genau passenden Hund im Tausch zu deinem hat. Wenn es dann nicht klappt, ist DEIN Hund zu kaputt - entweder durch dich, oder die Gesellschaft, oder die Zucht ... oder du machst alles falsch, oder bist gar nicht völlig überzeugt von diesem Konzept, weshalb es nicht klappen kann. Bleibt diese Gehirnwäsche auch erfolglos, wird dir prognostiziert dass die Hunde sich zerfleischen werden, irgendwann, wenn du schon gar nicht mehr daran denkst.
Ich könnte noch seitenweise, buchfüllend dazu schreiben.
Ich beende das mit einer Kurzfassung: Dieses Ertel-Geschwurbel ist absoluter Humbug, zusammenfabuliert, und entbehrt jeglicher wissenschaftlichen Grundlage.
Also noch mal: Sorry, wenn ich mit diesem spontanen Gedankeneinwurf soviel Verwirrung geschaffen habe!
Lieber Gruß
Moni
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