Thread der entspannten "Tut-nix"-Halter

  • Nö. Es geht hier doch um Tutnixe. Ich hab jetzt nen inzwischen erwachsenen Tutnix und Wehrtsichnix und mich würde interessieren, ob es anderen Tutnixhaltern ähnlich geht wie mir, ob ihre sehr pazifistischen Tutnixe auch die Erfahrung machen, eher untergebuttert zu werden.

    Als entspannter Tutnixhalter läßt man seinen Hund trotzdem nicht niederballern ;-)


    Pazifistisch war nur meine kleine Cindy damals, ein 6 kg-Hündchen, gemobbt wurde sie trotzdem nicht, ich hab sie aber halt auch nicht zu jedem Hund hingelassen (so wie meine jetzigen Hunde auch nicht)


    Ein entspannter Hundehalter hat durchaus Weitsicht und Hundeverstand, aber eben auch die notwendige Ruhe, harmlose Situationen als solche zu erkennen, anderen Hundehaltern Fehler zuzugestehen, weil man selbst auch welche macht und im Idealfall das normale Gespräch mit seinesgleichen sucht, bevor man wild blockt, schreit oder sonstwas.

    Es entgleisen dem entspannten Tutnixhalter auch nicht alle Manieren weil ein Jungspund ungefragt herläuft, den A

    usdruck "reinbomben" lese ich nur immer wieder, daß ein Hund tatsächlich rumbombt ist mir bisher in 40 Jahren nur einmal bei einem Boxer passiert.

    Der entspannte Tutnixhalter kriegt nicht sofort die Krise, wenn ein Hund mal knurrt, schubst oder sich angeblich unhöflich benimmt (was immer das sein soll), sondern läßt seinen Hund bis zu einem bestimmten Punkt einfach Hund sein.


    Und nein, in diesem Thread ist kein Platz für genervte Hundehalter und Hundehalter, die ihre Hunde als Opfer sehen, 99 % des Forums bietet Raum dafür.

  • Wir hatten heute Besuch mit Hund, Premiere. Eine ziemlich unsichere Rumänin, sehr fiddelig und zum ersten Mal abends mit unterwegs. Lilly war in meinem Zimmer, sie findet Besuch sehr verzichtbar und wollte auch nicht gucken, auch später nicht.


    Bei Momo waren wir gespannt. Ein klein bisserl mit dicker Hose ist sie ja schon durch die Wohnung spaziert, als sie gemerkt hat, dass sie Eindruck bei der unsicheren Hündin schinden kann. Ließ sich aber gut abbrechen. Und nach der ersten Zeit Turboaufregung und ner Stunde beschnuppern haben sie dann recht einträchtig gespielt und dann auch tief und fest geschlafen. So gefällts mir.


    Leider hat mein iPad keine schönen Bilder hinbekommen.


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  • Nö. Es geht hier doch um Tutnixe. Ich hab jetzt nen inzwischen erwachsenen Tutnix und Wehrtsichnix und mich würde interessieren, ob es anderen Tutnixhaltern ähnlich geht wie mir, ob ihre sehr pazifistischen Tutnixe auch die Erfahrung machen, eher untergebuttert zu werden.

    Arren ist einfach schon als Welpe eine Naturgewalt gewesen, der hat mit seinem überschwänglichen "Geil, ein neuer Freund! Lass mich dich umarmen!" einfach direkt dafür gesorgt das niemand ihn unterbuttern konnte. Seine Form von Begrüßung war damals ja dem anderen Hund quasi ins Gesicht zu springen... Und mit der typischen ruppigen Spielweise war echt kein anderer Hund in der Lage den Kleinen irgendwie zu mobben.

    Was ich immer sehr interessant fand, die Hunde die ich nicht an Hami haben wollte, weils elende Mobber waren, wurden vom Kleinen einfach so heftig angespielt das sie sich immer recht schnell zum Besitzer geflüchtet haben.

    Souveräne Hunde haben entweder den Kleinen bespaßt (mit dem Gesichtsausdruck den ältere Geschwister oft haben, dieses "Ach, bevor der Kleiner weint..."), oder ignoriert. Ganz selten mal kam ne Korrektur, die der Kleine aber einfach null verstanden hat. Der jeweilige Hund hat dann auch eine der beiden Optionen gewählt, Spiel oder Ignoranz.


    Hamilton ist ein Tut Nix, eigentlich. Er ist auch sehr vorsichtig mit Kleineren, aber er war als ich ihn bekam sehr ängstlich bei anderen Hunden. Da hatte die Vorbesitzerin echt ganze Arbeit geleistet.

    Arren hat einfach jeden von ihm ferngehalten indem er den jeweiligen Hund bespielt hat ohne Gnade, sodaß Hami Zeit hatte um neugierig zu werden und dann doch irgendwann mitzuspielen.

    Aber: Mein Großer ist auch ein Mobber. Ich hab noch nicht ganz raus wie er sich das aussucht, aber bei manchen Hunden will er mobben. Da bleibt er dann halt an der Leine, der Drecksack.

    Er mobbt für mich total offensichtlich, aber die anderen Hundehalter finden immer das es ja soooo ein schönes Spiel sei. :muede:


    Äh, achso. Also ja, Hami würde ab und zu untergebuttert, aber dank Arren passiert das nie. Auch jetzt noch wendet Arren dann die gleiche Taktik an wie früher, den anderen Hund einfach in Grund und Boden spielen auf Bullterrier Art.

  • Hier klinke ich mich mal ein - vermutlich bedient das jetzt diverse Vorurteile so mancher Foris weil Doodle-Halter = sowieso Nix-Checker hier in der Blase, aber Emmi ist halt ein Tutnix und ich gehöre ja zur Fraktion, die prinzipiell und immer erstmal vom Guten im Menschen ausgeht.

    Wäre hier nicht überall (bis auf ein paar einzelne Wiesen) streng durchgesetzte Leinenpflicht, könnten wir (und viele andere auch) vermutlich ein entspannteres Leben führen.

    Emmi gehört nicht zu der Hundefraktion, die Kommandos wie aus der Pistole geschossen abarbeitet (dieser "zackige" Gehorsam, ihr wisst bestimmt, was ich meine), sondern ist einfach "Team kurz gucken, kurz riechen, vllt zocken oder halt wieder trollen". Dieses Dauergedeckel, von dem ich hier oft lese, fällt mir sehr schwer und ich kriege das dann auch nicht authentisch rüber. Wir gehören daher zu denen, die am Wegesrand hocken bleiben, freundlich gucken (nicht fixieren!) und warten, bis "die Gefahr" vorübergeschritten ist.

  • @Cindychill Danke für deine ausführliche Beschreibung, sie hat mir noch mal einen völlig anderen Fokus gegeben, den ich vorher nicht so, bzw. nicht so stark auf dem Schirm hatte.

    Dann ist hier wohl mein Platz - denn Entspanntheit bringe ich doch reichlich mit.


    Leider beschränkt sich diese Entspanntheit derzeit nur auf den Freilauf, und das wird wohl auch erst mal so bleiben.


    Leif benötigt an der Leine meine 100%ige Aufmerksamkeit, aber das ist schwierig geworden, wenn Vasco dabei ist, weil sich bei Vasco eine "Alterssturheit" zeigt, die eben auch meiner Aufmerksamkeit bedarf...


    Deshalb gehe ich im Wald angeleinten Hunden weiträumig aus dem Weg, was gut geht.

    Aber auch hier hat sich die Zeit sehr rasant gewandelt - während noch bis vor 2-3 Jahren mindestens jede 2. Hundebegegnung leinenlos war, ist es jetzt (gefühlt) nur noch jede 5. Begegnung.


    Begegnungen im Freilauf dagegen sind äußerst entspannt; Je nach Hund(en) bin ich da "die Oberaufseherin", die am Rande das Geschehen verfolgt und bei Bedarf ein wenig mitmischt, was aber sehr leicht und mit wenig Aufwand machbar ist.


    Mobber halte ich von meinen Hunden fern, entweder schon vor einem Aufeinandertreffen, oder ich beende ein Treffen sehr zügig.

    Da brauchen meine Hunde nicht selber aktiv werden, weil ich weiß: Weder meine Hunde noch ich haben irgendeinen "erzieherischen" Einfluss auf Hunde, die das Mobben für sich entdeckt haben, und da gebe ich keinen meiner Hunde her, damit andere Hunde an diesem ihr "Hobby" ausleben können.


    Sunti Meine Hunde bekommen - bzw. würden - einen auf den Sack, wenn sie Tendenzen zeigen einen anderen Hund zu mobben. Mobben ist eine Eigenschaft, die mir zutiefst zuwider ist. Ich will überhaupt nicht, dass meine Hunde lernen, sich gegen solche Mobber zur Wehr zu setzen, sie sollen lernen, Mobbern aus dem Weg zu gehen.

  • Begegnungen im Freilauf dagegen sind äußerst entspannt; Je nach Hund(en) bin ich da "die Oberaufseherin", die am Rande das Geschehen verfolgt und bei Bedarf ein wenig mitmischt, was aber sehr leicht und mit wenig Aufwand machbar ist.

    Das möchte ich gerne aufgreifen: Ich gehe ja auch mal auf die Hundewiese (weil Freilaufgebiet) und treffe dort bekannte HH. Nur ich und eine (!) andere Halterin beobachten das Halligalli und greifen ggf ein. Und ich leine auch an, lass den Tutnix-Hund zuschauen, wenn es mit der Impulskontrolle hapert, denn in einer Gruppe mit entsprechender Dynamik besteht auch immer die Gefahr, dass Madame ihre Manieren vergisst.

  • Hier gibts einen oberknuffigen Bernerdoodle, ein riesen Vieh, erst 8 Monate alt und bis über beide Ohren verliebt in Bonnie. Bonnie findet ihn auch ganz nett, aber beim ersten Treffen war er zu wild und sie hat ihm eins auf den Deckel gegeben. 8kg Lady gegen 32 kg Jungspund. Hat er kapiert und seit dem legt er sich immer auf den Boden bei ihr und flirtet ganz dezent :smiling_face_with_hearts:, total niedlich.

    Ich finde das für beide Hunde eine wichtige Erfahrung, Bonnie weiß, sie kann sich durchsetzen und wird respektiert, der große hat gelernt, daß man 'mit Anstand' mehr erreicht.

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