Immer mehr Kinder/Jugendliche mit panischer Angst vor Hunden?!

  • Gewalt in Elternhäusern ist seit Jahrzehnten stark rückläufig. Die heutige Kindergeneration erlebt deutlich weniger Gewalt als die vor ihr.

    Woher weiß man das denn so genau?
    Ich möchte nicht wissen, wie hoch die Dunkelziffer ist, was physische und psychische Gewalt angeht.

  • @'Aelon': Ich meinte die Einkommenssteuer, aber klar, ich hab das Ganze jetzt nicht in seiner vollen Komplexität berechnet. Wahrscheinlich lässt sich das auch jeweils so pauschal nicht sagen. Es gibt mit Sicherheit einige Kinderlose, die mehr Klamotten (oder teurere) für sich kaufen als andere für eine 5-köpfige Familie. Andersrum gibt es sicher auch Eltern, die mit Teilzeit mehr verdienen als andere mit Vollzeit und dann absolut mehr Steuern zahlen.


    Mir ging es um das Argument, (freiwillig) Kinderlose sollten keine Rente bekommen. Ich bezweifle, dass diese Rechnung (Kinderlose zahlen insgesamt weniger ein als Eltern + Nachkommen) so aufgeht. Der Punkt war aber der, dass es darum ja auch nicht geht, dann könnte man nämlich gleich alles individualisieren. Wie 'Usambara' gesagt hat, ist so ein Graben zwischen Menschen mit und ohne Kindern unnötig und trifft nicht den Kern der Steuer- und Rentenproblematik.


    Zum Thema zurück: mir ist das bisher ein paar Mal bei Kindern mit Migrationshintergrund passiert, dass sie richtig losgekreischt haben. Was ich öfters erlebe ist das Kinder nicht wissen, wie man sich Hunden gegenüber verhält, dann zB auf den Hund zurennen, abbremsen, ihn anstarren. Das muss ihnen dann halt jemand erklären.

  • Die Einstellung gegenüber Gewalt an Kindern hat sich gesamtgesellschaftlich deutlich verändert. Vom selbstverständlichen Rohrstock in den Schulen bis zum gesetzlichen Verbot jeder Ohrfeige. Ich habe dunkel in Erinnerung, dass schwere Gewalt an Kindern wieder zugenommen hat, das betrifft aber zum Glück insgesamt nur sehr wenige. Wobei natürlich jeder Fall einer zuviel und entsetzlich ist. Aber die grundsätzliche Einstellung, dass es normal/sinnvoll/nötig ist, Kinder zu schlagen, ist in der breiten Masse der Eltern und anderer Erzieher nicht mehr vertreten, im Gegensatz zu früheren Generationen.
    Allerdings halte ich das wirklich für irrelevant in Bezug zur Ausgangsfrage. Der konstruierte Zusammenhang erscheint mir doch arg küchenpsychologisch.

  • Ein weiterer Erklärungsansatz wäre Gewalt im Elternhaus. Kinder, die verprügelt werden, haben möglicherweise generell mehr Angst vor allem und jedem, also auch vor Hunden. Vielleicht gibt es soziologische Studien dazu? Wäre interessant.


    Kinder, die Objekt von Hass, Frust oder auch Desinteresse sind, reagieren teils durchaus auch mit Provokationen, manche quälen auch Tiere, aber vermehrte Angst? Mag es geben, aber das gilt sicher nicht für alle. Wenn der Schmerz keinen Kanal hat, wird er irgendwie geschaffen.
    Habe dazu keine Studien, aber eigene Erfahrungen. Das dürfte kaum ein deutlicher Faktor in der Frage hier sein.

  • Die Einstellung gegenüber Gewalt an Kindern hat sich gesamtgesellschaftlich deutlich verändert. Vom selbstverständlichen Rohrstock in den Schulen bis zum gesetzlichen Verbot jeder Ohrfeige. Ich habe dunkel in Erinnerung, dass schwere Gewalt an Kindern wieder zugenommen hat, das betrifft aber zum Glück insgesamt nur sehr wenige. Wobei natürlich jeder Fall einer zuviel und entsetzlich ist. Aber die grundsätzliche Einstellung, dass es normal/sinnvoll/nötig ist, Kinder zu schlagen, ist in der breiten Masse der Eltern und anderer Erzieher nicht mehr vertreten, im Gegensatz zu früheren Generationen.
    Allerdings halte ich das wirklich für irrelevant in Bezug zur Ausgangsfrage. Der konstruierte Zusammenhang erscheint mir doch arg küchenpsychologisch.

    Sicher wird nicht jedes Kind mit Hundephobie zuhause verdroschen.
    Ich finde es aber sehr naheliegend, dass ein Zusammenhang zwischen Gewalterfahrung (nicht unbedingt körperlich) und allgemeiner Angst (die vielleicht diffus bleibt, sich vielleicht aber auch auf etwas Unbekanntes konzentriert/projiziert) besteht.
    Wenn man selbst nichts Wissenschaftliches dazu beitragen kann, sollte man auch nicht von Küchenpsychologie sprechen.

  • Kinder, die Objekt von Hass, Frust oder auch Desinteresse sind, reagieren teils durchaus auch mit Provokationen, manche quälen auch Tiere, aber vermehrte Angst?

    Aber ja doch, klar! Noch nie beobachtet, dass Kinder, die Ansätze zur Quälerei von (kleinen) Tieren zeigen, wiederum Angst vor größeren haben?

  • Aber ja doch, klar! Noch nie beobachtet, dass Kinder, die Ansätze zur Quälerei von (kleinen) Tieren zeigen, wiederum Angst vor größeren haben?


    Nein, das ginge doch etwas zu tief in die Materie - Ängste sind selten allgemeingültig, auch wenn es vorkommen kann!
    Wenn Ängste durch Mißhandlungen entstehen, löst oft ein Trigger diese wieder aus. Und das dann normalerweise in ähnlicher Form, in der das Trauma entstanden ist.
    Beispiel: Kind wurde geschlagen. Trigger später: der Freund hebt den Arm, man zuckt unwillkürlich zusammen und hat Angst.


    Es gibt leider auch genug, die große Pferde quälen.

  • Ein weiterer Erklärungsansatz wäre Gewalt im Elternhaus. Kinder, die verprügelt werden, haben möglicherweise generell mehr Angst vor allem und jedem, also auch vor Hunden. Vielleicht gibt es soziologische Studien dazu? Wäre interessant.


    Das finde ich jetzt etwas vermessen. Heisst das dann im Umkehrschluss, dass man Eltern von Kindern, die vor etwas Angst haben, häusliche Gewalt unterstellt?


    Ich habe Freunde und Arbeitskollegen vieler verschiedener Nationalitäten, und viele davon sind als Kinder "körperlich erzogen" worden, weil das für deren Eltern vollkommen normal war/ist. Diese Leute sind zwar jetzt alle schon erwachsen, aber von denen hat keiner Angst vor Hunden.

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