Immer mehr Kinder/Jugendliche mit panischer Angst vor Hunden?!

  • In Bezug auf Hunde würden Kinder auch keine eigenen Erfahrungen mehr machen.
    Früher hätten die kleinen dann halt mal ein zähnefletschendes, wildes Geknurre geerntet, vielleicht sogar mit einem Abschnapper, wenn ein Kind an den angeleinten Hund vor den Supermarkt ging und ihn angrabschte.


    Da wurde dann erschrocken, baff aus der Wäsche geguckt und beim nächsten mal ein Bogen um Hunde gemacht, aber eher mit Respekt als Panik.

    Ja, genau das meinte ich ein paar Seiten vorher ja schon.


    Und angemault wurde ich von meinen Eltern nur, wenn sie mitbekamen, dass ich geschnappt oder fast geschnappt wurde.
    Einfach weil sie vermeiden wollten, dass ich das nochmal mache. Um die Psyche des Hundes, dem Erziehungserfolg oder eventuelle Ordnungsamt-Auflagen ging es damals nie O.o Mir wurde halt gesagt "das sind Tiere und du weißt, wie du dich da verhalten musst. Also erwarten wir das von dir, siehst ja was sonst dabei rum kommt"


    Ich persönlich finde irgendwie mittlerweile vieles albern, überzogen... Wenn ein Kind meinem Hund ein Brötchen reinschiebt, ja meine Güte. Nix passiert und ein echt schöner Tag.
    Andersrum mag ich auch nicht angekeift werden, nur weil ich irgendwo mit Hunden bin. Oder weil sie sich am Fluss schütteln und ein Tropfen an die Hose eines Mannes kommt. (War in der Pampa, wir waren im Urlaub im Wendland schwimmen, Männer kamen und schauten zu, wir schwammen zum Ufer zurück um Hunde einzusammeln und geschehen war der Tropfen xD )


    Dieses Unentspannte fällt mir schon seit einiger Zeit auf. Immer Drama, Riesentrara, kaum jemand scheint noch miteinander zu reden, außer hier bei uns im Kreis Rotenburg :p Hihi. Also hier klappt das echt prima nach meinem Empfinden. Fällt mir also eher nur im Internet auf und manchmal auf der Arbeit.

  • Die Theorie wird von den Psychoanalytikern vertreten und wenn man sich die Erfolgschancen bei der Therapieform anschaut ist diese nicht besonders hoch (übersteigt die Spontanremission nicht)

    Das stimmt nicht. Neuere Studien zeigen mindestens vergleichbare, teilweise sogar bessere Ergebnisse gegenüber der Verhaltenstherapie, insbesondere was den Aspekt der Nachhaltigkeit betrifft.


    Freud lebt! - Nachrichten - DIE WELT
    Warum die Psychoanalyse ein Comeback feiert - DIE WELT

  • Das stimmt nicht. Neuere Studien zeigen mindestens vergleichbare, teilweise sogar bessere Ergebnisse gegenüber der Verhaltenstherapie, insbesondere was den Aspekt der Nachhaltigkeit betrifft.
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    Ich rede dabei wirklich nur von den Phobien, die im Text zitierte Studie beschäftigt sich mit Depression. Und die Arbeit mit der ich mich beschäftigt hatte war eine Meta Studie, daher es waren viele verschiedene Studien beteiligt.

  • Nein, es sind in der jüngsten Vergangenheit diverse Studien veröffentlicht worden, in denen die Wirksamkeit der PA gezeigt werden konnte. N.m.W. nicht nur in Bezug auf Depressionen, inwiefern da Phobien mit untersucht wurden müsste man mal gucken. Welche Meta Studie ist das, kannst du mir mal den Titel schicken?


    PS: Ich arbeite regelmäßig mit Meta Studien ;-) Die Aussagekräftigkeit hängt da einfach stark von der Methodik der Einzelstudien sowie der Anzahl der Studien ab (und der Intention der Verantwortlichen ^^).

  • Nein, es sind in der jüngsten Vergangenheit diverse Studien veröffentlicht worden, in denen die Wirksamkeit der PA gezeigt werden konnte. N.m.W. nicht nur in Bezug auf Depressionen, inwiefern da Phobien mit untersucht wurden müsste man mal gucken. Welche Meta Studie ist das, kannst du mir mal den Titel schicken?


    PS: Ich arbeite regelmäßig mit Meta Studien ;-) Die Aussagekräftigkeit hängt da einfach stark von der Methodik der Einzelstudien sowie der Anzahl der Studien ab (und der Intention der Verantwortlichen ^^).

    Leider habe ich sie nicht, sie war aber schon älter.

  • Ich denke ja, dass es verschiedene Faktoren gibt, die sich gegenseitig auch bedingen (können).


    Habe ich schlechte Erfahrungen mit einem Hund/Hunden gemacht? Wenn ich keine eigenen schlechten Erfahrungen gesammelt habe: Haben meine Bezugspersonen diese gemacht?
    Wie schlimm waren diese Erfahrungen?
    Wie hat mein Umfeld/meine Bezugspersonen auf den Vorfall reagiert bzw. wie reagieren meine Bezugspersonen auf Hunde?
    Wie alt war ich, als ich diese Erfahrung gemacht habe/mir davon berichtet wurde?
    Hatte ich ein Alter, in dem ich womöglich mein eigenes Verhalten noch nicht reflektieren konnte bzw. in dem ich mich noch sehr stark an dem Verhalten meiner Bezugspersonen orientiert habe?
    Wurde (nach dem Vorfall) der Kontakt zu anderen Hunden gemieden?


    Ich glaube kaum, dass der einfache "Nichtumgang" mit Hunden alleine schon ausreicht, um wirklich eine schlimme Angst/Panik vor ihnen zu haben. Meist ist da entweder mal etwas vorgefallen (der Person selbst oder den Bezugspersonen). Gerade sehr kleine Kinder orientieren sich doch an ihren Bezugspersonen. D.h., dass diese Ängste bestärken, aber auch abschwächen können, allein durch ihr Verhalten. Bei älteren Kindern kommt dann hinzu, dass sie selbst darüber nachdenken können, ob sie einen Fehler gemacht haben im Umgang mit dem Hund. Die Schwere eines Vorfalls spielt sicherlich eine Rolle, ebenso, ob man danach wieder Kontakt zu anderen Hunden hatte.


    Ich wurde als kleines Kind mal vorm Supermarkt von einem Schäferhund in den Bauch gebissen. Der war angeleint gewesen und ich war stiften gegangen bzw. war losgerannt und meine Mutter konnte mich nicht mehr rechtzeitig stoppen. Das Ende vom Lied war, dass ich weinend (aber dennoch weiter streicheld :roll: ) am Boden neben dem Hund lag und ordentlich Ärger von meiner Mutter bekommen habe. Man dürfe auf einen fremden Hund nicht zurennen, noch dazu nicht, wenn er hilflos angebunden und ohne sein Herrchen ist. Vielleicht hätte ich heute Angst, wenn meine Mutter in Panik ausgebrochen wäre, den Hund verteifelt hätte und wir den Kontakt in der Folge mit anderen Hunden gemieden hätten.

  • Weil ich nicht mehr editieren kann:


    Gegen den Misshandlungsansatz spricht m.M.n. auch, dass mit Kindern, die psychische oder physische Gewalt erfahren haben, in der Therapie u.a. mit Tieren gearbeitet wird. Die Freundin meines Vaters hat so einen Hof und arbeitet u.a. mit Therapiehunden (und anderen -tieren). Die Kinder (allerdings nicht nur misshandelte) haben da aber keine auffällige Angst vor den Therapiehunden. Vielmehr genießen sie den Umgang, freuen sich auf die Tiere und öffnen sich ggü. der Gesprächsperson "leichter".

  • Angstentwicklung ist ja ziemlich komplex. Ich bin als Kind auch abgeschnappt worden (mit schönem Ratscher am Kinn) von unserem Pudel.
    Ich war selbst Schuld, weil ich ihn geärgert habe. Danach war ich vorsichtiger.
    Unsere Nachbarn hatten einen Wolfspitz, der war anfangs ein liver Kerl entwickelte sich aber wegen falscher Haltung und katastrophaler Erziehung recht agressiv. Ich bin nur sehr ungern dort vorbei, weil er draußen zur Straße hin angebunden war und ein Riesenspektakel gemacht hat, wenn man dort vorbei ging und in die Kette sprang. Ich hatte immer Angst er würde sich mal losmachen.
    Als ich ihn mit dem Sohn der Nachbarn mal im Wald getroffen habe, hat mich dieser Hund angesprungen, umgeworfen, stand über mir und knurrte. Vor dem hatte ich Angst. Andere Nachbarn hatten einen aggressiven Yorkie, der mir (und anderen) ab und zu am Hosenbein hing.
    Generelle Hundeangst hab ich nicht entwickelt. Vor bestimmten Hunden ja, vor anderen fremden Hunden einfach Respekt, weil ich wusste, dass die nicht unbedingt lieb sein müssen.


    Ein anderes Kind hätte vielleicht nach einem dieser Erlebnisse Hundeangst entwickelt. Wer kann das schon sagen?


    Da spielt wie gesagt viel mit rein.


    Ich erlebe das hier übrigens nicht so, das Kinder generell mehr Angst haben.
    Viele Kids sind sehr neugierig auf meine Hunde. Andere etwas unsicherere. Aber völlig verständlich, weil Lina z.b. für ein Kind ein riesiger, schwarzer Hund ist. Je nachdem wie alt die Kids sind, ist Lina ja auch noch (fast) auf Augenhöhe.


    Die syrischen Kinder, die nebenan gewohnt haben, waren anfangs etwas ängstlich, aber sehr schell sehr neugierig. Anfassen, haben sie sich nicht getraut, aber soe haben mir immer Fragen zu den Hunden gestellt, wenn sie mich gesehen haben.

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