Immer mehr Kinder/Jugendliche mit panischer Angst vor Hunden?!

  • Woher weiß man das denn so genau?Ich möchte nicht wissen, wie hoch die Dunkelziffer ist, was physische und psychische Gewalt angeht.

    Das hatten sie letztens erst, daß die Zahl noch immer sehr hoch ist. Oder mit anderen Worten: Daß sich eher kaum was getan hat. Daß die gewaltfreie Erziehung nur auf dem Papier bestehen würde.
    Und daß immer mehr Kinder aus den Familien genommen werden müssen.

  • Ich beantworte einfach mal nur die ausgangsfrage. Ich empfinde das nicht so. Hier auf dem Land erlebe ich keine Kinder die panisch werden, oder Angst haben, wenn sie meine Hunde sehen. Und auch städtischer hatte ich so eine Reaktion noch nie.


    Meine Hündinnen nehmen aber auch absolut keinen Kontakt zu fremden Menschen auf. Sie ignorieren Kinder gekonnt, schauen weg und sind unauffällig.


    Ich nehme da keine Veränderung/Verschlimmerung wahr.


    Lg

  • Naja, es gibt heute sicher mehr "Extremfälle" wo Kinder aus den Familien genommen werden (müssen) als früher (wo man es einfach nicht getan hat, weil geht ja niemanden etwas an...), aber Gewalt war "früher einfach ein ganz normales Erziehungsmittel und kam in mehr oder weniger ausgeprägter Form in so ziemlich fast jedem Haushalt vor.
    Oder in der Schule, wo Lehrer noch körperlich züchtigen durften.


    Insgesamt denke ich, ist Gewalt gegen Kinder doch eher sehr zurück gegangen. Bis auf diese schrecklichen Extremfälle, wie gesagt.

  • Huhu,


    wollte nur mal vermelden, dass ich hier weiterhin mitlese und die Diskussion sehr spannend finde. Leider kann ich kaum mehr mitreden, weil ich nicht so viel Erfahrung mit Kindern unter 16 Jahren habe.


    Was mir allerdings auffällt, ist, dass viele Jugendliche schon in psychotherapeutischer Behandlung sind. Pro Klasse sind das mindestens zwei oder drei. Ich kann mich nicht erinnern, dass das zu meiner Schulzeit schon so war...


    Bezüglich des eigentlichen Thema wollte ich noch anmerken, dass ich mittlerweile ja auch (wieder) auf dem Land wohne. Allerdings findet in Freiburg gerade sowas wie eine Landflucht statt. Man kann sich in Freiburg weder die Mieten noch Eigentum leisten zur Zeit. Daher ziehen viele aufs Land.


    Heute hat ein Vater mit seinen beiden Mädels auf Inline-Skates die Straßenseite gewechselt, als ich mit Newton (an der Leine) entgegenkam... Da frag ich mich dann schon, ob es vielleicht an den Eltern liegen könnte. Die Mädels habe ich nämlich schon öfter alleine getroffen. Da war nix mit Straßenseite wechseln...

  • Bezüglich des eigentlichen Thema wollte ich noch anmerken, dass ich mittlerweile ja auch (wieder) auf dem Land wohne.

    Naja....


    Du hattest mal was von 9000 Einwohnern oder so geschrieben.
    Das würde ich nicht gerade als "Landleben" bezeichnen ;)

  • Ich beziehe mich mal auf die Anfangsfrage ;)


    Ich kenne einige Kinder die Angst vor Hunden haben. Vor allem vor "lauten" Hunden. Also Hunde die bellen, machen Kindern scheinbar mehr Angst, als ein Hund der das nicht tut.
    Wir wohnen ja auch auf dem Land, direkt am Waldrand. Tiere gibt es hier wirklich viele. Hunde und Katzen, aber eben auch Wildtiere.
    Vor zwei Jahren gab es hier ein schlimmes Unwetter und das Vogelnest am Haus von unseren Nachbarn wurde total durchweicht (also das war eins, dass sie Vögel komplett selber gebaut hatten) und viel auseinander. Und so purzelten 5 kleine Vögelchen in den Garten. Die Kinder fanden die und kamen zu mir. Ich nahm einen Schuhkarton mit und Zeitung um die kleinen Piepmätze rein zu setzten. Die Nachbarskinder trauten sich nicht mal in die Nähe der Würmchen und mein eigenes Kind kam mit dicken Gartenhandschuhen um die Vögelchen anzufassen :lol: Ich war total platt. Und hab den Kindern dann in Ruhe erklärt was ich jetzt mache, was sie tun können (Moos sammeln) usw. Aber erst mal sammelte ich die fünf ein. Die passten alle auf meine Hand und die ist echt nicht groß. Es wurden Fragen gestellt. Z.B. ob ich keine Angst habe dass sie mich "beißen". Das alles wurde in Ruhe und ohne darüber zu lachen beantwortet, denn sonst können sie es nicht lernen. Alle Kinder haben die Kleinen gestreichelt und waren fasziniert wie klein und zerbrechlich sie wirken. Es war toll. Wir haben dann ein neues "Nest" gebaut. In Form einer alten Plastikschüssel, die die Kinder mit Stroh, Moos und Federn aus dem alten Nest ausgestattet haben. Mein Mann befestigte das Nest am Haus mit einer Schraube, damit es nicht runter fällt. Und dann saßen wir, nach gründlichem Händewäschen und der Erklärung warum das wichtig ist, mit Eis im Garten, ganz leise und beobachteten wie die Eltern sich langsam aber sicher dem neuen Nest näherten und die Jungen ausgiebig mit Futter versorgten. Es war toll :herzen1:


    Ich denke man hat auch auf dem Land doch sehr viel weniger Berührungspunkte mit der Natur als früher. Und wenn wir unsern Kindern nicht zeigen wie es geht werden sie es nur schwer lernen.

  • Naja....
    Du hattest mal was von 9000 Einwohnern oder so geschrieben.
    Das würde ich nicht gerade als "Landleben" bezeichnen ;)

    Diese 9000 Einwohner verteilen sich aber auf vier "Ortsteile". Es ist so ein künstlicher Gemeindezusammenschluss von mehreren früher eigenständigen Dörfern. In dem "Ortsteil" wo ich wohne sind es gerade mal 3000.


    Im Vergleich zu Freiburg ist es schon sehr ländlich hier.

  • Was diese ganzen verschiedenen Therapien angeht, in die Kinder heutzutage so gestopft werden:
    Ich denke, dass das in vielen (sicher nicht in allen, aber in den allermeisten) Fällen absolut übertrieben wird.
    Man ist ja kaum noch ein "guter Vater" / eine "gute Mutter", wenn man seinem Kind nicht irgendwelche Therapien angedeihen läßt!


    Wenn ein Kind ein wenig lispelt, geht es mit 4 Jahren spätestes in die Sprachtherapie. Wenn ein Kind Angst vorm Alleinsein im Schlafzimmer im Dunkeln hat, hat es "Angststörungen und muß in Therapie.......


    Ist ja alles einfacher, als sich selber mit dem Kind auseinander zu setzen, ihm abends noch etwas vor zu lesen bis es einschläft, mit ihm reden, ihm zuhören anstatt es vorm Fernseher "ruhig zu stellen".....


    Dass so viele Kinder heutzutage in Therapien sind, liegt ganz sicher nicht daran, dass mehr Kinder wirkliche Probleme haben.
    Sie müssen eben nur absolut der Norm entsprechen.

  • Also die Fälle, die ich als Klassenlehrerin mitbekomme, sind durchaus gravierender als nächtliche Angst, etc. Ich darf jetzt natürlich nichts Konkretes schildern, aber in allen diesen Fällen, fand ich den verordneten stationären Aufenthalt nicht übertrieben...

  • Oh, vor einem halben Jahr klang es noch anders, da hattest du dich noch darüber "aufgeregt", dass sich deine Schüler teilweise mit psychischen Defiziten "entschuldigen", simulieren usw.


    Kann mich nur so gut daran erinnern, weil du für diese Aussage hier fast gesteinigt wurdest.


    Hat sich in dem halben Jahr so viel verändert?

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