Immer mehr Kinder/Jugendliche mit panischer Angst vor Hunden?!

  • Also die Fälle, die ich als Klassenlehrerin mitbekomme, sind durchaus gravierender als nächtliche Angst, etc. Ich darf jetzt natürlich nichts Konkretes schildern, aber in allen diesen Fällen, fand ich den verordneten stationären Aufenthalt nicht übertrieben...

    Seh ich genauso.


    Ich arbeite mit psychisch erkrankten Erwachsenen, Erschöpfungssyndrome, Depressionen, Angst usw. teilweise erlebe ich die Mütter im Umgang mit ihren Kindern, weil die Kinder bei uns auch mitkommen können zum stationären Aufenthalt :


    und ja: diese Eltern formen unser Klientel von morgen.

  • Oh, vor einem halben Jahr klang es noch anders, da hattest du dich noch darüber "aufgeregt", dass sich deine Schüler teilweise mit psychischen Defiziten "entschuldigen", simulieren usw.


    Kann mich nur so gut daran erinnern, weil du für diese Aussage hier fast gesteinigt wurdest.


    Hat sich in dem halben Jahr so viel verändert?

    Naja, man muss schon unterscheiden. Es gibt solche und solche. Einige sagen halt sie hätten "private Probleme" und man trifft sie dann in der Stadt bei Eisessen, wenn sie eigentlich in der Schule sein sollten... Bzw. sie melden sich am Morgen "krank" und dann sieht man bei Facebook, dass sie den Abend davor beim Sido-Konzert waren... Etc. pp. Da rege ich mich dann schon auf...


    Ich kann mich daran übrigens nicht erinnern. Also entweder du verwechselst mich, oder ich hab tatsächlich ein mega schlechtes Gedächtnis. :D

  • Ich frag mich, wo ihr das immer alles her habt?


    Eigene Erfahrung, oder "nachgeplappert"?


    Es geht mich nichts an, ob du selbst Kinder hast, aber ich habe immer das Gefühl, die Leute, die am besten über "KInder von heute" Bescheid wissen, haben keinen eigenen Einblick. Sorry, wenn ich falsch liege.


    Natürlich gibt es heute mehr Therapieangebote, und viele Eltern schauen genauer hin. Es gibt mehr Einzelkinder, mehr Zeit und mehr aufmerksamkeit als für viele Geschwister.


    Die eltern, die ihr Kind "vor dem Fernseher parken" statt ihm vorzulesen, sind garantiert NICHT dieselben Eltern, die ihr Kind in sinnlose Therapien schleppen. Letztere sind garantiert "Nur 20 Minuten Fernsehen am Tag" Eltern. Also was nun - sollen sich Eltern um ihre Kinder sorgen und kümmern - oder nicht?


    Hier werden unterschiedlichste Dinge in einen Topf geworfen. Das nervt !


    Meine Schwester war/ist Legasthenikerin. Was meine Eltern alles in Bewegung setzen mussten, um da Hilfe zu bekommen - heute ist das Gott sei Dank!!! viel besser. sinnlose Therapie?


    vor 30/40 Jahren war Gewalt gegen Kinder völlig normal und alltäglich. Ich kannte mehrere Nachbarskinder, die regelmässig geschlagen wurden...
    Ebenso, wie gegen Frauen. Das gibt es zwar heute alles immer noch, aber es ist nicht mehr legal und gesellschaftlich anerkannt. Dafür gibt es merh Therapieangebote heute.


    Und bevor man schreibt, dass es "immer mehr" dies oder das gibt, dann erkundigt euch erst mal nach den tatsächlichen Zahlen. Nur, weil Einzelfälle stärker im Medieninteresse stehen, heisst nicht, dass es einen tatsächlichen Trend gibt.

  • Haben die Menschen nicht generell mehr Angst als noch vor 25 oder mehr Jahren?
    Man soll heute ja vor allem Angst haben. Wenn man auf einer Massenveranstaltung ist vor Terroranschlägen, dem nächsten Lebensmittelskandal, der alljährlichen Killergrippe. Mit dem Hund kann man auch nicht mehr bedenkenlos Gassi gehen, weil überall Giftköder liegen könnten.
    Manches mag ja berechtigt sein, manches nicht. Rückblickend betrachtet fragt man sich aber, wie die Menschheit es geschafft hat nicht auszusterben, als noch weniger Informationen über potentielle Gefahren im Umlauf waren.
    Ich denke dass diese gestiegene Angst und damit auch das fehlende Gefühl von Sicherheit sich auch auf Kinder überträgt, nicht nur im Bezug auf Hunde.


    Ich kann mich nicht erinnern dass ein Kind mal Angst vor meinem Hund hatte. Aber ich unterbinde auch Kontaktversuche möglichst sanft, da ich meine Hand nicht ins Feuer lege, dass meiner nicht zwicken würde oder Ähnliches. Wir mögen beide Kinder am liebsten mit einem gewissen Mindestabstand :)

  • Haben die Menschen nicht generell mehr Angst als noch vor 25 oder mehr Jahren?
    Man soll heute ja vor allem Angst haben. Wenn man auf einer Massenveranstaltung ist vor Terroranschlägen, dem nächsten Lebensmittelskandal, der alljährlichen Killergrippe. Mit dem Hund kann man auch nicht mehr bedenkenlos Gassi gehen, weil überall Giftköder liegen könnten.
    Manches mag ja berechtigt sein, manches nicht. Rückblickend betrachtet fragt man sich aber, wie die Menschheit es geschafft hat nicht auszusterben, als noch weniger Informationen über potentielle Gefahren im Umlauf waren.
    Ich denke dass diese gestiegene Angst und damit auch das fehlende Gefühl von Sicherheit sich auch auf Kinder überträgt, nicht nur im Bezug auf Hunde.

    Seh ich ähnlich.
    Wenn man nur mal bedenkt, wie Kinder heute Rad fahren: Fahrradhelm, gelbe Warnweste, Neon-Plastikfähnchen am Rad... ich hatte sowas alles nicht, meine Freunde damals auch nicht und wir leben alle noch, manchmal frag ich mich, wie wir das geschafft haben :roll:
    Angst vor Rückenschäden wird den Kindern übrigens auch eingetrichtert - egal wo ich bisher gewohnt habe, ob Großstadt, mittlere Stadt oder unser Dorf Zuhause, überall kann man beobachten, dass Eltern ihre Kinder zur (Grund)Schule bringen, bis auf den Schulhof und dabei den Schulranzen selbst tragen. Find ich auch alles befremdlich, ich bin damals einmal zur Schule gebracht worden, dann kannte ich den Weg und durfte/musste alleine los, und die Tonne hat mir auch niemand zur Schule gebracht, die musste ich selbst schleppen, krummen Rücken hab ich deshalb auch nicht bekommen.
    Ist schon seltsam diese ganze Entwicklung, die in meinen Augen auch viele Ängste und Hemmungen ranerzieht.

  • Ich glaube nicht, dass Ängste und psychische Probleme verbreiteter sind als früher, es ist heute - glücklicherweise für die Betroffenen - nur akzeptabler darüber zu sprechen. Das dichte, weltweite Informationsnetz ermöglicht ausserdem einen bisher unmöglichen Austausch über die Dorf-, Landes- und Kontinentalgrenzen hinweg. Man findet also relativ schnell Gleichgesinnte, Miteiferer und -leidende mit denen man sich austauschen kann.


    Nur weil ein Phänomen (also zum Beispiel eine Krankheit oder eine Neigung) bisher keinen Namen erhalten hat, bedeutet es deswegen nicht, dass es nicht existiert. Es ist nicht so, dass es im achtzehnten Jahrhundert zum Beispiel keine Depression, keine Phobien oder kein ADS in der Form, wie wir sie heute verstehen, gegeben hätte. Die Begriffe, Definitionen und Abgrenzungen mögen neu sein, die Phänomene an sich sind es nicht und gehören zum Menschsein eben dazu.

  • Sprachtherapie gab es früher auch schon, ich hab eine gemacht wie ich in die Schule ging. Hat es mir geschadet, nein, hätte es mir geschadet, hätte ich den Sprachfehler für den Großteil meiner Kindheit beibehalten, wahrscheinlich schon. Und meine Eltern haben mich nicht vor dem Fernseher geparkt und haben mir tatsächlich jeden Abend vorgelesen.


    @Cattlefan : Würden sich die Eltern mehr kümmern, wenn es keine Therapie gebe? Und heute müssen sie der Norm entsprechen? Tut mir leid, dass war früher viel extremer der Fall. Was glaubst du was mit Legastheniker früher gemacht wurde? Die waren einfach dumm und haben früh die Schule abgebrochen. Das gleiche mit Kindern mit ADHS. Ach ja und Autistische Kinder wurden lieber ruhig gestellt als dass man sich mit denen beschäftigt hätte.

  • Ach, einfach allen ne Lobotomie verpassen, das wird super :mute:


    @Jessica83 ..Du echauffierst dich ernsthaft über das Tragen von einem Helm und reflektierender Kleidung oder hab ich irgendeinen ironischen Unterton verpasst?

  • Heute hat ein Vater mit seinen beiden Mädels auf Inline-Skates die Straßenseite gewechselt, als ich mit Newton (an der Leine) entgegenkam... Da frag ich mich dann schon, ob es vielleicht an den Eltern liegen könnte. Die Mädels habe ich nämlich schon öfter alleine getroffen. Da war nix mit Straßenseite wechseln...

    Fakt: Die kinder haben keine Angst und wechseln für gewöhnlich nicht die straßenseite. Ich käme überhaupt nicht auf die idee, da etwas in frage zu stellen.

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