Eifersüchtiger Hund - Hundetagesstätte möglich?
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Seine Überforderung war spürbar. Er zog den Schwanz ein und lief im Kreis um meinen Freund und mich bestmöglich "zu beschützen".
Und weiter? Was habt Ihr dann getan?
Mit diesem hat Emil sich auch getroffen. Da hat Emil sich vorbildlich benommen, war interessiert, aber nicht aufdringlich. Balou hat ihn dann weggezwickt, worauf Emil ihm das Feld sofort überlassen hat.
Das ist nicht die Aufgabe eines anderen Hundes! Das ist EUER Job. Und zwar präventiv!
Meine Idee für nächsten Samstag wäre jetzt Emil ersteinmal nur mit den drei hauseigenen Hunden bekannt zu machen. Vielleicht war das große Rudel einfach zu viel für ihn.
Außerdem überlege ich bei einer Hundetrainerin anzufragen, ob ein Einzeltermin in der HuTa möglich wäre. Macht das Sinn? Nur ein Termin zur Einschätzung? Sind kompetente Trainer überhaupt so kurzfristig buchbar?
Solange ihr keinen Trainingsplan an der Hand habt, nützt das Zusammenbringen vermutlich gar nichts bzw. es wird wieder schief laufen.
Ob Du so schnell einen Trainer findest, der das begleitet, weiß ich nicht. Nachfragen ...Wir wissen ihn in den meisten Situationen gut zu händeln (beide gleichzeitig streicheln, seinen Gassipartner als erstes begrüßen, ihn notfalls ignorieren...).
Das ist übrigens ein ganz schlechtes Handling bei einem Ressourcenverteidiger. Er wird dauernd in die Situation gebracht (gemeinsames Streicheln "lädt" es richtig auf, dass es massiver explodiert) und kann damit nicht umgehen. Besser wäre es ihm beizubringen, dass er sich gar nicht in dieser Interaktion aufzuhalten hat - Ignorieren gibt ihm da null Anleitung. Ihn damit zu "ärgern" den anderen zuerst zu begrüßen, dürfte das Ganze auch noch forcieren, wenn er dabei ohne Fahrplan bleibt.
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Und weiter? Was habt Ihr dann getan?
Wir haben ihn gelobt, wenn er sich etwas entspannt hat, haben ihn aber nicht bemitleidet. Wenn er sich an uns ran schmeißen wollte, haben wir ihn ignoriert. Ich habe mich sehr darauf konzentriert Sicherheit auszustrahlen. Ich muss ehrlich sagen, dass es uns sehr schwer gefallen ist uns richtig zu verhalten. Wir hatten damit nach den Gesprächen im Tierheim nicht gerechnet. Mit Hundebegegnungen an der Leine (im TH leider nicht anders möglich) gab es nie Probleme. Gestern habe ich viel über Eifersucht, Kontrolle, Schtztrieb/-motivation, Frustrationstoleranzgrenze, etc. gelesen, aber Sicherheit wird mir wohl eher ein Hundetrainer geben...
Das ist nicht die Aufgabe eines anderen Hundes! Das ist EUER Job. Und zwar präventiv!
Die zwei sollten sich ja kennenlernen. Balou hat ihn ohne zu drohen plötzlich weggezwickt, nur in die Luft, wollte Emil nicht treffen. Vielleicht hätten wir genauer auf seine Signale achten sollen, oder was meinst du?
Solange ihr keinen Trainingsplan an der Hand habt, nützt das Zusammenbringen vermutlich gar nichts bzw. es wird wieder schief laufen.
Ja, das befürchte ich eben auch
Bin aber einfach unsicher, wie wir weitermachen sollen. Ich will ja den Hund nicht verderben, aber im Tierheim können wir nicht trainieren. Wenn er bei uns einzieht, muss es (nach vier Wochen) eine Möglichkeit geben ihn, wie auch immer, mit gutem Gewissen betreuen lassen zu können.
Das ist übrigens ein ganz schlechtes Handling bei einem Ressourcenverteidiger.
Das glaube ich mittlerweile auch. Als ich das schrieb, gingen wir noch von einer anderen Art von "Eifersucht" aus. Wir haben aber auch schon einmal beobachtet, dass wir Emil ignoriert und weggeschoben haben um den anderen zu streicheln und er dann wegen einer Lapalie (schnüffeln an der gleichen Stelle) plötzlich geknurrt hat. Da hört man aber, wie so oft, verschiedene Meinungen.
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Puhh ich finde es ja toll, dass ihr euch so für diesen Hund einsetzt...
Aber ich weiß nicht so recht, ob ihr euch und dem Hund mit der Aufnahme so einen großen Gefallen tut.
Ihr habt bisher eigentlich keine richtige Hundeerfahrung und müsstet eine ganze Menge lernen. Wie der Hund tatsächlich nach einigen Monaten bei euch zu Hause so ist, wisst ihr ja noch gar nicht.Der Hund hat scheinbar mit Artgenossen ziemlichen Stress und gerade bei einer HuTa kommen ja auch immer mal wieder neue Hunde dazu. Nicht das es in der HuTa nach einigen Minuten Wochen nochmal richtig eskaliert und ihr den Hund dann nicht mehr dort abgeben könnt! Ihr seid ja scheinbar immer auf eine Fremdbetreuung angewiesen.
Vielleicht wäre es da etwas passender, wenn auch wirklich schwer, einen Hund zu suchen der damit von Anfang an weniger Probleme hat.
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Hallo JarJarBinks,
das ist zwar unser erster eigener Hund, als Hundeanfänger würde ich uns dennoch nicht bezeichnen. Wir sind beide mit Hunden aufgewachsen, meine Familie hat 15 Jahre lang mit einem Hund mit extrem hohen Energielevel gearbeitet. Wir wissen also, wie viel Arbeit auf uns zukommen kann.
Außerdem haben wir in den Semesterferien meines Freundes Urlaubshunde betreut und arbeiten seit zwei Jahren ehrenamtlich in einem Tierheim für Problemhunde, die über Umwege nach Deutschland gekommen sind.
Da wir uns beide sehr für Hunde interessieren, haben wir auch schon an Seminaren teilgenommen, jedoch eher allgemeine, da man sich ja schlecht über alle möglichen Hundeprobleme informieren kann. Durch Bücher und Medien kennt man zwar ein paar Ratschläge hierzu und dazu, aber weil man alles richtig machen möchte, bringen einen die vielen Meinungen zu verschiedenen Problemen eher durcheinander... Dazu kommt, dass Probleme ja immer Einzelfälle sind.Es ist einfach so, dass wir mit diesem Hund schon einiges erreichen konnten. Wir haben uns sein Vertrauen über Monate erarbeitet. Und uns ist fast genauso lange klar, dass das unser Hund werden soll. Innerlich ist er es halt schon... Würde er schon bei uns wohnen, würde man ja ebenso alle Hebel in Bewegung setzen um ein glückliches Zusammenleben zu ermöglichen und ihn nicht zurück ins Tierheim schicken. Ich fühle mich schon jetzt verantwortlich. Und schwerwiegende Probleme können auch im Laufe eines Hundelebens auftreten.
Selbstverständlich ist mir bewusst, dass wir abwägen müssen. ob wir dem Hund ein gutes Leben bieten können. Sollten wir keine Lösung finden, entscheiden wir immer zu Gunsten des Hundes und sprechen über unsere Skepsis auch seitdem der Umzug geklärt ist offen mit den Tierheimchefs, damit wir objektive Meinungen hören.Es ist auch eben nicht so, dass Emil Stress mit Artgenossen hat. Von seiner Pflegestelle haben wir nur Gutes über seine Sozialverträglichkeit gehört, im Tierheim gab es außer kleinen "Eifersüchteleien" auch keine Probleme. Wir gehen daher davon aus, dass er grundsätzlich kein Problem mit anderen Hunden hat, sondern diese Ressourcenverteidigung, gemischt mit seiner Unsicherheit, der Kern ist.
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Doch, für mich klingt es schon so, als hätte er ein Problem mit den Artgenossen in der HuTa gehabt. Ich hätte ihn da auch rigoros geschützt, Ressource hin oder her.
Und dann weiß ich nicht, was gegen eine Einzelbetreuung spricht, warum sollten die weniger kompetent sein als so eine HuTa? Verstehen würde ich noch, wenn das finanziell nicht machbar wäre, aber weil der Hund so sensibel ist? Das leuchtet mir nicht ein. -
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Es ist durchaus möglich, dass er sich bei anderen Menschen, die das gar nicht aufkommen lassen, mit anderen Hunden vernünftig benimmt.
So oder so - für den Hund ist das Stress, er sollte für sein Wohlbefinden lernen, da er grundsätzlich keine Menschen als Ressource zu verwalten hat.
Distanz heißt das Zauberwort. Wer es im Dunstkreis des Menschen nicht hinbekommt sich zu benehmen, hat dort nichts verloren. Heißt Abstand halten zum Geschehen. Meiner Erfahrung nach mindestens sieben bis acht Meter, besser noch mehr.
Kontaktaufnahme nur nach Einladung. Jedes “krumm“ gucken führt sofort wieder zum Ausschluss - da sollte man am besten ein Kommando für aufbauen. Da kann man auch ohne Anwesenheit anderer Hunde aufbauen, es braucht nur eine Ressource ... Die ist für ihn mit Anwesenheit eines Menschen ja da.
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- Hallo, ja. Hutas können mit schwierigen Hunden ein Problem haben. Weil sie darauf angewiesen sind, mit der Betreuung von Hunden Geld zu verdienen. Und es ist einfacher, mit 10 lieben süßen schnuckelhasen den Tag zu verbringen, als mit anstrengenden Talenten. Ich bin mit meiner gut sozialisierten Hündin aus einer Hunde-Tagesbetreuung nach und nach rausgeekelt worden. Weil: spielt zu grob, ist territorial, launisch (nicht kastriert), zu groß,...) Betreuung organisieren: es ist einfach anstrengend. Aber ich in ebenfalls darauf angewiesen und will dir nur raten, diesen Aspekt nicht zu unterschätzen.
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Und dann weiß ich nicht, was gegen eine Einzelbetreuung spricht,
Da habe ich mich vielleicht falsch ausgedrückt. Gegen eine Einzelbetreuung spricht grundsätzlich überhaupt nichts.
Bei meinen bisherigen Recherchen bin ich leider aber nur auf 15jährige Mädchen gestoßen, die in den Sommerferien einen Hund Gassi führen wollen, 70jährige, die sich ihre Rente aufbessern möchten und von denen ich bezweifel, dass die einen Schäferhund im Notfall führen können, Leute, die sich mit Hunden auskennen, weil sie ein Kaninchen haben, aber nur donnerstags von 2 bis 3 und freitags von 7 bis 8 Zeit haben. Natürlich überspitzt geschrieben.
Es gibt sicherlich Glücksgriffe, bei denen man seinen Hund guten Gewissens unterbringen kann und denen man auch seinen Hausschlüssel anvertraut. Die gibt es nur leider nicht wie Sand am Meer. Und manche hüten bestimmt lieber einen freundlichen Schnuffelpuff, der sich gleich ranschmeißt, als einen respekteinflößend aussehenden Hund, der einen misstrauisch beäugt.Ich bin mit meiner gut sozialisierten Hündin aus einer Hunde-Tagesbetreuung nach und nach rausgeekelt worden.
Das ist ja mies, aber die Betreuer sitzen eben an der längeren Leine. Dass die Sicherheit und die Aufmerksamkeit für alle Hunde gewährleistet sein muss, kann ich aber grundsätzlich auf jeden Fall verstehen. Dann sollte man aber lieber gleich mit offenen Karten spielen.
Es ist durchaus möglich, dass er sich bei anderen Menschen, die das gar nicht aufkommen lassen, mit anderen Hunden vernünftig benimmt.
So oder so - für den Hund ist das Stress, er sollte für sein Wohlbefinden lernen, da er grundsätzlich keine Menschen als Ressource zu verwalten hat.
Da bin ich ganz deiner Meinung. Das wird ja auf Dauer nicht nur in der HuTa zum Problem.
Wir haben uns seit gestern so viel den Kopf zerbrochen und alle möglichen und unmöglichen Alternativen diskutiert.
Unser Plan ist jetzt der, dass wir am Samstag nicht zur HuTa fahren. Das ist mir einfach zu riskant. Emil soll das nicht schlecht assoziieren.
Morgen versuche ich kurzfristig einen Termin bei einer Hundetrainerin abzustimmen um eine erste Einschätzung zu bekommen.
Wir haben mit meiner Schwiegermutter geklärt, dass wir uns darauf verlassen können, den Hund dort täglich unterzubringen bis wir eine andere zufriedenstellende Lösung gefunden haben. Im Notfall die beiden Hunde auf unterschiedlichen Etagen getrennt. Dass es sich dabei um mehrere Monate handeln kann, ist allen bewusst.
Parallel üben wir mit Hundetrainer und suchen in der Hundeschule, im Hundesportverein usw. nach Beziehungen zu zuverlässigen Sittern. -
nur mal so aus Interesse... Wie lange muss der Hund denn theoretisch jeden Tag alleine bleiben?
Es gibt ja durchaus auch Hunde, die nach einer ordentlichen Eingewöhnung auch länger alleine zu Hause bleiben können und es dort angenehmer finden, als in einer Betreuung!
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Ich schließe mich @flying-paws an. Ihr müsst eurem Hund verständlich machen, dass er zu Resourcen Distanz hält, bis er lernt, damit umzugehen, sie auch teilen zu können. Das erfordert aber eine gute, versierte Trainer-Anleitung, denn nach allem was ich so rauslese, bist du Hundeanfänger (auch, wenn da mal Familienhunde waren, aber die haben ja offensichtilch nicht dazu beigetragen, dir hier die Idee von Ursache, Wirkung und Training zu geben - insofern schlussfolgere ich das).
Ich würde mir nicht überstürzt und schnell einen Trainer suchen, der kurzfristig Zeit hat. Sondern einen, der fundiert und vor allem: ERFAHREN ist (nicht erst seit 2-3 Jahren mit ATN und nem abgelegten 11er (mal überspitzt ausgedrückt) glaubt, die Hunde nun verstanden zu haben. Gerade bei dem Problem.
Bis dahin würde ich ggf entweder mit der Übernahme warten, oder eine andere Unterbringungsmöglichkeit suchen und damit das Problem durch Umgehen vorerst nicht auftreten lassen.
Für mich ist es nämlich immer ein ganzes System mit Hund und Mensch und so ein Verhalten dann ein Symptom - darum müsste da sozusagen in eure Beziehung auch ein bisschen "Basis" rein, dass der Hund das überhaupt annehmen kann in solchen, für ihn unendlich wichtigen Situationen (sonst würde er ja nicht so agieren) von euch zu akzeptieren, auf Distanz bleiben zu müssen. -
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