-
-
Ich erinnere mich an eine Übung in der Hundeschule. Aufgabe war folgende: Der Hund wird an einer Laterne festgebunden und man geht kurz aus dem Sichtfeld. Dann geht man wieder zum Hund zurück und bindet ihn los. Der Hund sollte über die ganze Zeit ruhig sitzen bleiben.
So eine ähnliche Übung könntest du mit ihm mal unterwegs machen. Natürlich in mini kleinen Schritten.
Wichtig dabei ist, dass du nur wieder zurück kommst bzw. näher zu ihm hin gehst, wenn er sich absolut ruhig verhält. Fängt er an zu springen, etc. Entfernst du dich wieder. Wenn er wieder Ruhe gibt, gehst du wieder einen Schritt näher.
Anfangs würde ich das natürlich nur mit einem kleinen Abstand üben. Und dann halt im Laufe der Zeit vergrößern. Aus dem Sichtfeld gehen ist dann die Kür, wenn er das davor gut beherrscht.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Ich denke auch, dass es laut der Beschreibung über das übliche Mass an 'Hochspringen' hinausgeht, was dieser Hund zeigt. Wie Rico schon richtig sagt: das tut bei einem grösseren Hund richtig weh.
Ich sehe mich nicht als Puffer für Hunde und 'sitze' oder 'stehe' solche Sachen auch nicht aus oder lasse sie über mich ergehen, bis sie vorbei sind. Wenn ich Gefahr laufe, verletzt zu werden, 'ignoriere' ich nicht, sondern handle. Und zwar bevor ich verletzt werde.
Ich würde dem Besitzer also sagen, 'schau, wenn der Hund so an mir hochspringt, tut mir das weh. Ich mag den Hund und will ihn echt gerne weiterhin mitnehmen, möchte aber das Hochspringen in den Griff kriegen.' Und dann erkläre ich ihm, was ich jetzt vorhabe.
Sobald der Hund also auf mich losstürmt, bringe ich mich in Sicherheit. Ich sorge dafür, dass zwischen mir und dem Tier eine Tür ist, bevor es mich erreicht. Das kann die Haustür, die Wohnungstür oder die Gartentür sein. Stürmt der Hund auf mich los, gehe ich durch die Tür und schliesse sie. Erst wenn der Hund sich beruhigt hat, öffne ich die Tür wieder und gebe dem Hund eine neue Chance. Ich renne nicht, ich knuffe den Hund nicht, ich bin ruhig und freundlich.
Wenn Verhalten so ritualisiert ist wie in Deinem Fall, kann es durchaus mehrere Wochen dauern, bis das neue Verhalten sitzt. Wenn immer der Hund Dir zu stürmisch wird, bringst Du Dich in Sicherheit. Du schimpfst nicht, Du massregelst nicht, Du gibst ihm keinen Befehl, gar nichts. Du gehst einfach. Pusch ihn nicht hoch, versuche ganz ruhig und entspannt dem Hund die Chance zu geben, es richtig zu machen. Werde nicht wütend, wenn er springt, denn er wird es am Anfang noch häufiger und stärker tun - das ist ein ganz normaler Prozess wenn ein altes Verhalten nicht mehr funktioniert. Gewähre dem Hund nur Zugang zu Dir, wenn er ruhig ist und Dir nicht weh tut. Bist Du dabei über Tage und Wochen konsequent, wird sich das Verhalten legen. Sei freundlich und lob den Hund, wenn er sich ruhig verhält, aber heiz ihn nicht an mit grossartigen Gesten oder indem Du Dich zu freuen beginnst wie ein Irrer.
Als Vergleich: wenn ich tausend Mal eine Klingel gedrückt habe und es immer funktioniert hat - was mache ich, wenn die tausendunderste Klingel plötzlich nicht mehr tönt? Klar - ich versuchs noch einmal und noch einmal und vielleicht noch einmal. Sanfter, stärker, aus einem anderen Winkel, etc., bis ich tatsächlich akzeptieren kann, dass das alte Verhalten nicht mehr funktioniert und ich mir etwas Neues ausdenken muss. Gib dem Hund also Zeit - viel Zeit - zu verstehen, dass er einen neuen Weg finden muss, um mit Dir umzugehen. Und ganz wichtig: rempel den Hund nicht an, werde nicht körperlich. Gewalt erzeugt Gegengewalt. Auch bei Hunden.
-
Hab noch net alles gelesen, aber: gib dem Hund doch einfach ne Alternative. Sag ihm, was er stattdessen tun soll. Laß ihn vor Dir absitzen, lock ihn notfalls die ersten Mal mit Leckerlies, gib ihm dann ganz ruhig eines, sobald er sitzt und sich ruhg hat anleinen lassen. Oder laß ihn ins Platz gehen, das ist am wenigstens kompatibel mit dem gezeigten Hochspring-Verhalten. Wenn der Halter mitspielt, kann auch dieser den Hund noch im Flur ruhig absitzen lassen, anleinen, und erst dann Dir die Leine übergeben. Dann aber net noch 5 Minuten stehen und quatschen, in denen Hundi sich hochfahren kann, sondern umgehend ruhig und zügig losgehen. Notfalls (wenn möglich) am Gartentor nochmal absitzen lassen, bevor Du es aufmachst.
Oder setz Dich sogar auf den Boden, bevor er hochspringt, dann braucht er gar net erst hochzuspringen, und blocke ihn mit der entgegengestreckten flachen Hand, sodaß er Dich nicht über den Haufen rennt. Dann kannst Platz sagen, und erst, wenn Hund ruhig liegt, wird angeleint und losgegangen.
Mach aus Weggehen und Zurückkommen ein ganz ruhiges Ritual. Jedes Mal genau dasselbe beim Losgehen, und auch beim Heimkommen. zB beim Wiederkommen: Ablegen im Vorgarten, Leine los, noch ein Leckerli, dann zur Klingel gehen und den Halter rausklingeln.
Wichtig: unterwegs den Hund nicht unnötig hochpushen. Lieber mit ruhigen Dingen auspowern, zB Suchspielen, oder Unterordnung. Ballspiele & Co. lassen den Hund hochfahren, und das Adrenalin läßt ihn total hibbelig wieder heimkommen. Und sobald Du beim nächsten Mal wieder klingelst, schnellt der Adrenalinspiegel in Erwartung von Action und Fun wieder hoch, und Du wirst wieder angeprungen - irgendwo muß die ganze Energie ja hin..... ;-) Der Hund setzt sie halt in Bewegung um.
Die Idee, erst gar nicht das Haus zu verlassen, solange der Hund rumhibbelt, finde ich auch gut. Vor allem ist es dann Sache des Halters, den Hund runterzufahren, und nicht Dein Problem, daran zu arbeiten (außer, den Hund draußen nicht hochzufahren - das ist dann Dein Part).
-
Hm - weitergelesen, ist wohl net so einfach :-) schade eigentlich *gg
Neue Idee: wenn der Hund zu Dir kommt - ein Windi geht doch voll auf Bewegung. Hast Du irgendwas, das Du werfen könntest, sodaß er da erstmal hinterhergeht, statt Dich anzuspringen? zB den bereits erwähnten Plüschteddy o.ä. Dann hätte er was, das er holen kann, durch das Hinrennen wird er etwas Streß los, und Du wirst nicht mit vollem Schwung umgerempelt. Meine Biene ist zB so, daß sie, wenn sie sich über meine Heimkehr freut, sich selbst einfach ne Hundedecke in der Küche holt und die zu mir herschleppt an einer Ecke (sie liebt einfach apportieren, ist eine Lösung, die sie selbst gefunden hat). Die reagiert sich dann mittels apportieren sozusagen wieder ab. :-) Anschließend kann sie einfach nur im Flur liegen und dabei wedeln, ohne daß es sie gleich zerreißt *gg
Leckerli (notfalls gekochtes Hähnchenfleisch) kullern, dem er hinterhergehen kann (Jagdtrieb, sollte er eigentlich drauf ansprechen). Würde er das Leckerli in der Form auch ignorieren?
Ansonsten: wenn die Haustüre aufgemacht werden soll, nur nen Spalt, sodaß er Dich erkennt, aber net rankommt zum Hochhüpfen. Dann warten. bis er ruhig/ansprechbar wird (das kann anfangs schonmal ne halbe Stunde dauern)! Dann Sitz-Kommando (jetzt ist er in der Lage, es wahrzunehmen und zu befolgen), 5 Sekunden warten, ob er echt ruhig sitzenbleibt, dann erst langsam Türe weiter auf und reingehen, Leine dran, losgehen. Sollte er aufstehen, sobald die Türe weiter aufgeht: Tür wieder ranziehen bis auf nen Spalt, und von vorne warten. Er kommt einfach gar nicht erst an Dich ran (das ist ja sein Ziel!), wenn er nicht ruhig ist - er erreicht sein Ziel nur mit Ruhe. Ausschließlich ruhiges Lob von Dir, das dann nicht wieder hochpuscht. Und ganz ruhig losgehen.
Und nach wie vor: unterwegs nur Ruhe, nicht zu viel Action, höchstens Konzentrationsspielchen.
-
......Wenn die eigentlichen Besitzer nicht mit dem Hund arbeiten wollen, dann sehen ich schwarz fürn euch beide.
......Das glaube ich gar nicht mal - hier kann man es schamlos ausnutzen, daß Hunde personenbezogen, situationsbezogen etc. lernen. Will heißen, die können durchaus lernen, daß eine Person darauf besteht, daß sie sich anständig benehmen, und sie bei wem Anders damit durchkommen, rumzuhibbeln. Genauso wie sie genau wissen, daheim gibt´s nix mit Betteln, und bei der Familie haben sie schon Erfolg gehabt, dort wird das Verhalten weiterhin gezeigt.
Insofern: wenn man ne Möglichkeit findet, den etwas runterzufahren beim losgehen, könnte das schon helfen, auch wenn der Besitzer sich sperrt oder uneinsichtig ist.
-
-
Noch ne Frage: wie alt bist Du? Manchmal ist es ja auch so, daß man, wenn man recht jung ist, einfach noch nicht die Sicherheit hat und Überzeugung ausstrahlt, etwas nicht zu wollen (während man felsenfest dasteht wie ein Baum), wie jemand, der schon ein paar Jährchen mehr auf dem Buckel hat.
Weißt schon, so in Richtung: ich steh wie ein Baum, sehe dem Hund beim Rumhopsen zu (gegen Kratzer durch angemessene Kleidung geschützt), bewege mich dabei nicht - und irgendwann fällt dem Hund auf, daß ich mich net rühre, er wird unsicher, guckt zu mir - und DANN hab ich gewonnen, weil in dem Moment ist er mit dem Hirn bei mir, aufnahmebereit für ein Kommando, und ruhig/unsicher *gg genug, um es dann auch auszuführen. Also sage ich in dem Moment ganz ruhig: "sooooo is fein - sitzen" (ganz freundlich , ruhig, souverän), stell mich wieder locker hin, die Stimme ist nett und freundlich, und man kann evtl. den Hund mal leicht die Flanke langsam streicheln, wenn er das mag (!) und ihn das nicht wieder hochdreht.
Stehen im Sinne von: ich mach mich vorm Hund groß, breitbeinig, die Arme vor der Brust verschränkt (=optisch abblocken!), und im Hinterkopf ein dickes, fettes "NEIN - SO NICHT." (aber nicht sprechen, nur denken :-) Diese Einstellung spiegelt sich in der Haltung wider.). Wie wenn man jemandem signalisieren möchte: "Freundchen, ich WARTE!" (in dem Fall: auf angemessenes Verhalten, damit ihr los könnt) (also nicht bedrohlich oder so, sondern eher souverän abwartend, selbstsicher wirkend, deswegen das Großmachen).
Jegliche Dinge wie Zwicken o.ä. würde ich in dem Moment unterlassen: der Hund ist aufgeregt, unterwürfig, will Dir den Mundwinkel ablecken (Geste von Welpen, die Futter wollen = Demutsgeste!), nicht aufnahmebereit, und voll unter Streß. Wenn man in dem Moment noch nen Schmerz zufügt, wird sich seine aufgeregte Stimmung nicht ändern, er wird höchstens noch unterwürfiger, noch hibbeliger (er weiß ja nicht, wofür er "bestraft" wird!). Aber sicher nicht aufnahmefähiger. Er ist ja nicht unwillig, zu gehorchen - er kann es in dem Moment einfach nicht.
Wenn jemand von mir ne schwierige Rechenaufgabe gelöst haben möchte, mach ich sicher nicht weniger Fehler, wenn der hier neben mir steht und dauernd sagt "na los schon, mach hinne, ich brauch das" und haut dabei auf den Tisch vor mir. Weil ich dann unter Streß bin - dann mach ich höchstens alles falsch, oder kann plötzlich nicht mal mehr bis 3 zählen *gg Aber helfen tut mir das Verhalten nicht in dem Moment, und meinen Streß reduziert es auch nicht gerade. Beim nächsten Mal werde ich schon nervös, bevor er mir die nächste Aufgabe vorlegt - will heißen, sowas verschlimmert das Verhalten nur. Nur Ruhe wird Dich hier weiterbringen, und gaaanz viel Geduld. Ist schwierig, wenn der Besitzer ausm Fenster guckt und Dir zuschaut - andererseits soll der ruhig sehen, wie man anständig mit nem Hund umgeht *gg
-
Ich antworte gesammelt und hoffe, dass sich keiner übergangen fühlt.
Die Beine des Hundes kann ich nicht festhalten, weil er mich von allen Seiten anspringt, kratzt und nicht stillhält. Wenn ich nach ihm packe, dann zerkratzt er mir versehentlich die Hände und Arme.
Er reagiert auf kein Futter und auch auf sonst nichts.Mit dem Hund gehe ich fast jeden Tag und das wird sich auch so schnell nicht ändern, weil ich Sportler bin und mit dem Laufen nicht mal einfach so aufhören kann.
Ich bin etwas älter als die Zahl, die hinter meinem Namen steht.
Der Tipp mit dem Training im Haus funktioniert nicht. Da macht der Halter nicht mit. Der will den Hund nur abgeben und keine Arbeit. Ich hatte die Situation schon und da hat er mir den Hund nicht mehr mitgegeben.
Bisher habe ich mich körperlich noch nicht gewehrt, weil ich nicht der Typ für sowas bin und das lieber ruhig regel. Heute habe ich ihn aber mit meinem Bein abgewehrt und geschimpft. Ich weiß nicht, ob ich mir das einbilde. Aber es ist nicht schlimmer geworden. Er hat auch nicht empfindlich reagiert. Eher war er wie ein Flummi, der irgendwann aufgegeben hat. Er hat mich immer wieder angsprungen und ich habe ihn mit meinem Bein immer wieder weggeschubst. Irgendwann konnte ich ihn ruhig streicheln. Die Leine bekomme ich mittlerweile ja sowieso um. Er rollt sich zwar noch auf dem Boden herum und jault, aber er wehrt mich nicht mehr mit den Beinen ab (ich hatte dazu mal ein andere Thema eröffnet). Ich hatte das Gefühl, es hat heute alles ein bisschen schneller geklappt. Aber das kann ich mir auch einbilden, eben weil ich heute durch mein Bein zumindest weniger Schmerzen hatte.
Wir waren spazieren, nicht laufen -vielleicht 2 Stunden und wir waren auch nicht alleine. Ich habe ihn jedes mal geschubst, wenn ich gemerkt habe, dass er mich wieder anspringen wollte. Dabei ist mir aufgefallen, dass er mich immer angesprungen hat, sobald ich nicht konzentriert war und nicht schnell reagieren konnte. Er hat es ein bisschen ausgenutzt oder vielleicht auch nicht verstanden, dass ich von ihm nie angesprungen werden möchte.
Nun habe ich natürlich ein schlechtes Gewissen. Aber er war durchweg der glücklichste Hund der Welt. So benimmt er sich jedenfalls, wenn er seine quietschenden Geräusche von sich gibt und durch die Landschaft hoppelt. Ich habe ihn oft ungebremst auf mich zulaufen sehen und da schon meine offene Abwehrreaktion gezeigt. Was haltet ihr davon?
Er ist so ein sensibler Hund. Deshalb war ich bisher immer vorsichtig. Aber er schien wirklich nicht eingeschüchtert. -
Gut möglich, dass der Hund Dich während dem Rennen anspringt, weil er schlichtweg nicht mehr kann. Angeblich läufst Du ja täglich und das kilometerweit. Nicht jeder Hund ist dazu gemacht, auch wenn es so aussieht, als ob er noch gut mit Dir mithalten kann. Und nicht jeder Hund findet seine Erfüllung im Dauerlauf.
Ich kann mir gut vorstellen, dass sowohl Dein Umgang mit dem Hund, wie auch die ständige Lauferei das Tier ganz gewaltig stressen und es sich nicht anders zu helfen weiss, als mit dem Verhalten, das es zeigt. Vielleicht tust Du dem Hund gar keinen Gefallen, wenn Du ihn mitnimmst.
-
Ich habe doch geschrieben, dass wir heute nur spazieren waren, weil wir nicht allein waren. Wir sind gemütlich gegangen.
-
Der Hund kann sich gar nicht runterfahren, wenn er noch gezwickt wird.
Das stimmt so nicht. Bei meiner Hündin hats teilweise gewirkt. Durch das Zwicken wurde sie von der Anspringerei abgelenkt und ist somit runtergefahren.
Nur ist sie mittlerweile so clever, daß sie dem Zwicker geschickt ausweicht und unsere Hilfe trotzdem anspringt. -
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!