Aggressiv gegenüber fremden Männern, Sehr schreckhaft
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Hallo liebe Leute!
Wir haben Robin (2 jähriger Münsterländer/Border) nun seit über einem Jahr. Er ist ein sehr schlauer, lernt unglaublich schnell.
Eigentlich wirkt er auch sehr selbstbewusst - hat sich irrsinnig schnell und ohne Probleme an die Großstadt gewöhnt (Öffis, Maulkorb, Rolltreppe usw.).
Generell haben wir schon tolle Fortschritte in der Erziehung gemacht.Das größte Thema ist seit Beginn seine Unsicherheit/Unberechenbarkeit gegenüber fremden Menschen. Am häufigsten gegenüber Männern. Ist man sehr aufmerksam und lässt ihn keine Sekunde aus den Augen ist es gut abzufangen, mit einem "schau mal" und blick zu uns ist das Thema im Normalfall wieder erledigt. Registriert man seine Kopf und Ohrenhaltung nicht, geht er oft aggressiv los (bellen, andeuten von Beissen). Das kann in Situationen sein wo er aktiv angesprochen/angesehen wird, im Freilauf gegenüber Männern die unbeteiligt einfach da stehen. Gleichzeitig reagiert er aber auch so, wenn z.B. plötzlich jemand stürzt, das kann dann auch ein Kind sein.
Es ist einfach ein großes Misstrauen vorhanden, vlt auch noch zu wenig Vertrauen in uns.
hat jemand Ideen wie man dieses Misstrauen verringern könnte? Haben zwar schon im Hundetraining Situationen durchgespielt, allerdings ist das natürlich im Trainingsmodus etwas anderes-da weiß er es gibt Futter und benimmt sich ansprechend.
Und wie korrigiert man ihn in der Situation? Ausser mit einem scharfen NEIN.Bin für jede Rückmeldung dankbar
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Ist man sehr aufmerksam und lässt ihn keine Sekunde aus den Augen ist es gut abzufangen, mit einem "schau mal" und blick zu uns ist das Thema im Normalfall wieder erledigt.
Bei so einem Hund muss man halt immer sehr aufmerksam sein!
Wenn solche Situationen nicht mehr vorkommen und man ihm immer ein Alternativverhalten abfordern kann, bietet er irgendwann, bei entsprechender Geduld, das Alternativverhalten von alleine an!
Voraussetzung ist allerdings, das er diese Situationen nie mehr alleine regeln muss! Wenn es zwischen drin immer wieder solche Ausraster gibt, wird es eher schlimmer. -
Als erstes würde ich diesen Hund nicht mehr frei laufen lassen. Dann würde ich daran arbeiten das er Sicherheit gewinnt und gezielt daran trainieren das er Männer toll findet. Mit einem scharfen Nein ist das so eine Sache, gezielt kann das schon mal eingesetzt werden, wenn der Hund weiß worum es geht. Aber es kann Euch auch passieren das er dadurch Männer erst recht negativ verknüpft. Ich korrigiere in solchen Situationen überhaupt nicht, sondern belohne richtiges Verhalten. Vielleicht lest Ihr Euch mal ins " Zeigen und benennen " ein.
Im Hundetraining sollte man ja so wie im Alltag trainieren. Warum könnt Ihr die Trainingssituation denn nicht im täglichen Leben umsetzen ?
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Wir haben auch so einen Schisserkanidaten. Erst mal würde ich ihm nur Freilauf gewähren, wenn er niemanden gefährden kann, ansonsten an die Leine. Für mich ist immer Training - das heißt, Leckerlies sind immer dabei. Geh vorrausschauend mit ihm und auch in der "Freizeit" wie im Training mit ihm arbeiten und belohnen. Denn Erziehung findet immer statt, vor allem im Alltag, um dem Hund zu zeigen was erlaubt ist und was nicht. Honda muß bei entgegenkommenden Menschen ohne Hund "Fuß" laufen und ich habe ihre Lieblingsbestätigung in der Hand. Macht sie es gut (mitlerweile zu 100%) bekommt sie es. So umgehe ich ein negatives NEIN mit einem - guck mal ich hab was tolles wenn du hier bleibst - und somit hat sie eine positive Erwartung.
Nicht böse gemeint: aber - ich hoffe Du fährst mit Deinem Hund keine Rolltreppen...?
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Das kann in Situationen sein wo er aktiv angesprochen/angesehen wird, im Freilauf gegenüber Männern die unbeteiligt einfach da stehen. Gleichzeitig reagiert er aber auch so, wenn z.B. plötzlich jemand stürzt, das kann dann auch ein Kind sein.
Hallo,
einen Hund, der sich aggressiv in bestimmten Situationen zeigt, würde ich niemals frei laufen lassen, nur wenn das Gelände absolut übersichtlich, menschenleer und der Hund sehr gut abrufbar ist.
Wichtig ist, dass er keinen "Erfolg" hat, das Verhalten wird sich niemals bessern, wenn er immer wieder in Situationen gerät, in denen der Hund selbst handeln muss, nämlich Menschen, die er bedrohlich findet, sich vom Hals zu halten.Haben zwar schon im Hundetraining Situationen durchgespielt, allerdings ist das natürlich im Trainingsmodus etwas anderes-da weiß er es gibt Futter und benimmt sich ansprechend.
Kannst du bitte das Hundetraining genauer beschreiben?
Wieso gibt es außerhalb des Trainingsmodus kein Futter?
Der Hund befindet sich eigentlich im ständigen Trainingsmodus, solange das Verhalten vorhanden ist.Und wie korrigiert man ihn in der Situation? Ausser mit einem scharfen NEIN.
Ein "scharfes Nein" bringt gar nichts, damit verbietest du lediglich Symptome.
Wenn ihr nicht aufgepasst habt, der Hund dabei ist, Menschen aggressiv zu verbellen, nehmt ihn ohne Worte aus der Situation.Ihr müsst dafür sorgen, dass fremde Menschen ihm nicht zu nahe kommen.
Der Hund fordert eine große Individualdistanz, die müsst ihr einhalten. Aus dieser Distanz beginnt das Training.LG Themis
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danke für die schnellen antworten.
da hab ich mich unklar ausgedrückt: Natürlich wird IMMER trainiert! bei jedem einzelnen Spaziergang..und mit Futter belohnt - und das sehr konsequent. So hat es mit der Leinenführigkeit und eben auch mit dem "schau mal" ja schon sehr gut geklappt. Nun orientiert er sich eh schon viel mehr an uns und reagiert meist schnell.Mit dem durchspielen im Hundetraining - also mit Trainerin + fremden Männern, meinte ich das er dort einfach wirklich in seinem "Trainingsmodus" ist.
Das ist einfach nochmal eine andere Situation.Das ganze ist für mich grad schwierig zu beschreiben..
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Hallo,
Wichtig ist, dass er keinen "Erfolg" hat, das Verhalten wird sich niemals bessern, wenn er immer wieder in Situationen gerät, in denen der Hund selbst handeln muss, nämlich Menschen, die er bedrohlich findet, sich vom Hals zu halten.
so machen wir das mit Faro auch, allerdings reagiert er nicht aggressiv, sondern haut ab, wenn er sich bedroht fühlt, was aber trainigsmäßig keinen Unterschied macht.
Versuche, dass fremde Menschen Deinen Hund weder ansehen, noch ansprechen. so dass er dieser misslichen Situation gar nicht ausgesetzt wird.Mit dem durchspielen im Hundetraining - also mit Trainerin + fremden Männern, meinte ich das er dort einfach wirklich in seinem "Trainingsmodus" ist.
Das ist einfach nochmal eine andere Situation.Wie trainiert Ihr denn?
Arbeitet Ihr auch am Aufbau des Selbstvertrauens oder eher nur in dem die Situationen durch gespielt werden? -
Unser Hugsi hat dieses Verhalten auch gezeigt, wenn sich fremde Männer, Fahrräder oder Jogger genähert haben. Mit unserem Hundetrainer haben wir eine Art "Gegenkonditionierung" durchgeführt: wenn beim Spaziergang im Feld jemand auf uns zukommt, rufe ich Hugsi zu mir und lasse ihn "Sitz" machen. Sobald er dann den oder die herankommenden Menschen fixiert, halte ich ihm Leckerchen vor die Nase und gebe ab und an eines, bis die Person(en) an uns vorbei sind. Dann höre ich sofort auf, lobe ihn und lasse ihn wieder aufstehen. Das Ganze konsequent über einige Wochen durchgezogen hat zu deutlichen Besserungen geführt. Angeknurrt wird kaum noch jemand. Und wenn, lässt er sich durch "Nein" sofort davon abhalten.
Sicherheitshalber halte ich ihn aber weiterhin grundsätzlich fest, wenn sich uns jemand nähert. Ausnahme: es sind andere freilaufende Hunde dabei. In Gesellschaft anderer Hunde hat er noch nie jemanden angeknurrt. Man muss dazu wissen: Hugsi ist ein "Rumäne", der als Welpe wohl ausschließlich mit Hunden sozialisiert wurde und dessen erste Erfahrungen mit Menschen offenbar grundsätzlich negativ waren. Mittlerweile bessert sich das aber zusehends.
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