Der "Hunde arbeiten am Vieh" - Quatsch-Thread

  • Der Hund ist ein Raubtier.

    Die züchterische Gratwanderung, einem Raubtier die Endhandlung, das Zubeissen und Töten „wegzuzüchten“ ist ein Jahrhundertweek der Selektion und ein Meisterwerk.Und es gibt immer Ausschläge.


    Beim BC ist das meisterlich gelungen.

    Der Herdengebrauchshund ist ein aHund aus deutscher Tradition und hier auf dem Festland benötigte man Hunde, die irgendwie alles ganz gut machen.

    Sie können durchaus auch das Vieh holen und versammeln.

    Sie schützen es. Und sie treiben es.

    Wohl irgendwie logisch, dass ein Hund nicht über perfekt ist.


    In England gab es keine Wölfe, in Deutschland schon.

    Finde den Unterschied.

    Diese HSH (Herdengebrauchshunde) sehen das Vieh eher als Zu bewachendes Eigentum ohne soziale Bindung


    In anderen Ländern war man durch den hohen Wolfsdruck früh in der Not, die Herden zu bewachen und irgendwann wie ein Hund aufgefallen sein, der das Vieh als seine Familie betrachtete und dementsprechend nicht begeistert war, wenn Wölfi ein Familienmitglied verspeisen wollte.Hier ist die soziale Bindung vorhanden, WENN man es dem Hund gestattet.

    In Berlin Neukölln 3. OG wird


    PS

    Usw...

    Bei Jagdhunden ist’s nicht anders.

    Der eine apportiert Enten

    Der nächste tötet das Reh und bringt es oder ist es gleich selbst

    Die Meute hetzt den Fuchs...


    Ect. PP

  • Diese HSH (Herdengebrauchshunde = HGH) sehen das Vieh eher als Zu bewachendes Eigentum ohne soziale Bindung

    Sorry, ich habe mich verschrieben in dem obigen Satz! Ich habe hier den Herden-Gebrauchs-Hund beschrieben. Das sind die hier: https://www.a-a-h.org/

    wie die Gelbbacke, der Kuhhund, der Schafpudel....

    Auch gerne "der Schäferhund"


    Diese Hunde laufen Furche und passen auf, haben aber KEINE soziale Bindung zum Vieh, wie der BC auch nicht.

    Is eher so ein Arbeitsverhältnis, man kennt sich, respektiert sich bestenfalls und wenn nicht, gibts vom Hund was auf die Mütze. Diese Hunde bewachen ihr "Eigentum", nicht ihre Familie. Diese Hund leben auch nicht mit dem Vieh, sondern dabei.


    Beim HSH (Herden-Schutz-Hund) wissen ja zumindest hier im DF alle, dass das die Hunde sind, die MIT der Herde in einem sozialen Verbund leben und diese als ihre Familie schützen. Nicht treiben, nicht von der Weide holen, nicht Furche laufen, sondern sie sind die Boddygards, die großen Brüder und Schwestern der Rinder und Schafe :D


    Dem HGS gehören die Rinder und Schafe und er will sie nicht hergeben:drgreen:


    Und der Koppelgebrauchshund will jagen und einfangen und mit Kraft seiner Augen die Bande in Ecken festnageln:D

  • Herrchen fiel gestern, als eine gemischte Partie aus Galloways und Schwarzbunt-Kreuzungen zum Schlachter sollte und die Spitzohren beim Verladen mithalfen, zum 1. Mal auf, dass zumindest Special Agent Spock die Bezeichnungen für unterschiedliche Tiere versteht.


    Es ging darum, was zuerst aufgeladen wird, Galloway-Jungbullen (natürlich doppelt abgegittert auf dem Hänger) oder die Kreuzungstiere.


    Herrchen entschied schließlich: "Wir laden die Gallies zuerst auf!"


    Und Spock ging zielstrebig in den hinteren Stallteil, wo die Gallies stehen, die Kröte nach einmal Herrchenangucken hinterher.


    Einer von den Hoffremden - mein Freund will ja an Nachfolger übergeben - sagte dann wohl sinngemäß, guck mal, der Hund hat das verstanden.


    Caterina

  • Weil wegen der Sch...kälte noch wenig Gras auf den Weiden ist, ist noch kein Jungvieh draußen, und weil Herrchen ja seinen Bestand verkleinert hat, ist genügend Platz im Stall, so dass Herrchen öfter umstallt.


    Heute rief er kurz vor Mittag entnervt an, ob ich mit Spockie rauskommen könnte, die Lotte würde sich weigern, eine Färse aus der Box zu holen, die zugegebenermaßen immer wieder versucht, die Hunde wegzubolzen.


    Er selber wollte mit seinem Hexenschuss nicht unbedingt ran an das Tier.


    Die Cattle-Kontrolleuse und Angst vor einer einzelnen Färse? Das konnte ich mir nicht vorstellen, so geschickt, wie die im Stall und auf Spalten läuft.


    Des Rätsels Lösung: Der kluge Hund wollte das Tier, das sich kampfbereit in eine Ecke gestellt hatte, von hinten, d. h. von der Nachbarbox aus, anbewegen, was trotz der 4 Tiere in dieser Box mit einem Hackenbiss gelang, denn wenn Lotta Neunmalschlau von vorne gekommen wäre, hätte sie quer über die Spalten laufen müssen, was bei einem Tier, das stößt und tritt, nicht ungefährlich ist, denn sie hätte höchstwahrscheinlich ausweichen müssen.


    Herrchen sieht manche Dinge einfach nicht, obwohl der Hund mehr als deutlich anzeigte, wo er hin wollte.


    Nachdem das geklärt war, witschte sie in die Nachbarbox - dieses Quartett blieb auch in respektvoller Entfernung vom Hund -, schnappte einmal durchs Gitter, schlüpfte hinterher, und mit zwei, drei drohenden Bellern war die Färse auf dem Futtergang.


    Ich warte auf den Tag, wo sie und Special Agent Spock anfangen zu sprechen.


    Caterina

  • wildsurf: Mein Freund sucht einen Hofnachfolger, da sich seine eigenen Kinder beruflich völlig anders orientiert haben. Sein Rücken macht ihm nach über 40 Berufsjahren immer mehr Probleme.


    Er hatte tolle Interessenten, die auch schon Zug um Zug begonnen hatten, Dinge zu übernehmen - nun hat die Frau selber einen Bandscheibenvorfall... und die Suche geht weiter. Er hätte halt schon gerne weiter Vieh auf dem Hof und würde auf Geringverdienerbasis mit deutlich weniger Zeitaufwand weiterarbeiten, so dass die Spitzohren ebenfalls in Arbeit blieben.


    Du siehst die Uhrzeit? Im Moment ist er gerade wieder draußen bei einer kalbenden Färse, und solche Aktionen schafft er nur noch mit viel Weh und Ach, wenn er Geburtshilfe leisten muss.


    Aber was Du schreibst, stimmt, die Spitzohren sind wirklich geniale Problemlöser. Selbst wenn Special Agent Spock auf den ersten Blick als das Hof-Superhirn rüberkommt, steht die Kontrolleuse ihm im Endeffekt um nichts nach, denn sie ist diejenige, die die meiste Zeit bei Herrchen ist, der viel übersieht und ihr z. B. verbot, in besagte Box reinzugehen.


    Und selbständig agieren dürfen, sollen und können sie, ich ermutige sie in allem dazu.


    Der Anstoß kam übrigens mal wieder aus dem dogforum, denn flying-paws schrieb irgendwann, dass sie ihre Hunde so trainiert, dass z. B. "Stopp" bedeutet, der Hund soll die Schafe stoppen und nicht, dass er selber stehen bleibt.


    Seitdem kennen die Spitzohren "Kühe halt", weil "Stopp" im normalen Alltag schon anders verwendet wird.


    Caterina

  • Ich war heute ja echt begeistert von der kleinen Ayumi. Sie ist jetzt 6,5 Monate alt und hat schon gezeigt, dass sie Schafe spannend findet. Sie durfte auch schonmal drumrum flitzen, aber richtiges Training habe ich noch nicht begonnen. Bisher hat sie vor allem gelernt nicht unaufgefordert Schafe zu scheuchen und ist da zum Glück gut kontrollierbar.


    Heute wollte ich mir einen dicken Hammel aus der Jungsgruppe fangen, um ihn zu scheren. Die sind relativ ruhig, aber eben nicht zahm. Ich dachte Sumi könnte sie mir in der Ecke der Weide halten, aber sie konnte den Druck nicht halten. Das war schon immer ihre Schwäche.

    Da kam Ayumi mit ins Spiel und hat versucht bei den gerade weglaufenden Schafen mitzumachen. Ich hab sie zur Ordnung gerufen, sie kam zu mir und dann habe ich sie aber doch ein bisschen mit Sumi zusammen die Schafe halten lassen. Schließlich hat sich Sumi völlig rausgezogen (einfach in größerer Entfernung abgelegt) und klein Ayumi stand den Böcken eigentlich alleine gegenüber. Auf ein "Warte" hat sie dann den Druck gehalten und ich konnte mir den Hammel greifen.


    Zum Glück weiß ich die Jungs recht gut einzuschätzen. Die Stoßen eigentlich nie.

  • Die letzte Woche und das Wochenende stand im Zeichen der Vorbereitungen und Durchführung der Frau Holle Meisterschaft hier bei mir um die Ecke. Die Herde, die im Landschaftspflegeeinsatz ist und eigentlich das ganze Jahr nur die Aufgabe hat zu essen und rumzuliegen, musste vorher in kleinen Gruppen gearbeitet werden, damit sie beim Trial selber auch brav laufen. Dann muss man noch jedes einzelne Schafe begutachten - wer lahmt, verletzt ist, alt etc ... wurde aussortiert. Natürlich waren dabei auch meine Hunde viel im Einsatz. (Was unserem "Erfolg" auf der Meisterschaft leider gar nicht zuträglich gewesen war ... wir verbuchen das mal unter "außer Spesen nix gewesen" |) - aber die Hunde hatten Spaß. :lol: )


    Hier holt Sheila die Herde. Es sind etwas über 350 Tiere. Sie grasen weit verteilt bis rechts hinter dem Wäldchen, daher muss sie die Schafe vor dem Bringen erst Mal sammeln. Leider sieht man nicht wie ordentlich sie diese Aufgabe erledigt. Das kranke Schaf, das sich absetzt, sieht sie wegen des Geländes erst nicht, daher muss ich sie da mal kurz dirigieren.


    [Externes Medium: https://youtu.be/j7Fk6hPf8G8]


    Dann müssen sie in den Pferch. Der Schäfer selber baut sich mit Netzen einen Trichter um sie reinzubekommen. Mit gutem Hund geht das allein. Ja, dort hilft noch ein Mensch, aber ich hätte das mit dem Hund auch allein hinbekommen. Das ist schon cool. =)


    [Externes Medium: https://youtu.be/p7ANE99IJGs]


    Hier bringt Aina die aussortierten auf eine andere Fläche, wo sie über das Wochenende in Ruhe stehen können. Sie werden natürlich behandelt.


    [Externes Medium: https://youtu.be/QioLE1rO9jg]
  • Mal wieder was aus dem Koppelgebrauchshundesport von mir ...


    Ainas Lauf von gestern bei der Hessen-Meisterschaft. Outrunlänge ist 400 Meter. Der Berg hatte es in sich. Da haben sich auch "alte Hasen" verlaufen ... Die Schafe sind es nicht gewöhnt in so kleinen Gruppen zu laufen.


    [Externes Medium: https://youtu.be/PjBCHzRTFew]

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