Der "Hunde arbeiten am Vieh" - Quatsch-Thread

  • In letzter Zeit hatte ich sie ja schon viel zur normalen Arbeit mit, weil ich das Gefühl hatte, dass ihr "Arbeit mit Sinn" etwas mehr gebracht hat und ich im Moment auch nicht so viel zum trainieren komme.

    Sonntag Morgen hatte ich sie kurz an den Schafen.

    Beim weg treiben hat sie sonst auf meiner Höhe gestoppt und wollte nicht so recht alleine weiter treiben, deswegen bin ich ja immer mit gedackelt.

    Kühe richtung Trecker treiben war aber absolut kein Problem, auch nicht, dass sie sich von Frauchen löst, "Arbeit mit Sinn" halt.

    Bei den Schafen sah es dann plötzlich so aus, deswegen auch nur dieses kurze Stück und Party von Frauchen.

    Bod möchte Bitte nur noch "Arbeit mit Sinn" haben :nerd_face:

    Alles andere braucht der Herr nicht mehr :winking_face_with_tongue: Training wird überbewertet sagt er.


    Spass beiseite, ich finde es immer wieder faszinierend, wie schnell ein Hund eine Aufgabe versteht, wenn sie "Sinn" macht. Bei Fu wird natürlich auch noch Unsicherheit mit rein spielen, aber alleine, dass die Zusammenhänge verstanden werden, finde ich immer wieder toll. Bei Pepper und auch bei Bod hat mir die reale Arbeit ganz viel im Training geholfen.


    Deswegen kann ich dieses "Joystick" Training überhaupt nicht verstehen. Wird nicht nur einmal für den entsprechenden Hund sehr frustrierend sein. Und sie arbeiten trotzdem weiter.

  • Bei Fu wird natürlich auch noch Unsicherheit mit rein spielen

    Auf jeden Fall, weg treiben fand sie bislang nicht so prickelnd ("Hallo, Frauchen, die laufen uns weg" :hushed_face: )

    Deswegen bin ich ja auch immer mit gegangen, ohne Druck oder sonst was, den Fehler habe ich bei Phelan gemacht und das hängt uns bis heute nach :woozy_face:


    Umso erstaunlicher finde ich es halt immer, dass Aufgaben "Wir müssen jetzt die Tiere zum Trecker bringen, weil wir welche mit nach Hause nehmen müssen" halt einfach funktionieren, wenn die einfachsten Basics sitzen.

    Ich frage mich auch immer, ob das auch ein bisschen mit meinem Auftreten zu tun hat, weil ich dann halt nicht nachdenke, sondern einfach mache.

    Mein Mann macht das ja auch, kennt nicht wirklich ein Kommando, nimmt Phelan aber trotzdem hin und wieder mit und es klappt mit den beiden :ka:


    Klar, das feintunig wie Tiere aussortieren und verladen macht nach wie vor nur Phelan aber Tiere ran holen, mal wo aufpassen...da kommt das Hundekind mit weil es einfach funktioniert mit ihr und sie da voll Bock drauf hat und unheimlich was bei mit nimmt.

  • Für den Hund spielt es oft tatsächlich eine große Rolle, ob die Tiere am Ende irgendwo "safe" sind. Wenn Du sie auf Dich, einen Hänger etc treibst, dann steht am Ende ein Ziel und eine Sicherung.


    Beim Wegtreiben ins Leere ist die Gefahr die Beute zu verlieren extrem hoch aus Hundeperspektive, daher haben viele jungen Hunde damit sehr viel Stress.

  • Ach ja, doch er ist noch ganz der Alte und es liegt wohl wirklich an Fu |)

    Gestern alle Mutterkühe rein geholt und schon ein paar von den letzten Holstein Färsen.

    Phelan durfte viel alleine machen und war wieder voll da :bindafür:

    Die Truppe Schwarzbunter ist eine recht unruhige Truppe, sehr, sehr rennig und verteilen sich gerne mal auf ganzer Fläche, viel Laufarbeit für ihn.

    Naja, ich habe eh mal gelesen, dass Holsteins mit am schwersten zu hüten sind, weil sie nicht mehr so den Herdeninstinkt haben und sich gerne auch verteilen. Die Mutterkühe laufen beim hüten tatsächlich geschlossener.

    Leider hatte ich zu früh das Handy aus, denn der ganze Trupp drehte sich noch mal, als mein Mann gerade die Litze schließen wollte und wäre Phelan nicht davor gesprungen, wären wohl alle wieder weg gewesen.


    Ich liebe den Kerl schon sehr und wenn er nicht so drauf ist wie sonst, mache ich mir ja immer so schnell einen riesen Kopf :tropf:

    Deswegen bin ich nach gestern ganz erleichtert, weil er auch endlich wieder dieses Funkeln in den Augen nach getaner Arbeit hatte :sweet:


    [Externes Medium: https://youtu.be/QCiUMzyoQqc]


    Ich lasse es mal unkommentiert, dass wir mit der Pfeife auf Distanz immer noch unsere Defizite haben, bei Fu gelobe ich Besserung :rollsmile:

  • Ich platz hier mal ganz grün rein.

    Man hat mir so halb eine kleine Herde Ouessantschafe angeboten. Da meine Ponys rehebedingt nicht mehr so viel Gras kriegen, wäre 0,8 Hektar Grünzeug da, da wir allerding auch immer mal wieder Wölfe haben in der Gegend, müssten sie denke ich mal hoch mit wildschutzzaun eingezäunt und nachts wieder ans Haus und damit so einen Kilometer getrieben werden. ...

    Da mein Herz arg wieder für einen Border schlägt, tauchte bei mir natürlich die Frage auf, wäre das ein Job für einen Border Collie? Ab wievielen Schafen wäre es für die Schafe noch vertretbar, das soll ja keine riesen Herde werden und dieses Jahr wurde auch kein Schaf gedeckt, es sind 12 Tiere. Auen und drei nette Kastraten. 3-9 Jahre. Und sie sind soo klein, dagegen wirkt ein Hund schon riesig, natürlich nicht so wie bei Enten. Und sie sind halt schon älter und nie gehütet worden und ich hatte den Eindruck auch so halt nicht viel gehändelt. Mein Gefühl sagt mir ... neeee. Aber hat hier jemand Erfahrung mit der Rasse und oder ältere schafe zu gewöhnen. Wäre halt schon anspruchsvoll für die Schafe zweimal täglich und dann über ne Straße ... Ganz schön stressig oder? (Von tausend anderen wenn und abers mal abgesehen)

  • Im Rahmen des Tierschutzes teste ich ja immer mal Hunde am Vieh an. Hier eine Hündin, die auf einer Pfegestelle ist. Zu dem Test kam es, weil wir einen Tag vorher einen (ersten) Einzeltermin wegen des massiven Jagdverhaltens hatten und die "Besitzerin" das noch nie so vehement erlebt hat. Sie hat bisher immer Langhaarcollies gehabt und wollte etwas Unterstützung von jemandem, der sich mit diesen Collies mit Border davor auskennt. (Der zuständige Verein sagt, sie sei ein Groenendael-Mix. Ich vermute, da ist ein Schuss von drin, aber der große Teil ist BC.) Ich habe vorgeschlagen, dass wir uns das mal so richtig angucken - ob das vielleicht eine Option für die Zukunft wäre, mit der Arbeit am Vieh. Die Hündin kommt aus dem Süden und ist erst seit wenigen Wochen hier. Sie ist freundlich mit Menschen und anderen Hunden. Trotzdem hat sie mit vielen noch ihre Themen - logisch, sie kannte ja bisher ein ganz anderes Leben. An den Schafen ließ sie sich schnell auf mich ein und wollte danach auch direkt zu mir umziehen. |)


    Das Video ist der zweite Durchgang. Hier versteht sie schon, was ich körpersprachlich sage und hat das "na" schon richtig verknüpft. Sie ist schon etwas müde, daher kurz die Pause vor Frauchen am Zaun.


    Ich bin immer wieder fasziniert wie schnell Hunde auspacken, wenn ihre Genetik den Fahrplan mitbringt. Ich glaube, die hat sich gefühlt wie ein Fisch, der zum ersten Mal nicht nur mit dem Sprenkler feucht gehalten wurde, sondern schwimmen durfte ...


    [Externes Medium: https://youtu.be/iFIARI1GboY]
  • Spannend, vielen Dank fürs Zeigen! Toll fand ich auch, Deinen Schafen und Dir dabei zuzusehen. Wie erleben die so einen "neuen" Hund, ist das viel zusätzlicher Stress? Oder macht das Vertrauen zu Dir die ganze Sache eh halb so wild?

  • Meine Schafe sind mit anderen Hunden recht erfahren. Sie können einen Hund sehr schnell lesen und wissen, ob wirklich Gefahr von ihm ausgeht oder nicht. Sie können aber auch schnell lesen, ob man als Mensch den Hund noch unter Kontrolle hat oder nicht. Meine Schafe sind ja bewusst nicht handzahm. Auch, wenn das so aussieht, ich kann die nicht einfach so greifen. Dazu muss ich dann im Alltag einen Hund holen und sie mir in eine Ecke drücken oder von zwei Hunden in die Zange nehmen lassen. Natürlich ist so ein Test und sind auch junge/unerfahrene Hunde stressig für die Schafe. Da meine Schafe die Hunde gut lesen können, halten die das aber ganz gut aus. Man merkt zum Beispiel auf Hütewettbwerben, ob Schafe oft oder wenig mit fremden Hunden zu tun haben. Kennen sie das wenig, sind sie mental irgendwann erledigt, selbst, wenn die Hunde vernünftig arbeiten. Es hängt also viel davon ab, was Schafe gewöhnt sind - so wie es bei Hunden ja letztendlich auch ist.


    Die Pflegestelle hat mit Hüten noch nie was am Hut gehabt und hatte ganz schnell die Idee, dass man den Hund ja an den Schafen beschätigen könne und der Hund so bei ihr bleiben kann ... darüber haben wir dann direkt auch mal gesprochen und es war dann schnell wieder vom Tisch. =)

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