Der "Hunde arbeiten am Vieh" - Quatsch-Thread

  • Mal was Neues von uns:


    Wir haben vor zwei Tagen bei Freunden bei einem Umtrieb geholfen. Die Strecke war mit 17 km echt ordentlich (direkt wären es nur 12 gewesen, aber natürlich läuft man mit 80 Schafen nicht einfach über die Landstraße), aber insgesamt gut vorbereitet und wir hatten Zeit. Alles also für Hunde und Schafe gut machbar.

    Ein Begleitfahrzeug stand jederzeit zur Verfügung um Schafe aufzunehmen, die Probleme bekommen und die Strecke war gut ausgekundschaftet - bis auf den letzten km, aber dazu gleich mehr.


    Ich bin total stolz auf meine Hunde. Sumi und Ayu haben die Hauptarbeit gemacht, Beat hat an schwierigen Stellen geholfen zu schieben und die letzten 300 Meter hat Ayla ganz alleine übernommen.

    Auf gerader Strecke laufen immer 1 bis 2 Hunde hinter den Schafen und der Rest hat davor "frei". Sie sind dann nicht dran und ich brauche sie auch nicht an der Leine zu fahren. Bei Straßenquerungen oder in Ortschaften sind die, die nicht arbeiten angeleint.

    So habe ich echt ein super gutes und sicheres Gefühl und habe das Gefühl überall mit denen hinlaufen zu können.


    Es sei denn wir müssen an Rinderweiden vorbei! Ich hasse das, die Schafe finden die Rinder spannend, die Rinder die Schafe und ich habe immer Angst, dass einer zum andere läuft und die Hunde unter die Kuhfüße kommen.

    An einer Stelle konnte ich eine Weide gut umlaufen, aber auf den letzten 2 Kilometern hatten wir die Wahl zwischen 1,1 km Landstraße oder einem Feldweg an einer großen Rinderweide vorbei. Die habe ich aber erst gesehen, als wir schon auf direktem Weg darauf zu waren, also dachte ich das klappt schon.


    Mutterkühe mit Kälbern, sie standen zur Begrüßung schon Spalier hinter zwei dünnen E-Litzen.

    Ich war heilfroh, als wir heil an der recht offenen Einfahrt zur Weide vorbei waren und mein Weg dann an einer Hecke vorbeiführte.

    Also Weg, rechts daneben die zwei Litzen Zaun, rechts davon eine Hecke und dann die Weide mit den Rindern, die uns stetig folgten, aufgeregt muhten, auch mal ein Stück wegtrabten, um dann wieder Blicke durch die Hecke zu werfen.


    Die Hecke reichte bis zum Ende der Weide und so dachte ich schon, dass ichbes geschafft hätte, als ich und ein großer Teil der Schafe schon vorbei waren.

    Drei Hunde vorne an der Leine, zwei hinter den Schafen.

    Und dann brach eine große Mutterkuh durch die Hecke und marschierte strammen Schrittes durch die Litzen. Die spannten sich vor ihrer Brust und die komplette Rinderherde rannte hinter den Schafen, da wo auch irgendwo meine Hunde waren, aus ihrer Weide und quer über den benachbarten Acker.

    Ich hab Blut und Wasser geschwitzt, hatte Angst, dass meine Hunde geplättet werden und alles im Chaos versinkt. Die Schafe haben auch sofort Anstalten gemacht mit den Kühen mitzulaufen.

    Sumi macht immer zu, wenn es stressig wird. Die nimmt dann meine Flankenkommandos nur in Zeitlupe an und lässt sie Schafe laufen. Ayu hat mich gerettet! Sie ist nach dem ersten Schreck losgeflitzt, hat die Kühe, die derweil auch schon ein gutes Stück gerannt waren, dabei völlig ausgeblendet und mir nur die Schafe wiedergeholt.


    Ich habe zügig das Weite gesucht und natürlich umgehend mein Begleitfahrzeug angerufen. Die hatten in nichtmal 10 Minuten die Besitzer der Kühe ausfindig gemacht und als die Schafe erfolgreich auf der Weide waren und wir zum Kühe treiben helfen wieder zurück in dem Ort waren, war die Herde schon wieder eingesperrt.


    Alle unverletzt und die Landwirtsfamilie wirkte freundlich, nur etwas irritiert, warum ihre Kühe sowas gemacht haben.

    Ich glaube die vermuten immernoch, dass einer der Hunde die Kühe gehetzt haben muss, aber ich schwöre, meine Hunde und die Schafe waren alle brav auf dem Weg und weder schnell noch hektisch unterwegs.



    Kennt ihr sowas auch?

  • Kennt ihr sowas auch?


    Es wird alles auf einmal gewesen sein.

    Schafe die sie nicht kennen, Hunde die potentiell als gefährlich eingestuft wurden, weil gearbeitet und nicht genug Saft auf den Litzen.

    Wenn Rinder das gewohnt sind, stört sie das nicht im geringsten.

    Die Kühe unsere Nachbarn weiden häufig direkt neben meinen Schafen.

    Die kennen die Schafe und die kennen, dass ich mit den Hunden dran bin, die gucken nicht mal mehr, haben halt aber auch keine Kälber bei Fuß.

    Witzig, habe vor zwei Tagen gerade ein Video gemacht, wie unsere Mutterkühe auf Phelan reagiert und da haben wir den „Wir rennen alle wie angestochen zu unseren Kälbern“ Part schon vorbei.

    Nur mag bei uns keine Kuh an die Litze ran, die zimmert ordentlich.

    So lange sie nicht wirklich gehetzt werden geht da keine durch, es sei denn aus irgendeinem Grund ist kein Strom drauf.


    21. September 2024
    youtube.com
  • Ich, als bekennender Schisser beim Thema Rinder und so wäre vermutlich kreischend davon gerannt und hätte einfach alle allein gelassen. :emoticons_look: :shocked: :flucht:


    Boah, echt, das wäre mein Alptraum. Beim Hütetraining haben sich meine Schafe mal zu den Charolais auf der Nachbarweide verdünnisiert. Dachten wohl: "Weiß, steht auf einer Weide, ist auch so was wie wir." Da musste dann eine Kundin die Schafe wieder rauspuhlen. Zum Glück waren die großen Tierchen total tiefentspannt. Obwohl es eine kleine Mutterkuhherde mit Kälbern war. Die haben uns aber schon unzählige Male auf der Nachbarweide beim Training beobachtet und wohl beschlossen, dass wir nicht gefährlich sein können.


    Ich bastel gerade an meinem Hundekind, dass es mal einsatzfähig wird. Hatte das Video schon im Junghundethread gepostet, aber hier wäre es ja eigentlich passender:


    [Externes Medium: https://youtu.be/KQ8acJL25dU]
  • Heute habe ich meine Muttis umgezogen und mal daran gedacht was zu filmen.


    Recht kurz nach dem Start, die Schafe freuen sich am grünen Gras und sind noch sehr flott unterwegs.



    Hier an einer Kuhweide vorbei. Der Zaun war deutlich stabiler und die Kühe deutlich ruhiger als beim letzten Mal, trotzdem ist mir schon wieder das Herz in die Hose gerutscht, als die Schafe stehen blieben und Sumi ihr Kommando nicht mehr angenommen hat - ihr waren die Kühe unheimlich und sie wollte da nicht näher ran als nötig.

    Nach einer kleinen Kommandokonfusion (keep of ist Ayus Kommando für links) rettet mir aber Ayu den Tag und klärt die Sache sehr eindeutig. Dafür lieb ich die Maus!



    Nach ca. 5 km ist die Herde schon gemütlicher unterwegs, aber alle sind entspannt.



    Und eine Snackpause bei km 6,5. Die Fläche hab ich gepachtet, will ich mir aber noch aufheben. Fürs Päuschen lag sie aber prima.



    Insgesamt waren es 9 km mit 2 Straßenquerungen (eine mit Absicherung, die andere mit sehr guter und weiter Sicht).


    Ich könnte sowas ja jeden Tag machen. :smiling_face: , jedenfalls, wenn alles klappt.

  • Sind deine BCs immer vor den Schafen?

    Bzw haben die Schafe gelernt den BCs zu folgen?


    Ich kenne es, nur von YT-Videos, so, dass die BCs die Schafe vor sich haben bzw vor soch hertreiben, nicht dahinter

  • Sind deine BCs immer vor den Schafen?

    Bzw haben die Schafe gelernt den BCs zu folgen?


    Ich kenne es, nur von YT-Videos, so, dass die BCs die Schafe vor sich haben bzw vor soch hertreiben, nicht dahinter

    Die Hunde, die vorne laufen, haben frei. Sumi treibt hinten nach.

  • Das muss man auch erst Mal bringen, mit dem ganzen Rudel loszuziehen. :lol: Deine Nerven möchte ich haben.

    Das ist echt entspannt. Wenn es durch Orte oder über Straßen geht, kommen 4 Hunde an die Leine, aber solange es gemütlich geradeaus geht, wissen die Hunde, ob sie dran sind oder nicht. Sumi braucht fürs einfache Nachtreiben gar keine Kommandos. Sie macht einfach.


    Da bleibt sogar noch Zeit für Smalltalk mit Spaziergängern.


    Es hat schon Vorteile keine Arbeitslinie zu haben. 😁

  • Mal was von meinem Hundekind.

    Mittlerweile ja auch schon vier Jahre alt und hat Phelan komplett abgelöst (ob der überhaupt nochmal an die Rinder kommt, weiß ich noch nicht, erstmal muss er, mal wieder, heile werden).


    Sie macht einfach nur Freude, zwischen drei und vier kam jetzt nochmal ganz viel dazu, Nerven wie Drahtseile und bringt alles mit, was ich von einem guten Arbeitshund, vor allem für die Rinder, haben will.


    Das war gestern.

    Das erste Video ohne Ton, weil ich mit meinen Kindern rede.

    Geht darum, dass uns die drohende Kuh nicht zu nahe kommt und ja, dass tut sie nur nicht, weil Fu da sitzt.

    Fu
    youtube.com


    Danach einmal alle runter, ohne Fu so gut wie unmöglich.

    Ich finde es auch nach all den Jahren immer noch beeindruckend, dass mehrere Tonnen Kampfgewicht so einen Respekt vor zarten 17 kg haben.


    Mittlerweile sind wir ja auch schon auf einigen Trials in Klasse 3 gestartet.

    Hätte sie wohl nicht mich am Startpfosten, könnte dieser Hund wohl ganz andere Sachen dort zeigen :tropf:

    Ich versuche aber jedes Mal mein Bestes und freue mich, mit ihr da rein wachsen zu dürfen =)

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