Der "Hunde arbeiten am Vieh" - Quatsch-Thread
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Ich habe gestern für den Tierschutz einen Hund angetestet.
Was für ein schönes Video! Danke fürs Teilen. Das ist sehr typisch für das, was ich hier auch oft bei Hunden aus 'pet homes', also reinen Familienhundehaltung sehe: der Hund scheint sich erst gar nicht gross zu interessieren und plötzlich macht es 'klick'! Die Veränderung zwischen der zweiten und der dritten Sequenz ist riesig - und passiert oft nachdem der Hund eine angemessene und erholsame Pause hatte. Da scheinen sich die Rädchen im Gehirn ganz gewaltig zu drehen!
Ich bin überrascht, wieviel Druck der Hund schon verträgt. Hierzulande werden Anfänger praktisch kaum gedrosselt - wobei man dabei (leider) mit den Schafen weniger sanft umgeht.
Der Hund gefällt mir rein äusserlich auch sehr. Darf ich fragen, weshalb er angetestet wurde? Rein um herauszufinden ob er es denn könnte? Oder zeigt er 'Probleme' im Alltag?
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Was für ein schönes Video! Danke fürs Teilen. Das ist sehr typisch für das, was ich hier auch oft bei Hunden aus 'pet homes', also reinen Familienhundehaltung sehe: der Hund scheint sich erst gar nicht gross zu interessieren und plötzlich macht es 'klick'! Die Veränderung zwischen der zweiten und der dritten Sequenz ist riesig - und passiert oft nachdem der Hund eine angemessene und erholsame Pause hatte. Da scheinen sich die Rädchen im Gehirn ganz gewaltig zu drehen!
Ich bin überrascht, wieviel Druck der Hund schon verträgt. Hierzulande werden Anfänger praktisch kaum gedrosselt - wobei man dabei (leider) mit den Schafen weniger sanft umgeht.Der Hund gefällt mir rein äusserlich auch sehr. Darf ich fragen, weshalb er angetestet wurde? Rein um herauszufinden ob er es denn könnte? Oder zeigt er 'Probleme' im Alltag?
Paul ist vor einer Weile im Tierheim abgegeben worden. Er hat von dort aus aber keine Chance auf Vermittlung, weil Rassen wie BCs, Collies etc. dort einfach nicht nachgefragt werden und er auch nicht so gut mit dem Tierheimalltag klar kommt.
Es sollte eine Chance für ihn sein, herauszufinden, ob er in ein Heim mit Arbeit vermittelt werden kann oder auch vermittelt werden sollte. Darüber hinaus schätze ich flying-paws Erfahrung und Auge mit Hunden sehr und es ist für mich eine unschätzbare Hilfe, ob sich ihre Einschätzung des Hundes mit meiner deckt. Es hilft die Richtung im Umgang und Training auf dem richtigen Kurs zu halten.
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Fixt man den Hund aber damit nicht in irgendeiner Weise unwiderruflich an?
Also vorher war da ein Hund, der im Grunde ja nicht wirklich Interesse hatte. Am Ende einer, der Spaß hatte die Schafe im Galopp zu scheuchen. Drum meine Frage... ist das dann nciht problematisch, wenn er eben nun doch nicht als Schafhüter vermittelt wird?
Weiterhin die Frage, ob man sowas nicht erst dann machen sollte, wenn der Hund einen Rückruf und ein Platz beherrscht. Bei solchen Rassen ja nun nicht unbedingt eine mega langwierige Sache, aber ich finde das auch ganz schön viel Druck von nem Unbekannten Menschen.
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Weiterhin die Frage, ob man sowas nicht erst dann machen sollte, wenn der Hund einen Rückruf und ein Platz beherrscht. Bei solchen Rassen ja nun nicht unbedingt eine mega langwierige Sache, aber ich finde das auch ganz schön viel Druck von nem Unbekannten Menschen.
ich versuche mal zu antworten.
In dem Video kann man meiner Meinung nicht sehen ob der Hund ein Platz bzw. einen Rückruf kann.
Das wurde nicht vom Hund verlangt. Die erlernten Kommandos sind bei allen Hunden die ich bis jetzt gesehen habe erst mal weg. Man muss sie am Vieh neu aufbauen bzw. oft noch mehr Druck machen damit sie diese auch durchführen. Im Alltag hat man ja selten so einen heftigen Reiz.Den Druck im Video finde ich angemessen. Paul hat nicht einmal gesagt ,ok dann höre ich auf'. Er ist vorm Druck kurz gewichen und das möchte man sehen.
Jetzt bin ich nicht der Profi und muss selber noch viel lernen.
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Bei YouTube selbst steht auch noch eine Beschreibung beim Video. Da klärt sich dann auch die “Steigerung“ meines Eingreifens im Verlauf.
Ich weiß, dass man im GB anders “testet“. Ich sehe darin aber keine Vorteile. Genau so wenig finde ich es sinnvoll einen Hund mit “Lie downs“ zuzuballern, dass er quasi gar nicht zum Arbeiten kommt.
Für mich gehört die Kooperation mit zur Arbeit und dem, was ich abteste für eine Einschätzung. Abgesehen davon halte ich nichts davon den Hund “ganz hoch zu hängen“ und die Schafe als “notwendiges Übel“ zu betrachten.
In der Alltagsarbeit brauche ich Schafe, die Respekt UND Vertrauen haben. Abgesehen davon mag ich meine Schafe.Da es sich hier darum handelt die genetische Veranlagung zu testen, sehe ich kein Problem, egal, ob er mal ans Vieh kommt oder nicht. Ich kann im Hund nichts installiertem, was er nicht schon drin hat in der kurzen Zeit.
Alle Tätigkeiten des Hundes beziehen sich auf das Vieh bei der Arbeit. Einen Rückruf oder ein anderes Alltagskommando zwischendurch abzufragen, hilft keinem was ... Mir in meiner Einschätzung schon gar nicht.
Meine Hunde lernen solche Kommandos auch nicht an am Vieh ...
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Fixt man den Hund aber damit nicht in irgendeiner Weise unwiderruflich an?
Die 'Gabe' zu hüten, der Instinkt, das ist im Hund drin. Es ist ein Mythos, dass man den Hund so anfixt. Im Gegenteil: richtig aufgebaut lenkt man seinen Trieb in die richtigen Bahnen und bringt ihn unter Kontrolle. Hat der Hund die richtigen Gene, bzw. den entsprechenden Instinkt, wird er sein Hüteverhalten auch ohne Schafe zeigen. Nur wird es von Laien dann häufig nicht unbedingt als solches erkannt.
Es wäre allerdings tatsächlich ein Problem, wenn man den Hund einfach mal auf die Schafe los und ihn dann machen liesse. Aber genau deshalb steht Corinna ja mit ihrem Stock da. Sie beschützt die Schafe und zeigt dem Hund über ihre Körpersprache (und notfalls mit dem Stock, der den Weg versperrt) 'nein, das funktioniert nicht.' Beim Antesten geht es darum, sich auf der feinen Linie zwischen Ermutigung und Kontrolle zu bewegen - immerhin arbeitet man am lebenden Schaf, das ebenfalls ein Recht auf körperliche und geistige Unversehrtheit hat.
Also vorher war da ein Hund, der im Grunde ja nicht wirklich Interesse hatte. Am Ende einer, der Spaß hatte die Schafe im Galopp zu scheuchen. Drum meine Frage... ist das dann nciht problematisch, wenn er eben nun doch nicht als Schafhüter vermittelt wird
Auch Hunde, die auf den ersten Blick desinteressiert wirken, können Vollbluthüter sein. Möglich, dass der Hund bisher gehemmt wurde, wenn er Bewegungsreizen nachjagen wollte, möglich, dass er es nie gelernt hat, aber auch möglich, dass er sich im Alltag einen Ersatz für seine Hüteveranlagung gesucht hat. Vor Kurzem habe ich einen (Familienhund-)Border beim Antesten erlebt, der sich so auf im Gras sitzende Vögel umgelenkt hatte, dass es mehrere Tage brauchte, bis er begriffen hatte, dass die Schafe auch attraktiv und sogar noch lohnenswerter als Hüteobjekt sind. Der Kerl war kaum von seiner Obsession abzubringen. Mit Müh' und Spucke schafften wir es dann doch, ihm die Schafe schmackhaft zu machen. Aus dem Hund wird sicher was (die Familie hält sogar Schafe) und als Farmhund wird ers noch lange tun, auch wenn er wahrscheinlich nie Trials laufen wird, aber das war auch gar nicht der Anspruch.
Der gezeigte Hund hat unter Kontrolle gescheucht. Ihm wurde von Anfang an vermittelt, dass es bei diesem Spiel Regeln gibt. Wenn er die nicht einhält, funktioniert das Spiel nicht mehr.
Weiterhin die Frage, ob man sowas nicht erst dann machen sollte, wenn der Hund einen Rückruf und ein Platz beherrscht. Bei solchen Rassen ja nun nicht unbedingt eine mega langwierige Sache, aber ich finde das auch ganz schön viel Druck von nem Unbekannten Menschen.
Zuviel Gehorsam kann beim Antesten sogar schaden. Bevor der Hund an die Schafe kommt, lernt er sehr häufig überhaupt gar nichts ausser dass der Mensch sein Freund und nett ist. Sonst nichts. Manche bringen den Hunden 'Platz' bei, manche auch 'Komm her', andere überhaupt nichts. Das Wichtige lernt der Hund sowieso am Schaf und während des Jobs. Hunde, die bereits gut im Gehorsam stehen, trauen sich oft kaum, sich den Schafen zu nähern. Zu viel auftrainierte Impulskontrolle kann durchaus kontraproduktiv sein und einen an sich guten Hüter sogar so hemmen, dass er sein Talent nicht mehr zeigt.
Ja, Druck ist da, aber denk daran: wir haben es hier auch mit dem Fluchttier Schaf zu tun, das es zu schützen gilt. Und: der Druck ist für den Hund vorhersehbar, klar einzuordnen und er kann ihm jederzeit ausweichen. Der Druck wird von guten Schäfern im Übrigen auf den Grund, nicht auf den Hund ausgeübt. Läuft der Hund da hinein, muss er mit den Konsequenzen leben. Es geht darum, eine Kommunikation aufzubauen. Der gezeigte Hund ist freundlich und aufgeschlossen und entwickelt je länger je mehr sichtlich Spass an der Sache - der Druck war also nicht kontraproduktiv.
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Schönes Video.
Daran sieht man, wie es "klick" macht.
Ich finde auch nicht, dass es zu viel Druck ist.
Angemessen bei der Arbeit ( ist halt kein Pfötchen geben in
der Wohnung oder warten am Futternapf aufs "ok" ).Was im Border drin steck ( ich mag das geredete nicht,
mein Hund mag nicht hüten, nur weil er beim vorbei
laufen nicht auf Schafe reagiert ). -
Bei YouTube selbst steht auch noch eine Beschreibung beim Video. Da klärt sich dann auch die “Steigerung“ meines Eingreifens im Verlauf.
Ich weiß, dass man im GB anders “testet“. Ich sehe darin aber keine Vorteile. Genau so wenig finde ich es sinnvoll einen Hund mit “Lie downs“ zuzuballern, dass er quasi gar nicht zum Arbeiten kommt.
Für mich gehört die Kooperation mit zur Arbeit und dem, was ich abteste für eine Einschätzung. Abgesehen davon halte ich nichts davon den Hund “ganz hoch zu hängen“ und die Schafe als “notwendiges Übel“ zu betrachten.
In der Alltagsarbeit brauche ich Schafe, die Respekt UND Vertrauen haben. Abgesehen davon mag ich meine Schafe.Das war auch keinesfalls als Kritik gemeint. Ich finde es immer spannend, unterschiedliche Ansätze zu sehen und würde, nach Vielem was ich hier in GB leider sehen muss und musste, diese Methode sicher nicht grundsätzlich bevorzugen. Das grenzt in Bezug auf die Schafe nämlich arg oft an Tierquälerei oder ist eben schon lange drüber... Und das kanns ja wahrlich nicht sein.
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Wird in GB die Hunde einfach laufen/machen lassen?
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Das war auch keinesfalls als Kritik gemeint. Ich finde es immer spannend, unterschiedliche Ansätze zu sehen und würde, nach Vielem was ich hier in GB leider sehen muss und musste, diese Methode sicher nicht grundsätzlich bevorzugen. Das grenzt in Bezug auf die Schafe nämlich arg oft an Tierquälerei oder ist eben schon lange drüber... Und das kanns ja wahrlich nicht sein.
...zumal man in Deutschland damit auch in den Konflikt mit dem Gesetz kommen kann, das “ein Hetzen ohne vernünftigen Grund“ verbietet.
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